Causa St. Pölten
Veilleicht wäre es auch ratsam, sich in Zukunft mehr an die Wahrheit zu halten - das gilt vor allem für die Presse, sowie für die "Insider" und "Kirchenkreise", die die Presse mit falschen Infos manipulieren. Bestes Beispiel in den letzten Tagen der angebliche Rücktritt Krenns.
Wie immer man auch die Arbeit des Bischofs bewerten mag, ich nehme ihm ab, was er hier sagt:
http://www.kath.net/detail.php?id=8485
Wie immer man auch die Arbeit des Bischofs bewerten mag, ich nehme ihm ab, was er hier sagt:
http://www.kath.net/detail.php?id=8485
Ich nehme ihm auch ab, daß dies seine Wahrnehmung ist. Aber kann er sich gar nicht vorstellen, daß es gar nicht um seine Person geht, sondern um seine Art der Amtsführung und daß man der Meinung ist, er sei dafür nicht geeignet?Dirk hat geschrieben:Wie immer man auch die Arbeit des Bischofs bewerten mag, ich nehme ihm ab, was er hier sagt:
So eine Aussage zeigt mir ein gewisses zu großes Sich-Wichtig-Nehmen...
- mr94
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Presseschelte ist immer wohlfeil und trifft meistens auch zu. Die Manipulateure sind in der Regel jedoch nicht die Journalisten, sondern deren Informanten. Da ist gerade die Kirche ein weites Feld, denn anders als zum Beispiel in Unternehmen genießen die zahlreichen Akteure große Freiheiten, die sie auch entsprechend nutzen.
Und Kirchenpolitik lässt sich nun einmal hervorragend auch über Medien machen. Die Journalisten dafür zu schelten, dass sie bei solch einem dankbaren und im breiten öffentlichen Interesse stehenden Thema die ihnen zugänglichen Informationen verwerten, wie halb und falsch sie auch immer sein mögen - das ist die klassische Verwechslung von Bote und Botschaft.
Krenn und seine PR-Leute hatten monatelang Zeit, die Sache in Ruhe zu regeln. Die Chance haben sie verstreichen lassen. Als der Skandal endlich an die Öffentlichkeit kam, hat Krenn noch immer gemauert. Irgendwann ist einfach Schluss mit dem guten Willen. Sein Versagen auch in der Kommunikation hat Krenn ganz allein zu verantworten.
Und im konkreten Fall wäre ein Beleg für Dein Hinterher stimmt es dann doch nicht schon wünschenswert. Was hat denn nicht gestimmt und warum nicht? (Und welche Erwartungen an Presse hast Du?)
Und Kirchenpolitik lässt sich nun einmal hervorragend auch über Medien machen. Die Journalisten dafür zu schelten, dass sie bei solch einem dankbaren und im breiten öffentlichen Interesse stehenden Thema die ihnen zugänglichen Informationen verwerten, wie halb und falsch sie auch immer sein mögen - das ist die klassische Verwechslung von Bote und Botschaft.
Krenn und seine PR-Leute hatten monatelang Zeit, die Sache in Ruhe zu regeln. Die Chance haben sie verstreichen lassen. Als der Skandal endlich an die Öffentlichkeit kam, hat Krenn noch immer gemauert. Irgendwann ist einfach Schluss mit dem guten Willen. Sein Versagen auch in der Kommunikation hat Krenn ganz allein zu verantworten.
Und im konkreten Fall wäre ein Beleg für Dein Hinterher stimmt es dann doch nicht schon wünschenswert. Was hat denn nicht gestimmt und warum nicht? (Und welche Erwartungen an Presse hast Du?)
- mr94
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Das ist ohnehin sehr lustig: Nirgends genießen Angestellte einen derart hohen Grad an Freiheiten wie in der Kirche. Sie können sich relativ weit von den Zielen und Botschaften ihres Arbeitgebers entfernen, bevor der einschreitet.
Ironischerweise sorgt gerade die Seltenheit dieses Einschreitens für einen gewissen Nachrichtenwert ("Priester N. von Bischof XY gemaßregelt"). Das Skandalon liegt darin, dass die Ziele und Botschaften als unzeitgemäß und die Abweichung als Normalität empfunden werden. Herkömmliche Unternehmen würden Vergleichbares nicht dulden.
