Liturgische Mißbräuche und kein Ende (2)

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Polykarp

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Polykarp »

umusungu hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Als ich nachts vom Krankenhaus aus den Krankenhauspfarrer anrief und mitteilte, meine Großmutter sei gerade hier eingeliefert worden und nach Aussage der Ärzte könne es sein, dass sie die Nacht nicht überlebt, fragte dieser: "Und was wollen Sie jetzt von MIR?" :nein:
ich denke einmal, du hattest schon bei der längeren Krankheit deiner Großmutter den Pfarrer zur Krankensalbung gerufen und eingeladen.
Egal, ob Iustus diese Frage mit ja oder nein beantwortet, wüsste ich nicht, was das damit zu tun hätte. Es ist definitiv traurig und entsetzlich, dass dieser Priester nicht merkt, dass er in so einer Situation dringend gebraucht wird.

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Kai
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Kai »

Genau das.

Die Wortwahl "einladen" ist übrigens merkwürdig in meinen Augen. Der wird gebraucht. Da wird gerufen, oder falls noch Zeit ist, um einen Termin gebeten, aber nicht eingeladen. Ich lade ja auch nicht die Feuerwehr ein, wenn ich sie brauche, sondern gebe einen Notruf ab. Wenn mein Kind krank ist, lade ich auch nicht den Arzt ein.

Ist "einladen" oder "eingeladen sein" eigentlich im Pastoralbingo erfasst?
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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Firmian
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Firmian »

Ecce Homo hat geschrieben:Tja, dann mach das mal, wenn Du schon so oft abgewiesen wurdest mit Kommentaren wie (wörtlich!) "Für SO WAS hab ich keine Zeit... "
Pooh, daß es schon so kraß ist, hätte ich nicht gedacht. Ohne natürlich die Situation miterlebt zu haben - eventuell kam's ja zeitlich gerade sehr ungelegen und im Mega-Streß ist dem Priester das rausgerutscht.

iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von iustus »

Es war in Fall meiner Großmutter keine längere Krankheit, sondern ein abends eingetretener akuter Notfall.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Ecce Homo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Ecce Homo »

Wobei die Geschichte - unabhängig von dem grade erwähnten Notfall - hier auch so ist.
Kranke kriegen weder im Krankenhaus noch sonst einen Priester zu sehen.
Weil alle Sachen, die überhaupt noch wahrgenommen werden, letztlich in Laienhand sind.

Irgendwie geht hier rum:
Krankensalbung = letzte Ölung = ich (jetzt allgemein gesprochen) sterbe direkt danach. Und darum wird der Priester auch nicht mehr gerufen, weil das hieße ja, dass jemand stirbt. Und das will man ja nicht. Weder der Betreffende selbst, der es sich nicht eingesteht, noch die Angehörigen...
Und ich höre von einigen befreundeten Priestern, dass sie alleine dieses Jahr schon häufig zu Toten gerufen wurden. Und natürlich die Krankensalbung nicht mehr gespendet haben... und die Angehörigen wollten die Herren auch sonst nicht. Weil, er konnte ja in dem Fall nix mehr machen - und so was wie Begleitung oder ähnliches, das braucht man ja nicht, da hat der Herr Pfarrer gefälligst zu gehen...

Ich find das krass - von Beichte oder ähnliches ist hier keine Rede mehr... und Kranke, die beichten wollen, sind da übelst dran, weil da kann kein Kommunionhelfer irgendwas. Und außerdem, die verstehen es ja noch nicht mal, wenn man sagt, man hätte gerne einen Priester da, weil dann bräuchte man sie ja nicht und außerdem, was wollen Sie denn vom Pfarrer, der ist doch sooo beschäftigt? Und das alte Zeuch von Sünde und so, das war doch früher so... Das gibt es ja schon lange nicht mehr...

Alles so erlebt und gehört...

