Kollar und Habit?
Nachdem wir jetzt doch etwas vom Thema abgeschweift sind:
Wenn ich euch richtig verstanden habe, seid ihr der Meinung, dass der Kollar kath. Priestern vorbehalten sein sollte.
Gibt´s da ne histor. Begründung? Oder wie begründet Ihr eure Meinung?
(Will ganz echt nicht provozieren, sondern will´s wissen)
Persönlich finde ich den Kollar bei allem was sich Geistlichkeit nennt nicht so den Brüller.
Liegt wohl daran, dass mir mal jemand gesagt hat, der Kollar würde das Halsband der Sklaven repräsentieren. Gut, Sklave Christi is noch mal was anderes. Aber mir persönlich ist eber der Freiheitsaspekt im Christentum doch noch wichtiger.....
Wenn ich euch richtig verstanden habe, seid ihr der Meinung, dass der Kollar kath. Priestern vorbehalten sein sollte.
Gibt´s da ne histor. Begründung? Oder wie begründet Ihr eure Meinung?
(Will ganz echt nicht provozieren, sondern will´s wissen)
Persönlich finde ich den Kollar bei allem was sich Geistlichkeit nennt nicht so den Brüller.
Liegt wohl daran, dass mir mal jemand gesagt hat, der Kollar würde das Halsband der Sklaven repräsentieren. Gut, Sklave Christi is noch mal was anderes. Aber mir persönlich ist eber der Freiheitsaspekt im Christentum doch noch wichtiger.....
soli deo gloria
der röm. Kollar - ja.Ketzerin hat geschrieben:Nachdem wir jetzt doch etwas vom Thema abgeschweift sind:
Wenn ich euch richtig verstanden habe, seid ihr der Meinung, dass der Kollar kath. Priestern vorbehalten sein sollte.
Andere Erfindungen... mögen sie machen und tragen.
Aber es trägt ja auch keiner eine BUndeswehruniform... und sagt, er ist von der Heimatwehr.
So gehts halt einfach nicht. Das ist nachäffen.....
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Ketzerin hat geschrieben:Nachdem wir jetzt doch etwas vom Thema abgeschweift sind:
Wenn ich euch richtig verstanden habe, seid ihr der Meinung, dass der Kollar kath. Priestern vorbehalten sein sollte.
Gibt´s da ne histor. Begründung? Oder wie begründet Ihr eure Meinung?
Ja. Mir gehts da um Markenschutz. Wo eine katholische Verpackung drum ist, da erwarte ich innen einen katholischen Priester. Ich find´s verwirrend genug, dass das auch ein Diakon sein kann....
Wenn Geistliche anderer Konfessionen ein solches Markenzeicen wollen, sollen sie sich ein anderes ausdenken......der Zahnarzt läuft auch nicht in der Polizeiuniform rum.....
Was mit Kalkleiste gemeint ist, weiß ich ja. Aber was ist ein Tipp-Ex-Kragen? Der Ausdruck ist mir erst in den letzten Tagen hier im Kreuzgang begegnet. Meint der nicht dasselbe?Anastasis hat geschrieben:Was genau ist eigentlich ein "römisches Kollar"? Kalkleiste oder Tipp-Ex oder beides?
Römisches Kollar = Kalkleiste = Tipp-Ex-Kragen ????????????????????
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
Kalkleiste ist ein schwarzer Stehkragen mit weißem Rand rundherum, Tipp-Ex ein schwarzer Stehkragen mit einer Lücke vorn, in die ein weißer Einsatz eingesteckt wird (der dann etwa in der Größe eines klassischen Tipp-Ex sichtbar ist).Biggi hat geschrieben:Was mit Kalkleiste gemeint ist, weiß ich ja. Aber was ist ein Tipp-Ex-Kragen? Der Ausdruck ist mir erst in den letzten Tagen hier im Kreuzgang begegnet. Meint der nicht dasselbe?Anastasis hat geschrieben:Was genau ist eigentlich ein "römisches Kollar"? Kalkleiste oder Tipp-Ex oder beides?
Römisches Kollar = Kalkleiste = Tipp-Ex-Kragen ????????????????????
Also das hier:
nennt sich beim klerikalen Herrenausstatter "Kollarhemd mit Ausschnitt", das würde ich flapsig als "Tipp-Ex" bezeichnen.
Das hier:
nennt sich bei der gleichen Firma "Römisches Kollarhemd", das geht als "Kalkleiste" durch.
Ich meine aber, es gäbe auch "reine Kalkleiste", also weißer Rand rundherum ohne ein weißes Rechteck vorn...
Und das
heißt bei denen "Zivil-Kollarhemd", nennt man aber auch Oratorianerkragen.
nennt sich beim klerikalen Herrenausstatter "Kollarhemd mit Ausschnitt", das würde ich flapsig als "Tipp-Ex" bezeichnen.
Das hier:
nennt sich bei der gleichen Firma "Römisches Kollarhemd", das geht als "Kalkleiste" durch.
Ich meine aber, es gäbe auch "reine Kalkleiste", also weißer Rand rundherum ohne ein weißes Rechteck vorn...
Und das
heißt bei denen "Zivil-Kollarhemd", nennt man aber auch Oratorianerkragen.
