Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Unsinn. Er richtet den Glauben im Bistum langsam wieder auf, den sein Vorgänger heruntergewirtschaftet hat.
Merkwüdig, ich hab den genau gegenteiligen Eindruck. Wenn man natürlich nur den Traditionalisten den wahren Glauben zusprechen will, mag man das so sehen. Unter den anderen gibt es ausgeprägte Flucht- und Rückzugstendenzen.

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Apollonia hat geschrieben:
Unsinn. Er richtet den Glauben im Bistum langsam wieder auf, den sein Vorgänger heruntergewirtschaftet hat.
Merkwüdig, ich hab den genau gegenteiligen Eindruck. Wenn man natürlich nur den Traditionalisten den wahren Glauben zusprechen will, mag man das so sehen. Unter den anderen gibt es ausgeprägte Flucht- und Rückzugstendenzen.
"Traditionalistisch" ist Bischof Tebartz nicht. Er steht einfach auf dem Boden der kirchlichen Lehre und bejaht diese in allen Aspekten. Bei Leuten, die das ebenfalls tun (das sind beileibe nicht nur Tradis), kommt er sehr gut an! Viele andere, die ihn persönlich erleben, bekunden ihm zumindest Respekt, auch wenn sie Probloeme mit der kirchlichen Lehre haben.

Wer aber Flucht- und Rückzugstendenzen bei sich bemerkt, der dürfte sich bei unseren protestantischen Schwestern und Brüdern im Glauben sicher wohl fühlen, gibt es doch dort alles, was das Herz begehrt: Ordinierte Frauen, kein Zölibat und eine tiefe Verbundenheit untereinander im gemeinsamen Mahl.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Seltsame Art zu diskutieren. Eine neue Version von: "Geh doch nach drüben, wenn es dir hier nicht passt!"?

War denn sein Vorgänger ein Ketzer, und alle die ihm folgten, verirrte Schäfchen? Wie kommst du darauf, dass Kritiker des jetzigen Bischofs von Frauenordination usw. träumen?

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

popart hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
popart hat geschrieben:Beschämend ist es für alle, die jetzt den Bischof trotz seiner wörtlichen Rede "Businesclass sind wir geflogen" uns weismachen wollen, damit habe er nicht die Unwahrheit gesagt, zB wenn sie sagen, damit habe er nur sagen wollen, "businesclass haben wir gebucht".
Nimm einfach zur Kenntnis und lerne, dass man auch vermeintlich eindeutige Aussagen verschieden interpretieren kann. Der Bischof hat eben nicht gesagt: "Wir haben in der Business Class gesessen".

Wegen der Vorgeschichte (dem Vorwurf der Geldverschwendung) halte ich die Interpretation der Worte "sind wir geflogen" als "haben wir gebucht und bezahlt" für sehr nachvollziehbar.

Wir wissen es nicht, was er meinte und deshalb gilt: Im Zweifel für den Angeklagten. Das ist einfach ein Gebot der Fairness!

Es ist entweder Lüge oder Haarspalterei - was hier auf dasselbe hinausläuft.
Du vermischst Äpfel mit Birnen: Dein Vorwurf der Lüge trifft den Bischof, Dein Vorwurf der Haarspalterei diejenigen, die seine Worte anders interpretieren als Du. Du nennst es Haarspalterei, ich finde die gegenüber dem Bischof wohlwollende Interpretation sehr nachvollziehbar.
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iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Apollonia hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass Kritiker des jetzigen Bischofs von Frauenordination usw. träumen?
Ich kenne nicht wenige Kritiker des jetzigen Bischofs, die sich genau das wünschen. Alle davon sind gegen den Zölibat. Die Frauenordination wünschen zugegebenermaßen aber nicht alle diese Personen.
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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

iustus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass Kritiker des jetzigen Bischofs von Frauenordination usw. träumen?
Ich kenne nicht wenige Kritiker des jetzigen Bischofs, die sich genau das wünschen. Alle davon sind gegen den Zölibat. Die Frauenordination wünschen zugegebenermaßen aber nicht alle diese Personen.
Ob das jemand wünscht oder nicht hat aber doch mit der Person des Bischofs eigentlich gar nichts zu tun. Er wird - zumindest hab ich das noch nie persönlich gehört - doch nicht wegen seiner Haltung in diesen Fragen kritisiert. Das weiß auch in diesem Bistum eigentlich jeder Katholik, dass solche Veränderungen gar nicht in seiner Macht liegen würde.

