Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

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Dschungelboy

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Dschungelboy »

Komtur hat geschrieben:Aber die Meute hetzt heute nun mal den von Limburg. Wie viele Unterstützungsadressen hat er schon bekommen? Nicht weil er perfekt wäre, sondern weil wir Katholiken es nicht zulassen dürfen, dass externe Agitatoren aus verdeckten Seilschaften, in deren Leben außer dem Hass auf unseren heiligsten Erlöser nur Sex und Geld zählen (und deswegen thematisiert werden), unsere Würdenträger abschießen. Die wirklichen Gründe, warum nun dieser arme Kerl dran glauben muss, werden wir wohl kaum jemals erfahren.
So schauts aus. :daumen-rauf:

Und es erblöden sich auch noch immer mehr Glaubensgeschwister, mit auf den Bischof einzudreschen. Das ist das wirklich Beschämende an den ganzen Vorgängen.

Und das erlaube ich mir als Angehöriger der anderen Fakultät zu schreiben, wohlwissend, dass es bei uns noch schlimmer wäre... :narr:

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Robert Ketelhohn
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Komtur hat geschrieben:Und wenn wir uns hier im Forum ein, zwei Stunden konzentrierte Zeit nähmen, würden wir locker für (fast) jeden deutschen Diözesanbischof genügend Punkte finden, die seinen sofortigen Rücktritt rechtfertigten.
Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Jeder macht Fehler, erst recht in gehobener Position, aus denen man ihm einen Strick drehen kann. Menschen sind so. Der eine macht dies falsch, der andre jenes. Wenn man nur tief genug gräbt, findet man gegen jeden genug, eine Kampagne zu starten und ihn abzuschießen. Wer gibt wann und warum den Startschuß? Wer gibt die Beute zum Blattschuß frei? – Darum geht’s.
Aber die Meute hetzt heute nun mal den von Limburg. Wie viele Unterstützungsadressen hat er schon bekommen? Nicht weil er perfekt wäre, sondern weil wir Katholiken es nicht zulassen dürfen, daß externe Agitatoren aus verdeckten Seilschaften, in deren Leben außer dem Haß auf unseren heiligsten Erlöser nur Sex und Geld zählen (und deswegen thematisiert werden), unsere Würdenträger abschießen.
Wie ich die Tage schon sagte: Eine Kirche, die nicht unbeirrbar dagegenhält, wird unweigerlich zur Sklavin und Hure der Geburtshelfer des Antichrists.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Wer sich gerne über verschwendetes Geld aufregt, der wird hier fündig: 8)
klick mich
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Fragesteller
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Fragesteller »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:Was hat dieses sinnentleerte und faktisch falsche
Geschreibsel bitte mit dem Herrn Bischof zu tun???
Geh hin, verkaufe, was du hast, und gib das Geld
den Armen. Deines.
Kein Problem. Mein Gesamtsaldo ist im Minus.
Fein. Da sind wir auch wieder einig. :D

Aber ich meine es schon ernst. Dies Geschrei ums Geld
– gerade ums Geld! – ist ein (weiteres) Alarmzeichen für
den Zustand der Kirche. Dies kranke Verhältnis zum Geld
betrifft übrigens durchaus auch Arme, nicht bloß Reiche.

Was Jesus damals jenem reichen Jüngling sagte zu me-
ditieren, tut jedem not, der ernstlich Gott dienen und Jesu
nachfolgen will.

Seht ihr nicht die Lilien?
Was bedeutet das konkret, wenn man z. B. Kinder hat und für diese verantwortlich ist? Oder wenn z. B. ein elternfinanzierter Student in der Verantwortung steht, das ihm geschenkte Geld auch größtenteils "für sich" zu verwenden? Und wie verhält es sich mit der Möglichkeit, das, was der Beruf oder sonstige Geldquellen abwerfen, als Geschenk Gottes anzunehmen, so wie auch die Lilien einfach schön sind, ohne das für die Armen oder sonstwen nutzbar zu machen? (Das sollen keine rhetorischen Fragen sein, es ist ja klar, dass Christus sehr deutlich sagt, was Du zitierst. Aber die andere Seite ist ja ebenso deutlich, und, glaube ich, auch nicht nur aus einer säkularen Perspektive).
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sorgt euch nicht um das Verhältnis des Limburger Bi-
schofs zum Geld – vielleicht hat er keins, dann ist er se-
lig zu preisen! –, sondern um eures. Da stinkt es gewal-
tig. Euch könnt nicht Gott dienen und zugleich euch um
den Mammon sorgen, sei’s eurer oder der andrer Leute.
Was hat dieses sinnentleerte und faktisch falsche Geschreib-
sel bitte mit dem Herrn Bischof zu tun ???
Tja, SM, wenn Du das nicht verstehst, dann hast Du vom
Christentum bislang wenig verstanden.
Ich habe inzwischen übrigens ganz ernsthaft den Eindruck,
daß bei Bischof Franz-Peter eine gewisse „heilige Einfalt“ vor-
liegt.

