Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Juergen »

Protasius hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Es gab Fürbitten, die teilweise gar keine waren: "Wir bitten für [Aufzählung von Leuten]" — "Wir bitten dich erhöre uns." Es wurde also nur gesagt für wen gebittet wird, aber nicht um was.
Das würde mich nun gar nicht stören, und so ist es auch in einigen Ordenskirchen üblich. Gott weiß schon selbst, was für diese Leute am besten ist. Und es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Meßintention: Wir feiern diese Messe für die Lebenden und Verstorbenen der Familien N. und N und in einer bestimmten Meinung.
Wenn von 5 Fürbitten 2 ohne und 3 mit einem konkreten Anliegen gehalten werden, ist das zumindest recht seltsam.

Und daß man vor ausgesetztem Allerheiligsten Fürbitten im Stehen hält, findet ich auch mehr als merkwürdig. In dem Fall war es so, daß der Pfarrer zum aufstehen aufgefordert hat. Das mag daran liegen, daß die Leute, als das Stück von CD eingespielt wurde, sich hingesetzt haben…
Gruß Jürgen

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Juergen hat geschrieben:Wenn von 5 Fürbitten 2 ohne und 3 mit einem konkreten Anliegen gehalten werden, ist das zumindest recht seltsam.
Also das finde ich auch nicht außergewöhnlich. :achselzuck:
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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Seraphina »

...ne, aber jetzt mal im Ernst: auch wenn sich die Eltern und andere Familienangehörige allen voran in der Messe absolut daneben benommen haben (natürlich scheint keiner das Schild an der Tür gelesen zu haben, dass Handys und Kameras ausgeschaltet werden sollten; natürlich hat auch keiner gehört, dass das am Anfang der Messe nochmal ausdrücklich gesagt wurde; statt beim Hochgebet und beim Lamm Gottes in Ehrfurcht vor der Gegenwart Gottes zu knien, war es natürlich wichtiger mit der Kamera auf Fotos zu geiern; die Hälfte schien noch nie zuvor eine Hl Messe besucht zu haben und wusste nichtmal grundlegend den Ablauf; dass man in der Kirche leise ist, hat auch noch keiner gehört...), sind diese Leute nicht für die liturgische Gestaltung verantwortlich.
Was die Liedauswahl angeht: die war selbstverständlich grottig. Außerdem hatten wir Zettel, mit Texten ohne Noten, es wurde nicht angezeigt, welche Nummer gesungen wurde und die Lieder waren total durcheinander abgedruckt...


Zur Frage: natürlich ist primär das Problem, dass es sowas gibt, aber ich wusste halt vorher, dass ich mich ärgern würde (vorallem, weil unsere Gemeinde für gewöhnlich liturgisch nicht so drauf ist und jede Vorabendmesse würdiger gefeiert wird und dann gerade an einem so wichtigen Tag so ein Affentheater veranstaltet wird) und dann muss man halt eigentlich nicht hingehen...
(Auch wenn sowas damit natürlich nicht vermieden wird, sondern trotzdem stattfindet, man tut es sich nur halt selber nicht an...)
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Sascha B.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Sascha B. »

Und da störe ich mich an 3 von etwa 100 Frauen welche Hosen trugen und einer Frau ohne Kopftuch :D Wobei de alle recht jung waren und auch nicht so recht wussten was sie machen sollten.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Deo iuvante hat geschrieben:Und da störe ich mich an 3 von etwa 100 Frauen welche Hosen trugen
Sind Hosen für Frauen in der Orthodoxie verboten?! :glubsch:
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Sascha B.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Sascha B. »

Melody hat geschrieben:
Deo iuvante hat geschrieben:Und da störe ich mich an 3 von etwa 100 Frauen welche Hosen trugen
Sind Hosen für Frauen in der Orthodoxie verboten?! :glubsch:
In der Kirche haben Frauen Röcke zu tragen.
Warum genau weiß ich auch nicht, aber es hat irgendwie was.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Juergen »

