"Gemeinsame Stille"

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PaceVeritas
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von PaceVeritas »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
PaceVeritas hat geschrieben:Raimund, kann es sein, dass Du aus Versehen meinen Beitrag mit dem Lehrgottesdienst auch mit gelöscht hast?
Nicht, dass er so wichtig gewesen wäre, aber er ist plötzlich nicht mehr da ...
:tuete: Bitte um Entschuldigung, würdest Du ihn bitte noch einmal reinsetzen. Waren ja nur ein paar Zeilen ...
:breitgrins: Macht nichts, war nur verwundert. War nicht so wichtig ...
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Bernado
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Bernado »

Melody hat geschrieben:Raimund, jetzt wirst Du unfair.
Es gibt hier absolut nicht "genug Alternativen".
Offenbar ist die Hl. Messe sonst ja gut, sonst würde Niels nicht hingehen.
Er wundert sich halt über die Stille nach dem Evangelium, die ich wie gesagt bislang auch noch NIRGENDWO erlebt habe, und ich war nun gewiss schon an recht vielen verschiedenen Orten in einer NOM-Messe, selbst auf Teneriffa.
Aber selbst diese kurze Stille nach dem Evangelium ist in der GIRM ausdrücklich genannt.

Und der Aussage
im alten Ritus heißt es ja sinngemäß, dass die Lesungen keine Katechese sind, sondern Lobpreis Gottes...
möchte ich nur sachte insoweit widersprechen, als das zwar von einigen (insbesondere Nicht-Lateinern) so gesagt wird und auch gute Grünbde für sich hat, daß das aber für den überlieferten Ritus so m.W. nirgends festgeschrieben ist und von anderen auch anders gesehen wird. Zumal zwischen beiden Aspekten wohl praktisch, aber nicht in der Theorie wirklich ein Gegensatz besteht.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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ad-fontes
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad-fontes »

Bernado hat geschrieben: Und der Aussage
im alten Ritus heißt es ja sinngemäß, dass die Lesungen keine Katechese sind, sondern Lobpreis Gottes...
möchte ich nur sachte insoweit widersprechen, als das zwar von einigen (insbesondere Nicht-Lateinern) so gesagt wird und auch gute Grünbde für sich hat, daß das aber für den überlieferten Ritus so m.W. nirgends festgeschrieben ist und von anderen auch anders gesehen wird. Zumal zwischen beiden Aspekten wohl praktisch, aber nicht in der Theorie wirklich ein Gegensatz besteht.
:klatsch: :ja: :klatsch:

(Die gebetsmühlenartigen Einlassungen des Lebensstilkatholiken nerven nach einer gewißen Zeit mit ihrem Anspruch der Exklusivität.)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad-fontes »

Bernado hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Raimund, jetzt wirst Du unfair.
Es gibt hier absolut nicht "genug Alternativen".
Offenbar ist die Hl. Messe sonst ja gut, sonst würde Niels nicht hingehen.
Er wundert sich halt über die Stille nach dem Evangelium, die ich wie gesagt bislang auch noch NIRGENDWO erlebt habe, und ich war nun gewiss schon an recht vielen verschiedenen Orten in einer NOM-Messe, selbst auf Teneriffa.
Aber selbst diese kurze Stille nach dem Evangelium ist in der GIRM ausdrücklich genannt.
Auch bei Papstmessen zu beobachten.


Ich finde die "Stillephasen" genauso artifiziell wie den Ausdruck "Altarinsel".
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Marion
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Marion »