Daß glaubenslose und unkatechisierte Zeiten damit nicht um-
gehen können, ist allerdings auch klar.
Wobei man fragen könnte, ob heilige Einfalt für einen Bischof das richtige ist und nicht eher für einen Einsiedler oder Franziskanermönch.
Zuletzt geändert von Fragesteller am Freitag 11. Oktober 2013, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.

Ralf

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Ralf »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich habe inzwischen übrigens ganz ernsthaft den Eindruck,
daß bei Bischof Franz-Peter eine gewisse „heilige Einfalt“ vor-
liegt.
"Heilige Einfalt" und Kontrollzwang (nicht medizinisch gemeint, ich meine eben die Intransparenz des Finanzgehabes des Bischöflichen Stuhls) gehen nicht miteinander (es sei denn, es wird dann doch medizinisch).

Stefan ist insofern zuzustimmen (wenn ich es auch nicht so sarkastisch geschrieben hätte).

San Marco
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von San Marco »

Jetzt warten wir einfach mal die nächsten paar Tage ab.

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Edi
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Edi »

Nehmen wir mal an alle Vorwürfe, die dem Bischof gemacht werden, würden zutreffen. Welche Möglichkeiten gäbe es dann für die Kirche, für den Bischof? Ganz einfach. Der Bischof müsste einsehen, dass er falsch gehandelt hat und da wo er gesündigt hat, müsste er bereuen. Diese Möglichkeit hat ja ein Christ mehr als alle andern Menschen. Geschähe das, dann könnte der Bischf weiterhin im Amt bleiben und würde mit Finanz- und Baufragen eben Fachleute betrauen, die auch entscheiden können und mit dem vorhandenen Geld sparsam umgehen würden. Auf deutsch, man kann ja auch dazu lernen, wenn man Fehler gemacht hat. Erst wenn der Bischof weiterhin in seinem alten Fahrwasser bliebe, wäre es besser, wenn er ginge.

Es gibt aber in Deutschland Bischöfe, die viel eher weg müssten als T.v.E. den sie runieren den Glauben in ihrer Diözese und werden daher von den Medien, denen das gerade recht ist, nicht kritisiert. Leider greift auch der Papst hier nicht ein, der vorige hat es auch nicht getan und der jetzige wird m.E auch nicht anders handeln auf Dauer.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Hubertus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Hubertus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Komtur hat geschrieben:Und wenn wir uns hier im Forum ein, zwei Stunden konzentrierte Zeit nähmen, würden wir locker für (fast) jeden deutschen Diözesanbischof genügend Punkte finden, die seinen sofortigen Rücktritt rechtfertigten.
Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Jeder macht Fehler, erst recht in gehobener Position, aus denen man ihm einen Strick drehen kann. Menschen sind so. Der eine macht dies falsch, der andre jenes. Wenn man nur tief genug gräbt, findet man gegen jeden genug, eine Kampagne zu starten und ihn abzuschießen. Wer gibt wann und warum den Startschuß? Wer gibt die Beute zum Blattschuß frei? – Darum geht’s.
:ja:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Jean-Louis
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Jean-Louis »

Ich habe den deprimierenden Eindruck, dass hier niemand, außer vielleicht Robert, voll und ganz zu dem gejagten Bischof steht. Mein Gott, sind wir Christen doch ein trauriger Verein! Unsere Gegner sind auch nicht perfekt, aber wenn es um die Verteidigung ihrer Interessen geht, sind uns die "Kinder dieser Welt" um Lichtjahre voraus. In dieser Stunde gilt nur eins: volle Unterstützung für Bischof Franz-Peter!

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Jean-Louis hat geschrieben:Ich habe den deprimierenden Eindruck, dass hier niemand, außer vielleicht Robert, voll und ganz zu dem gejagten Bischof steht
Doch. Ich auf jeden Fall, und einige andere auch. Das ergibt sich eigentlich ganz deutlich aus den Äußerungen hier.

Komtur
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Komtur »

Ja, jean-louis, wir wollen ihn unterstützen. Aber wie kann das so geschehen, dass es auch außerhalb dieses Forenstranges wahrgenommen wird?

