Keuschheit

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Robert Ketelhohn
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Re: Keuschheit

Beitrag von Robert Ketelhohn »

:hae?: :achselzuck:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Raphael

Re: Keuschheit

Beitrag von Raphael »

Robert Ketelhohn hat geschrieben::hae?: :achselzuck:
Ovi steht halt auf dem "r" und nicht auf dem Schlauch! :zirkusdirektor:
Und rollend muß es sein! :blinker:

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Peti
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Re: Keuschheit

Beitrag von Peti »

Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Raphael

Re: Keuschheit

Beitrag von Raphael »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Wieso? :hmm: Nach der Zerstörung des Tempels wurden die Juden in die ganze Welt zerstreut.
Ihr ureigenes Vokabular wurde teilweise in den Sprachgebrauch von anderen Völkern übernommen und in leicht verfremdeter Form weiterverwandt ..........
Entlehnungen folgen bestimmten Lautgesetzen, da werden nicht einfach mal so eben aus Spaß Wörter „verfremdet“.
Stellt sich nur noch die Frage, ob denn das Wörtchen "koscher" sich bei seiner Übernahme in den Sprachgebrach anderer Völker bei mehr oder weniger gleichzeitiger Umformung in das Wörtchen "keusch" an diese Gesetzmäßigkeiten gehalten hat. :kussmund:

Raphael

Re: Keuschheit

Beitrag von Raphael »

Peti hat geschrieben:Damit es weitergeht: ........
Oder auch damit:
Pater Ramm, FSSP hat geschrieben:Die Tugend der Schamhaftigkeit ist vergleichbar mit dem Schutzwall um eine Burg. Sie geht der Tugend der Keuschheit voraus, um sie zu schützen [als custos et præco castitatis].

Das Schamgefühl ist in der Natur des Menschen angelegt. Es bezieht sich nicht nur auf das Gebiet des Geschlechtlichen, sondern dient ganz allgemein dem Schutz der Persönlichkeit. Noch grundlegender und schützenswerter als die Intimsphäre des Leibes ist diejenige der Seele. Jeder Mensch hat ein Recht auf sein Geheimnis. Ein schamloses Sich-zur-Schau-Stellen wird sowohl im leiblichen als auch im seelischen Bereich als krankhafte Persönlichkeitsstörung empfunden. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn solches vor laufenden Kameras in Talkshows geschieht. Wo das Schamgefühl verletzt und in die seelische Intimsphäre gewaltsam eingedrungen wird, entstehen immer Wunden. Solch ein Eindringen in die Intimsphäre wird in vielen gruppendynamischen Prozessen gezielt angewendet, um Menschen manipulierbar zu machen.

Obgleich das Schamgefühl in der Natur des Menschen angelegt ist, muss es doch kultiviert und gefördert werden, um sich gesund entfalten zu können. Sowohl innerhalb der Familien als auch im Kindergarten und in der Schule sollte eine Atmosphäre herrschen, in welcher ohne Ängstlichkeit, aber mit einem natürlichen Sinn für Anstand und Sitte, der Eine die Intimsphäre des Anderen achtet, so dass die Kinder zu freien und starken Persönlichkeiten heranreifen können.

Wer eine Burg verteidigen will, muss besonders auf die schwachen Stellen achten, damit der Feind sie nicht untergräbt. So müssen wir unsere schwachen Stellen kennen und zu unserem eigenen Schutz wissen, wo wir verwundbar sind. Genauso, wie wir für den Leib Genießbares von Ungenießbarem unterscheiden, so muss man auch wissen, was der Seele nützt und was ihr schadet. Die Sinne sind die Tore zur Seele. Es ist notwendig, die Augen beherrschen zu lernen; denn nicht alles, was man anschauen kann, tut uns auch gut. Schamlose Bilder können sich eigenartig tief in die Seele einprägen und später die Phantasie belasten.

Durch den Verlust der ursprünglichen Ordnung und den Einzug der bösen Begierlichkeit im Menschen sind Maßnahmen notwendig geworden, um sich und andere zu schützen. Die Verhüllung des Leibes entspricht sowohl einem gesunden spontanen Empfinden [vgl. Gen 3,8] als auch dem Willen des Schöpfers, der dem Menschen nach dem Sündenfall Kleider gegeben hat [vgl. Gen 3,21]. Die Vertreter eines falschen Naturalismus ignorieren diese Wahrheit vom Sündenfall. Wer sich aufreizend oder ungenügend kleidet, schadet damit nicht nur der eigenen Seele, sondern wird auch schuldig an fremden Sünden; denn wir tragen Verantwortung für die Wirkung unseres Verhaltens und unserer Kleidung auf andere Menschen.

Schamhaft ist, wer aus Ehrfurcht vor dem Leib - mit der nötigen Sensibilität, aber ohne Ängstlichkeit - sich selbst und andere vor jeder leichtfertigen Aufreizung geschlechtlicher Begierden schützt.
(Quelle)

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Robert Ketelhohn
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Re: Keuschheit

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphael hat geschrieben:Stellt sich nur noch die Frage, ob denn das Wörtchen "koscher" sich bei seiner Übernahme in den Sprachgebrach anderer Völker bei mehr oder weniger gleichzeitiger Umformung in das Wörtchen "keusch" an diese Gesetzmäßigkeiten gehalten hat. :kussmund:
:vogel: „Koscher“ wurde nie in „keusch“ umgeformt. „Keusch“ ist viele Jahrhunderte, vielleicht ein Jahrtausend älter. Hast du oben mitgelesen?
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al-Muschrik
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Re: Keuschheit

Beitrag von al-Muschrik »

Raphael hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Wieso? :hmm: Nach der Zerstörung des Tempels wurden die Juden in die ganze Welt zerstreut.
Ihr ureigenes Vokabular wurde teilweise in den Sprachgebrauch von anderen Völkern übernommen und in leicht verfremdeter Form weiterverwandt ..........
Entlehnungen folgen bestimmten Lautgesetzen, da werden nicht einfach mal so eben aus Spaß Wörter „verfremdet“.
Stellt sich nur noch die Frage, ob denn das Wörtchen "koscher" sich bei seiner Übernahme in den Sprachgebrach anderer Völker bei mehr oder weniger gleichzeitiger Umformung in das Wörtchen "keusch" an diese Gesetzmäßigkeiten gehalten hat. :kussmund:
An dieser "Möglichkeit" unterscheiden sich Sprachwissenschaft einerseits und Glottogonie und Omnikomparatismus andererseits. Über letzteres gibt es übrigens ein wunderschönes Büchlein des Turkologen Gerhard Doerfer: Lautgesetz und Zufall: Betrachtungen zum Omnikomparatismus.
níĝ-ge-na-da a-ba in-da-sá nam-ti ì-ù-tu
אין שלום לרשעים
πᾶν γὰρ ἑρπετὸν πληγῇ νέμεται
ad hoc sacramentum adacti sumus, ferre mortalia nec perturbari iis quae vitare non est nostrae potestatis. In regno nati sumus: deo parere libertas est.

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