Habe mal einen Priester in einem anderen Teil Deutschlands gefragt, wie es denn sei, wenn z.B. jemand vom Priester (!) die Krankenkommunion empfangen wolle.
Darauf sagte der Gefragte, dass er das nicht macht, weil das seien alles Sachen, die bei ihm nun mal von den Laien gemacht werden und wenn jemand wirklich vom Priester empfangen wolle (was er gar nicht verstehen könne, genau wie er auch nicht versteht, dass jemand vielleicht die Seite wechselt in der Messe, um vom ordentlichen Spender zu empfangen - und genau da fühlte ich mich arg persönlich berührt, weil ich das auch tue, da in keiner der Gemeinden, wo ich hingehe, objektiv die Notwendigkeit besteht, Kommunionhelfer überhaupt regelmäßig einzusetzen - und ich "unterstütze" den "gefakten Notfall" auf diese Weise nicht, indem ich so tue, als sei das alles in Ordung, nur weil sich was eingebürgert hat, was so nicht sein soll!), dann habe er halt Pech. Und kriegt halt gar keine Kommunion. Das sei nun einmal so bei ihm! Aber sei letztlich doch auch kein Problem, weil dann verweise er auf die geistliche Kommunion. Und Beichten wolle eh niemand mehr. Und was haben denn Kranke überhaupt zu beichten? Die begehen doch keine Sünden mehr...
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Firmian
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Firmian »

Das mit den Laien-Kommunionhelfern verstehe ich noch am ehesten von den angeführten Punkten.

Wobei ich davon ausgehe, daß der Priester nicht gerade mit der Chipstüte vor dem Fernseher sitzt, sondern mehrere Gemeinden und genug arbeiten hat. Und Kommunionhelfer dürfen ja Eucharistie spenden.

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Seraph
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraph »

iustus hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Ecce Homo,wohin man gehen soll, wenn man beichten möchte?
Nach der Meinung eines langjährigen Freundes von mir, der nach eigener Aussage ein konservativer Katholik ist,zum nächsten Priester,denn - so sagte er einmal wörtlich - "jeder Priester, der seine Berufung ernstnimmt,lässt alles stehen und liegen, wenn jemand beichten möchte!"
Dafür hab ich nun leider aber auch schon Gegenbeispiele erlebt, einmal sogar bei einem Fall in articulo mortis, was mich schwerstens getollschockt hat.
Als ich nachts vom Krankenhaus aus den Krankenhauspfarrer anrief und mitteilte, meine Großmutter sei gerade hier eingeliefert worden und nach Aussage der Ärzte könne es sein, dass sie die Nacht nicht überlebt, fragte dieser: "Und was wollen Sie jetzt von MIR?"

:nein:
Mein lieber Schwan. Bei uns wars so, daß in der Kirche nach dem Gottesdienst ein Sterbender lag. Der Küster hat unter anderem im Pfarrhaus angerufen (liegt neben der Kirche). Der Pfarrer nahm den Anruf entgegen, weigerte sich aber, zu kommen.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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Firmian
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Firmian »

Wenn das wirklich so war, dann hat der Pfarrer wohl seinen Beruf verfehlt.

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraphina »

Oft finde ich meine Gemeinde ziemlich schrecklich, aber wenn ich sowas lese, sehe ich immer, dass es noch schlimmer geht. Bei uns gibt es noch ein priesterliches Notfall-Handy. Ob dann aber auch wirklich einer kommt, weiß ich natürlich nicht.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

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Wahlkatholik
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Wahlkatholik »

Athanasius0570 hat geschrieben:Dass der Bereich Bewegung in der römischen Liturgie aber zu kurz kommt (das ist eigentlich schon euphemistisch ausgedrückt) kann man nicht leugnen.
Also früher gab es im römischen Ritus zahlreiche Verneigungen, Kreuzzeichen und Kniebeugen. Aber die hielt man bei der Liturgiereform ja für überflüssig...

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Athanasius0570
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Athanasius0570 »

Kai hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Tja, dann mach das mal, wenn Du schon so oft abgewiesen wurdest mit Kommentaren wie (wörtlich!) "Für SO WAS hab ich keine Zeit... "
Das sollte mir mal einer ins Gesicht sagen. (Danach hätte eventuell ich noch was zusätzlich zum Beichten.)
Zu mir hat einmal ein rüstiger pensionierter Priester gemeint, ob der Schulschlussgottesdienst denn eine Messe sein müsse, man könne ja auch einen Wortgottesdienst machen. :glubsch:
Daraufhin habe ich die zweite Aushilfemöglichkeit (Priester, als Religionslehrer und Lebensberater o.ä. tätig) nicht mehr gefragt, weil ich oben befürchteten Sünden aus dem Weg gehen wollte. :ikb_furious: (Letzterer hat sich nämlich auch schon während des Urlaubs des Pfarrers unter der Woche in den von Laien gehaltenen Wortgottesdienst gesetzt, anstatt eine Messe zu feiern ... :auweia: )
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Athanasius0570
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Athanasius0570 »

