Alles zu Bußsakrament/Beichte

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Kai
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Kai »

Ich war gestern.

Bei der FSSP. Und wieder mal fiel mir auf, wie angenehm es ist, bei einem Priester/in einer Gemeinde zu beichten, wo das Angebot und die Nutzung der Beichte eine selbstverständliche Sache ist.

Wenn ich mir was wünschen dürfte: Generell sollte vor jeder Messe (wenigstens vor jeder Sonntagsmesse) kurz vor der Messe Beichtgelegenheit sein. In Zürich habe ich das so erlebt in einer Kirche (nicht-FSSP, sondern eine normale Pfarrgemeinde). Super. Und da kamen auch auffallend viele Jugendliche und Männer zur Beichte, immer mehrere Leute vor jeder Messe.

In meiner Heimatgemeinde hingegen ist anscheinend jeder Firlefanz wichtiger, als die Beichtpraxis wiederzubeleben.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Raphaela
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Re: Fragen zum Austritt/Exkommunikation

Beitrag von Raphaela »

Raphael hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: (genauso wenig, wie irgend ein anderer hier im Forum zuständig ist, die Katholizität irgendeines anderen Users zu beurteilen).
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Wer behauptet ""Ich denke eher, daß Beichte, Beichterziehung und diese Dinge dazu da sind, den Schuldkomplex erst mal zu legen und dann zu steigern. (Sozusagen das Bedürfnis erst entstehen zu lassen)" hat sich bereits selber als Anti-Katholik verurteilt.
Es bedarf streng genommen keiner foreninternen Beurteilung mehr. (Siehe auch Titus 3, 9 ff.)
Ich persönlich bin nur darauf eingegangen, dass man keinen User beurteilen/verurteilen soll! - Auf was anderes nicht! ich gehe da noch ein Stück weiter und finde, dass keiner von uns das Recht hat, bei Papst und Bischöfen die Katholizität zu beurteilen! - Die Stänge lese ich schon lange nicht mehr, weil oft nicht nur beurteilt, sondern auch verurteilt wird!
Ich selbst habe in meinem Freundeskreis einen Priester, über dem hier in Forum manch einer wohl das ein oder andere Negative schreiben würde. Viele würden ihn wohl als progressiven Priester sehen. - Ich selbst kenne ihn besser und staune ziemlich oft im Nachhinein über einiges von ihm. Bei ihm kann man noch viel an Demut, Bibeltreue.... lernen. . Und vor allem kann man bei ihm lernen, keinen anderen Katholiken /Christen/Menschen zu verurteilen.
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engelswispern
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von engelswispern »

Heißt es nicht irgendwo "Urteilt nicht...." ? Warum tun das dann so viele hier? Lasst doch diesen Hochmut sein, euch selbst über andere zu stellen, nur weil ihr "katholisch" seid. Manchmal könnte man meinen, die Leute halten sich deswegen für bessere Menschen, was totaler Blödsinn ist...
Wie viele Engel gibt es? - Einer, der unser Leben verändert, genügt völlig.

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Juergen
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Juergen »

Kai hat geschrieben:Ich war gestern.
Bei der FSSP.

Über die Frage der Gültigkeit bist Du Dir aber schon im klaren – woll?
Kai hat geschrieben:Und wieder mal fiel mir auf, wie angenehm es ist, bei einem Priester/in einer Gemeinde zu beichten, wo das Angebot und die Nutzung der Beichte eine selbstverständliche Sache ist.
Ist es hier in der Stadt auch…
z.B.
- bei den Franziskanern: Mo.-Sa.: 10.00 Uhr - 11.45 Uhr und 15.30 Uhr - 17.30 Uhr
- im Dom: Sa. 15.00 - 17:30 Uhr in der Krypta und soweit ich weiß auch vor der Messe in der außderordentlichen Form am Mittwochabend
- in der Gaukirche: Sa. 16.30 - 17.30 Uhr im „Beichtraum“
-…
-…



Achja…
http://www.catholicscomehome.org/news-s ... e-of-pope/

News Story: People returning to Confession because of Pope
POSTED ON: MAY 21, 2013 BY ADMIN
“In Latin America, during Holy Week many people who hadn’t confessed for many years” returned to the sacrament because of things they had heard Pope Francis say…
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Kai
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Kai »

Juergen hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:Ich war gestern.
Bei der FSSP.