Ironischerweise sorgt gerade die Seltenheit dieses Einschreitens für einen gewissen Nachrichtenwert ("Priester N. von Bischof XY gemaßregelt"). Das Skandalon liegt darin, dass die Ziele und Botschaften als unzeitgemäß und die Abweichung als Normalität empfunden werden. Herkömmliche Unternehmen würden Vergleichbares nicht dulden.
Hast Du die Dementis von Bischof Küng nicht gelesen? Oder die Berichte zum Rücktritt Krenns?mr94 hat geschrieben: Und im konkreten Fall wäre ein Beleg für Dein Hinterher stimmt es dann doch nicht schon wünschenswert. Was hat denn nicht gestimmt und warum nicht? (Und welche Erwartungen an Presse hast Du?)
Ich erwarte von der Presse, dass sie recherchiert und selbst merkt, was glaubwürdig ist, und was nicht. Manchmal hätte ein einfacher Anruf genügt, wie beim ARD-Bericht über den angeblichen Benediktiner als Kronzeugen.
- mr94
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Was Dementis angeht, so bin ich skeptisch. Zwischen einer Entscheidung und der Mitteilung einer Entscheidung an die diversen Zielgruppen liegt meistens ein gewisser zeitlicher Abstand.
Das zwischenzeitliche Informationsgefälle drängt aber zum Ausgleich - das Ergebnis sind Gerüchte und Dementis. Manchmal muss dementiert werden, was dann kurze Zeit später doch bestätigt wird.
Spekulationen und Gerüchte blühen nur dort, wo die offizielle Informationspolitik den Raum dafür lässt - weil sie zu langsam, zu restriktiv oder zu wenig wahrhaftig ist.
Der SWR-Fall ist in der Tat ein Skandal. Den hatte ich allerdings nur mittelbar in Zusammenhang mit der Causa St. Pölten gesehen.
Das zwischenzeitliche Informationsgefälle drängt aber zum Ausgleich - das Ergebnis sind Gerüchte und Dementis. Manchmal muss dementiert werden, was dann kurze Zeit später doch bestätigt wird.
Spekulationen und Gerüchte blühen nur dort, wo die offizielle Informationspolitik den Raum dafür lässt - weil sie zu langsam, zu restriktiv oder zu wenig wahrhaftig ist.
Der SWR-Fall ist in der Tat ein Skandal. Den hatte ich allerdings nur mittelbar in Zusammenhang mit der Causa St. Pölten gesehen.
Kommentar: (was) kann aus dem Fall St. Pölten gelernt werden
So, jetzt bin ich in der Diskussion dabei
Vorhin ist mir ein neuer Kommentar zur Lage rund um St. Pölten in die Augen gefallen:
http://www.internetpfarre.de/blog/?postid=30
Regt sicher die Diskussion an. Einen gesegneten Sonntag wünscht Euch allen Alexius
Vorhin ist mir ein neuer Kommentar zur Lage rund um St. Pölten in die Augen gefallen:
http://www.internetpfarre.de/blog/?postid=30
Regt sicher die Diskussion an. Einen gesegneten Sonntag wünscht Euch allen Alexius
Nuja, aber es geht um die Sache
Ich denke, daß Du Dich da ein wenig irrst. Aber das tut ja auch wenig zur Sache. Es geht schließlich um die Argumente, die in einer Diskussion zählen. Das hat mit Geltungsdrang gar nichts zu tun
Gruß, Alexius
Gruß, Alexius
Zuletzt geändert von Alexius am Samstag 18. September 2004, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
Es wird Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen und von der lieb gewonnenen Illusion Abstand zu nehmen, dass alles nur Kirchenhatz und Pressemanipulation sei.
Auch wenn selbstverständlich die Unschuldsvermutung gilt: Wenn das stimmt, was der Seminarist R. nach dem Bericht des soeben bei mir eingelangten Profil mit Erscheinungsdatum 20.September 2004 bei der Untersuchungsrichterin zu Protokoll gegeben hat, dann ist Bischof Krenn nicht bloß rücktrittsreif, sondern schlicht untragbar.
Vor allem jenen, die die handelnden Personen persönlich kennen, wird es schwer fallen, die behaupteten Ereignisse auch nur für möglich zu halten: Es gibt gerichtliche Vorerhebungen gegen Rothe und Küchl wegen des Verdachtes, einen Seminaristen zu falschen Aussagen genötigt zu haben. Auch Bischof Krenn selbst soll sich nach dem Bericht an diesen strafbaren Handlungen beteiligt haben.