Wahlkatholik hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Dass der Bereich Bewegung in der römischen Liturgie aber zu kurz kommt (das ist eigentlich schon euphemistisch ausgedrückt) kann man nicht leugnen.
Also früher gab es im römischen Ritus zahlreiche Verneigungen, Kreuzzeichen und Kniebeugen. Aber die hielt man bei der Liturgiereform ja für überflüssig...
Leider bin selbst ich, der dank ruinierten Rufs ungeniert leben könnte, oft zu feig, einfach ein Kreuz zu machen, oder mich zu verneigen etc. wenn es sonst niemand tut, z.B. wenn im Glaubensbekenntnis das Festgeheimnis genannt wird.
Aber Leute! Fronleichnam naht, da kann ich mich wieder mit einzelnen anderen Unerschrockenen zum eucharistischen Segen auf die Straße knien - falls das Wetter eine Prozession zulässt.
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Firmian
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Firmian »

Gilt das nicht eigentlich eh noch? Oder wurde das Knien vor dem Allerheiligsten mal explizit abgeschafft?

(Im Credo ist zB - in der ordentlichen Form! - eine Verneigung vorgesehen bei den Worten "...empfangen durch den Hl. Geist" (an Weihnachten und Mariä Empfängnis eine Kniebeuge) - wer von denen, die zu wenig Bewegung bemängeln, tut das?)

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Athanasius0570
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Athanasius0570 »

Ich verneige mich (eher unmerklich :bedrippelt: ) bei der Nennung der göttlichen Personen und der Inkarnation. Zu Verkündigung (du hast wahrscheinlich auch Christi, nicht Mariä Empfängnis gemeint...) habe ich mich heuer zu einem Kreuzzeichen hinreißen lassen. Zu Pfingsten beim Heiligen Geist ebenfalls. :fieselschweif:
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Firmian
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Firmian »

Ja, ich meinte natürlich Mariä Verkündigung, sorry.

Und Dich meinte ich auch nicht mit den Leuten, die zu wenig Bewegung beklagen ;-)

Edit: Ach so, das kam ja ursprünglich von Dir mit der Bewegung....
Zuletzt geändert von Firmian am Dienstag 28. Mai 2013, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Firmian
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Firmian »

Das mit den Verneigen zu den Festgeheimnissen kannte ich noch nicht. Ist das offiziell (gewesen) oder "Eigenritus"?

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cantus planus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von cantus planus »

Seraph hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Ecce Homo,wohin man gehen soll, wenn man beichten möchte?
Nach der Meinung eines langjährigen Freundes von mir, der nach eigener Aussage ein konservativer Katholik ist,zum nächsten Priester,denn - so sagte er einmal wörtlich - "jeder Priester, der seine Berufung ernstnimmt,lässt alles stehen und liegen, wenn jemand beichten möchte!"
Dafür hab ich nun leider aber auch schon Gegenbeispiele erlebt, einmal sogar bei einem Fall in articulo mortis, was mich schwerstens getollschockt hat.
Als ich nachts vom Krankenhaus aus den Krankenhauspfarrer anrief und mitteilte, meine Großmutter sei gerade hier eingeliefert worden und nach Aussage der Ärzte könne es sein, dass sie die Nacht nicht überlebt, fragte dieser: "Und was wollen Sie jetzt von MIR?"