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Apollonia hat geschrieben:
Unsinn. Er richtet den Glauben im Bistum langsam wieder auf, den sein Vorgänger heruntergewirtschaftet hat.
Merkwüdig, ich hab den genau gegenteiligen Eindruck. Wenn man natürlich nur den Traditionalisten den wahren Glauben zusprechen will, mag man das so sehen. Unter den anderen gibt es ausgeprägte Flucht- und Rückzugstendenzen.
Wenn man sich aus der Kirche zurückzieht oder gar flüchtet, weil einem die Nase des Bischofs nicht passt, dann hat man sowieso wesentliche Dinge nicht verstanden. Ich halte die Kirchenpolitik meines Erzbischofs für Irrsinn, käme aber deswegen sicher nicht auf die Idee, mich aus dem kirchlichen Leben zurückzuziehen. Die Kirche ist keine politische Organisation.

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Gallus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:
Unsinn. Er richtet den Glauben im Bistum langsam wieder auf, den sein Vorgänger heruntergewirtschaftet hat.
Merkwüdig, ich hab den genau gegenteiligen Eindruck. Wenn man natürlich nur den Traditionalisten den wahren Glauben zusprechen will, mag man das so sehen. Unter den anderen gibt es ausgeprägte Flucht- und Rückzugstendenzen.
Wenn man sich aus der Kirche zurückzieht oder gar flüchtet, weil einem die Nase des Bischofs nicht passt, dann hat man sowieso wesentliche Dinge nicht verstanden. Ich halte die Kirchenpolitik meines Erzbischofs für Irrsinn, käme aber deswegen sicher nicht auf die Idee, mich aus dem kirchlichen Leben zurückzuziehen. Die Kirche ist keine politische Organisation.
Da stimme ich dir zu. Wenn deswegen jemand austritt, war er vorher schon wackelig. Deshalb bleibt der Verlust doch trotzdem schmerzlich. Wären manche Dinge mit mehr Fingerspitzengefühl angegangen worden, wäre es aber bei manchen wohl nicht so weit gekommen. Traurig finde ich auch, dass sich viele der jahrelang ehrenamtlich engagierten Katholiken verletzt zurückgezogen haben. Natürlich waren und sind Reformen unumgänglich. Wäre es Bischof Tebartz-van-Elst gelungen, die Menschen durch seine Persönlichkeit und seine Handlungen zu überzeugen, wären diese ihm doch mehrheitlich willig gefolgt, statt sich lautstark protestierend oder still und leise aus dem aktiven Kirchenleben zu verabschieden. Dann wäre auch der 1. Klasse Flug nur ein kleiner Fauxpas gewesen, den man nicht weiter übel genommen hätte. So passt der aber genau in das Bild, das sich in Limburg von ihm als stolzen und autoritären Fürstbischof entwickelt hat.

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Peregrin
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Peregrin »

popart hat geschrieben:Es ist entweder Lüge oder Haarspalterei - was hier auf dasselbe hinausläuft.
Haarspalten tun jene, die plötzlich vom Sitzen reden wollen, wo es um die Kosten ging. Zu lügen plante der SPIEGEL, und zwar in hetzerischer Absicht, indem er "Bischof gesteht: Ich flog Erste Klasse" titeln und damit die Verschwendung von Bistumsgeldern (die ihn sowieso nichts anginge) behaupten wollte.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Apollonia hat geschrieben:Wären manche Dinge mit mehr Fingerspitzengefühl angegangen worden, wäre es aber bei manchen wohl nicht so weit gekommen. Traurig finde ich auch, dass sich viele der jahrelang ehrenamtlich engagierten Katholiken verletzt zurückgezogen haben. Natürlich waren und sind Reformen unumgänglich. Wäre es Bischof Tebartz-van-Elst gelungen, die Menschen durch seine Persönlichkeit und seine Handlungen zu überzeugen, wären diese ihm doch mehrheitlich willig gefolgt, statt sich lautstark protestierend oder still und leise aus dem aktiven Kirchenleben zu verabschieden. Dann wäre auch der 1. Klasse Flug nur ein kleiner Fauxpas gewesen, den man nicht weiter übel genommen hätte. So passt der aber genau in das Bild, das sich in Limburg von ihm als stolzen und autoritären Fürstbischof entwickelt hat.
Was hätte der Bischof denn konkret anders machen sollen?