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »


ad_hoc
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von ad_hoc »

Jean-Louis hat geschrieben:Ich habe den deprimierenden Eindruck, dass hier niemand, außer vielleicht Robert, voll und ganz zu dem gejagten Bischof steht. Mein Gott, sind wir Christen doch ein trauriger Verein! Unsere Gegner sind auch nicht perfekt, aber wenn es um die Verteidigung ihrer Interessen geht, sind uns die "Kinder dieser Welt" um Lichtjahre voraus. In dieser Stunde gilt nur eins: volle Unterstützung für Bischof Franz-Peter!
Dann hast Du dem Strang nicht ganz Deine volle Aufmerksamkeit gewidmet, Jean-Louis. :)

Ich sehe auch keine andere Lösung, als dass der Bischof, der sich ja leider tatsächlich etwas blauäugig gezeigt und sich auch möglicherweise nicht darüber im Klaren war, was durchsetzbar ist und was nicht, nicht nur eine radikal öffentliche Untersuchung der Ereignisse und Verantwortlichkeiten fördert, sondern auch für die ihm möglicherweise zu Recht zur Last gelegten Vorwürfe gerade steht und sich in aller Form entschuldigt.
Zurücktreten sollte er nicht; es gibt viel zu wenige aufrechte und glaubenstreue Bischöfe in Deutschland. Auch der Papst sollte den Rücktrittsforderungen (ausgehend von Zollitsch und Konsorten) keine Folge leisten.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Christian
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Christian »

Wie Kosten beim Bau entstehen können ist relativ einfach erklärt (es muß nicht immer der böse Handwerker sein) :

Angenommen der Bauherr besichtigt sein entstehendes Gebäude. Plötzlich fällt ihm ein die besprochene Wandfarbe passt doch nicht zu den gewünschten Fliesen, denn im Urlaub oder beim Besuch bei Freunden hat er etwas gesehen was besser passt. Also wird der Vorschlag gemacht / oder Anweisung gegeben den Neubau dahingehend zu ändern, selten wird vom Bauherren nach den Kosten gefragt. Der Architekt oder Baubeauftragter sollte nachfragen tut es aber nicht und, wenn regelmäßig Änderungswünsche an die beauftragten Firmen herangetragen werden steigen auch die Kosten. Es wurde berichtet das der Bischof bei bekanntwerden der Kosten völlig überrascht war und gesagt haben soll "das hätte er nicht gewußt". Diese Kostenexplosionen kommen überall vor und sind nur zu vermeiden, wenn am Fahrplan der Bauplanung eisern festgehalten wird, denn Änderungen im Bau sind immer sehr teuer.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Jean-Louis
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Jean-Louis »

Mea culpa!
Ich hatte in er Tat hauptsächlich das negative "Gesabbel" auf "freigeisterhaus " gelesen.
Ich bin über eure Antworten erleichtert, egal wie die Geschichte nun ausgeht.

Robert Weemeyer
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Robert Weemeyer »

Ich bitte doch mal dringend, mit der blödsinnigen Unterscheidung nach glaubenstreuen und angeblich nicht glaubenstreuen Bischöfen aufzuhören. Ich halte alle Bischöfe in Deutschland für glaubenstreu, auch wenn sie im Einzelnen unterschiedliche Ansichten haben. Es kann doch nicht angehen, einen Bischof, den man nicht für den besten hält, einfach als nicht glaubenstreu (soll das "vom Glauben abgefallen" heißen?) zu diskreditieren.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

Jean-Louis hat geschrieben:...das negative "Gesabbel" auf "freigeisterhaus " gelesen....
Gut, es gibt auch Hl. Einfalt außerhalb der Kirche.
Wobei fraglich ist, ob diese dann Hl. ist oder ob es sich um gewöhnliche Einfalt handelt.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Genau das aber scheint nicht geschehen zu sein. Vielmehr ist offenbar an diesen Gremien vorbei gearbeitet worden. Man braucht sich da nichts vorzumachen: Gremien wurden nicht informiert, Sichtschutzzäune errichtet - das ist nicht das Verhalten von Leuten, die nichts zu verbergen haben.
Verzeihung, aber ein Aufsichtsgremium, welches sich derart über Jahre hin gänzlich unwissend halten ließe, wäre ein offenkundig nutzloser Haufen von Versagern.
Ja, sicher. Das mussten die sich ja auch zur Genüge anhören. Im Prinzip werden sie auch nicht zuletzt deswegen mit so saftigen Vokabeln auf den Bischof gezeigt haben. Dennoch ist das Versagen der Kontrolleure keine Entschuldigung.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Can. 1273: Kraft des Leitungsprimats hat der Papst die oberste Verwaltung und Verfügung über alle Kirchengüter.
Bild
Tja, nun...du hast ja Recht. Aber wenn das Kirchenrecht marginalisiert wird, oder in das Recht Normen aufgenommen werden, die offensichtlich undurchsetzbar sind, dann braucht man sich über die Folgen nicht zu wundern: Folge ist ein laxer Umgang mit dem Gesetz. Genau das, was auch in Limburg nun vorliegt.
Ralf hat geschrieben:Ich denke (ebenfalls), dass der Bischof zurücktreten wird.
Darauf würde ich nicht wetten.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