Über die Frage der Gültigkeit bist Du Dir aber schon im klaren – woll?
Über das Fehlen des "X" bist Du Dir aber schon im klaren - ne?

(Musst Du schon zuende lesen und nicht bei FSS... sofort abschalten.) :breitgrins:
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Juergen
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Juergen »

Kai hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:Ich war gestern.
Bei der FSSP.

Über die Frage der Gültigkeit bist Du Dir aber schon im klaren – woll?
Über das Fehlen des "X" bist Du Dir aber schon im klaren - ne?

(Musst Du schon zuende lesen und nicht bei FSS... sofort abschalten.) :breitgrins:
:patsch:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Raphael

Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Raphael »

engelswispern hat geschrieben:Heißt es nicht irgendwo "Urteilt nicht...." ? Warum tun das dann so viele hier? Lasst doch diesen Hochmut sein, euch selbst über andere zu stellen, nur weil ihr "katholisch" seid. Manchmal könnte man meinen, die Leute halten sich deswegen für bessere Menschen, was totaler Blödsinn ist...
Dies ist ein leider immer wieder kehrender Irrtum! :/
Die Hl. Schrift sagt unmißverständlich: Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht!
(Joh 7, 24)

Raphael

Re: Fragen zum Austritt/Exkommunikation

Beitrag von Raphael »

Raphaela hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: (genauso wenig, wie irgend ein anderer hier im Forum zuständig ist, die Katholizität irgendeines anderen Users zu beurteilen).
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Wer behauptet ""Ich denke eher, daß Beichte, Beichterziehung und diese Dinge dazu da sind, den Schuldkomplex erst mal zu legen und dann zu steigern. (Sozusagen das Bedürfnis erst entstehen zu lassen)" hat sich bereits selber als Anti-Katholik verurteilt.
Es bedarf streng genommen keiner foreninternen Beurteilung mehr. (Siehe auch Titus 3, 9 ff.)
Ich persönlich bin nur darauf eingegangen, dass man keinen User beurteilen/verurteilen soll! - Auf was anderes nicht! ich gehe da noch ein Stück weiter und finde, dass keiner von uns das Recht hat, bei Papst und Bischöfen die Katholizität zu beurteilen! - Die Stänge lese ich schon lange nicht mehr, weil oft nicht nur beurteilt, sondern auch verurteilt wird!
Ich selbst habe in meinem Freundeskreis einen Priester, über dem hier in Forum manch einer wohl das ein oder andere Negative schreiben würde. Viele würden ihn wohl als progressiven Priester sehen. - Ich selbst kenne ihn besser und staune ziemlich oft im Nachhinein über einiges von ihm. Bei ihm kann man noch viel an Demut, Bibeltreue.... lernen. . Und vor allem kann man bei ihm lernen, keinen anderen Katholiken /Christen/Menschen zu verurteilen.
Diese beiden Begriffe "beurteilen bzw. verurteilen" sollte man nicht synonym benutzen, denn sie sagen jeweils etwas völlig anderes aus.

Ohne Beurteilung kann ein Mensch sein Leben gar nicht gestalten. Er fällt ständig Urteile, er schätzt Dinge, Sachverhalte, Personen und vieles mehr ein und richtet sich dann nach diesen Einschätzungen/Beurteilungen.

Eine Verurteilung ist demgegenüber anspruchsvoller. Sie setzt ein Gesetz voraus, gegen das der Delinquent verstoßen haben muß, um dann überhaupt verurteilt werden zu können. Damit stößt man in juristische Bereiche vor, die immer nur einen Teilbereich des menschlichen Lebens erfassen können.

Die Kirche hat übrigens schon seit Anbeginn Urteile gefällt. Dies ging im schlimmsten Falle bis zum Anathema; wobei ein Anathema das Urteil ist, an das maximale Ansprüche gerichtet sind, bevor es ausgesprochen werden kann.