Er wird für kleinste Dinge aufs Übelste gescholten, die in anderen Bistümern völlig selbstverständlich sind, es aber im Bistum Limburg nicht waren - und nicht zuletzt für Dinge, die er nicht einmal selbst beschlosen hat (wie das "Haus der Bischöfe" am Domberg).
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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Was hätte der Bischof denn konkret anders machen sollen?
Vor allem langsamer. Gerade weil hier manches nicht üblich war. Nicht jede Entscheidung war brandeilig und hätte auch nicht sofort durchgesetzt werden müssen. Da wurden Gelegenheiten zum Dialog nicht genutzt und einfach autoritär übergestülpt. Gesprächsbereitschaft HINTERHER nutzt wenig. Einfaches physikalisches Gesetz: Druck erzeugt Gegendruck.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Vir Probatus »

Apollonia hat geschrieben:
Was hätte der Bischof denn konkret anders machen sollen?
Vor allem langsamer. Gerade weil hier manches nicht üblich war. Nicht jede Entscheidung war brandeilig und hätte auch nicht sofort durchgesetzt werden müssen. Da wurden Gelegenheiten zum Dialog nicht genutzt und einfach autoritär übergestülpt. Gesprächsbereitschaft HINTERHER nutzt wenig. Einfaches physikalisches Gesetz: Druck erzeugt Gegendruck.
Gelegenheiten zum Dialog nicht nutzen setzt voraus, den Dialog überhaupt zu wollen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Apollonia hat geschrieben:So passt der aber genau in das Bild, das sich in Limburg von ihm als stolzen und autoritären Fürstbischof entwickelt hat.
Naja, dann ist das Problem aber vielleicht nicht der Bischof, sondern die subjektive Folie, durch die er von interessierten Kreisen betrachtet wird. Wenn man alle Informationen ausfiltert, die das eigene Vorurteil infrage stellen würden, dann ist das zwar bequem, aber irreführend.

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Die meisten kannten ihn doch zunächst gar nicht und haben ihn mit Freude hier empfangen. Lange, lange, bevor die ersten kritischen Berichte in den Zeitungen erschienen, fing das Geflüster hinter vorgehaltener Hand an, das dann allmählich immer öffentlicher und lauter wurde. Erst danach ging es über die Zeitungen los, in denen nicht die Berichte, sondern die anonymen Zuschriften am schlimmsten gehetzt haben. Dann kamen noch ein paar ordenltiche Knaller, die gepaart mit seinem Auftreten, und jetzt hat er eben viele Vorschuss-Sympathien verspielt.

Wenn es nicht an ihm selbst gelegen hat und er manche Reaktion in Unkenntnis der hiesigen Gegebenheiten anders ewartet hat, dann muss man leider sagen, dass er grottenschlecht beraten wurde. Für seine Mitarbeiter im Pressereferat kann man das so jedenfalls schon mal festhalten.

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Eben. Gerade in Limburg hat der Vorgänger viele Dinge schleifen lassen und in den Nischen haben sich dann diejenigen breit gemacht, die mit Lehre und Praxis der Kirche generell große Probleme haben, aber die kirchlichen Fleischtöpfe gerne in Anspruch nehmen. Und diese Leute haben früh die Agenda gesetzt und die öffentliche Wahrnehmung des neuen Bischofs geprägt. Mit eifriger Hilfe der Journaille.