Über diese Vorkommnisse kann man nur tief bestürzt sein, sie übertreffen die schlimmsten Befürchtungen. Die Erschütterungen der Kirche könnten den Fall Groer noch übertreffen.
Henry44
Auch wenn selbstverständlich die Unschuldsvermutung gilt: Wenn das stimmt, was der Seminarist R. nach dem Bericht des soeben bei mir eingelangten Profil mit Erscheinungsdatum 20.September 2004 bei der Untersuchungsrichterin zu Protokoll gegeben hat, dann ist Bischof Krenn nicht bloß rücktrittsreif, sondern schlicht untragbar.
Vor allem jenen, die die handelnden Personen persönlich kennen, wird es schwer fallen, die behaupteten Ereignisse auch nur für möglich zu halten: Es gibt gerichtliche Vorerhebungen gegen Rothe und Küchl wegen des Verdachtes, einen Seminaristen zu falschen Aussagen genötigt zu haben. Auch Bischof Krenn selbst soll sich nach dem Bericht an diesen strafbaren Handlungen beteiligt haben.
Über diese Vorkommnisse kann man nur tief bestürzt sein, sie übertreffen die schlimmsten Befürchtungen. Die Erschütterungen der Kirche könnten den Fall Groer noch übertreffen.
Henry44
Und wenn ich auch wandere durchs finstere Tal, so fürcht ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir.
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Re: Nuja, aber es geht um die Sache
Die Argumente schau ich mir lieber erst gar nicht weiter an. Einige habe ich gelesen, das reicht mir.Alexius hat geschrieben:Ich denke, daß Du Dich da ein wenig irrst. Aber das tut ja auch wenig zur Sache. Es geht schließlich um die Argumente, die in einer Diskussion zählen. Das hat mit Geltungsdrang gar nichts zu tun
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
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Re: Nuja, aber es geht um die Sache
Gut. Weiter so, so paßt man sich so nach und nach dem allgemeinen Halbwissen mit gepaartem übermäßigen Urteilsvermögen der Allgemeinheit an.cathol01 hat geschrieben:Die Argumente schau ich mir lieber erst gar nicht weiter an. Einige habe ich gelesen, das reicht mir.
Ich kann ja verstehen, wenn man Argumente nicht lesen will - dann gehört (redlicherweise) aber auch dazu, daß man sich einer Meinung enthalten will...
Wenn man bedenkt, wie wenig von den Untersuchungsergebnissen des Visitators von diesem selbst an die Öffentlichkeit weiter gegeben wurde, sollten wir uns vielleicht etwas Zurückhaltung auferlegen. Es geht ja unter anderem auch um die Ehre von Menschen, die zum Teil in öffentlichen Leben stehen, die unabhängig davon, was bei der Untersuchung heraus kommt, im Rufe geschädigt sind, selbst dann, wenn man dem einen oder anderen nichts negatives nachweisen kann. Dafür sorgen schon die lieben Mitchristen mit ihrem Zeigefinger, dabei nicht beachtend, dass dabei drei Finger auf den Selbstgerechten zurückweisen.
Ich bin NICHT für`s unter den Teppich kehren, wohl aber gegen Dauermutmaßungen.
Wirklich neue Informationen über Tatsachen sind gut, schlecht finde ich aber reines öffentliches Rätselraten.
Bei all dem Gerede über St. Pölten ist mir nicht klar, wie viele angebliche Hinweise stammen aus verlässlichen Quellen und wie viele fußen auf Vermutungen sensationsgieriger Reporter?
Freundliche Grüße
Simon
Ich bin NICHT für`s unter den Teppich kehren, wohl aber gegen Dauermutmaßungen.
Wirklich neue Informationen über Tatsachen sind gut, schlecht finde ich aber reines öffentliches Rätselraten.
Bei all dem Gerede über St. Pölten ist mir nicht klar, wie viele angebliche Hinweise stammen aus verlässlichen Quellen und wie viele fußen auf Vermutungen sensationsgieriger Reporter?