Seraphina hat geschrieben:…die Hälfte schien noch nie zuvor eine Hl Messe besucht zu haben und wusste nichtmal grundlegend den Ablauf;…
Vielleicht hast Du damit ja recht. In meinem Fall war z.B. auch der Vater des Kommunionkindes in der Messe (der ist vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten); es war die evangelische Ehefrau des anderen Paten in der Messe,…

Und was den grundlegenden Ablauf der Messe betrifft, so schien auch der Organist damit Probleme zu haben. Der fing nämlich immer nur dann an zu spielen, wenn nach einer längeren Pause der Priester ungeduldig zur Orgelbühne hochsah. Weiterhin war es ganz schlimm, daß sich der Organist als Kantor versuchte. Er versuchte es — wohlgemerkt. Dagegen ist der sprechende Hund bei Loriot ein Startenor.
Gruß Jürgen

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Seraphina »

Juergen hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:…die Hälfte schien noch nie zuvor eine Hl Messe besucht zu haben und wusste nichtmal grundlegend den Ablauf;…
Vielleicht hast Du damit ja recht. In meinem Fall war z.B. auch der Vater des Kommunionkindes in der Messe (der ist vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten); es war die evangelische Ehefrau des anderen Paten in der Messe,…
Wenn die Hälfte der Anwesenden nicht katholisch war, dann waren wieder x Nichtkatholiken bei der Kommunion...
Jürgen hat geschrieben:Und was den grundlegenden Ablauf der Messe betrifft, so schien auch der Organist damit Probleme zu haben. Der fing nämlich immer nur dann an zu spielen, wenn nach einer längeren Pause der Priester ungeduldig zur Orgelbühne hochsah. Weiterhin war es ganz schlimm, daß sich der Organist als Kantor versuchte. Er versuchte es — wohlgemerkt. Dagegen ist der sprechende Hund bei Loriot ein Startenor.
Also bei uns schien unsere Organistin und Kantorin (ist die gleiche), sich nur um die Kinder gekümmert (macht die auch immer, ist glaube ich auch Katechetin) und nicht gespielt zu haben. Das hat irgendwer anders gemacht (so hat es sich dann auch angehört...) und der Antwortpsalm wurde wie gesagt, einfach weggelassen...
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anneke6
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von anneke6 »

Melody hat geschrieben:
Deo iuvante hat geschrieben:Und da störe ich mich an 3 von etwa 100 Frauen welche Hosen trugen
Sind Hosen für Frauen in der Orthodoxie verboten?! :glubsch:
Das kann man so pauschal nicht sagen. Als Grundregel gilt, daß jeder Mensch die für ihn angemessene Kleidung tragen soll. Der Kleriker Klerikerkleidung, der Laie weltliche Kleidung. Der Mann Männerkleidung und die Frau Frauenkleidung. Wo konkret Frauenkleidung aufhört und Männerkleidung angeht, da gibt es unterschiedliche Auffassungen. Hilarion (Alfeyev) ist zum Beispiel der Meinung, daß Hosen nicht mehr als Männerkleidung anzusehen sind und von Frauen getragen werden dürfen. Dem stehen aber mehrere andere Theologen gegenüber, die das Hosentragen von Frauen nach wie vor für eine schwere Sünde halten. In Amerika ist man liberaler. Erzbischof Lazar (Puhalo) zieht lange weite Hosen kurzen engen Röcken vor. Dieses Argument wird aber auch nicht von allen geteilt. Ich habe schon einen Artikel gelesen, in dem argumentiert wurde, daß eine Frau in einem unzüchtigen Rock "nur" gegen die Sittlichkeit sündigt, eine Frau in einer Hose, so lang und weit sie auch sein mag, gegen die gottgewollte Ordnung, und dies sei viel schlimmer.
In der Praxis tragen viele orthodoxe Frauen im täglichen Leben Hosen. Bei den Russen sind in der Kirche hosentragende Frauen selten, auch wenn es hier bei mir immer mal wieder ein paar gibt. Meist sind es alte Frauen. Manche jungen Frauen kommen auch in Jeans und ziehen sich auf der Toilette um. Der Priester verlangt Kopfbedeckung für Frauen, zum Thema Hosen hat er sich noch nicht geäußert. Seine Frau trägt allerdings nie welche.
In griechisch-orthodoxen Kirchen gibt es meist mehr Frauen in Hosen als bei den Russen.
???