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Peti
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Peti »

Ein guter Vortrag zur Bedeutung und Praxis der Beichte:
http://www.kath.de/zentrum/texte/archiv ... 5_212.pdf
"Kein Sakrament ist so sehr der Gefahr von Resignation und Enttäuschung ausgesetzt wie das Bußsakrament"
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Linus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Linus »

Kai hat geschrieben:Ich war gestern.

Bei der FSSP. Und wieder mal fiel mir auf, wie angenehm es ist, bei einem Priester/in einer Gemeinde zu beichten, wo das Angebot und die Nutzung der Beichte eine selbstverständliche Sache ist.
Zu Pfingsten gabs in Salzburg die Möglichkeit im Dom zu beichten - bei 80 Priestern.... und die Büßerschlangen waren lang ;)

Ansonsten: da wo ich hingeh sitzt täglich an 6 Stunden jemand im Beichtstuhl - vor, während und nach der Messe. (2 Messen am Tag unter der Woche) wem das zu Wenig ist Wien Dom Täglich 8 bis 22 Uhr. Sa So Mittagspause von 12 - 15 uhr sonst durchgehend.
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Kai
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Kai »

Linus hat geschrieben:Zu Pfingsten gabs in Salzburg die Möglichkeit im Dom zu beichten - bei 80 Priestern....
Gleichzeitig? Wie geht denn das, rein raumtechnisch? (Und wo nehmen die die Prietser her?)
Linus hat geschrieben:Ansonsten: da wo ich hingeh sitzt täglich an 6 Stunden jemand im Beichtstuhl - vor, während und nach der Messe. (2 Messen am Tag unter der Woche) wem das zu Wenig ist Wien Dom Täglich 8 bis 22 Uhr. Sa So Mittagspause von 12 - 15 uhr sonst durchgehend.
Bedeutende Zentren bieten natürlich Luxus. Hier müsste ich nach Kevelaer oder nach Düsseldorf zu den Franziskanern fahren, um was ähnliches zu finden. Worum es mir aber geht, sind normale Pfarrgemeinden außerhalb bedeutender Großstädte. Die dezentrale, regionale Flächendeckung sozusagen.
Wie ich es oben schrieb:
Kai hat geschrieben:Wenn ich mir was wünschen dürfte: Generell sollte vor jeder Messe (wenigstens vor jeder Sonntagsmesse) kurz vor der Messe Beichtgelegenheit sein. In Zürich habe ich das so erlebt in einer Kirche (nicht-FSSP, sondern eine normale Pfarrgemeinde). Super. Und da kamen auch auffallend viele Jugendliche und Männer zur Beichte, immer mehrere Leute vor jeder Messe.

In meiner Heimatgemeinde hingegen ist anscheinend jeder Firlefanz wichtiger, als die Beichtpraxis wiederzubeleben.
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Vir Probatus
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Re: Fragen zum Austritt/Exkommunikation

Beitrag von Vir Probatus »

Raphael hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: (genauso wenig, wie irgend ein anderer hier im Forum zuständig ist, die Katholizität irgendeines anderen Users zu beurteilen).
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Wer behauptet ""Ich denke eher, daß Beichte, Beichterziehung und diese Dinge dazu da sind, den Schuldkomplex erst mal zu legen und dann zu steigern. (Sozusagen das Bedürfnis erst entstehen zu lassen)" hat sich bereits selber als Anti-Katholik verurteilt.
Es bedarf streng genommen keiner foreninternen Beurteilung mehr. (Siehe auch Titus 3, 9 ff.)
Ich persönlich bin nur darauf eingegangen, dass man keinen User beurteilen/verurteilen soll! - Auf was anderes nicht! ich gehe da noch ein Stück weiter und finde, dass keiner von uns das Recht hat, bei Papst und Bischöfen die Katholizität zu beurteilen! - Die Stänge lese ich schon lange nicht mehr, weil oft nicht nur beurteilt, sondern auch verurteilt wird!
Ich selbst habe in meinem Freundeskreis einen Priester, über dem hier in Forum manch einer wohl das ein oder andere Negative schreiben würde. Viele würden ihn wohl als progressiven Priester sehen. - Ich selbst kenne ihn besser und staune ziemlich oft im Nachhinein über einiges von ihm. Bei ihm kann man noch viel an Demut, Bibeltreue.... lernen. . Und vor allem kann man bei ihm lernen, keinen anderen Katholiken /Christen/Menschen zu verurteilen.
Diese beiden Begriffe "beurteilen bzw. verurteilen" sollte man nicht synonym benutzen, denn sie sagen jeweils etwas völlig anderes aus.