Der Bischof könnte barfuß bis nach Santiago de Compostela gehen, da würden sich die Vorurteile immer noch nicht ändern. Würde er aber morgen in einer Predigt das Diakonat für Frauen fordern, dann würde sich über Flugbuchungen oder Neubauten niemand mehr aufregen.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Apollonia hat geschrieben:
Was hätte der Bischof denn konkret anders machen sollen?
Vor allem langsamer. Gerade weil hier manches nicht üblich war. Nicht jede Entscheidung war brandeilig und hätte auch nicht sofort durchgesetzt werden müssen. Da wurden Gelegenheiten zum Dialog nicht genutzt und einfach autoritär übergestülpt.
Welche Entscheidungen denn? Welche Gelegenheiten?
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iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Apollonia hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass Kritiker des jetzigen Bischofs von Frauenordination usw. träumen?
Ich kenne nicht wenige Kritiker des jetzigen Bischofs, die sich genau das wünschen. Alle davon sind gegen den Zölibat. Die Frauenordination wünschen zugegebenermaßen aber nicht alle diese Personen.
Ob das jemand wünscht oder nicht hat aber doch mit der Person des Bischofs eigentlich gar nichts zu tun.
Doch, denn:
Gallus hat geschrieben: Der Bischof könnte barfuß bis nach Santiago de Compostela gehen, da würden sich die Vorurteile immer noch nicht ändern. Würde er aber morgen in einer Predigt das Diakonat für Frauen fordern, dann würde sich über Flugbuchungen oder Neubauten niemand mehr aufregen.
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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Apollonia hat geschrieben:Seltsame Art zu diskutieren.


Ach du möchtest diskutieren. Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Es hörte sich bislang eher wie Missionierung an.
Apollonia hat geschrieben:Eine neue Version von: "Geh doch nach drüben, wenn es dir hier nicht passt!"?
Der Spruch hat für die entsprechenden Leute damals wie heute gepasst.
Apollonia hat geschrieben:War denn sein Vorgänger ein Ketzer,
Er war recht nahe dran, glaube ich. Aber er kann die Schwelle nicht überschritten haben, sonst wäre er nicht mehr lange Bischof geblieben.
Apollonia hat geschrieben:...und alle die ihm folgten, verirrte Schäfchen?
Nee, ich glaube, die Betroffenen haben da schon selbst entschieden, ob sie ihm folgen. Es ist ja auch nicht so, dass Kamphaus Dinge verkündet hat, die der Lehre der Kirche entgegen standen, s.o.
Apollonia hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass Kritiker des jetzigen Bischofs von Frauenordination usw. träumen?
Ja, wie kommt man nur da drauf? Vielleicht Zeitung lesen und so?
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Vir Probatus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Vir Probatus »

Apollonia hat geschrieben:Die meisten kannten ihn doch zunächst gar nicht und haben ihn mit Freude hier empfangen. Lange, lange, bevor die ersten kritischen Berichte in den Zeitungen erschienen, fing das Geflüster hinter vorgehaltener Hand an, das dann allmählich immer öffentlicher und lauter wurde. Erst danach ging es über die Zeitungen los, in denen nicht die Berichte, sondern die anonymen Zuschriften am schlimmsten gehetzt haben. Dann kamen noch ein paar ordenltiche Knaller, die gepaart mit seinem Auftreten, und jetzt hat er eben viele Vorschuss-Sympathien verspielt.

Wenn es nicht an ihm selbst gelegen hat und er manche Reaktion in Unkenntnis der hiesigen Gegebenheiten anders ewartet hat, dann muss man leider sagen, dass er grottenschlecht beraten wurde. Für seine Mitarbeiter im Pressereferat kann man das so jedenfalls schon mal festhalten.
ich gehe aber davon aus, die Mitarbeiter/innen hat er sich jeweils selbst ausgesucht.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Apollonia hat geschrieben:
Was hätte der Bischof denn konkret anders machen sollen?
Vor allem langsamer. Gerade weil hier manches nicht üblich war. Nicht jede Entscheidung war brandeilig und hätte auch nicht sofort durchgesetzt werden müssen. Da wurden Gelegenheiten zum Dialog nicht genutzt und einfach autoritär übergestülpt. Gesprächsbereitschaft HINTERHER nutzt wenig. Einfaches physikalisches Gesetz: Druck erzeugt Gegendruck.
Im Gegenteil. Die notwendigen Dinge müssen schnell und konsequent angegangen werden und zwar überall. Kein Betrieb hat die Spielräume, von denen manche verlotterte Kirchenfürsten meinen, sie hätten sie, nur weil ihnen interessierte Kreise wie die letzten Heulsusen ständig einen Blumenkohl ins Ohr jammern. Da ging's um Pfründe, die diese alte Garde von Kamphaus' Gnaden zerrinnen sah.
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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Vir Probatus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Die meisten kannten ihn doch zunächst gar nicht und haben ihn mit Freude hier empfangen. Lange, lange, bevor die ersten kritischen Berichte in den Zeitungen erschienen, fing das Geflüster hinter vorgehaltener Hand an, das dann allmählich immer öffentlicher und lauter wurde. Erst danach ging es über die Zeitungen los, in denen nicht die Berichte, sondern die anonymen Zuschriften am schlimmsten gehetzt haben. Dann kamen noch ein paar ordenltiche Knaller, die gepaart mit seinem Auftreten, und jetzt hat er eben viele Vorschuss-Sympathien verspielt.