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

anneke6 hat geschrieben:Dem stehen aber mehrere andere Theologen gegenüber, die das Hosentragen von Frauen nach wie vor für eine schwere Sünde halten.
:auweia:

Wie gut, dass ich katholisch bin... :)
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Vir Probatus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Vir Probatus »

Melody hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Dem stehen aber mehrere andere Theologen gegenüber, die das Hosentragen von Frauen nach wie vor für eine schwere Sünde halten.
:auweia:

Wie gut, dass ich katholisch bin... :)
Solche "Theologen" gibt es auch "auf katholisch". In den Schulen der FSSPX herrscht beispielsweise Rockzwang.
Zuletzt geändert von Vir Probatus am Montag 16. April 2012, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Sascha B.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Sascha B. »

Melody hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Dem stehen aber mehrere andere Theologen gegenüber, die das Hosentragen von Frauen nach wie vor für eine schwere Sünde halten.
:auweia:

Wie gut, dass ich katholisch bin... :)
Frag mal Sempre was er zum Thema Frauen und Hosen zu sagen hat ;D
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Sempre
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Sempre »

Саша hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Dem stehen aber mehrere andere Theologen gegenüber, die das Hosentragen von Frauen nach wie vor für eine schwere Sünde halten.
:auweia:

Wie gut, dass ich katholisch bin... :)
Frag mal Sempre was er zum Thema Frauen und Hosen zu sagen hat ;D
Das Tragen von Hosen ist für Frauen nicht per se Sünde, auch keine schwere Sünde.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Hubertus »

Sempre hat geschrieben:
Саша hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Dem stehen aber mehrere andere Theologen gegenüber, die das Hosentragen von Frauen nach wie vor für eine schwere Sünde halten.
:auweia:

Wie gut, dass ich katholisch bin... :)
Frag mal Sempre was er zum Thema Frauen und Hosen zu sagen hat ;D
Das Tragen von Hosen ist für Frauen nicht per se Sünde, auch keine schwere Sünde.
Genau. Zum Beispiel von der Waschmaschine zum Bügelbrett und in den Schrank. :D
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Hubertus hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Das Tragen von Hosen ist für Frauen nicht per se Sünde, auch keine schwere Sünde.
Genau. Zum Beispiel von der Waschmaschine zum Bügelbrett und in den Schrank. :D
:ikb_bangin:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Seraph
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Seraph »

Саша hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
Deo iuvante hat geschrieben:Und da störe ich mich an 3 von etwa 100 Frauen welche Hosen trugen
Sind Hosen für Frauen in der Orthodoxie verboten?! :glubsch:
In der Kirche haben Frauen Röcke zu tragen.
Warum genau weiß ich auch nicht, aber es hat irgendwie was.
Weißt du, ich trag immer einen. Ich habs aber nicht so gern, wenn ein anderer findet, was Frauen seiner Ansicht nach tragen sollten. Nicht "zu tragen haben", gell?! :zirkusdirektor: – Im übrigen ist dieses Thema in den liturgischen Mißbräuchen wohl endgültig falsch. Es sei denn, das Tragen von Röcken wird zum Bestandteil der Liturgie erklärt.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

michaelis
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von michaelis »

Seraphina hat geschrieben:... (natürlich scheint keiner das Schild an der Tür gelesen zu haben, dass Handys und Kameras ausgeschaltet werden sollten; ...) ...
Wobei das Verbot von Kameras in manchen Gottesdiensten wohl auch dazu dienen soll, das Sammeln von Beweisen für die jeweilige "liturgische" Praxis zu verhindern.

