sofaklecks. Es geht nicht um das Beispiel, welches Du gebracht hast. Es geht nicht um diejenigen, bei denen der Glaube Lebensprogramm ist, auch dann, wenn sie in die Sünde fallen und eben aus Einsicht und Sehnsucht nach Gott wieder aufzustehen imstande sind, es geht vielmehr um diejenigen, die sich von Gott bereits so weit entfernt haben, dass mit Einsichten und Sehnsüchten kaum noch zu rechnen ist. Und es geht um die in der Gleichgültigkeit Abgehärteten.sofaklecks hat geschrieben:Wenn das die katholische Ansicht ist:
"Derjenige Gläubige, der weiß, dass er gefallen ist, der also schnellstmöglichst beichten sollte, um wieder in der Gnade Gottes zu leben, der muß von Sorge und Angst erfüllt sein, aber auch deshalb, weil ein solcher Zustand oft genug der letzte Antrieb ist, so schnell wie möglich mit Gott wieder ins Reine zu kommen,"
wenn also Sorge und Angst und nicht Einsicht und Sehnsucht die Beweggründe sind, mit Gott ins Reine kommen zu wollen, dann bin ich Protestant.
Und in einer solchen Angstmachkirche hab ich nichts zu suchen. Aber um die, um die ist tiefe Besorgnis mehr als berechtigt.
sofaklecks
In beiden Fällen kann die Sorge oder die Angst, was immer diese auch verursacht haben mag, zum richtigen Glaubensverständnis wieder zurück führen, auch da, wo eben Einsicht und Sehnsucht nicht mehr gegeben sind.
Denn: nicht allen ist es gegeben, durch pure Einsicht den Weg zu Gott wieder zu finden und nicht nur das, sondern auch das zu tun, was den wahren alltäglichen Glauben erst ausmacht.
Jesus selbst weckt diese Besorgnis oder diese Angst, die man um seine Seele empfinden sollte, wenn er beispielsweise sagt: "...wachet und betet, denn der Satan geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wenn er verschlingt...."
Es gibt noch viel mehr dieser angsteinflößenden Aussagen in der Bibel.
Einsicht und Sehnsucht, lieber sofaklecks, können Beweggründe sein, mit Gott wieder ins Reine zu kommen. Wenn aber der Mensch schon derart stumpf und abgehärtet gegenüber jeder Einsicht geworden ist, einfach deshalb, weil er in seinen Sünden bereits zu tief begraben ist, dann darf man froh sein, wenn, vielleicht auch durch eine besondere Gnade, Besorgnis und Angst einen solchen Menschen derart ergreift, dass er wieder zur Umkehr motiviert wird.
Die katholische Kirche ist keine Angstmacher-Kirche. Auch wenn der traditionsverbundenen Kirche all die Friedensbewegten und Barmherzigkeitsfreaks (die nicht die Gerechtigkeit Gottes bedenken möchten, sondern darauf bauen, dass der liebe Gott schon niemanden verloren gehen lassen wird) diesen Vorwurf gerne machen möchten.
Du solltest Dir schon mal darüber Gedanken machen, ob der Mensch dadurch, dass er seine, jegliche Angst und Besorgnis um das Heil seiner Seele abwehrenden Vorstellungen, sich nicht einen Gott baut, der mit dem wahren Gott kaum noch etwas zu tun hat.
Und das sollte wirklich Anlaß zu Sorgen und Ängsten sein.
Gruß, ad_hoc, der sich fragt, warum sofaklecks ihn ständig als düsteren, angstmachenden, freudlosen Vertreter der traditionellen Katholiken darstellen will, der er doch gar nicht ist!