Wenn es nicht an ihm selbst gelegen hat und er manche Reaktion in Unkenntnis der hiesigen Gegebenheiten anders ewartet hat, dann muss man leider sagen, dass er grottenschlecht beraten wurde. Für seine Mitarbeiter im Pressereferat kann man das so jedenfalls schon mal festhalten.
ich gehe aber davon aus, die Mitarbeiter/innen hat er sich jeweils selbst ausgesucht.
Es ist leider Gottes auch oft so, dass in der Kirche nicht immer nur die besten Leute arbeiten. Sie zieht leider oft das Mittelmaß an und durchaus nicht nur im Klerus. Als hätte sie die Aufgabe, alle geistig Fußkranken zu beschäftigen. Das sehen bestimmt auch viele so.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Vir Probatus »

Yeti hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Die meisten kannten ihn doch zunächst gar nicht und haben ihn mit Freude hier empfangen. Lange, lange, bevor die ersten kritischen Berichte in den Zeitungen erschienen, fing das Geflüster hinter vorgehaltener Hand an, das dann allmählich immer öffentlicher und lauter wurde. Erst danach ging es über die Zeitungen los, in denen nicht die Berichte, sondern die anonymen Zuschriften am schlimmsten gehetzt haben. Dann kamen noch ein paar ordenltiche Knaller, die gepaart mit seinem Auftreten, und jetzt hat er eben viele Vorschuss-Sympathien verspielt.

Wenn es nicht an ihm selbst gelegen hat und er manche Reaktion in Unkenntnis der hiesigen Gegebenheiten anders ewartet hat, dann muss man leider sagen, dass er grottenschlecht beraten wurde. Für seine Mitarbeiter im Pressereferat kann man das so jedenfalls schon mal festhalten.
ich gehe aber davon aus, die Mitarbeiter/innen hat er sich jeweils selbst ausgesucht.
Es ist leider Gottes auch oft so, dass in der Kirche nicht immer nur die besten Leute arbeiten. Sie zieht leider oft das Mittelmaß an und durchaus nicht nur im Klerus. Als hätte sie die Aufgabe, alle geistig Fußkranken zu beschäftigen. Das sehen bestimmt auch viele so.
Niemand hat den Bischof gezwungen, "Fußkranke" zu beschäftigen. Die Auswahl seines Personals hat er allein. Allerdings ist er wie jeder Vorgesetzte für deren Treiben mit haftbar.
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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Apollonia hat geschrieben:Traurig finde ich auch, dass sich viele der jahrelang ehrenamtlich engagierten Katholiken verletzt zurückgezogen haben.
Wer hat sich denn zurückgezogen und warum?
Apollonia hat geschrieben:Natürlich waren und sind Reformen unumgänglich. Wäre es Bischof Tebartz-van-Elst gelungen, die Menschen durch seine Persönlichkeit und seine Handlungen zu überzeugen, wären diese ihm doch mehrheitlich willig gefolgt, statt sich lautstark protestierend oder still und leise aus dem aktiven Kirchenleben zu verabschieden.
Ziemlich optimistische Einstellung. Nach meinem Dafürhalten ist der Bischof dauernd in der Diözese unterwegs um mit den Menschen zu sprechen. Die Gespräche mit dem Bischof werden auch durchweg und über die Medien anschließend gelobt. Aber mit allen kommt man schließlich schlecht an einen Tisch.
Apollonia hat geschrieben:So passt der aber genau in das Bild, das sich in Limburg von ihm als stolzen und autoritären Fürstbischof entwickelt hat.
Die Masterfrage ist eben gerade, welche Berechtigung diese Entwicklung vor dem Flug überhaupt hatte.
Apollonia hat geschrieben:Vor allem langsamer. Gerade weil hier manches nicht üblich war. Nicht jede Entscheidung war brandeilig und hätte auch nicht sofort durchgesetzt werden müssen. Da wurden Gelegenheiten zum Dialog nicht genutzt und einfach autoritär übergestülpt.
Welche Entscheidungen meinst du denn?
Apollonia hat geschrieben:Die meisten kannten ihn doch zunächst gar nicht und haben ihn mit Freude hier empfangen. Lange, lange, bevor die ersten kritischen Berichte in den Zeitungen erschienen, fing das Geflüster hinter vorgehaltener Hand an, das dann allmählich immer öffentlicher und lauter wurde. Erst danach ging es über die Zeitungen los, in denen nicht die Berichte, sondern die anonymen Zuschriften am schlimmsten gehetzt haben. Dann kamen noch ein paar ordenltiche Knaller, die gepaart mit seinem Auftreten, und jetzt hat er eben viele Vorschuss-Sympathien verspielt.
Da sitzt du mE einem Irrtum auf. Das Gemurmel begann schon vor dem Amtsantritt, weil das Domkapitel nämlich just mit der Wahl des Bischofs das Bauprojekt Bischofshaus öffentlich machte. Dadurch wurde der Eindruck erweckt, dass sich der neue Bischof in Limburg erstmal eine Residenz bauen wolle. Das ist auch heute noch der Hauptkritikpunkt am Bischof, obwohl längst klar ist (und auch durch die Domkapitulare selbst immer wieder bestätigt), wer das Projekt angestoßen hatte. Die einmal vorgefertigte Meinung sind die Bischofskritiker nicht mehr bereit, zurückzunehmen. Nachdem der Bischof durch den Hausbau den Ruf eines Fürstbischofs weg hatte, wurde jede Selbstverständlichkeit, etwa die Benutzung des schon vor seiner Amtszeit im Fuhrpark befindlichen BMW, die Feier der Messe nach dem gültigen Caeremoniale für die Bischöfe, die Auszeichnung verdienter Kleriker etc, also alles Dinge, die beispielsweise in Mainz oder sonstwo keinerlei Stirnrunzeln auslösen, so interpretiert, dass hier wieder einmal der prunksüchtige Bischof seinen Leidenschaften frönen würde. So sieht es aus.