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Seraphina »

Das Problem ist natürlich, dass das ununterbrochene Geiern nach Fotos stark die Würde der Messe beeinträchtigt...allerdings, wo keine Würde ist... :pfeif:

Wobei ich dir natürlich recht geben muss: wenn man diese Messe gefilmt und die Aufnahme dem Bischof hätte zukommen lassen...
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HeGe
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von HeGe »

Seraphina hat geschrieben:Wobei ich dir natürlich recht geben muss: wenn man diese Messe gefilmt und die Aufnahme dem Bischof hätte zukommen lassen...
... wäre absolut gar nichts passiert. Der entsprechende Pfarrer wäre vielleicht höchstens zum Dechanten befördert worden. :roll:
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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Seraphina »

Wohl kaum, der kann nichtmal anständig deutsch... (Vielleicht sollte er lieber mal die Messe auf Latein feiern, das klappt vermutlich besser...
...wobei, da kann er ja nicht soviel Liturgie selber stricken...)
War übrigens der gleiche, der Karneval die Kinder aufgefordert hatte, verkleidet zur Messe zu erscheinen... :roll:

Ist aber nicht unser Pfarrer, sondern einer der Patres, die hier auch noch arbeiten.
Unser Pfarrer war zwar anwesend, ist aber nur zur Kommunionspendung aus der Sakristei rausgekommen und wirkte einigermaßen schlecht gelaunt, ob der Tatsache, was bei ihm in der Kirche läuft...
Vermutlich hat er sich geweigert, bei soetwas zu konzelebrieren...
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Vir Probatus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Vir Probatus »

michaelis hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:... (natürlich scheint keiner das Schild an der Tür gelesen zu haben, dass Handys und Kameras ausgeschaltet werden sollten; ...) ...
Wobei das Verbot von Kameras in manchen Gottesdiensten wohl auch dazu dienen soll, das Sammeln von Beweisen für die jeweilige "liturgische" Praxis zu verhindern.
Eher nicht. Üblicherweise macht doch ein Beauftragter den Film und die Bilder bei solchen Anlässen und nachher kann sie dann jeder erwerben.
Das ist auch nicht störend, wenn dieser halbwegs weiss, wie man sich in einer Messe zu verhalten hat.
Handyklingeln ist natürlich unmöglich.
(Ich habe erst einmal in einer Messe ein Handy klingeln hören; es gehörte dem Zelebranten. Der schickte den Messdiener damit in die Sakristei.)
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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Vir Probatus hat geschrieben:Handyklingeln ist natürlich unmöglich.
(Ich habe erst einmal in einer Messe ein Handy klingeln hören; es gehörte dem Zelebranten. Der schickte den Messdiener damit in die Sakristei.)
An Karfreitag bei der Piusbruderschaft hatte ich einen mir unbekannten älteren Herrn in meiner Bankreihe neben mir, bei dem ausgerechnet während der Juden-Fürbitte direkt zweimal das Handy klingelte und er mit tausend Pieps, Pieps, Pieps damit beschäftigt, es ruhig zu bekommen.
Ich habe von dieser Fürbitte kein einziges Wort mitbekommen. :aergerlich:
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von taddeo »

Kleine Sünden straft der Herr sofort.

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

taddeo hat geschrieben:Kleine Sünden straft der Herr sofort.
:hae?:

Es war doch nicht mein Handy?! :achselzuck:
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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Seraphina »

Bei uns klingeln dauernd Handys in der Messe... :roll:


Ne, bei uns gab es keinen Beauftragten für die Fotos...also kann man das schon nachvollziehen, dass sich Eltern und sonstige Verwandte über das Verbot hinweggesetzt haben...