Zollitsch, dem ich letztlich auch wenig Kompetenzen in Fragen der Rechnungslegung zutraue,
meldet sich auch mal wieder:

Bischöfe sollen bescheiden sein...

Da hat er ja im Prinzip recht....
... aber die Bischöfe (und, wie auch hier bereits zu lesen, so mancher Priester, der nicht gerne bescheiden lebt) haben ja in erster Linie ein Problem
damit, dass sie nun im schlechten Licht erscheinen. Die Nervosität ist regelrecht spürbar.

Nicht etwa, dass der katholische Glaube schlecht oder unglaubwürdig gelebt wird.... nein, es ist die Angst davor, dass nun eine Verallgemeinerung stattfindet.
Wie beim Mißbrauchsskandal jeder Priester unter Generalverdacht geriet, sie ist nun jeder deutsche Bischof potentieller Prunkbischof. Prima!

Die einzige Möglichkeit ist: Abkehr von der Komfortkirche und Rückbesinnung auf den Auftrag Jesu.
Das gilt für jeden Christen!

KlausLange
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von KlausLange »

Zunächst einmal, um eine Frage zu beantworten: Ich stehe voll zum amtierenden Bischof von Limburg.

Denn es geht nicht darum, welche Fehler dieser gemacht oder nicht gemacht hat, sondern um eine niederträchtige Medienkampagne gegen ihn. Schon seit seiner Ernennung wurde er kritisiert und es wurde versucht ihn als 'beratungsresistent' etc. zu verunglimpfen.

Doch worum geht es? Es geht darum, dass der Bischof in seinem Bistum Entscheidungsbefugnisse hat. Nicht irgendwelche Räte können sich diese Befugnisse anmaßen. Beraten bedeutet nicht, dass der Ratgebende ein Anrecht darauf hat, dass der Andere diesen Rat auch umsetzt. Tebartz-van Elst zeigt durch sein Handeln, dass er diesen Grundsatz verstanden hat und genau das passt einigen Leuten nicht. Diese Leute nennen sich Katholiken und beliefern die Medien mit Munition gegen den Bischof. Das ist für mich der eigentliche Skandal in Limburg. Seit wann haben denn Ungläubige über kircheninterne Belange zu urteilen? Eine solche Kumpanei ist absolut unchristlich!

Kurz zu den Baukosten: Hier läge m.E. nur dann ein Skandal vor, wenn 31 Mio. gezahlt worden wären und dafür nur eine Hundehütte als Gegenwert dastünde. Dem ist aber nicht so. Wenn man sich den gesamten Komplex ansieht, der übrigens nach den Bildern wirklich gelungen ist, dann kann man sehen, dass die 31 Mio. wirklich verbaut wurden und nicht in irgendwelchen Taschen verschwunden sind. Leute, die dort später mal Tagungen abhalten, werden sich bestimmt sehr wohl fühlen. Und das ist gut so!

Zum Schluss noch ein wenig Ironie:

Falls der Papst den Limburger Bischof eventuell versetzen möchte (nicht meine Meinung, nur falls, als eventuelle Kompromisslösung), dann wäre da ja eine Stelle in Freiburg vakant... Nur müsste der Bischof Franz-Peter dann gleich einen ganzen Stab ihm loyaler Leute mitbringen, um dort die gesamte Bistumsleitung auszutauschen... Na, wäre das was?