Ohne Beurteilung kann ein Mensch sein Leben gar nicht gestalten. Er fällt ständig Urteile, er schätzt Dinge, Sachverhalte, Personen und vieles mehr ein und richtet sich dann nach diesen Einschätzungen/Beurteilungen.

Eine Verurteilung ist demgegenüber anspruchsvoller. Sie setzt ein Gesetz voraus, gegen das der Delinquent verstoßen haben muß, um dann überhaupt verurteilt werden zu können. Damit stößt man in juristische Bereiche vor, die immer nur einen Teilbereich des menschlichen Lebens erfassen können.

Die Kirche hat übrigens schon seit Anbeginn Urteile gefällt. Dies ging im schlimmsten Falle bis zum Anathema; wobei ein Anathema das Urteil ist, an das maximale Ansprüche gerichtet sind, bevor es ausgesprochen werden kann.
O nein, das ging im schlimmsten Falle um schwere Folter und Hinrichtung.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Fragen zum Austritt/Exkommunikation

Beitrag von Vir Probatus »

Raphael hat geschrieben:Die Kirche hat übrigens schon seit Anbeginn Urteile gefällt. Dies ging im schlimmsten Falle bis zum Anathema; wobei ein Anathema das Urteil ist, an das maximale Ansprüche gerichtet sind, bevor es ausgesprochen werden kann.
O nein, das ging im schlimmsten Falle um schwere Folter und Hinrichtung.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Raphael

Re: Fragen zum Austritt/Exkommunikation

Beitrag von Raphael »

Vir Probatus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Die Kirche hat übrigens schon seit Anbeginn Urteile gefällt. Dies ging im schlimmsten Falle bis zum Anathema; wobei ein Anathema das Urteil ist, an das maximale Ansprüche gerichtet sind, bevor es ausgesprochen werden kann.
O nein, das ging im schlimmsten Falle um schwere Folter und Hinrichtung.
Danke für diese Bestätigung von Dir, daß Du zu den Geistern gehörst, die stets verneinen! :pirat:

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Lord Mouton
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Reservierte Sünden

Beitrag von Lord Mouton »

Hallo,

ich hab in letzter Zeit mehrmals gelesen, dass es bestimmte Sünden gibt, die nur ein Bischof und in bestimmten Fällen sogar nur der Papst vergeben kann.
Ich hab dann mal ein bisschen im Internet recherchiert, konnte aber nirgendwo finden, was genau diese Sünden sind...

Weiß das einer von euch?
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

Raphael

Re: Reservierte Sünden

Beitrag von Raphael »

Lord Mouton hat geschrieben:Hallo,

ich hab in letzter Zeit mehrmals gelesen, dass es bestimmte Sünden gibt, die nur ein Bischof und in bestimmten Fällen sogar nur der Papst vergeben kann.
Ich hab dann mal ein bisschen im Internet recherchiert, konnte aber nirgendwo finden, was genau diese Sünden sind...

Weiß das einer von euch?
Vermutlich ist das hier gemeint: Petrinisches Privileg!

Kirchenjahr
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Re: Reservierte Sünden

Beitrag von Kirchenjahr »

Reservierte Sünden gibt es meines Wissens im heutigen Kirchenrecht nicht. Allerdings besteht bei Beugestrafen (z. B. Exkommunikation) nur dann die Möglichkeit gültig zu beichten, wenn die Beugestrafe aufgehoben worden ist. Für letzteres ist grds. der Diözesanbischof zuständig, wenn kein Vorbehalt des apostolischen Stuhles besteht.