Apollonia hat geschrieben:Wenn es nicht an ihm selbst gelegen hat und er manche Reaktion in Unkenntnis der hiesigen Gegebenheiten anders ewartet hat, dann muss man leider sagen, dass er grottenschlecht beraten wurde. Für seine Mitarbeiter im Pressereferat kann man das so jedenfalls schon mal festhalten.
Das kann man partiell tatsächlich kaum leugnen. Darüberhinaus hat auch der Bischof sicher Fehler gemacht. Aber Fehler machen wir alle. Die gemachten Fehler rechtfertigen die groteske Karikatur, die im Bistum und den Medien von ihm gezeichnet wird in keinster Weise. Da reagieren sich die Kräfte ab, die es nicht ertragen können, dass die Kamphaus-Schiene nicht ewig so weiterging. Man fragt sich, was die sich vorgestellt haben. Ein Kamphaus-Klon auf dem Bischofsstuhl? Jeder Mensch ist anders als der andere. Jemandem das vorzuhalten ist nicht christlich. Aber genau das tun diese Leute. Die Kurzfassung der Kritik am Bischof ist, dass er nicht Kamphaus ist.

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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Maurus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Vor allem langsamer. Gerade weil hier manches nicht üblich war. Nicht jede Entscheidung war brandeilig und hätte auch nicht sofort durchgesetzt werden müssen. Da wurden Gelegenheiten zum Dialog nicht genutzt und einfach autoritär übergestülpt.
Welche Entscheidungen meinst du denn?
Ich habe so eine leise Ahnung, was sie meinen könnte. Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber der Bischof hat wohl Pfarrer versetzt, nachdem z.B. die Pastoralreferentin o.ä. bei ihm im Haus wohnte oder s.ä., oder Teile von Gemeinden, die im selben Sinne die Ergebnisse des "dritten vat. Konzils" vorweggenommen haben, also nix Außergewöhnliches, die Alltagsarbeit von Bischöfen in vielen Bistümern.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Yeti hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Vor allem langsamer. Gerade weil hier manches nicht üblich war. Nicht jede Entscheidung war brandeilig und hätte auch nicht sofort durchgesetzt werden müssen. Da wurden Gelegenheiten zum Dialog nicht genutzt und einfach autoritär übergestülpt.
Welche Entscheidungen meinst du denn?
Ich habe so eine leise Ahnung, was sie meinen könnte. Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber der Bischof hat wohl Pfarrer versetzt, nachdem z.B. die Pastoralreferentin o.ä. bei ihm im Haus wohnte oder s.ä., oder Teile von Gemeinden, die im selben Sinne die Ergebnisse des "dritten vat. Konzils" vorweggenommen haben, also nix Außergewöhnliches, die Alltagsarbeit von Bischöfen in vielen Bistümern.