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

KlausLange hat geschrieben: Kurz zu den Baukosten: Hier läge m.E. nur dann ein Skandal vor, wenn 31 Mio. gezahlt worden wären und dafür nur eine Hundehütte als Gegenwert dastünde. Dem ist aber nicht so. Wenn man sich den gesamten Komplex ansieht, der übrigens nach den Bildern wirklich gelungen ist, dann kann man sehen, dass die 31 Mio. wirklich verbaut wurden und nicht in irgendwelchen Taschen verschwunden sind.
Der Punkt ist, dass immer behauptet wurde, dass das Projekt 5,5 Mio kostete und mitnichten irgendwelche Sonderwünsche des Bischofs eine preissteigernde Wirkung haben würden/ gehabt hätten. Diese Behauptungen waren von Anfang an unrichtig. Das ist, jedenfalls aus meiner Sicht, das vorrangige Problem. Das zweite Problem ist, dass die Verantwortlichen die fundamentale Kritik an dem Vorhaben an sich völlig ignoriert haben und offenbar keine Probleme darin erkennen konnten, einen ohnehin schon als teuer apostrophierten Plan durch unzählige Extravaganzen aufzubohren.

Als dennoch Kostensteigerungen bekannt wurde, wurde das auf denkmalpflegerische Notwendigkeiten geschoben. Auch diese Erklärung hat sich mittlerweile als Täuschung herausgestellt.

Sicher, die Medien weiden sich jetzt an dem Fall. Ein gefundenes Fressen. Nur: Wen wundert denn das? Das ist doch deren Geschäft. Ist es nicht eher peinlich, dass die Kirche offenbar die Medien braucht, um solche Auswüchse aufzudecken und abzustellen?

Im Prinzip bin ich geneigt, Robert Ketelhohn da zuzustimmen: Die Presse darf nicht darüber entscheiden können, wer in Deutschland Bischof ist. Das setzt aber meines Erachtens auch voraus, dass entsprechend gut beleumundete Männer die Bischofsstühle und Pfarreien besetzen. Wer Angriffsfläche bietet, der darf sich eben nicht wundern, wenn er auch angegriffen wird. Ist es in Glaubensfragen, so hat jeder Gläubige ihm beizuspringen und zu verteidigen, keine Frage. Das war hier aber keine Glaubensfrage (auch wenns's für den einen oder anderen sicher auch ein Strohmann war).
KlausLange hat geschrieben:Leute, die dort später mal Tagungen abhalten, werden sich bestimmt sehr wohl fühlen. Und das ist gut so!
Dieses Haus ist kein Tagungshaus, es ist ein Bischofshaus. Es hat zwar einen Konferenzraum, aber sonst nichts, was es zu einem Tagungshaus machen würde. Der Konferenzraum ist nicht für Tagungen, sondern für die Arbeitssitzungen des Bischofs mit dem Kapitel, dem Priesterrat und dergleichen.

Robert Weemeyer
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Robert Weemeyer »

Raphael zitierte auf Seite 112 dieser Diskussion aus dem einem Artikel bei Focus online:
Jochen Riebel, Mitglied des Vermögensverwaltungsrats, sagte der „Bild“: „Wir hatten eine Kirchenfinanzierung von 15,7 Mio. Euro genehmigt.“
Ich habe es geprüft, es steht tatsächlich so auf Seite 7 der heutigen Bild-Zeitung.

Ich fand die Aussage aber rätselhaft, weil es doch bislang geheißen hatte, es seien neben den 2,5 Millionen Euro aus dem normalen Bistumsetat nur 600.000 oder höchstens 800.000 Euro aus dem Vermögen des Bischöflichen Stuhls freigegeben worden. Zudem fand ich den Begriff "Kirchenfinanzierung" ziemlich unklar.

Wenn man bei Google nach den Stichwörtern 15,7 und Riebel sucht, findet man eine dpa-Meldung mit der Überschrift "Bischof Tebartz-van Elst baute selbst an Residenz", die spätestens vorgestern erschienen ist und zum Teil noch online zu finden ist, zum Beispiel hier bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen. Dort heißt es (Hervorhebung von mir):
Bezahlt wurde der aufwendige Bau auf dem Limburger Domberg zum großen Teil vom Bischöflichen Stuhl, einem mehr als 100 Jahre alten Kirchenvermögen, das dem Bischof für seine Aufgaben zur Verfügung steht. Allerdings muss der Vermögensverwaltungsrat Ausgaben billigen. Der Rat habe 2011 eine Anfinanzierung von 600.000 Euro für die Residenz genehmigt, sagte Riebel der Nachrichtenagentur dpa in Wiesbaden. 2012 sei eine Zwischenfinanzierung über 15,7 Millionen Euro gebilligt worden. Zu dieser Zeit operierte das Bistum nach außen noch mit viel niedrigeren Zahlen.
Aus der "Zwischenfinanzierung" bei der dpa ist dann bei der Bild-Zeitung die "Kirchenfinanzierung" geworden. Also ein Übertragungsfehler.