:nein:
Mein lieber Schwan. Bei uns wars so, daß in der Kirche nach dem Gottesdienst ein Sterbender lag. Der Küster hat unter anderem im Pfarrhaus angerufen (liegt neben der Kirche). Der Pfarrer nahm den Anruf entgegen, weigerte sich aber, zu kommen.
Das habe ich auch schon erlebt. In einem Pfarrverbund in meiner Heimat gab es für Notfälle ein "Priesterhandy". Der Priester weigerte sich allerdings, an seinen "liturgiefreien Tagen" dranzugehen und zu Sterbenden zu eilen. Mehrere Beschwerden an höheren Stellen über diese Pflichtenvernachlässigung haben übrigens nichts gebracht.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Vir Probatus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Vir Probatus »

Firmian hat geschrieben:Wenn das wirklich so war, dann hat der Pfarrer wohl seinen Beruf verfehlt.
Das sind dann aber Amtsmissbräuche oder vulgo Arbeitsverweigerung, aber keine Liturgischen Missbräuche.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Firmian
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Firmian »

Wenn das nicht gerade ein ortsbekannter Hypochonder war, der alle paar Tage kurz vor dem Tod stand, bin ich wirklich geschockt, daß es Priester gibt, die dann nicht kommen, obwohl sie Zeit hätten.

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holzi
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von holzi »

Firmian hat geschrieben:Wenn das nicht gerade ein ortsbekannter Hypochonder war, der alle paar Tage kurz vor dem Tod stand, bin ich wirklich geschockt, daß es Priester gibt, die dann nicht kommen, obwohl sie Zeit hätten.
"Herr Doktor, Herr Doktor! Der Simulant von Zi. 147 ist gestorben!" - "Na, jetzt übertreibt er aber!" ;D

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Athanasius0570
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Athanasius0570 »

Firmian hat geschrieben:Das mit den Verneigen zu den Festgeheimnissen kannte ich noch nicht. Ist das offiziell (gewesen) oder "Eigenritus"?
Das hab ich aus dem byzantinischen Ritus, wo man sich ja immer bekreuzigen kann, wenn man will, aber bei der Nennung der Dreifaltigkeit und bei der Erwähnung der Festgeheimnisse etc. ist das dort "normal".
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Protasius
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Protasius »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Firmian hat geschrieben:Das mit den Verneigen zu den Festgeheimnissen kannte ich noch nicht. Ist das offiziell (gewesen) oder "Eigenritus"?
Das hab ich aus dem byzantinischen Ritus, wo man sich ja immer bekreuzigen kann, wenn man will, aber bei der Nennung der Dreifaltigkeit und bei der Erwähnung der Festgeheimnisse etc. ist das dort "normal".
Im römischen Ritus ist das vorgesehen, außerordentlich wie ordentlich:
Grundordnung des Römischen Messbuches hat geschrieben:275. Durch die Verneigung werden Ehrfurcht und Ehrerbietung ausgedrückt, die Personen oder deren Insignien erwiesen werden. Es gibt zwei verschiedene Arten von Verneigungen, die des Hauptes und die des Körpers.
a) Die Verneigung des Hauptes erfolgt, wenn die drei göttlichen Personen zusammen genannt werden und beim Namen Jesu, der seligen Jungfrau Maria sowie des Heiligen, zu dessen Ehre die Messe gefeiert wird.
[...]
In der außerordentlichen Form gibt es zudem die Verneigung zum Namen des entsprechenden Heiligen bei einer Kommemoration, die es in der ordentlichen Form ja nicht mehr gibt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Athanasius0570
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Athanasius0570 »

Kai hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Tja, dann mach das mal, wenn Du schon so oft abgewiesen wurdest mit Kommentaren wie (wörtlich!) "Für SO WAS hab ich keine Zeit... "
Das sollte mir mal einer ins Gesicht sagen. (Danach hätte eventuell ich noch was zusätzlich zum Beichten.)
Ein anderer Fall hat einmal große Zweifel aufkommen lassen, ob meine Ortskirche noch zu der Kirche gehört, der ich mich angehörig fühle...
Da hat eine "hauptamtliche Laiin" ( - ein schönes Beispiel, dass auch ein Oxymoron Wirklichkeit werden kann) einem Priester verboten, die bis dahin übliche Aschenmesse für die Schüler um 7.00 früh zu feiern, weil abends ohnehin eine "Aschenwortgottesfeier" für die Gemeinde angesetzt war.
Und weil ich auf das Ausfallen der bereit angekündigten Messe nicht so reagiert habe, wie sie es gewünscht hat, bin ich dann auch noch vor ein Pfarrtribunal zitiert worden, als es um die Unterschrift unter mein Missio-Ansuchen gegangen ist.
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iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von iustus »