Eine unvollständige Liste solcher Beugestrafen findest Du hier:

http://www.ulrichrhode.de/lehrv/sakr/straftaten.pdf


Edit: Link der besseren Lesbarkeit (Seitenbreite) wegen gekürzt.
civilisation
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Niels
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Re: Reservierte Sünden

Beitrag von Niels »

Abtreibung (can. 1398) ist dem Bischof vorbehalten. Nach DBK-Beschluss kann hierzulande aber jeder Priester, der die Absolutionsvollmacht besitzt, eine Lossprechung erteilen.
Verwendung der Eucharistie bei satanischen Ritualen (can. 1367), Angriffe gegen die Person des Papstes (can. 1370), die direkte Verletzung des Beichtgeheimnisses (can. 1388) sowie pädophile Übergriffe von Klerikern (can. 1395) sind dem Apostolischen Stuhl vorbehalten.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Linus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Linus »

Kai hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Zu Pfingsten gabs in Salzburg die Möglichkeit im Dom zu beichten - bei 80 Priestern....
Gleichzeitig? Wie geht denn das, rein raumtechnisch? (Und wo nehmen die die Prietser her?)
Ja gleichzeitig. Und jede Ecke des Domes wurde benutzt So waren am Sakramentsaltar 4 Beichtmöglichkeiten, und an allen Seitenaltären 2 sowie bei den Säulen ebenso.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Getulio
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Getulio »

Ich schließe mich hier einfach mal an. Ich lese hier im Forum sei geraumer Zeit mit und habe schon einiges lernen dürfen.

Zum Thema Hl. Bußsakrament habe ich nun aber einmal eine eigene Frage:
Der Pönitent ist als Mitglied der Hl. RKK in eine Freimaurerloge eingetreten, ohne sich dabei bewusst zu sein, in den Stand der fortgesetzten schweren Sünde zu wechseln (wenn ich das richtig sehe).

Nun sieht ja meines Wissens der CIC dafür die Tatstrafe der Exkommunikation nach wie vor automatisch vor.

Wenn sich nun der Pönitent von der Irrlehre der Freimaurerei abgewandt hat, kann er sein Verhältnis zur RKK durch eine "normale" Beichte bereinigen? Oder ist angesichts der Exkommunikation weiteres erforderlich?

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Protasius
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Protasius »

Die Exkommunikation wurde durch can. 2335 des CJC 1917 ausgesprochen. Im CIC 1983 kommen die Freimaurer nicht mehr explizit vor. Insofern ist lediglich die Beichte erforderlich.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Pelikan
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Pelikan »

Die nicht festgestellte Tatstrafe ist eine akademische Konstruktion ohne praktische Relevanz.

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Linus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Linus »

wobei zur Todsünde ja auch das Wissen um die Schwere der Tat als Voraussetzung gegeben sein muß. Wenn ers nicht gewusst hat, war er wohl auch nicht exkommuniziert? :hae?: :achselzuck:
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taddeo
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von taddeo »

Pelikan hat geschrieben:Die nicht festgestellte Tatstrafe ist eine akademische Konstruktion ohne praktische Relevanz.
Durchaus nicht. Ihr Sinn war und ist, das Gewissen des potentiellen Täters soweit zu schulen, daß er die Sünde erst gar nicht begeht.
Das funktioniert allerdings nur dort, wo sich der Täter überhaupt was um sein Gewissen und dessen Schulung scheißt. Es gab Zeiten, in denen unter Katholiken das Wissen um die geistliche Verwerflichkeit einer Freimaurermitgliedschaft durchaus Allgemeingut war.