Bernado hat geschrieben:Und der Aussage
im alten Ritus heißt es ja sinngemäß, dass die Lesungen keine Katechese sind, sondern Lobpreis Gottes...
möchte ich nur sachte insoweit widersprechen, als das zwar von einigen (insbesondere Nicht-Lateinern) so gesagt wird und auch gute Grünbde für sich hat, daß das aber für den überlieferten Ritus so m.W. nirgends festgeschrieben ist und von anderen auch anders gesehen wird. Zumal zwischen beiden Aspekten wohl praktisch, aber nicht in der Theorie wirklich ein Gegensatz besteht.
Matthias Gaudron sagt das in seinem Buch "Die Messe aller Zeiten" zur Verlesung des Evangeliums auch. Es ist beides (Belehrung und Huldigung an Christus) und noch eine Sakramentale obendrauf, das die Kraft hat lässliche Sünden zu tilgen.
Ihr seid schon rein kraft des Wortes, das ich zu euch gesprochen habe (Joh 15,3)
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ad_hoc
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad_hoc »

Die Stille beginnt bereits vor der Wandlung, und zwar unmittelbar nach dem Sanctus.
P. Martin Ramm schreibt, das hier der Hauptteil des Kanons in heiliger Stille beginnt, wobei diese Kanonstille die Funktion eines verhüllenden Schleiers zum Schutz des Heiligen besitzt.
"Sie drückt Ehrfurcht und Demut aus, denn vor dem, was hier geschieht, muss jedes menschliche Wort verstummen. Mehrfach spricht die Schrift von einem 'Schweigen vor Gott', wie etwa beim Propheten Habakuk: "Der Herr thront in seinem heiligen Tempel; es schweige vor ihm alle Welt!"
Und:
"Durch den stillen Vollzug des Kanons wird der eigentliche eucharistische Konsekrations- und Opferakt als ausschließlich priesterliche Handlung gekennzeichnet, denn die sakramentale Gegenwärtigsetzung des Kreuzopfers vollzieht Christus selbst durch den geweihten Priester...
...Die Gläubigen selbst lädt die Kanonstillezur Einkehr und innerem Mitvollzug, denn kraft ihres in der Taufe erworbenen allgemeinen Priestertums sind sie befähigt, sich auf ihre Weiseinnigst mit dem Priester am Altar zu vereinen."
Entnommen aus dem Buch: "Zum Altare Gottes will ich treten (Die Messe in ihren Riten erklärt, von P. Martin Ramm FSSP.

Nun, das sollte doch in der neuen Messe nicht anders gesehen werden dürfen, entspricht diese doch dem gleichen Ritus wie dem der Alten Messe.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Melody
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Melody »

@ad_hoc
Warum zitierst Du jetzt eigentlich einen Absatz über die Kanonstille, wenn es hier überhaupt nicht über diese Form der Stille ging?! :achselzuck:

Im übrigen ist es im neuen Ritus ausdrücklich verboten, das Hochgebet still zu beten. Ich hab das dort auch schon erlebt, und dort hat es mich seinerzeit geärgert, denn es ist genauso ein Ungehorsam wie alles andere.


PS: Ich hab das so "gelernt", dass Lesung und Evangelium im alten Ritus keine Katechese sind, sondern der Ehre Gottes dienen. Deshalb das Latein.
Wäre es anders, spräche schließlich tatsächlich nichts dagegen, die Lesungen auf Deutsch zu halten... bzw. dann sollte es sogar Deutsch sein. Also entweder, oder. Just my 2cts. Aber OT.
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Bernado
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Bernado »

ad_hoc hat geschrieben:Die Stille beginnt bereits vor der Wandlung, und zwar unmittelbar nach dem Sanctus.
P. Martin Ramm schreibt,
"Durch den stillen Vollzug des Kanons wird der eigentliche eucharistische Konsekrations- und Opferakt als ausschließlich priesterliche Handlung gekennzeichnet, denn die sakramentale Gegenwärtigsetzung des Kreuzopfers vollzieht Christus selbst durch den geweihten Priester...
"
Und genau da liegt die Problematik. Die Praxis des laut gebeteten Kanon wendet sich direkt gegen dieses Verständnis Ramms, das m.E. hier auch überspitzt ausgedrückt ist. Er selbst sagt ja, daß die Gläubigen sich dem Handeln des "alter Christus" innigst vereinen" sollen - das nimmt dem "ausschließlich" seine Schärfe.

Wie man das alles miteinander vereint in einer Zeit, in der das Amtspriestertum überhaupt angezweifelt und gefordert wird, die Gemeinde könne auch aus sich heraus die Eucharistie feiern (wie man gewollt unpräzise formuliert), steht auf einem anderen Blatt.

Kardinal Ratzinger hat sich seinerzeit übrigens öfter gegen den "laut und verständlich" vorgetragenen Kanon geäußert. Er wollter der Forderung der GIRM durch ein halblautes Sprechen, das nnur um den Altar vernehmbar ist, entsprechen, und lediglich die Anfangsworte einiger Kanongebete lauter hervorhebern.

Das Thema "Kanonstille" hängt m.E. insoweit mit den "Stillephasen" zusammen, als der unaufhörlich verbalisierende NO tatsächlich keine Stille zur persönlichen Versenkung zuläßt - was von Anfang an als Mangel empfunden wird. Also fügt man in der Tat "artifiziell" Stillephasen ein, die diesen Mangel kompensieren sollen - aber nicht wirklich können.
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Marion
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Marion »

Juergen hat geschrieben:Der Sinn mag sein, daß man nochmal über das Gehörte nachdenkt.
Eine Sille nach der Homilie deutet aber häufig darauf hin, daß der Zelebrant doch sehr davon überzeugt ist, was Vernünftiges gesagt zu haben, über das sich ein Nachdenken lohnt. - Leider führt längeres Nachdenken über eine Predigt bei mir häufig dazu, daß anfange innerlich eine Liste mit Aussagen zu erstellen, die Unsinn, latent häretisch, dem Glauben hinderlich etc. etc. waren.
:hmm:
Ist das hier eine Aufforderung, daß man da als Christgläubiger gar nicht erst hin darf (aus dem Wege gehen/meiden soll)? Falls nicht, zu was wird ein Laie hier genau aufgefordert?
Das I. Vatikanum fordert mit folgenden Worten die Christgläubigen (also auch Laien) auf:
In Erfüllung der Schuldigkeit Unserer höchsten Hirtenpflicht beschwören Wir deshalb um der Liebe Jesu Christi willen alle Christgläubigen, vor allem aber die, welche Vorsteher sind oder ein Lehramt begleiten, und befehlen ihnen kraft der Autorität ebendieses unseres Gottes und Erlösers, Eifer und Mühe aufzuwenden, damit diese Irrtümer von der heiligen Kirche abgehalten und aus ihr entfernt sowie das Licht des reinsten Glaubens ausgebreitet werde.
Da es aber nicht genügt, die häretischen Verkehrtheit aus dem Wege zu gehen, wenn nicht auch diejenigen Irrtümer sorgsam gemieden werden, die sich ihr mehr oder weniger nähern, erinnern Wir alle an die Pflicht, auch die Konstitutionen und Dekrete zu beachten, in denen solche verkehrten Auffassungen, die an dieser Stelle nicht ausdrücklich aufgezählt werden, von diesem Heiligen Stuhl geächtet und verboten wurden.
(H. Denzinger: "Kompendium der Glaubensbekenntnisse und Kirchlichen Lehrentscheidung", Hrsg. P. Hünermann, Freiburg 1991, Nr, 3044 f, S. 824.)
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Seraph
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Seraph »

Melody hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:Jens hat drei Perioden der Stille aufgezählt und um Erklärungsversuche gebeten.
Wer ist eigentlich Jens?! Hat der mich blockiert?! Seh ich dessen Beiträge nicht?! :hmm:
Entschuldigung, das war eine müdigkeitsbedingte Entgleisung. Ich meinte natürlich Niels. :tuete:
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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anneke6
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von anneke6 »

Ich habe nichts gegen Stille während der Messe, solange es sich um eine kurze Stille handelt. Sich mal ein paar Sekunden beim Schuldbekenntnis sammeln…warum nicht?
Auch während der Kommunionsausteilung, wenn es aus welchen Gründen auch immer keinen Gesang gibt (was eigentlich das Beste ist) so ziehe ich Stille vor…immernoch besser als einschläferndes Orgelgedudel.
Sorry and die Kirchenmusiker im Forum…
???

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Galilei
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Galilei »

ad-fontes hat geschrieben:Auch bei Papstmessen zu beobachten.
So auch damals bei der ersten Messe Papst Benedikts XVI. mit den Kardinälen am Tag nach seiner Wahl in der Sixtinischen Kapelle, und zwar unmittelbar nach dem Evangelium. (Die Predigt fand erst nach der Messe statt.)

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Niels
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Niels »

Bernado hat geschrieben:(...) als der unaufhörlich verbalisierende NO tatsächlich keine Stille zur persönlichen Versenkung zuläßt - was von Anfang an als Mangel empfunden wird. Also fügt man in der Tat "artifiziell" Stillephasen ein, die diesen Mangel kompensieren sollen - aber nicht wirklich können.
Genau das ist der Punkt.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

iustus
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von iustus »

Galilei hat geschrieben: (Die Predigt fand erst nach der Messe statt.)
Sicher? :hae?:

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Juergen
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Juergen »

Marion hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Und der Aussage
im alten Ritus heißt es ja sinngemäß, dass die Lesungen keine Katechese sind, sondern Lobpreis Gottes...
möchte ich nur sachte insoweit widersprechen, als das zwar von einigen (insbesondere Nicht-Lateinern) so gesagt wird und auch gute Grünbde für sich hat, daß das aber für den überlieferten Ritus so m.W. nirgends festgeschrieben ist und von anderen auch anders gesehen wird. Zumal zwischen beiden Aspekten wohl praktisch, aber nicht in der Theorie wirklich ein Gegensatz besteht.
Matthias Gaudron sagt das in seinem Buch "Die Messe aller Zeiten" zur Verlesung des Evangeliums auch. Es ist beides (Belehrung und Huldigung an Christus) und noch eine Sakramentale obendrauf, das die Kraft hat lässliche Sünden zu tilgen.
Ihr seid schon rein kraft des Wortes, das ich zu euch gesprochen habe (Joh 15,3)
Brinktrine: Die Messe, S. 94 hat geschrieben:1. Der sogenannte Lesegottesdienst (Lektion, Epistel, Evangelium) stellt an und für sich keine latreutische Handlung dar. Sein eigentlichster und ursprünglichster Zweck ist die Belehrung der Gläubigen...

2. Schon frühzeitig kommt allerdings zu dem belehrenden Moment ein latreutisches.
Gruß Jürgen

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Bernado
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Bernado »

Juergen hat geschrieben:
Brinktrine: Die Messe, S. 94 hat geschrieben:1. Der sogenannte Lesegottesdienst (Lektion, Epistel, Evangelium) stellt an und für sich keine latreutische Handlung dar. Sein eigentlichster und ursprünglichster Zweck ist die Belehrung der Gläubigen...

2. Schon frühzeitig kommt allerdings zu dem belehrenden Moment ein latreutisches.
Dazu verweise ich noch mal auf meine Ausführungen unter "Wie können alter und neuer Ritus zusammenfinden?" viewtopic.php?p=542565#p542565, weil man daran gut das Wesen organischer Entwicklung ablesen kann: Als die Lesungen unverständlich wurden, erkannte man, daß sie auch einen latreutischen Charakter haben (können), der sich schließlich zum Eigenwert entwickelte - den man heute zwar bewahren und berücksichtigen muß, aber nicht verabsolutieren darf: Die Entwicklung geht weiter. Aber nicht im Sauseschritt eines Consiliums, sondern in langsamen großen Bögen.

Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts hat die Kirche die Entwicklung der Liturgie nicht dadurch geregelt, daß sie positiv etwas vorgeschrieben hätte, was es vorher noch nicht gab, sondern dadurch, daß sie beim Praktizierten oder sich neu entwickelnden unterschieden hat zwischen Dingen, die sie gebilligt oder missbilligt, vorgeschrieben oder untersagt hat. Wobei sie nie etwas untersagt hat, was "seit unvordenklichen Zeiten" (also etwa die 2 Jahre aus Quo Primum) in gutem Gebrauch war. Abgeschnitten wurden immer nur jüngere Triebe, die in eine falsche Richtung zu wuchern schienen.

Von diesem Grundsatz ist das Consilium und ist Paul VI. auf beklagenswerte Weise abgewichen - die verheerenden Folgen liegen zu Tage.
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Galilei
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Galilei »

iustus hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben: (Die Predigt fand erst nach der Messe statt.)
Sicher? :hae?:
Ja, das hat mich damals selbst gewundert; deshalb weiß ich es noch so genau. (Die Predigt war übrigens lateinisch.)

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PaceVeritas
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von PaceVeritas »

anneke6 hat geschrieben:Ich habe nichts gegen Stille während der Messe, solange es sich um eine kurze Stille handelt. Sich mal ein paar Sekunden beim Schuldbekenntnis sammeln…warum nicht?
Auch während der Kommunionsausteilung, wenn es aus welchen Gründen auch immer keinen Gesang gibt (was eigentlich das Beste ist) so ziehe ich Stille vor…immernoch besser als einschläferndes Orgelgedudel.
(...)
Einschläfernd geht ja noch, aber einmal habe ich erlebt, wie ein Organist der Orgel zur Kommunion derart bizarre und laute Klänge entlockte, dass es mit der Andacht schlagartig vorbei war. Es war entweder zum Fürchten und Davonlaufen oder zum vor Wut Kochen - man hätte Tote damit aufwecken können.
Welcher Selbstverwirklichungsdrang den Organisten dazu getrieben hat, keine Ahnung. Ist zum Glück nur einmal vorgekommen.
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ad-fontes
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad-fontes »

Galilei hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Auch bei Papstmessen zu beobachten.
So auch damals bei der ersten Messe Papst Benedikts XVI. mit den Kardinälen am Tag nach seiner Wahl in der Sixtinischen Kapelle, und zwar unmittelbar nach dem Evangelium. (Die Predigt fand erst nach der Messe statt.)
Die zweifache Wiederholung des Amens nach dem Hochgebet in Papstmessen neuerdings finde ich auch nicht gut!
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Protasius »

Galilei hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Auch bei Papstmessen zu beobachten.
So auch damals bei der ersten Messe Papst Benedikts XVI. mit den Kardinälen am Tag nach seiner Wahl in der Sixtinischen Kapelle, und zwar unmittelbar nach dem Evangelium. (Die Predigt fand erst nach der Messe statt.)
Wenn ich mich recht erinnere, steht in Hartmanns Repertorium Rituum von 1898(?), daß die Predigt vor der Messe, nach dem Evangelium oder nach der Messe stattfinden kann. Beispielsweise sollte bei einem Requiem die Predigt nach der Messe stattfinden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Bernado
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Bernado »

ad-fontes hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Auch bei Papstmessen zu beobachten.
So auch damals bei der ersten Messe Papst Benedikts XVI. mit den Kardinälen am Tag nach seiner Wahl in der Sixtinischen Kapelle, und zwar unmittelbar nach dem Evangelium. (Die Predigt fand erst nach der Messe statt.)
Die zweifache Wiederholung des Amens nach dem Hochgebet in Papstmessen neuerdings finde ich auch nicht gut!
Auis dem Raum orientalischer Riten kommt der Brauch, das Amen nach dem Hochgebet als das "große Amen" zu bezeichnen. Es wird in einigen Riten dann wohl auch dreifach wiederholt.

Ich nehme an, das ist die Wurzel dieses Vorganges. Es passt gut in die Tendenz, die zunächst entsinnliche neue Liturgie durch Entlehnungen aus anderen Riten wieder etwas reicher auszustatten. Und es liegt nicht quer zu den Bestrebungen, dem priesterlichen Gottesvolk durch Mitwirkung am Kanon (so auch bereits die Aklamation nach der Wandlung) eine größere Rolle zuzuweisen.
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad-fontes »

Bernado hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Auch bei Papstmessen zu beobachten.
So auch damals bei der ersten Messe Papst Benedikts XVI. mit den Kardinälen am Tag nach seiner Wahl in der Sixtinischen Kapelle, und zwar unmittelbar nach dem Evangelium. (Die Predigt fand erst nach der Messe statt.)
Die zweifache Wiederholung des Amens nach dem Hochgebet in Papstmessen neuerdings finde ich auch nicht gut!
Auis dem Raum orientalischer Riten kommt der Brauch, das Amen nach dem Hochgebet als das "große Amen" zu bezeichnen. Es wird in einigen Riten dann wohl auch dreifach wiederholt.

Ich nehme an, das ist die Wurzel dieses Vorganges. Es passt gut in die Tendenz, die zunächst entsinnliche neue Liturgie durch Entlehnungen aus anderen Riten wieder etwas reicher auszustatten. Und es liegt nicht quer zu den Bestrebungen, dem priesterlichen Gottesvolk durch Mitwirkung am Kanon (so auch bereits die Aklamation nach der Wandlung) eine größere Rolle zuzuweisen.
Ritustreue sieht anders aus!
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von taddeo »

Im Regensburger Dom war es schon zu Bischof Grabers Zeiten üblich (vorher weiß ich es nicht), daß an manchen Hochfesten (Ostersonntag, 1. Weihnachtsfeiertag, Pfingsten) die Domspatzen nach dem "Amen" der Doxologie ein leicht abgewandelte Form des dreimaligen sog. "Dresdner Amen" gesungen haben. Das wird bis heute so gehalten, soviel mir bekannt ist.

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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad-fontes »

Bernado hat geschrieben:Es wird in einigen Riten dann wohl auch dreifach wiederholt.
Gibt es nicht.


Lediglich die junge, von Andreas Scandar kompilierte sog. Anaphora Sanctae Romanae Ecclesiae von 1716 verzeichnet etwas, was dem entfernt nahekommt: Nach der Doxologie antwortet Min.: Amen. Sicut est, erat et erit in s.s. Amen. (Missa Syrorum-Maronitarum, curante Stephano Al-Doensi, Rom 1905 / Missale Maronitarum, Beyrouth 1918.)
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Niels
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Niels »

ad-fontes hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Es wird in einigen Riten dann wohl auch dreifach wiederholt.
Gibt es nicht.


Lediglich die junge, von Andreas Scandar kompilierte sog. Anaphora Sanctae Romanae Ecclesiae von 1716 verzeichnet etwas, was dem entfernt nahekommt: Nach der Doxologie antwortet Min.: Amen. Sicut est, erat et erit in s.s. Amen. (Missa Syrorum-Maronitarum, curante Stephano Al-Doensi, Rom 1905 / Missale Maronitarum, Beyrouth 1918.)
Wie war's um 800? :detektiv:
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ad-fontes
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad-fontes »

Niels hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Es wird in einigen Riten dann wohl auch dreifach wiederholt.
Gibt es nicht.


Lediglich die junge, von Andreas Scandar kompilierte sog. Anaphora Sanctae Romanae Ecclesiae von 1716 verzeichnet etwas, was dem entfernt nahekommt: Nach der Doxologie antwortet Min.: Amen. Sicut est, erat et erit in s.s. Amen. (Missa Syrorum-Maronitarum, curante Stephano Al-Doensi, Rom 1905 / Missale Maronitarum, Beyrouth 1918.)
Wie war's um 800? :detektiv:
litterae Carolini hat geschrieben:Liebe Bertha,

bin gerade Kaiser geworden. Amen! Amen! Amen!

Laß schonmal Wasser in den Zuber - komme bald zu Hause!

Dein Papa
:hmm: :achselzuck: ;D


(P.S. dreifaches Amen oder fiat kommt gegelentlich in außer- oder paraliturgischen Erzählungen oder Texten vor, aber eben nicht als Gebetsschluß.)
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Kilianus
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Kilianus »

ad_hoc hat geschrieben: "Durch den stillen Vollzug des Kanons wird der eigentliche eucharistische Konsekrations- und Opferakt als ausschließlich priesterliche Handlung gekennzeichnet, denn die sakramentale Gegenwärtigsetzung des Kreuzopfers vollzieht Christus selbst durch den geweihten Priester...
...Die Gläubigen selbst lädt die Kanonstillezur Einkehr und innerem Mitvollzug, denn kraft ihres in der Taufe erworbenen allgemeinen Priestertums sind sie befähigt, sich auf ihre Weiseinnigst mit dem Priester am Altar zu vereinen."
Entnommen aus dem Buch: "Zum Altare Gottes will ich treten (Die Messe in ihren Riten erklärt, von P. Martin Ramm FSSP.
Mit Verlaub, Teil 1 ist hochgradiger Unfug, der auch die zarte Abschwächung in Teil 2 nicht mehr zu retten ist. Nebenbei: Das ist auch die Grundlage für vielen nachkonziliaren Quatsch: die Zelebration "zum Volk hin", die Verstümmelung des Canons bis hin zum Verlust des Gebetscharakters etc.

Kilianus
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Kilianus »

Bernado hat geschrieben: Und es liegt nicht quer zu den Bestrebungen, dem priesterlichen Gottesvolk durch Mitwirkung am Kanon (so auch bereits die Aklamation nach der Wandlung) eine größere Rolle zuzuweisen.
Da wäre zu differenzieren. Die "Akklamation nach der Wandlung" hat - im Gegensatz zum Eröffnungsdialog der Präfation, zum Sanctus-Benedictus und zum Amen nach der Schlußdoxologie keinen eigentlichen Bezug zum Ablauf des Kanon. Es handelt sich um einen Fremdkörper, der die übrigen Äußerungen des Volkes entwertet und daher desssen Rolle verkleinert. Auch wenn die Intention eine andere gewesen sein mag.

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ad-fontes
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad-fontes »

:ja:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Juergen
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Juergen »

ad_hoc hat geschrieben:"Durch den stillen Vollzug des Kanons wird der eigentliche eucharistische Konsekrations- und Opferakt als ausschließlich priesterliche Handlung gekennzeichnet, denn die sakramentale Gegenwärtigsetzung des Kreuzopfers vollzieht Christus selbst durch den geweihten Priester...
Dazu sei auf Innozenz III verwiesen:
Es opfern nicht allein die Priester, sondern auch die gesamten Gläubigen. Denn das, was im einzelnen erfüllt wird durch den Dienst der Priester, das geschieht für die Allgemeinheit kraft der Meinung der Gläubigen.

Non solum offerunt sacerdotes, set et universi fideles. Nam quod specialiter adimpletur ministerio sacerddotum, hoc universaliter agitur voto fidelium.

(De sacr. altar,. mysterio 3,6 / PL 217,845)
Gruß Jürgen

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ad_hoc
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ad_hoc »

Kein Zweifel, dass der Konsekrations- und Opferakt allein dem Priester obliegt, der sein eigenes bewußtes und gewolltes Opfer und das bewußte und gewollte Opfer der Gläubigen mit dem Opfer unseres Herrn Jesus Christus verbindet und darbringt. Eine andere Auffassung betrachte ich als Unfug, da letzten Endes ansonsten tatsächlich jeder sein eigener Priester ist, und das Einsetzen des Priesteramtes unnötig gewesen wäre.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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ChrisCross
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von ChrisCross »

Innozens III. sieht das Opfer der Gemeinde auch nur in der Weise, als dass auf ihren Willen hin vom Priester geopfert wird. Sie ist als Mitursache aber nicht der darbringende am Altar.

Allerdings verwirrt mich gerade die Übersetzung von universaliter ein wenig.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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