KlausLange hat geschrieben:
Kurz zu den Baukosten: Hier läge m.E. nur dann ein Skandal vor, wenn 31 Mio. gezahlt worden wären und dafür nur eine Hundehütte als Gegenwert dastünde. Dem ist aber nicht so. Wenn man sich den gesamten Komplex ansieht, der übrigens nach den Bildern wirklich gelungen ist, dann kann man sehen, dass die 31 Mio. wirklich verbaut wurden und nicht in irgendwelchen Taschen verschwunden sind.
Der Punkt ist, dass immer behauptet wurde, dass das Projekt 5,5 Mio kostete und mitnichten irgendwelche Sonderwünsche des Bischofs eine preissteigernde Wirkung haben würden/ gehabt hätten. Diese Behauptungen waren von Anfang an unrichtig.
Das ist, jedenfalls aus meiner Sicht, das vorrangige Problem. Das zweite Problem ist, dass die Verantwortlichen die fundamentale Kritik an dem Vorhaben an sich völlig ignoriert haben und offenbar keine Probleme darin erkennen konnten, einen ohnehin schon als teuer apostrophierten Plan durch unzählige Extravaganzen aufzubohren.
Als dennoch Kostensteigerungen bekannt wurde, wurde das auf denkmalpflegerische Notwendigkeiten geschoben. Auch diese Erklärung hat sich mittlerweile als Täuschung herausgestellt.
Sicher, die Medien weiden sich jetzt an dem Fall. Ein gefundenes Fressen. Nur: Wen wundert denn das? Das ist doch deren Geschäft. Ist es nicht eher peinlich, dass die Kirche offenbar die Medien braucht, um solche Auswüchse aufzudecken und abzustellen?
Im Prinzip bin ich geneigt, Robert Ketelhohn da zuzustimmen: Die Presse darf nicht darüber entscheiden können, wer in Deutschland Bischof ist. Das setzt aber meines Erachtens auch voraus, dass entsprechend gut beleumundete Männer die Bischofsstühle und Pfarreien besetzen. Wer Angriffsfläche bietet, der darf sich eben nicht wundern, wenn er auch angegriffen wird. Ist es in Glaubensfragen, so hat jeder Gläubige ihm beizuspringen und zu verteidigen, keine Frage. Das war hier aber keine Glaubensfrage (auch wenns's für den einen oder anderen sicher auch ein Strohmann war).
KlausLange hat geschrieben:Leute, die dort später mal Tagungen abhalten, werden sich bestimmt sehr wohl fühlen. Und das ist gut so!
Dieses Haus ist kein Tagungshaus, es ist ein Bischofshaus. Es hat zwar einen Konferenzraum, aber sonst nichts, was es zu einem Tagungshaus machen würde. Der Konferenzraum ist nicht für Tagungen, sondern für die Arbeitssitzungen des Bischofs mit dem Kapitel, dem Priesterrat und dergleichen.