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Protasius
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Protasius »

Ich möchte nochmal darauf hinweisen, daß eine Freimaurermitgliedschaft zwar immer noch als schwere Sünde gilt, aber keine Exkommunikation nach sich zieht, weil der CIC 1917 nicht mehr gilt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Raphael

Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Raphael »

Protasius hat geschrieben:Ich möchte nochmal darauf hinweisen, daß eine Freimaurermitgliedschaft zwar immer noch als schwere Sünde gilt, aber keine Exkommunikation nach sich zieht, weil der CIC 1917 nicht mehr gilt.
In Erwägung all dieser Elemente bestä­tigt die Glaubenskongregation, daß die Zugehörigkeit zu den freimaurerischen Vereinigungen „von der Kirche weiterhin verboten bleibt“ und die Gläubigen, die ihnen beitreten, „sich im Zustand der schweren Sünde befinden und nicht die heilige Kommunion empfangen dürfen“.
(Quelle)

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taddeo
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von taddeo »

Raphael hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Ich möchte nochmal darauf hinweisen, daß eine Freimaurermitgliedschaft zwar immer noch als schwere Sünde gilt, aber keine Exkommunikation nach sich zieht, weil der CIC 1917 nicht mehr gilt.
In Erwägung all dieser Elemente bestä­tigt die Glaubenskongregation, daß die Zugehörigkeit zu den freimaurerischen Vereinigungen „von der Kirche weiterhin verboten bleibt“ und die Gläubigen, die ihnen beitreten, „sich im Zustand der schweren Sünde befinden und nicht die heilige Kommunion empfangen dürfen“.
(Quelle)
Es ist aber dennoch ein großer Unterschied zwischen dem "normalen" Zustand der schweren Sünde, von dem in jeder sakramentalen Beichte absolviert werden kann, und einer formellen Exkommunikation, die VOR der Lossprechung in der Beichte einer ebenso formellen Aufhebung bedarf.

Getulio
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Getulio »

Raphael hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Ich möchte nochmal darauf hinweisen, daß eine Freimaurermitgliedschaft zwar immer noch als schwere Sünde gilt, aber keine Exkommunikation nach sich zieht, weil der CIC 1917 nicht mehr gilt.
In Erwägung all dieser Elemente bestä­tigt die Glaubenskongregation, daß die Zugehörigkeit zu den freimaurerischen Vereinigungen „von der Kirche weiterhin verboten bleibt“ und die Gläubigen, die ihnen beitreten, „sich im Zustand der schweren Sünde befinden und nicht die heilige Kommunion empfangen dürfen“.
(Quelle)
Vorweg allen herzlichen Dank für die Hilfe!

Letztere Stelle ist diejenige, von der ich auch ausging. Meine Frage zielt nun in die Richtung, ob es hier so etwas wie eine "schwere Sünde per se" gibt, oder ob kumulativ zu der Aussage der Glaubenskongregation trotzdem der freie Wille und das Wissen um die Sündhaftigkeit hinzutreten müssen, damit die Mitgliedschaft für die konkrete Person tatsächlich eine schwere Sünde ist. :hmm: :hae?:

Wäre dies der Fall, gäbe es hier m.E. keine schwere Sünde, weil ich ihm abnehme, dass er beim Eintritt keinen Schimmer hatte, dass dies nach Lehre der RKK eben schwer sündhaft ist. Meine Aussage dazu war, dass er es eben beichten soll, dann muss man sich auch nicht weiter den Kopf zerbrechen über die Frage schwere oder lässliche Sünde. Nur hat er eben die Sorge, dass das nicht so einfach gehen könnte, sondern nur über den Bischof o.ä.

@taddeo: Ich stimme zu, dass das Wissen um die Verurteilung der Freimaurerei verbreiteter sein sollte, aber vielerorts weiß man heute eben leider nicht mehr, dass es das heutzutage überhaupt noch gibt. Allerdings ist es auch bei mir so, dass ich diesen Umstand weder in der Schule noch in irgendeiner Weise seitens der Kirche erfahren habe, sondern "nur" im Rahmen eigenen Lesens zur Kirchengeschichte über die Thematik gestolpert bin. :achselzuck:

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taddeo
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von taddeo »

