Meßfeier ohne Meßgewand

[Ecce Homo]

Messe feiern in Albe?

Ich würde in Unterwäsche noch nicht mal den Müll rausbringen....

Nette Unart eines Kaplans in meiner Gegend: er läßt die Albe und das ganze Unterzeugs (Amikt, Zingulum, Stola etc...) einfach weg und wirft sich die Kasel direkt über hellblaues Hemd und graue Flanellhose. Très chic

Ach so, Messe à la chef in Kürchenschürze (=römische Kasel/Bassgeige) ohne Albe drunter? Am besten mit Salatbeilage (= grüne Levis 501 drunter)
*Rattenscharf* Wie wäre es dazu noch mit einem kleinen Nachtisch in dieser Richtung:

[Grammi]

Berolinensis,

mit Sonderregeln meinte ich zum einen die Tatsache, dass im Alten Peter die Messe im neuen Usus, aber ad orientem gefeiert wird. Das ist jetzt keine Sonderregel im eigentlichen Sinne, stellt aber im Vergleich zur sonst üblichen Praxis durchaus eine Ausnahme da. Wobei ich jetzt, von der Sprache abgesehen, keine Unterschied zwischen einer Messe im alten Usus, und einer Messe im neuen Usus ad orientem feststellen kann.

Zum anderen wären da einige Besonderheiten, wie die Krönung der Petrus-Statue nach der Papstwahl, das Deckenfresko mit dem Segen Urbi et Orbi, wobei Urbi in dem Fall meine Heimatstadt ist usw.

Grammi

[Gamaliel]

Würzburg: Generalvikar Hillenbrand "zelebriert" beim Zeltlager der Ministranten der Pfarreiengemeinschaft Ochsenfurt.

Survivaltraining auf Zeltlager

Unter freiem Himmel und einem selbst gestalteten Kreuz aus Eisteebechern fand schließlich der Gottesdienst passend zum diesjährigen Zeltlagerthema statt. „Was muss ich für wichtige Dinge mitnehmen, damit ich überleben kann?“

(zum Vergrößern Bild anklicken)

123. «Zur Messe und zu anderen heiligen Handlungen, die unmittelbar mit der Messe verbunden sind, ist das Meßgewand (Kasel), das über Albe und Stola zu tragen ist, das dem zelebrierenden Priester eigene Gewand, sofern nichts anderes vorgesehen ist».[213] Der Priester, der das Meßgewand den Rubriken entsprechend anzieht, soll es auch nicht unterlassen, die Stola zu tragen. Alle Ordinarien haben darauf zu achten, daß jede gegenteilige Gewohnheit beseitigt wird.

[Hubertus]

Die Überstola sehe ich hier sogar noch als das geringste Problem an.

[Raphaela]

Die Überstola sehe ich hier sogar noch als das geringste Problem an.

Dann mach doch mal einen Vorschlag, wie ein Priester im Freien, der zu einem Zeltlager kommt die Messe feiern soll.
Es ist ein Ministrant da, es ist ein Tisch als Altar da (hätte er einen tragbaren Altar mitbringen sollen? ) und es steht sogar noch ein Kreuz vor dem Altar.

Eine andere Alternative wäre natürlich gewesen, die Messe ausfallen zu lassen, da man nicht alles mitbringen kann...

[Kilianus]

Es handelt sich hier nicht um eine Bergmesse, für die die Ausrüstung kilometerweit auf einen Gipfel geschleppt worden wäre. Solche Zeltplätze sind direkt mit dem Auto erreichbar. Von daher wäre es sicher kein praktisches Problem gewesen, statt Mantelalbe und Stola eine Kasel einzupacken. Andererseits sind Zeltlagergottesdienste nicht unbedingt der Kontext, in dem die liturgische Erneuerung ihren Anfang nehmen muß.