Das jetzt gerade nicht. Ich hab da zwar was läuten hören, kenne aber keine Einzelheiten. Erlebt habe ich eine Entscheidung um eine Schule als schönes Beispiel für den Umgang mit den Betroffenen. Und die Betonung, dass der Begriff Seelsorger dem Pfarrer vorbehalten bleiben soll, hab ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht nötig gefunden. Schließlich sehen wir Fußvolk in unserer Gemeinde einen Pfarrer ausschließlich bei der Eucharistiefeier. Da wo Kummer und Sorgen wohnen und Seelennöte erlitten werden, da gibt es keinen. Da sorgen sich ausschließlich die Gemeindereferenten. Beerdigung? Wenn man großes Glück hat, findet man mal einen Pfarrer. In den letzten Jahren gabs das gar nicht mehr. Requiem in der eigenen Pfarrkirche? Auch nicht mehr. Selbst wenn es jetzt besser werden sollte (großes Fragezeichen), muss man doch die geleistete Arbeit der Vorgenannten nicht abqualifizieren.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Apollonia hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Vor allem langsamer. Gerade weil hier manches nicht üblich war. Nicht jede Entscheidung war brandeilig und hätte auch nicht sofort durchgesetzt werden müssen. Da wurden Gelegenheiten zum Dialog nicht genutzt und einfach autoritär übergestülpt.
Welche Entscheidungen meinst du denn?
Ich habe so eine leise Ahnung, was sie meinen könnte. Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber der Bischof hat wohl Pfarrer versetzt, nachdem z.B. die Pastoralreferentin o.ä. bei ihm im Haus wohnte oder s.ä., oder Teile von Gemeinden, die im selben Sinne die Ergebnisse des "dritten vat. Konzils" vorweggenommen haben, also nix Außergewöhnliches, die Alltagsarbeit von Bischöfen in vielen Bistümern.
Das jetzt gerade nicht. Ich hab da zwar was läuten hören, kenne aber keine Einzelheiten. Erlebt habe ich eine Entscheidung um eine Schule als schönes Beispiel für den Umgang mit den Betroffenen. Und die Betonung, dass der Begriff Seelsorger dem Pfarrer vorbehalten bleiben soll, hab ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht nötig gefunden. Schließlich sehen wir Fußvolk in unserer Gemeinde einen Pfarrer ausschließlich bei der Eucharistiefeier. Da wo Kummer und Sorgen wohnen und Seelennöte erlitten werden, da gibt es keinen. Da sorgen sich ausschließlich die Gemeindereferenten. Beerdigung? Wenn man großes Glück hat, findet man mal einen Pfarrer. In den letzten Jahren gabs das gar nicht mehr. Requiem in der eigenen Pfarrkirche? Auch nicht mehr. Selbst wenn es jetzt besser werden sollte (großes Fragezeichen), muss man doch die geleistete Arbeit der Vorgenannten nicht abqualifizieren.
Den Pfarrermangel kann man kaum dem Bischof anlasten. Generell scheint es, dass sich immer mehr Pfarrer als Seelsorger des Teams begreifen, das sich dann wiederum um die Gemeinde kümmert. Das habe ich jedenfalls schon x-mal in irgendwelchen Vorträgen zur Pastoral der Zukunft gehört, aber noch die von Tebartz-van Elst. Das ist vermutlich irgendeine dolle Idee von irgendeinem Pastoraltheologen, die es dann in irgendwelche "Fachzeitschriften" geschafft hat. Jedenfalls kamen die Referenten aus unterschiedlichen Landesteilen.