Athanasius0570 hat geschrieben: Und weil ich auf das Ausfallen der bereit angekündigten Messe nicht so reagiert habe, wie sie es gewünscht hat, bin ich dann auch noch vor ein Pfarrtribunal zitiert worden, als es um die Unterschrift unter mein Missio-Ansuchen gegangen ist.
:nein:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Polykarp

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Polykarp »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Tja, dann mach das mal, wenn Du schon so oft abgewiesen wurdest mit Kommentaren wie (wörtlich!) "Für SO WAS hab ich keine Zeit... "
Das sollte mir mal einer ins Gesicht sagen. (Danach hätte eventuell ich noch was zusätzlich zum Beichten.)
Ein anderer Fall hat einmal große Zweifel aufkommen lassen, ob meine Ortskirche noch zu der Kirche gehört, der ich mich angehörig fühle...
Da hat eine "hauptamtliche Laiin" ( - ein schönes Beispiel, dass auch ein Oxymoron Wirklichkeit werden kann) einem Priester verboten, die bis dahin übliche Aschenmesse für die Schüler um 7.00 früh zu feiern, weil abends ohnehin eine "Aschenwortgottesfeier" für die Gemeinde angesetzt war.
Und weil ich auf das Ausfallen der bereit angekündigten Messe nicht so reagiert habe, wie sie es gewünscht hat, bin ich dann auch noch vor ein Pfarrtribunal zitiert worden, als es um die Unterschrift unter mein Missio-Ansuchen gegangen ist.
Dieser Wortgottesdienst wurde bestimmt von ihr gehalten, oder? Und Sie hätte es nicht ertragen, wenn die Gläubigen in die Messe gegangen wären? Das sollte eigtl ein Kündigungsgrund sein...

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Athanasius0570
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Athanasius0570 »

Aber nicht in unserer Diözese. Da darf man (bzw. besagte Laiin) sogar wütende Leserbriefe in der Kirchenzeitung veröffentlichen, wenn der Bischof sich erdreistet, darauf hinzuweisen, dass der Priester der ordentliche Spender der Taufe ist ...
Oder bei der Dekanatskonferenz über besagten Religionslehrer herziehen , etc. etc.
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leander12
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von leander12 »

Manchmal wundert man sich echt, was es in der Kirche für Amtsträger gibt und was die sich dann enfach für Rechte rausnehmen!
Sobald aber ein Pfarrer etwas "Macht" abgibt, geht der Kampf los. Ich habe überhauptnichts dagegen, wenn sich der Pfarrer beraten lässt, doch die letzte Entscheidung und vorallem Amtshandlung liegt bei ihm.

Wobei in manchen Orten auch Pfarrer "wirken", die die Kirche ruinieren.

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Exilfranke
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Exilfranke »

Sie sind schon längst verführt durch den Herrn der Welt...
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Juergen »

Wenn manche Priester so Auto fahren, wie sie zelebrieren,
hätte man ihnen schon vor Jahren den Führerschein entzogen
und sie wären auch durch die MPU (vulgo: Idiotentest) gefallen.

:tuete:
Gruß Jürgen

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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von taddeo »

Juergen hat geschrieben:Wenn manche Priester so Auto fahren, wie sie zelebrieren,
hätte man ihnen schon vor Jahren den Führerschein entzogen
und sie wären auch durch die MPU (vulgo: Idiotentest) gefallen.

:tuete:
Bei uns war heute schon wieder ein tödlicher Geisterfahrerunfall.
Aber kein liturgischer, sondern auf der Autobahn. Im Gegensatz zu den liturgischen Geisterfahrern ist dabei allerdings der Verursacher ums irdische Leben gekommen statt die unschuldig Mitbeteiligten um ihr ewiges.

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Firmian
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Firmian »

Daß die anwesenden Gläubigen bei einem "geisterfahrenden" Priester um ihr ewiges Leben kämen, will ich ja doch mal nicht hoffen.

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Juergen »

Firmian hat geschrieben:Daß die anwesenden Gläubigen bei einem "geisterfahrenden" Priester um ihr ewiges Leben kämen, will ich ja doch mal nicht hoffen.
Weiß man's? :hmm:
Gruß Jürgen

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