Die dpa-Meldung ist übrigens unter derselben Überschrift auch bei diversen anderen Medien erschienen, z. B. bei Focus unter http://www.focus.de/regional/rheinland- ... 23320.html. Dort ist er allerdings mittlerweile verschwunden; stattdessen wird man auf http://www.focus.de/regional/rheinland- ... 23320.html weitergeleitet.

Ähnlich bei der Frankfurter Rundschau: http://www.fr-online.de/rhein-main/limb ... 58270.html leitet auf http://www.fr-online.de/rhein-main/limb ... 58270.html weiter.

Das deutet darauf hin, dass die dpa die Meldung (als fehlerhaft) zurückgezogen hat, diese Zurückziehung aber nicht bei allen Medien durchgeführt wurde. Es sähe der Bild-Zeitung auch nicht unähnlich, aus einer zurückgezogenen Meldung auch noch falsch zu zitieren.

Robert Weemeyer
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Robert Weemeyer »

Caviteño schrieb auf Seite 111:
Ich könnte mir vorstellen, daß der für Sonntag angekündigte Hirtenbrief seinen Rücktritt enthält.
Jetzt meldet die Frankfurter Allgemeine, dass der Hirtenbrief ausbleibt:
Trotz anhaltenden Drucks will sich Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst entgegen früheren Aussagen nun doch nicht in einem Brief an die Katholiken des Bistums wenden. Es gebe keinen bischöflichen Brief, sagte eine Bistumssprecherin am Freitag. Nähere Angaben machte sie nicht.

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Mir ist es jetzt langsam schon egal. Das sind doch allesamt Lügner und Betrüger! Wider besseren Wissens ständig falsche Zahlen zu veröffentlichen, dem Kirchenvolk von Anfang an ein bescheidenes Projekt vorzugaukeln, jetzt sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben - das sollen die Guten sein? Steckt sie alle in einen Sack und haut drauf, man trifft immer die Richtigen! Ich traue da jetzt niemandem mehr.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Robert Weemeyer hat geschrieben:Caviteño schrieb auf Seite 111:
Ich könnte mir vorstellen, daß der für Sonntag angekündigte Hirtenbrief seinen Rücktritt enthält.
Jetzt meldet die Frankfurter Allgemeine, dass der Hirtenbrief ausbleibt:
Trotz anhaltenden Drucks will sich Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst entgegen früheren Aussagen nun doch nicht in einem Brief an die Katholiken des Bistums wenden. Es gebe keinen bischöflichen Brief, sagte eine Bistumssprecherin am Freitag. Nähere Angaben machte sie nicht.
Das ist wohl besser so.

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Warum?

Es gilt, verdammt viel zu erklären - sonst wird er einen Rücktritt nicht vermeiden können.
Zuletzt geändert von iustus am Freitag 11. Oktober 2013, 16:30, insgesamt 2-mal geändert.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Christian hat geschrieben:Wie Kosten beim Bau entstehen können ist relativ einfach erklärt (es muß nicht immer der böse Handwerker sein) :

Angenommen der Bauherr besichtigt sein entstehendes Gebäude. Plötzlich fällt ihm ein die besprochene Wandfarbe passt doch nicht zu den gewünschten Fliesen, denn im Urlaub oder beim Besuch bei Freunden hat er etwas gesehen was besser passt. Also wird der Vorschlag gemacht / oder Anweisung gegeben den Neubau dahingehend zu ändern, selten wird vom Bauherren nach den Kosten gefragt. Der Architekt oder Baubeauftragter sollte nachfragen tut es aber nicht und, wenn regelmäßig Änderungswünsche an die beauftragten Firmen herangetragen werden steigen auch die Kosten. Es wurde berichtet das der Bischof bei bekanntwerden der Kosten völlig überrascht war und gesagt haben soll "das hätte er nicht gewußt". Diese Kostenexplosionen kommen überall vor und sind nur zu vermeiden, wenn am Fahrplan der Bauplanung eisern festgehalten wird, denn Änderungen im Bau sind immer sehr teuer.
Das klingt verdammt plausibel. Halte es für sehr wahrscheinlich, dass das hier auch so lief.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Edi
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Edi »