Von der berühmten Seelsorger-Rede habe ich niemals irgendeinen O-Ton oder auch nur ein öffentliches Statement gehört, daher kann ich dazu nichts sagen. Falls es so war, lässt die spätere Wortwahl des Bischofs jedenfalls darauf schließen, dass er sich längst korrigiert hat - wenn es denn etwas zu korrigieren gab. Vor 3 Jahren hätte wahrscheinlich auch niemand etwas an so einem Satz gefunden, denn zur vollumfänglichen Seelsorge gehört ursprünglich natürlich auch und vor allen Dingen die Beichte. Allerdings hat sich der Seelsorger-Begriff in den letzten Jahren erheblich erweitert (sogar vom kirchlichen Raum weg: "Notfallseelsorger"). Da ist eine Irritation natürlich verständlich. Nur wie gesagt: Es gibt halt keine O-Töne. Und ohne O-Töne kann man das komplett vergessen, jeder berichtet dann von seinem Verstehenshorizont aus.


Zu dem Thema hier übrigens noch ein Fundstück:
Bistum Münster hat geschrieben:Tebartz-van Elst wies in einem Vortrag auf die Notwendigkeit von Netzwerken hin. Den Seelsorgerinnen und Seelsorgern komme dabei die Aufgabe als "Ansprechpartner des Evangeliums" zu. Sie sollten Knotenpunkte im gesellschaftlichen Netz darstellen.
http://www.dioezesanbibliothek-muenster ... ENT=131765

Zu dieser Zeit war Tebartz noch Weihbischof. Wieso er ein Jahr später auf die Idee gekommen sein sollte, dass Pastoralreferenten etc keine Seelsorger seien, erschließt sich mir daher nicht.

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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Dieter hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Es ist gängige Praxis selbst in kleinen Dörfern des Sauerlandes oder des Bayrischen Waldes, dass die als "Pastoralreferentin" oder "Gemeindesekretärin" getarnte Freundin des Pfarrers im Pfarrhaus wohnt ("Was soll der arme Mann denn sonst machen?"). Meistens ist die Gemeinde in solchen Fällen sogar froh, dass der neue Kaplan "normal heterosexuell" ist....
Das bedeutet also, dass Bischof Tebartz-van Elst eine Lebensgefährtin hat. Oder er hat sie nicht, aber dann ist er schwul. :vogel:

Fast witzig, wie die größten Stammtischparolen-Empörer Stammtischparolen von sich geben. Dumm sind sie ja nicht - sie haben eben nur Pech beim Denken.


Er ist einer, dem ich es sofort glaube, dass er zölibatär lebt.....
Und wenn Du jetzt nicht wüsstest, dass er Bischof ist, wie kämst Du dann darauf?
#gottmensch statt #gutmensch

Kilianus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Kilianus »

Man lese die Überschrift, dann den Text, und dann noch einmal die Überschrift ...

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... n/2152224/

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Kilianus hat geschrieben:Man lese die Überschrift, dann den Text, und dann noch einmal die Überschrift ...

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... n/2152224/
:ja:

Der Pressesprecher des Bistums schreibt treffend zu diesem Artikel:
Von einem Journalisten, der auszog, einen Bischof anzuschwärzen und der dann größtenteils widerlegt wurde und nur einen Meckerer vor das Mikrophon bekam aber dennoch nicht die charakterliche Reife besitzt, die Überschrift seines Beitrags der Realität anzupassen.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Kilianus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Kilianus »

Genau auf diesem Weg war ich ja auf den Beitrag aufmerksam geworden.

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Hat jemand heute den Artikel von Daniel Deckers in der FAZ gelesen? Leider bisher nur in der Printausgabe zu finden.

Keine Neuigkeiten, nur das übliche "unparteiische Stimmungsbild" aus dem Bistum auf einer halben Seite. Vor allem aber: Ganz widerliche Andeutungen, der Bischof hätte ein irgendwie besonderes Verhältnis zu seinem immer "braun gebrannten und gut gegelten" Chauffeur. Andeutungen, so gerade noch unter dem Niveau, auf dem es justiziabel wird.

Deckers ist nun scheinbar auf dem Niveau eines Gossenschmieranten angekommen. Man fragt sich nur, ob er selbst auf solchen Mist kommt, oder ob sein Herrchen aus Mainz seinem FAZ-Pudel ein neues Kunststück beigebracht hat.

Kilianus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Kilianus »

Korrigiere: auf einer ganzen Seite.

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