Der Würzburger GV ist kein Liturgiker, er hat zur Liturgie ein eher pragmatisches Verhältnis. Von daher hat er auch kein Problem mit der in die in den vergangenen Jahrzehnten gewachsenen Formensprache, die "Jugendgottesdienste" nach wie vor prägt - mag sie mit der Lebenswelt heutiger Jugendlicher auch nicht viel zu tun haben und eher eine Form von 80er-Jahre-Traditionalismus sein. Das muß man natürlich nicht gut finden. Man muß es aber auch nicht skandalisieren.

Eine liturgische Wildsau ist der Mann dann doch nicht.

[Hubertus]

Die Überstola sehe ich hier sogar noch als das geringste Problem an.

Dann mach doch mal einen Vorschlag, wie ein Priester im Freien, der zu einem Zeltlager kommt die Messe feiern soll.

1. Muß er sie im Freien halten?
Solche Lager werden ja geplant. Was spricht dagegen, so zu planen, daß am vorgesehenen Tag eine Kirche/Kapelle in der Nähe erreicht werden kann?

2. Liturgische Geräte, die der Würde des hl. Geschehens angemessen sind und den liturgischen Vorschriften genügen, können rel. bequem in einem Messkoffer (Abb. dient nur Beispielszwecken) mitgenommen werden. Die Handausgabe des Messbuchs dürfte sicher auch nicht zu schwer sein, um sie mitzubringen.

Es ist ein Ministrant da, es ist ein Tisch als Altar da

Ein Tisch ist kein Altar.

(hätte er einen tragbaren Altar mitbringen sollen? )

Früher ist das auch gegangen. Eine Alternative wäre ein tragbarer Altarstein/Antimensium.

und es steht sogar noch ein Kreuz vor dem Altar.

Ohh jaaaa.

Eine andere Alternative wäre natürlich gewesen, die Messe ausfallen zu lassen, da man nicht alles mitbringen kann...

In der Tat. Immerhin war nicht Sonntag.

[Getulio]

Ich habe derlei noch nie erlebt und bin vor allem erstaunt, was es alles gibt.

Von daher wäre ich wahrscheinlich, wenn mir das denn begegnen würde, weder ärgerlich noch erfreut, sondern einfach nur baff.

[Seraph]

Die Überstola sehe ich hier sogar noch als das geringste Problem an.

Dann mach doch mal einen Vorschlag, wie ein Priester im Freien, der zu einem Zeltlager kommt die Messe feiern soll.
Es ist ein Ministrant da, es ist ein Tisch als Altar da (hätte er einen tragbaren Altar mitbringen sollen? ) und es steht sogar noch ein Kreuz vor dem Altar.

Eine andere Alternative wäre natürlich gewesen, die Messe ausfallen zu lassen, da man nicht alles mitbringen kann...

Das eigentliche Problem sehe ich hier eher in der unerbietigen Haltung der Teilnehmer – wer sitzt denn mit übergeschlagenen Beinen in Hotpants hinterm Altar?

[leander12]

Bei mir im Heimatort wurde meines Wissens noch nie auf die Kasel verzichtet und schon garnicht auf Albe etc.
Es sieht doch einfach wirklich viel schöner aus, wenn der Pfarrer ein richtiges Messgewand und nicht einfach einen "zu lang gewebten Schal" trägt. Bei Diakonen mag das wieder anderst sein, weil diese eigentlich vom Pfarrer zu unterscheiden sein sollten. Dalmatik und Kasel sehen von Weitem doch recht ähnlich aus.

Natürlich gibt es Anlässe, wo man das nicht so streng nehmen muss.
Es gibt ohne Frage auch wunderschöne Priesterstolen.
Die Ausrede, dass die Kaseln im Sommer zu heiß sind, mag ja bei Zeltgottesdiensten oder auf dem Sportplatz noch gelten. In einer normalen Kirche wird der Pfarrer aber in aller Regel keinen Hitzeschlag bekommen. Die neuen (meist billigen) Messgewänder sind eh nur noch ganz dünn und luftig gestaltet. Bei einem 25 Kilo Chormantel mag das ja schon anderst aussehen.