Aber sowas könnte man halt auch IM VORFELD organisieren... :roll:

Aber die Organisation war genauso grottig wie die liturgische Gestaltung...
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anneke6
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von anneke6 »

Ich hatte neulich zweimal das Vergnügen mit Handys. Einmal am Palmsonntag (während der Passion) und einmal in der Osternacht. In ersterem Fall war es ein extrem nerviger Klingelton, der einem alten Telefonklingeln nachempfunden war.
Das Schlimmste ist für mich bald, daß die Betroffenen sich nicht traue, ranzugehen und hoffen, daß das Klingeln von selbst aufhört. Funktioniert es dann aber nicht. Und häufig versucht es dann der Anrufer auch noch mal.
???

michaelis
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von michaelis »

Seraphina hat geschrieben:Unser Pfarrer war zwar anwesend, ist aber nur zur Kommunionspendung aus der Sakristei rausgekommen und wirkte einigermaßen schlecht gelaunt, ob der Tatsache, was bei ihm in der Kirche läuft...
Vermutlich hat er sich geweigert, bei soetwas zu konzelebrieren...
In diesem Fall hätte er dem Pater besser die Zelebration in dieser Form untersagt.
Schließlich ist er ja dafür verantwortlich, was in seiner Pfarrei passiert.
Vir Probatus hat geschrieben:Handyklingeln ist natürlich unmöglich.
(Ich habe erst einmal in einer Messe ein Handy klingeln hören; es gehörte dem Zelebranten. Der schickte den Messdiener damit in die Sakristei.)
Father Z berichtete übrigens erst kürzlich von einem Mitbruder, der ein Husten als Klingelton installiert hatte. Dies hätte ihn schon einmal bei einer Messe "gerettet".

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Seraphina »

Eben. Ist bei uns auch nicht anders.

In einer Jugendmesse hat auch mal ein Handy geklingelt, aber die betreffende Person hat das (wie vermutlich aus der Schule gewohnt) sehr schnell weggedrückt und ausgemacht. Das ist dann in Ordnung. Kann ja jedem mal passieren, solange das nicht ständig ist.
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Vir Probatus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Vir Probatus »

anneke6 hat geschrieben:Das Schlimmste ist für mich bald, daß die Betroffenen sich nicht traue, ranzugehen und hoffen, daß das Klingeln von selbst aufhört.
Vermutlich in der Hoffnung, daß niemand merkt, bei wem genau es geklingelt hat.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Niels »

michaelis hat geschrieben: Father Z berichtete übrigens erst kürzlich von einem Mitbruder, der ein Husten als Klingelton installiert hatte. Dies hätte ihn schon einmal bei einer Messe "gerettet".
:D
Pfiffig.
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Sempre
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Sempre »

Missa Coco

Einzug der Hl. Schrift in einer Kokusnuss.
São Francisco Queimados, Diözese Nova Iguaçu im Bundesstaat Rio de Janeiro, Brasilien.

http://www.youtube.com/v/MEg9lsgC-U0?version=3&hl=de_DE

Bei 4:03 entkommt eine der jungen Damen gerade noch dem Hieb mit dem Facão (Machete). Ab 5:40 taucht endlich die Hl. Schrift auf.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Vir Probatus hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Das Schlimmste ist für mich bald, daß die Betroffenen sich nicht traue, ranzugehen und hoffen, daß das Klingeln von selbst aufhört.
Vermutlich in der Hoffnung, daß niemand merkt, bei wem genau es geklingelt hat.
Menschliches Verhalten.
Könnte mir genauso passieren, leider aber ist mein Klingelton mit Crescendo... ich glaub nicht, dass ich das verheimlichen könnte, dass ich das wäre... ;)
(mal ganz davon abgesehen, dass ich wahrscheinlich adhoc knallrot anlaufen würde)
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