Getulio hat geschrieben:Meine Frage zielt nun in die Richtung, ob es hier so etwas wie eine "schwere Sünde per se" gibt, oder ob kumulativ zu der Aussage der Glaubenskongregation trotzdem der freie Wille und das Wissen um die Sündhaftigkeit hinzutreten müssen, damit die Mitgliedschaft für die konkrete Person tatsächlich eine schwere Sünde ist. :hmm: :hae?:

Wäre dies der Fall, gäbe es hier m.E. keine schwere Sünde, weil ich ihm abnehme, dass er beim Eintritt keinen Schimmer hatte, dass dies nach Lehre der RKK eben schwer sündhaft ist. Meine Aussage dazu war, dass er es eben beichten soll, dann muss man sich auch nicht weiter den Kopf zerbrechen über die Frage schwere oder lässliche Sünde. Nur hat er eben die Sorge, dass das nicht so einfach gehen könnte, sondern nur über den Bischof o.ä.
Nach all dem Gesagten läßt sich das wirklich einfach beantworten.

- Die Glaubenskongregation hat festgestellt, daß die Mitgliedschaft in Freimaurerorganisationen formal alle Kriterien für die schwerwiegende Materie erfüllt, die EINE Grundvoraussetzung für eine schwere Sünde ist.
- Dazu muß freilich IMMER auch die persönliche Disposition kommen, also der Wille und das Wissen.
- Irgendeine formelle Kirchenstrafe ist seit 1983 mit der Mitgliedschaft NICHT mehr verbunden.

Folglich reicht es völlig aus, die Mitgliedschaft dauerhaft zu beenden ([Punkt]) und dann in einer "normalen" Beichte zu bekennen. Ob es sich dabei im Einzelfall für diesen Pönitenten um eine läßliche oder um eine schwere Sünde gehandelt hat, wird der Beichtvater beurteilen. Die Lossprechung ohne weitere kirchenrechtliche Formalien kann der Pönitent in beiden Fällen sofort erhalten, wenn Reue und Vorsatz zur Bereinigung vorliegen.

Getulio
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Getulio »

taddeo hat geschrieben:
- Die Glaubenskongregation hat festgestellt, daß die Mitgliedschaft in Freimaurerorganisationen formal alle Kriterien für die schwerwiegende Materie erfüllt, die EINE Grundvoraussetzung für eine schwere Sünde ist.
- Dazu muß freilich IMMER auch die persönliche Disposition kommen, also der Wille und das Wissen.
- Irgendeine formelle Kirchenstrafe ist seit 1983 mit der Mitgliedschaft NICHT mehr verbunden.
Danke Dir! Wieder etwas gelernt. :ja:

Raphael

Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Raphael »

taddeo hat geschrieben:Nach all dem Gesagten läßt sich das wirklich einfach beantworten.

..........
- Irgendeine formelle Kirchenstrafe ist seit 1983 mit der Mitgliedschaft NICHT mehr verbunden.
Wie erklärst Du Dir dann, daß die Glaubenskongregation in den bereits zitierten Überlegungen schreibt:
und nicht die heilige Kommunion empfangen dürfen? :hmm:

Darüber hinaus zieht sich durch den ganzen Text der kongregationalistischen Überlegungen der offensichtliche Sinngehalt, daß mit der Änderung des CIC im Jahre 1983 keine Änderung der davor bestehenden kirchlichen Auffassung hinsichtlich einer Mitgliedschaft in maurerischen Vereinigungen verbunden ist?

Mir sieht das nach einem klaren Dissens zwischen einer kirchenjuristischen Sichtweise einerseits und einer theologischen Qualifizierung des selben Sachverhaltes andererseits aus. :roll:

Salmantizenser
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Salmantizenser »

Raphael hat geschrieben:Mir sieht das nach einem klaren Dissens zwischen einer kirchenjuristischen Sichtweise einerseits und einer theologischen Qualifizierung des selben Sachverhaltes andererseits aus. :roll:
Im Stand der schweren Sünde darf doch niemand zur Kommunion gehen, auch, wenn daran keine Kirchenstrafe geknüpft ist? Die Zeit der Bußdisziplin der alten Kirche ist doch schon lange vorbei...

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