iustus hat geschrieben: Es wurde berichtet das der Bischof bei bekanntwerden der Kosten völlig überrascht war und gesagt haben soll "das hätte er nicht gewußt". Diese Kostenexplosionen kommen überall vor und sind nur zu vermeiden, wenn am Fahrplan der Bauplanung eisern festgehalten wird, denn Änderungen im Bau sind immer sehr teuer.
Das ist richtig. Daher lässt man durch den Architekten ein Angebot der Mehrkosten einholen. So habe ich es als ich einmal gebaut habe auch gemacht und da ging es nicht um solche Summen, sondern nur um einige tausend Euro maximal. Ohne Angebot hauen die Handwerker meist ordentlich drauf, dass einem das Hören und Sehen vergehen kann. Zudem lässt man, wenn es sich um grössere Baumaßnahmen handelt, mehrere Handwerker anbieten. Die Preisunterschiede können bei Handwerkern enorm sein.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

iustus hat geschrieben:Warum?
Es gilt, verdammt viel zu erklären - sonst wird er einen Rücktritt nicht vermeiden können.
Das ist zwar richtig, aber bislang hat man nicht den Eindruck gewinnen können, dass auf die Vorwürfe und Sachverhalte tatsächlich eingegangen werden soll. So hat der Bischof noch am Donnerstag an der Version mit der Beteiligung des Vermögensverwaltungsrats festgehalten, ohne irgendetwas zu den Vorwürfen der Ratsmitglieder zu sagen oder diese wenigstens zu dementieren.
Auch wurde erneut der Denkmalschutz bemüht, um die Kosten zu rechtfertigen - dabei hatte das Bauamt inzwischen schon erklärt, dass es gar keine weitgehenden Auflagen gegeben habe, das Bistum hat lediglich die Außenfassade erhalten müssen. Später am Tag erklärte der dafür verantwortliche Architekt, dass das 400.000€ gekostet habe. Damit war die Aussage des Bischofs endgültig Makulatur. Einen Brief, der in dieser Tradition weitermacht, braucht niemand.
iustus hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:Wie Kosten beim Bau entstehen können ist relativ einfach erklärt (es muß nicht immer der böse Handwerker sein) :

Angenommen der Bauherr besichtigt sein entstehendes Gebäude. Plötzlich fällt ihm ein die besprochene Wandfarbe passt doch nicht zu den gewünschten Fliesen, denn im Urlaub oder beim Besuch bei Freunden hat er etwas gesehen was besser passt. Also wird der Vorschlag gemacht / oder Anweisung gegeben den Neubau dahingehend zu ändern, selten wird vom Bauherren nach den Kosten gefragt. Der Architekt oder Baubeauftragter sollte nachfragen tut es aber nicht und, wenn regelmäßig Änderungswünsche an die beauftragten Firmen herangetragen werden steigen auch die Kosten. Es wurde berichtet das der Bischof bei bekanntwerden der Kosten völlig überrascht war und gesagt haben soll "das hätte er nicht gewußt". Diese Kostenexplosionen kommen überall vor und sind nur zu vermeiden, wenn am Fahrplan der Bauplanung eisern festgehalten wird, denn Änderungen im Bau sind immer sehr teuer.
Das klingt verdammt plausibel. Halte es für sehr wahrscheinlich, dass das hier auch so lief.
In meinen Augen leider nicht wirklich: Denn die exorbitanten Kosten gehen ja nicht auf solche Umentscheidungen wie den Adventskranz (<0,3% der Gesamtsumme, falls die Äußerungen Riebels dazu "100.000 statt 10.000" nicht bloß symbolische Zahlen waren) zurück, sondern augenscheinlich hauptsächlich auf die Ausschachtungsarbeiten und Neufundamentierungen des Altbestands. Diese Kosten müssen in der ursprünglichen Planung enthalten gewesen sein, denn entsprechende Bauänderungsanträge hat es nach Auskunft des Bauamts nicht gegeben. Nicht zuletzt könnte man davon ausgehen, dass kostenintensive Korrekturen wie etwa das Herausreißen eines schon verlegten Steinbodens mittlerweile schon an die Presse durchgestochen worden wären.

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Torsten
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Torsten »

faz.net hat geschrieben:„Der Bischof muss mit offenen Karten spielen“ 26.08.2013
Im Gespräch: Christoph Hefter

Wo liegen die Wurzeln der ganzen Entwicklung in der Diözese?

