???Da scheinst du was völlig falsch verstanden zu haben, lieber Schmitz-Backes.schmitz-backes hat geschrieben:@uli: Ich kann das Wort "kritisch" von dir langsam nicht mehr hören!
Kritik ist gut, auch in der kirche, aber man darf sich nicht über Kritik definieren, bei dir habe ich jedoch mitlerweile den starken Eindruck
1.)Ich definiere weder mich selbst über das Wort "kritisch" (sondern in aller Uneitelkeit über das Wort "fromm") und mache auch meine Wertschätzung anderen gegenüber nicht davon abhängig, ob sie "kritisch" oder "unkritisch" sind. Allerdings finde ich Kritik in gesundem Maße voll ok, und das scheint ja auch deine Meinung zu sein. Andererseits: Kritik z. B. an Meisner lässt du wiederum nicht zu. Wenn du an Meisner nichts zu kritisieren hast und auf jede Kritik an ihm allergisch reagierst, ist das deine Sache (und ändert, wie gesagt, nichts an meiner Wertschätzung dir gegenüber). Wenn ich an Meisner was kritisiere, heißt das nicht, dass ich nicht auch gleichzeitig andere Positionen von ihm durchaus teile; ich hab keine Lust, nur in Schwarz-Weiß zu denken.
2.) Ich hab eine ganz pfiffige Suchmaschine, und die hat mir gemeldet, dass das Wort "kritisch" gerade mal in 13 ([Punkt]) von rund 280 Postings, die ich hier inzwischen vefasst, auftaucht. Wenn das nicht voll im Rahmen ist ... Insofern kann ich das, was du schreibst, nicht nachvollziehen.
3.) Meine persönliche Erfahrung ist: Je konservativer ein Gläubiger ist, desto allergischer ist er gegenüber Kritik an Kirche und Glauben, da wird dann gern blindlings das angenommen, was die (einem persönlich "passenden") Eminenzen, Exzellenzen und Hochwürdigsten einem sagen. Selbst berechtigte Kritik an der Kirche wird - ich erinnere mich an Leserbriefdiskussionen z. B. in der Kölner Kirchenzeitung - dann schnell als "Nestbeschmutzung" verunglimpft. Wobei dieselben Allergiker aber nichts dabei finden, wenn sie selbst wiederum die nach ihrer Auffassung "falsch" Kirchen-Kritischen ihrerseits heftigst kritisieren und auch "liberalere" Bischöfe heftigst kritisieren.
Klar: Die Konservativen kritisieren die Liberalen, die Liberalen kritisieren die Konservativen - aber: Ich persönlich behalte mir vor a) konservative und liberale Positionen für mich persönlich anzunehmen, b) konservative und liberale Positionen, die mir nicht zusagen, auf gesunde Weise (von Quantität und Qualität der Kritik her) zu kritisieren. Und mir selbst widerfährt´s ja nicht anders, finde ich auch ok so - gestern z. B. war in "Publik-Forum" ("Zeitung kritischer Christen") eine Besprechung zu einem ökumenischen Glaubensbuch von mir, durchweg positiv, aber (als kritische Anmerkung:) "biblisch zu wörtlich fundiert" (für die bin ich also insofern konservativ-"fundamentalistisch"); dasselbe Buch war auch im "Fels", der Zeitschrift des streng konservativen "Forums deutscher Katholiken", ebenfalls besprochen worden, auch da durchweg positiv, aber (als kritische Anmerkung): "zu wenig von Eucharistie, Messopfer, Sakramenten, Maria, Heiligen etc." (für die bin ich also insofern zu "liberal", zu wenig konservativ-katholisch).
Das war´s von mir hierzu, würde sonst zu weit aus dem Thread-Thema rausführen.
Uli
www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm