"Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

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Sempre
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Sempre »

iustus hat geschrieben:Pfarrer Ix verkündet also Irrlehren, die offensichtlich den Ohren seiner Gemeinde schmeicheln. Er gehört - wenn er nicht die katholische Lehre verkündet, sondern das Gegenteil - schon deshalb entlassen.
Hw. Ix spricht offenbar bewusst direkt gegen die Lehre der Kirche. Er dürfte daher wohl bereits exkommuniziert sein.

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Benedikt

Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Benedikt »

iustus hat geschrieben:Mir reichen schon die ersten Sätze, um nicht mehr weiterzulesen:
Bruno Ix ist ein katholischer Geistlicher, und er sagt etwas unerhört Unkatholisches: „Gott hat nicht gewollt, dass sein Sohn so stirbt. Und er hat nicht gewollt, dass wir Schuld empfinden.“ [..] „Es geht mir um die Frohbotschaft, nicht um die Drohbotschaft“, sagt Ix.
Die üblichen Halbwahrheiten und Sprüche halt. So unerhört ist das nun wirklich nicht.

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Sempre
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Sempre »

Benedikt hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Mir reichen schon die ersten Sätze, um nicht mehr weiterzulesen:
Bruno Ix ist ein katholischer Geistlicher, und er sagt etwas unerhört Unkatholisches: „Gott hat nicht gewollt, dass sein Sohn so stirbt. Und er hat nicht gewollt, dass wir Schuld empfinden.“ [..] „Es geht mir um die Frohbotschaft, nicht um die Drohbotschaft“, sagt Ix.
Die üblichen Halbwahrheiten und Sprüche halt. So unerhört ist das nun wirklich nicht.
Welche Hälfte an dem Hervorgehobenen ist denn wahr?

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civilisation
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von civilisation »

Nach Ix bringe ich den nächsten Kandidaten, der der Kirche bzw. den Bischöfen "ins Gewissen reden will".

Ach nein - es ist ja eine Kandidatin: Die Grünenpolitikerin Christa Nickels, die am Freitagabend als Gastrednerin beim Festakt zum 1-jährigen Bestehen des Seelsorgeamts im Erzbistum Freiburg einen Vortrag hielt. Nickels ist auch Mitglied im ZdK.

Wieder einige unkommentierte Auszüge aus dem Artikel von gloria.tv (http://gloria.tv/?media=14748):
«Frauenfeindlichkeit ist in unserer Gesellschaft ein Alleinstellungsmerkmal der katholischen Kirche. Und das ist für Frauen zutiefst verletzend und ungerecht» ...

«Meine Kirche ist damit eine ausschließlich von Männern geleitete Frauenkirche.» ...

«Kirche muss ihre Glaubenssätze endlich hermeneutisch in die Moderne bringen. Die Menschen darben danach», so Nickels. Dazu sei es aber nötig, dass Kirche gerade auf jene höre, «denen sie Redeverbote erteilt hat». Kirche sollte auch viel stärker auf «Außenstehende und Sünder» zugehen, um von ihnen zu lernen. ...

Benedikt

Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Benedikt »

http://lmgtfy.com/?q=halbwahrheit

(Nach Gebrauch bitte löschen.)

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Sempre
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Sempre »

Benedikt hat geschrieben:http://lmgtfy.com/?q=halbwahrheit

(Nach Gebrauch bitte löschen.)
Soll ich jetzt das Internet durchlesen und mir da heraussuchen, was Deine Antwort auf meine Frage ist?
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Benedikt

Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Benedikt »

:ja: :ja: :ja:

Natbar
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Natbar »

Ich verstehe wirklich diese ganze Aufregung wieder mal nicht, ich finde manche Punkte sogar sehr gut in Meorandum Kirche 2011 - wollt ihr mich jetzt auch verurteilen, daß ich nicht mehr kath. bin?

Und wie sieht es hier im Kreuzgang aus, schauen wir mal auf die konservativeren Bewegungen herab und auf die liberalen hoch oder umgekehrt

Sünden sind nie gut - nur der Beweggrund zählt, und wie weit etwas eine Sünde ist, wer vollkommen ist, werfe bitte den ersten Stein

Natürlich haben wir die Bibel und den Katechismus - aber selbst darin steht: Gott ist die Liebe

und mit der Ehebrecherin - Jesus hat sie ermahnt das nicht wieder zu tun, aber ihr sogar vergeben und sie normal behandelt.... wie schön wenn wir alle ein Beispiel uns daran nehmen würden, daß es nicht nur um gesetzlichkeit geht
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Robert Ketelhohn
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Liebe Natbar, zweierlei zur Erinnerung: Erstens stecken in diesem Pamphlet
zwei faustdicke Häresien. Zweitens geht es nicht um den Feld-, Wald-, und
Wiesensünder, ja überhaupt nicht um die Sünde der Autoren – das mögen
sie mit ihrem Beichvater abmachen, wenn sie denn wissen, was das ist –,
sondern um den Irrlehrer. Der muß, wenn er sich nicht bekehrt und wider-
ruft, aus dem Schoß der Kirche entfernt werden; sonst verdirbt er alle.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Natbar »

Hallo Robert,

ich habe den Text in Kurzfassung gelesen, scheint aber nichts anderes drin zu stehen, wie auch am Anfang zittierte - also gehen wir Deinem Vorwurf nach, welche Häresien meinst Du denn genau?
(Meinst Du die mit den gleichgeschlechtlichen Partnerschaften? - und sei mal so nett und kopiere die Textversion mit herein)

und was soll das denn schon wieder: wenn sie überhaupt wissen, was Sünde ist, genau dieser Ton stört mich -

Natbar
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Natbar »

1. Strukturen der Beteiligung: In allen Feldern des kirchlichen Lebens ist die Beteiligung der Gläubigen ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Freiheitsbotschaft des Evangeliums. Gemäß dem alten Rechtsprinzip „Was alle angeht, soll von allen entschieden werden“ braucht es mehr synodale Strukturen auf allen Ebenen der Kirche. Die Gläubigen sind an der Bestellung wichtiger Amtsträger (Bischof, Pfarrer) zu beteiligen. Was vor Ort entschieden werden kann, soll dort entschieden werden. Entscheidungen müssen transparent sein.

2. Gemeinde: Christliche Gemeinden sollen Orte sein, an denen Menschen geistliche und materielle Güter miteinander teilen. Aber gegenwärtig erodiert das gemeindliche Leben. Unter dem Druck des Priestermangels werden immer größere Verwaltungseinheiten – „XXL-Pfarren“ – konstruiert, in denen Nähe und Zugehörigkeit kaum mehr erfahren werden können. Historische Identitäten und gewachsene soziale Netze werden aufgegeben. Priester werden „verheizt“ und brennen aus. Gläubige bleiben fern, wenn ihnen nicht zugetraut wird, Mitverantwortung zu übernehmen und sich in demokratischeren Strukturen an der Leitung ihrer Gemeinde zu beteiligen. Das kirchliche Amt muss dem Leben der Gemeinden dienen – nicht umgekehrt. Die Kirche braucht auch verheiratete Priester und Frauen im kirchlichen Amt.

3. Rechtskultur: Die Anerkennung von Würde und Freiheit jedes Menschen zeigt sich gerade dann, wenn Konflikte fair und mit gegenseitigem Respekt ausgetragen werden. Kirchliches Recht verdient diesen Namen nur, wenn die Gläubigen ihre Rechte tatsächlich geltend machen können. Rechtsschutz und Rechtskultur in der Kirche müssen dringend verbessert werden; ein erster Schritt dazu ist der Aufbau einer kirchlichen Verwaltungsgerichtsbarkeit.

4. Gewissensfreiheit: Der Respekt vor dem individuellen Gewissen bedeutet, Vertrauen in die Entscheidungs- und Verantwortungsfähigkeit der Menschen zu setzen. Diese Fähigkeit zu unterstützen, ist auch Aufgabe der Kirche; sie darf aber nicht in Bevormundung umschlagen. Damit ernst zu machen, betrifft besonders den Bereich persönlicher Lebensentscheidungen und individueller Lebensformen. Die kirchliche Hochschätzung der Ehe und der ehelosen Lebensform steht außer Frage. Aber sie gebietet nicht, Menschen auszuschließen, die Liebe, Treue und gegenseitige Sorge in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft oder als wiederverheiratete Geschiedene verantwortlich leben.

5. Versöhnung: Solidarität mit den „Sündern“ setzt voraus, die Sünde in den eigenen Reihen ernst zu nehmen. Selbstgerechter moralischer Rigorismus steht der Kirche nicht gut an. Die Kirche kann nicht Versöhnung mit Gott predigen, ohne selbst in ihrem eigenen Handeln die Voraussetzung zur Versöhnung mit denen zu schaffen, an denen sie schuldig geworden ist: durch Gewalt, durch die Vorenthaltung von Recht, durch die Verkehrung der biblischen Freiheitsbotschaft in eine rigorose Moral ohne Barmherzigkeit.

6. Gottesdienst: Die Liturgie lebt von der aktiven Teilnahme aller Gläubigen. Erfahrungen und Ausdrucksformen der Gegenwart müssen in ihr einen Platz haben. Der Gottesdienst darf nicht in Traditionalismus erstarren. Kulturelle Vielfalt bereichert das gottesdienstliche Leben und verträgt sich nicht mit Tendenzen zur zentralistischen Vereinheitlichung. Nur wenn die Feier des Glaubens konkrete Lebenssituationen aufnimmt, wird die kirchliche Botschaft die Menschen erreichen.

WQu
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Natbar
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Natbar »

Zu Punkt 1 sehe ich überhaupt keinen Widerspruch

Zu Punkt 2: ich bin fürs Zöllibat, aber ich wäre auch mal dafür, daß die Leute das selbst entscheiden können, mir gefiel mal die provokative Frage: sind die ev. Pfarrer die schlechteren Seelsorger? Und wenn man jetzt schon biblisch und gesetzlich diskutieren wollen, wir wissen alle das Zöllibat ist eine Eigenart der kath. Kirche und beruft sich nicht auf die Bibel.....und Frauen im kirchlichen Amt gibt es heute doch schon man hat Pastoralreferennten ect....also verstehe ich die Aufregung nicht

3.Mit Punkt 3 bin ich völlig einverstanden - warum hat man so Angst Konflikt auszutragen - weil die Welt angeblich ach so böse ist, nach dem EU Urteil dürfen Kreuze im Klassenzimmer hängen mir ist ein neutraler Klageweg lieber wie manche Beziehungenmauschelei in der Kirche

4.habe ich überhaupt keine Probleme mit - ich sehe die Steine schon fliegen :-)
Ich zitiere 349 des kath. Katechisismus: In Treue zum Herrn kann die Kirche die Verbindung der zivil wiederverheirateten Geschiedenen nicht als Ehe anerkennen. dann kommt Mk10,11-12. Die Kirche schenkt diesen Menschen aufmerksame Zuwendung und lädt sie zu einem Leben aus dem Glauben, zum Gebet, zu Werken der Nächstenliebe und zur chrstlichen Erziehung der Kinder ein. Doch solange diese Situation fortdauert, die dem Gesetz Gottes objektiv widerspricht, können sie nicht die sarkatmentale Lossprechung empfangen, nicht zur heiligen Kommkon hinzutreten und gewisse kirchliche Aufgaben nicht ausüben. Zitatende


Anscheind
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Natbar
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Natbar »

Anscheinend fordert dieses Momorandium das was die Kirche schon lehrt es geht nur insofern weiter das es eine Aufhebung der Kommiontrennung fordert und ehrlich gesagt: wie oft sind die Eheannulierungsgesetzt der letzten Jahre geändert worden ( manchmal tut Bewegung gut, manchmal weniger und immer habe ich sie auch nicht als richtig empfunden - aber die Kirche sagt , und wir sagen brav Ja, und Amen? -laut Kirchenlehre ist das Gewissen immer noch die oberste Instanz selbst wenn es irren sollte)

Ich finde es jetzt nicht, aber irgendwo wurde sich auch im katechismus zu gleichgeschlechtlichen Beziehung geäußert und es hieß etwa so -es ist falsch man kann aber zu den personen wahre Freundschaft führen - Dir zuviel, Robert? Das ist die Lehre der kath. Kirche.....

Zu 5 nur einen Satz: Gott haßt die Sünde, und liebt den Sünder

Zu 6 Eine Mitbeteiligung finde ich sehr gut, besonders bei Kindern und Jugendlichen damit sie lernen was es bedeutet - seltsamerweise lassen sich das sogar die konservative Gruppen einfallen und haben das auch schon kapiert wenn nicht in der Messe zumindestens inder Gruppenaktivitäüt der geistlichen....
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iustus
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von iustus »

Natbar hat geschrieben:laut Kirchenlehre ist das Gewissen immer noch die oberste Instanz selbst wenn es irren sollte)
Könnten wir das kurz klären? Ich habe gelernt, das Gewissen ist die Stimme Gottes und kann nie irren. Ich kann nur irrtümlich etwas für mein Gewissen halten, das gar nicht mein Gewissen ist.

Die Aussage "Das Gewissen ist die oberste Instanz, selbst wenn es irren sollte" heißt: "Es kann sowieso jeder machen, was er will". Sch... auf Vorschriften.

iustus
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von iustus »

Natbar hat geschrieben:mir gefiel mal die provokative Frage: sind die ev. Pfarrer die schlechteren Seelsorger?
Ja, natürlich.

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Gamaliel
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Gamaliel »

iustus hat geschrieben:
Natbar hat geschrieben:laut Kirchenlehre ist das Gewissen immer noch die oberste Instanz selbst wenn es irren sollte)
Könnten wir das kurz klären? Ich habe gelernt, das Gewissen ist die Stimme Gottes und kann nie irren. Ich kann nur irrtümlich etwas für mein Gewissen halten, das gar nicht mein Gewissen ist.
Zur Klärung: Das Gewissen ist weder "oberste Instanz" noch ist es "die Stimme Gottes".

Mit kurzen und einfachen Worten erklärt P. Ramm FSSP hier die katholische Auffassung vom Gewissen: DAS GEWISSEN

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Berolinensis
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Berolinensis »

Trotzdem ist richtig, daß auch dem irrenden Gewissen zu folgen ist. (Wobei die Tatsache, daß es irrt, selbst schuldhaft sein kann. Im übrigen entschuldigt nur ein tatsächlich irrendes Gewissen; nicht eines, dem bewußt ist, daß es sich nicht an der Lehre der Kirche ausrichtet.)

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Gamaliel
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:Trotzdem ist richtig, daß auch dem irrenden Gewissen zu folgen ist.
Damit der Satz ganz richtig wird, müßten noch weitere Präzisierungen beigefügt werden, insbesondere wäre zwischen unüberwindlich irrigem und überwindlich irrigem Gewissen zu unterscheiden (zusätzlich zur Unterscheidung von schuldbar und unverschuldet irrigem Gewissen). Allerdings scheinen mir diese feineren Unterscheidungen hier vom Threadthema zu weit wegzuführen und möglicherweise wurde es auch schon an anderer Stelle im Forum besprochen.

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Marion
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:Trotzdem ist richtig, daß auch dem irrenden Gewissen zu folgen ist.
Damit der Satz ganz richtig wird, müßten noch weitere Präzisierungen beigefügt werden, insbesondere wäre zwischen unüberwindlich irrigem und überwindlich irrigem Gewissen zu unterscheiden (zusätzlich zur Unterscheidung von schuldbar und unverschuldet irrigem Gewissen). Allerdings scheinen mir diese feineren Unterscheidungen hier vom Threadthema zu weit wegzuführen und möglicherweise wurde es auch schon an anderer Stelle im Forum besprochen.
Da -> http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... 74&start=

Aber nicht so richtig

Erzählt mal ein bisschen :)
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Berolinensis
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Berolinensis »

Gamaliel hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:Trotzdem ist richtig, daß auch dem irrenden Gewissen zu folgen ist.
Damit der Satz ganz richtig wird, müßten noch weitere Präzisierungen beigefügt werden, insbesondere wäre zwischen unüberwindlich irrigem und überwindlich irrigem Gewissen zu unterscheiden (zusätzlich zur Unterscheidung von schuldbar und unverschuldet irrigem Gewissen). Allerdings scheinen mir diese feineren Unterscheidungen hier vom Threadthema zu weit wegzuführen und möglicherweise wurde es auch schon an anderer Stelle im Forum besprochen.
Du hast recht, aber ist nicht letztlich auch das überwindlich irrende Gewissen ein Unterfall des schuldhaft irrenden Gewissens?

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Hubertus
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Hubertus »

Der Kölner Erzbischof hat den Initiatoren der Petition „Pro Ecclesia“ gedankt. Die Petition weise das auf, was dem Theologen-Memorandum fehle: „geistlicher Tiefgang und Gespür für die Kirche"
http://www.domradio.de/news/72441/kardi ... lesia.html
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von HeGe »

Hubertus hat geschrieben:
Der Kölner Erzbischof hat den Initiatoren der Petition „Pro Ecclesia“ gedankt. Die Petition weise das auf, was dem Theologen-Memorandum fehle: „geistlicher Tiefgang und Gespür für die Kirche"
http://www.domradio.de/news/72441/kardi ... lesia.html
kath.net bringt den gesamten Brief im Wortlaut. :klatsch:
Kardinal Meisner hat geschrieben:Wir Bischöfe sind dazu aufgerufen, den Glauben nicht nur dann zu verkünden, wenn es der Gesellschaft gelegen ist.
Ach, was soll nur werden, wenn der Kardinal in absehbarer Zeit emeriert? :bedrippelt:
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Lutheraner
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Lutheraner »

Natbar hat geschrieben:Zu Punkt 2: ich bin fürs Zöllibat, aber ich wäre auch mal dafür, daß die Leute das selbst entscheiden können, mir gefiel mal die provokative Frage: sind die ev. Pfarrer die schlechteren Seelsorger?
Das ist die falsche Frage. Die richtige Frage lautet: Sind die verheirateten Priester der unierten Ostkirchen, die in Einheit mit dem Papst stehen, die schlechteren Seelsorger?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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taddeo
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von taddeo »

Lutheraner hat geschrieben:
Natbar hat geschrieben:Zu Punkt 2: ich bin fürs Zöllibat, aber ich wäre auch mal dafür, daß die Leute das selbst entscheiden können, mir gefiel mal die provokative Frage: sind die ev. Pfarrer die schlechteren Seelsorger?
Das ist die falsche Frage. Die richtige Frage lautet: Sind die verheirateten Priester der unierten Ostkirchen, die in Einheit mit dem Papst stehen, die schlechteren Seelsorger?
Nein, die Frage ist schon richtig, zumindest für die Verhältnisse hierzulande.

Denn die evangelischen Pfarrer arbeiten praktisch in denselben organisatorischen Strukturen und unter denselben gesellschaftlichen Prämissen wie die römisch-katholischen. Insofern läßt sich tatsächlich halbwegs vergleichen, wie sie ihren Dienst ausüben.

Die verheirateten Ostkirchenpriester hingegen wirken zumindest in ihren Heimatländern in der Regel unter völlig anderen Umständen, auch unter anderen Voraussetzungen, was die Erwartungen ihrer Kirche und ihrer Gläubigen an das Priesterbild angeht. Das kann man mit unseren Verhältnissen überhaupt nicht vergleichen.
Ein Ostkirchenpriester, der mit seiner Familie lebt, ist in erster Linie für die Sicherstellung des liturgischen Angebots zuständig, das in den Ostkirchen einen überdurchschnittlich hohen Anteil an der gesamten Seelsorge ausmacht und auch für die Gläubigen der entscheidende Faktor ist. Was bei uns "Westkirchlern" so viel Raum einnimmt: caritative Organisationen, kirchliches Vereins- und Gruppenwesen, Managementaufgaben, auch "kategoriale" Seelsorge, das spielt in den Ostkirchen bisher noch weniger eine Rolle bzw. steckt noch in den Kinderschuhen.

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Niels
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Niels »

Interview mit Bischof Müller: http://www.kath.net/detail.php?id=3857
(...) Kath.net: Seit Wochen gibt es insbesondere in Deutschland heftige Auseinandersetzungen rund um das Theologenreferendum. Erst vor wenigen Tagen hat Kardinal Meisner dieses Memorandum heftig kritisiert. Sie kommen selber von einer theologischen Universität. Was sagen Sie daher dazu?

Bischof Müller: Da schweigt des Sängers Höflichkeit. Über Qualität und Form ist schon alles gesagt worden und jeder vom Fach weiß, wie solche Aktionen zustande kommen und was Unterschriften wert sind. Auf jeden Fall werden sich demnächst die deutschen Bischöfe in ihrer Verantwortung für die Unverfälschtheit und Integrität der Glaubenslehre mit der Stellung der theologischen Ausbildungsstätten ausführlich beschäftigen. Es kann nicht mehr hingenommen werden, wenn die zukünftigen Priester und Religionslehrer sich eine mangelnde Kirchlichkeit – Kirchlichkeit ist für einen „Lehrer des Himmelreiches“ absolut notwendig – gefallen lassen müssen. Hier ist an die „Instruktion über die kirchliche Berufung des Theologen“ zu erinnern, die von der Glaubenskongregation am 24.5.199 veröffentlicht wurde. (...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Gamaliel
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Gamaliel »

Niels hat geschrieben:Interview mit Bischof Müller: http://www.kath.net/detail.php?id=3857
Ziemlich substanzlos und angesichts seines Kneifens gegenüber den Unterzeichnern von „Petition Vaticanum II“ jedenfalls unglaubwürdig, was Bischof Müller von sich gibt.

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Marion
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von Marion »

Häresien im Theologiestudium
Wenn während meines Theologiestudiums „die kirchliche Lehre vorkam, dann meist nur um sie zu kritisieren“ - Ein Insiderbericht von einer katholischen Fakultät in Österreich von N.N.
Bild
[...]
http://kath.net/detail.php?id=3944
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von ad-fontes »

Wat fürn wirres Zeuch ist dat denn? :hae?:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von bwv232 »

ad-fontes hat geschrieben:
Wat fürn wirres Zeuch ist dat denn? :hae?:
Ich kann den Begriff 'Aufbruch' nicht mehr hören. Wenn ich das irgendwo in der Kirche höre, kommt mir das wie Realsatire vor. Gemeint ist eh 'weiter so', also genau das Gegenteil davon.

civilisation
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von civilisation »

Aus dem Impressum:
SprecherInnen:
Julia Benzing
Richard Rosenberger
Markus Schmitt
Im www läßt sich auf http://edd-im-web.de/eddlinge/d-team/wi ... a-benzing/
(entdecke-dein-dekanat. Kirchliche Jugendarbeit Dekanat Alzenau) finden:
Julia Benzing
Ich – Julia – bin 25 und komme aus Albstadt. Hier bin ich seit 1 Jahren als Oberministrantin und nun schon die zweite Wahlperiode im Pfarrgemeinderat aktiv – außerdem für die Firmvorbereitung zuständig. Außerhalb der Ortsgrenzen bin ich seit 27 im D-Team und ein Jahr länger schon im BDKJ-Regionalteam Aschaffenburg tätig.

Seit ich mich 25 in die Jugendarbeit des Dekanats Alzenau “verliebt” habe, war und bin ich bei diversen edd-Aktionen dabei. Es macht mir unheimlich viel Spaß, immer wieder mit netten Menschen zusammen zu kommen, sie kennen zu lernen und etwas von ihnen mit zu bekommen…

Wenn ich gerade mal nicht im kirchlichen Bereich in Aktion bin, verbringe ich meine verbleibende Freizeit gerne mit meinem kleinen Patenkind oder mit Freunden. Manchmal bin ich auch an der Albstädter Orgel zu finden oder gehe in sehr unregelmäßigen Abständen immer noch meinem Hobby: Leichtathletik nach.

26 habe ich mein FH Studium zur Diplom-Verwaltungswirtin (FH) abgeschlossen und arbeite mittlerweile als Pressesprecherin (und für einigen andere Aufgaben :-) ) im Landratsamt Aschaffenburg.
Richard Rosenberger
Wie du siehst, hebe ich den Altersdurchschnitt des Dekanatsteams. Dass ich als “Ü4“” noch in der kirchlichen Jugendarbeit mitmache, hängt an meinem Beruf. Als Theologe und Pastoraler Mitarbeiter der Diözese Würzburg bin ich seit 1998 mit einer halben Stelle für die Jugendseelsorge in unserem Dekanat beauftragt.

Jugendarbeit ist für mich mehr als ein Job. Bei aller Anstrengung ist es für mich eine echte Berufung und Freude, mit dafür Sorge zu tragen, dass Kirche sich an die Seite junger Menschen stellt und ihnen Raum zur Entfaltung gibt. Dabei ist es mir besonders wichtig, einen Blick für alle Jugendlichen zu haben – besonders auch für diejenigen, die sonst eher nicht im Mittelpunkt stehen.

Seit 26 bin ich zusätzlich als Regionaljugendseelsorger in der kja-Regionalstelle Aschaffenburg tätig. In dieser Funktion bringe ich meine vielfältigen Erfahrungen auch jenseits des Dekanats Alzenau ein und wirke an einer schwungvollen und zielgerichteten katholischen Jugendarbeit in der Region Aschaffenburg mit.

civilisation
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Re: "Memorandum Kirche 2011" und Gegeninitiativen

Beitrag von civilisation »

Die Initiatoren haben ihr Papier nach Würzburg geschickt, wo Bischof Friedhelm Hofmann es »zur Kenntnis genommen hat«, so sein Sprecher. Im Bistum will man den von der Bischofskonferenz angestoßenen Gesprächsprozess in den gewählten Gremien - Diözesanrat, Diözesanpastoralrat, Priesterrat, Dekanekonferenz - führen. Da unter den Unterzeichnern der »Aschaffenburger Erklärung« auch Mitglieder dieser Gremien seien, so das Ordinariat, »ist es angebracht, dass sie dort die Vorschläge einbringen«.
Quelle:
http://www.main-netz.de/nachrichten/pol ... 4,162186

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