Aus "Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker" (Friedrich Nicolai, 1775):
"Vor Zeiten hatten sich die Lutherischen und Reformirten, so viel wie möglich, von einander abgesondert, auch wohl, eine Folge des Eifers für eines jeden Symbolum, weidlich mit einander gehadert, nicht weniger, eine Folge des Haders, einander herzlich gehasset; nunmehr aber, da sich ihre Geistlichen auch nicht einmal mehr der Kleidung nach von einander unterschieden, war fast gar die Frage nicht mehr, ob jemand Lutherisch oder reformirt sey. Diese Indifferentisterey hatte aber auch andere schädliche Folgen. Denn die geistliche Kleidung verlohr einen großen Theil ihrer symbolischen Deutung, und zugleich einen großen Theil ihrer Gravität. In der allgemeinen Sorglosigkeit gegen alle bestimmten äußerlichen Zeichen, wurden die Mäntel immer schmäler, leichter und kürzer, und hiengen als eine zwecklose Verzierung den Rücken herunter; die Perücken, die sonst in gravitätischer Zierde den Rücken herab wallten, oder auf den Schultern in sanften Seitenlocken ruheten, gewannen täglich ein weltlicheres Ansehen, hoben sich in Taubenflügeln und gesteckten Locken in die Höhe, und endlich trugen Prediger kein Bedenken, ohne alle Amtskleidung, in blauen, grauen und braunen Röcken auf der Straße und in Gesellschaften zu erscheinen, und sich keiner gleichgültigen Handlung zu entziehen, die ein jeder anderer unbescholtener Bürger auch verrichten darf.«
Und nun fragte Herr F. lächelnd: »Was sagen Sie zu diesen Veränderungen der Kleidertracht, die doch offenbar mit gewissen Veränderungen in den Glaubensgesinnungen Schritt gehalten haben?«
»Ich sage, antwortete Sebaldus sehr ernsthaft, daß sie nur merkwürdig werden, wenn sie merkwürdige Folgen haben, und die haben sie nur, wenn man sie für merkwürdig hält. Macht man ein unwichtiges Ding wichtig, es mag nun ein Rockärmel, oder ein symbolisches Buch seyn, so kann über dessen Veränderung Zank und Bitterkeit, ja wohl gar Aufruhr und bürgerlicher Krieg entstehen. Eben deshalb sollte man, meines Erachtens, in Dingen, die von der Meinung der Menschen abhangen, nicht allzuviel bestimmen und durch Zeichen festsetzen wollen, weil dadurch Nebendingen mehr Werth beygelegt wird, als sie eigenthümlich haben. Das Bezeichnete ist wesentlich, das Zeichen willkührlich."
Uli
www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm
"Vor Zeiten hatten sich die Lutherischen und Reformirten, so viel wie möglich, von einander abgesondert, auch wohl, eine Folge des Eifers für eines jeden Symbolum, weidlich mit einander gehadert, nicht weniger, eine Folge des Haders, einander herzlich gehasset; nunmehr aber, da sich ihre Geistlichen auch nicht einmal mehr der Kleidung nach von einander unterschieden, war fast gar die Frage nicht mehr, ob jemand Lutherisch oder reformirt sey. Diese Indifferentisterey hatte aber auch andere schädliche Folgen. Denn die geistliche Kleidung verlohr einen großen Theil ihrer symbolischen Deutung, und zugleich einen großen Theil ihrer Gravität. In der allgemeinen Sorglosigkeit gegen alle bestimmten äußerlichen Zeichen, wurden die Mäntel immer schmäler, leichter und kürzer, und hiengen als eine zwecklose Verzierung den Rücken herunter; die Perücken, die sonst in gravitätischer Zierde den Rücken herab wallten, oder auf den Schultern in sanften Seitenlocken ruheten, gewannen täglich ein weltlicheres Ansehen, hoben sich in Taubenflügeln und gesteckten Locken in die Höhe, und endlich trugen Prediger kein Bedenken, ohne alle Amtskleidung, in blauen, grauen und braunen Röcken auf der Straße und in Gesellschaften zu erscheinen, und sich keiner gleichgültigen Handlung zu entziehen, die ein jeder anderer unbescholtener Bürger auch verrichten darf.«
Und nun fragte Herr F. lächelnd: »Was sagen Sie zu diesen Veränderungen der Kleidertracht, die doch offenbar mit gewissen Veränderungen in den Glaubensgesinnungen Schritt gehalten haben?«
»Ich sage, antwortete Sebaldus sehr ernsthaft, daß sie nur merkwürdig werden, wenn sie merkwürdige Folgen haben, und die haben sie nur, wenn man sie für merkwürdig hält. Macht man ein unwichtiges Ding wichtig, es mag nun ein Rockärmel, oder ein symbolisches Buch seyn, so kann über dessen Veränderung Zank und Bitterkeit, ja wohl gar Aufruhr und bürgerlicher Krieg entstehen. Eben deshalb sollte man, meines Erachtens, in Dingen, die von der Meinung der Menschen abhangen, nicht allzuviel bestimmen und durch Zeichen festsetzen wollen, weil dadurch Nebendingen mehr Werth beygelegt wird, als sie eigenthümlich haben. Das Bezeichnete ist wesentlich, das Zeichen willkührlich."
Uli
www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm
Re: Kollar und Habit?
Paßt zwar eigentlich von der Zeit her mehr in die Sakramentskapelle, aber ich stells mal lieber hier ein:
Kleine Zusammenstellung der "bare necessities" eines Kardinals vor "ut sive sollicite"
Quelle
(Leider kann ich das Bild nicht direkt einstellen. Ich bekomme eine Fehlermeldung "Die Größe des Bildes konnte nicht ermittelt werden.")
Kleine Zusammenstellung der "bare necessities" eines Kardinals vor "ut sive sollicite"
Quelle
(Leider kann ich das Bild nicht direkt einstellen. Ich bekomme eine Fehlermeldung "Die Größe des Bildes konnte nicht ermittelt werden.")
- Robert Ketelhohn
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Re: Kollar und Habit?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Kollar und Habit?
Muchas gracias!