Im Bistum Limburg hat sich unter den Bischöfen Kempf und Kamphaus und mit der Synodalordnung ein starkes und selbstbewusstes Laientum entwickelt. Ohne das geht es auch nicht mehr in der Kirche. Der jetzige Bischof führt den synodalen Prozess weiter, aber er legt zu großen Wert auf äußere Attribute und übertriebene liturgische Formen, die vielen Gläubigen fremd sind. Der Frankfurter Stadtdekan trägt sonntags immer eine Soutane, aber er füllt diese priesterliche Kleidung mit seiner Persönlichkeit aus. Wir brauchen auch an der Spitze des Bistums eine starke, glaubwürdige Person, eine, die sich nicht hinter Formen und Äußerlichkeiten versteckt.
Der Verdacht drängt sich auf, dass der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz scharf auf den Posten vom Limburger Bischof ist, und sich darin der Unterstützung des starken und selbstbewussten Laientums in der Diözese sicher sein kann. Aber stark und glaubwürdig wirkt das alles nicht. Es wirkt eben doch eher wie Mobbing und Verrat - aus Karrieregründen.

KlausLange
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von KlausLange »

Maurus hat geschrieben:
KlausLange hat geschrieben:Leute, die dort später mal Tagungen abhalten, werden sich bestimmt sehr wohl fühlen. Und das ist gut so!
Dieses Haus ist kein Tagungshaus, es ist ein Bischofshaus. Es hat zwar einen Konferenzraum, aber sonst nichts, was es zu einem Tagungshaus machen würde. Der Konferenzraum ist nicht für Tagungen, sondern für die Arbeitssitzungen des Bischofs mit dem Kapitel, dem Priesterrat und dergleichen.
Es geht nicht nur um das bischöfliche Haus, sondern es handelt sich um ein Diözesanzentrum. Selbstverständlich gibt es dort auch Tagungen und Konferenzen.

Zur Finanzierung:
Ich weiß nicht, warum immer auf die 5,5 Mio herumgeritten wird. Schließlich wurde ja später nochmals eine Zwischenfinanzierung von 15 Mio genehmigt (und zwar ganz offiziell). Wie der Name Zwischenfinanzierung schon sagt: Das ist nicht das Ende der Fahnenstange, da kommt sicher noch mehr.

Auch ich habe gebaut. Zwar nur ein Zweifamilienhaus, aber immerhin. Kostentreiber sind da nicht einfach spontane Planänderungen des Bauherrn nach dem Motto 'die Wand soll nun doch noch eine Tür haben' etc., sondern auch ganz andere Situationen, gerade wenn man schon einen Bestandsbau zu verarbeiten hat. Meist geht das so, dass man beim Bauen sieht: Hier macht es Sinn, gleich noch dies und das mit zu erledigen. Wenn ich das später nach Fertigstellung nachrüsten muss, wird es teurer, als wenn ich die Gelegenheit nutze, wo eh schon alles aufgerissen ist. Insgesamt - auf spätere Baumaßnahmen gerechnet - kommt es dann günstiger. Für den aktuellen Finanzbedarf ergibt das dann aber natürlich auch ein Anstieg der Kosten. Auch klar. Dennoch ist eine solche Vorgehensweise nachhaltig zu nennen, wenn man auch die mittelfristige Zukunft der Nutzung im Blick hat.

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Torsten hat geschrieben:
faz.net hat geschrieben:„Der Bischof muss mit offenen Karten spielen“ 26.08.2013
Im Gespräch: Christoph Hefter

Wo liegen die Wurzeln der ganzen Entwicklung in der Diözese?

Im Bistum Limburg hat sich unter den Bischöfen Kempf und Kamphaus und mit der Synodalordnung ein starkes und selbstbewusstes Laientum entwickelt. Ohne das geht es auch nicht mehr in der Kirche. Der jetzige Bischof führt den synodalen Prozess weiter, aber er legt zu großen Wert auf äußere Attribute und übertriebene liturgische Formen, die vielen Gläubigen fremd sind. Der Frankfurter Stadtdekan trägt sonntags immer eine Soutane, aber er füllt diese priesterliche Kleidung mit seiner Persönlichkeit aus. Wir brauchen auch an der Spitze des Bistums eine starke, glaubwürdige Person, eine, die sich nicht hinter Formen und Äußerlichkeiten versteckt.
Der Verdacht drängt sich auf, dass der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz scharf auf den Posten vom Limburger Bischof ist, und sich darin der Unterstützung des starken und selbstbewussten Laientums in der Diözese sicher sein kann. Aber stark und glaubwürdig wirkt das alles nicht. Es wirkt eben doch eher wie Mobbing und Verrat - aus Karrieregründen.
So dumm ist der doch nicht. Das kann er sich ja ausrechnen, dass bei einer eventuell notwendig werdenden Neubesetzung wohl kaum einer, der am aktuellen Konflikt beteiligt ist, auf die Vorschlagsliste kommen wird. Damit würde man doch gleich den nächsten heraufbeschwören.
Zuletzt geändert von Apollonia am Freitag 11. Oktober 2013, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.

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