Freundliche Grüße
Simon
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Zitat von Albert Schweitzer
Zitat von Albert Schweitzer
Simon hat geschrieben:Wenn man bedenkt, wie wenig von den Untersuchungsergebnissen des Visitators von diesem selbst an die Öffentlichkeit weiter gegeben wurde, sollten wir uns vielleicht etwas Zurückhaltung auferlegen. Es geht ja unter anderem auch um die Ehre von Menschen, die zum Teil in öffentlichen Leben stehen, die unabhängig davon, was bei der Untersuchung heraus kommt, im Rufe geschädigt sind, selbst dann, wenn man dem einen oder anderen nichts negatives nachweisen kann. Dafür sorgen schon die lieben Mitchristen mit ihrem Zeigefinger, dabei nicht beachtend, dass dabei drei Finger auf den Selbstgerechten zurückweisen.
Ich bin NICHT für`s unter den Teppich kehren, wohl aber gegen Dauermutmaßungen.
Wirklich neue Informationen über Tatsachen sind gut, schlecht finde ich aber reines öffentliches Rätselraten.
Bei all dem Gerede über St. Pölten ist mir nicht klar, wie viele angebliche Hinweise stammen aus verlässlichen Quellen und wie viele fußen auf Vermutungen sensationsgieriger Reporter?
Freundliche Grüße
Simon
Er zitiert ja auch mehrmals meinen Bischof Dr. Egon Kapellari!Geronimo hat geschrieben:Der heutige Artikel von ihm in kath.net. ist nicht unrecht - gefällt mir gut.cathol01 hat geschrieben:ich habe mir die HP von diesem Padre Vizeoffizal mal angesehen. Er scheint unter einem ungeheueren Geltungsdrang zu leiden...
- mr94
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Wie gesagt: Presseschelte ist immer wohlfeil und trifft meistens auch zu. Die Manipulateure sind in der Regel jedoch nicht die Journalisten, sondern deren Informanten.Simon hat geschrieben:Bei all dem Gerede über St. Pölten ist mir nicht klar, wie viele angebliche Hinweise stammen aus verlässlichen Quellen und wie viele fußen auf Vermutungen sensationsgieriger Reporter?
Nun ja, grundsätzlich hast Du recht. Trozdem hat die Presse die Möglichkeit, die Informanten zu bewerten, bevor sie die Infos bringt.mr94 hat geschrieben:Wie gesagt: Presseschelte ist immer wohlfeil und trifft meistens auch zu. Die Manipulateure sind in der Regel jedoch nicht die Journalisten, sondern deren Informanten.Simon hat geschrieben:Bei all dem Gerede über St. Pölten ist mir nicht klar, wie viele angebliche Hinweise stammen aus verlässlichen Quellen und wie viele fußen auf Vermutungen sensationsgieriger Reporter?
Außerdem denke ich beim Thema "Presse und Kirche" an den Besuch von Berger bei Spiegel-online, wo einiges von der Politik des Spiegel gegenüber der Kirche offenbar geworden ist. Später wurde dementiert, aber ich halte den Bericht trotzdem für glaubwürdig (deckt sich mit meinen Erfahrungen mit der Berichterstattung des Spiegel). Hier hat wohl jemand Interna ausgeplaudert, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren...
- mr94
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Den Fall Berger/Spiegel bewerte ich etwas anders als Du, und er liegt ja wohl auch etwas anders als die Causa St. Pölten. Offenbar geworden ist dort die an Dummheit grenzende Naivität Bergers im Umgang mit der Presse.
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Um es noch einmal deutlich zu sagen: Im Fall Berger/Spiegel ist zunächst Berger der Adressat berechtigter Kritik, weil er unsauber und unseriös gearbeitet hat. (Ob seine Vorwürfe gegen den Spiegel womöglich dennoch zutreffen, ist eine andere Frage.)
Und in der Causa St. Pölten ist auch klar, wo der eigentliche Skandal liegt. Daran können einzelne Missgriffe in der Berichterstattung wenig ändern. Spekulationen und Gerüchte blühen nur dort, wo die offizielle Informationspolitik den Raum dafür lässt - weil sie zu langsam, zu restriktiv oder zu wenig wahrhaftig ist. (Sagte ich das schon?)
Und in der Causa St. Pölten ist auch klar, wo der eigentliche Skandal liegt. Daran können einzelne Missgriffe in der Berichterstattung wenig ändern. Spekulationen und Gerüchte blühen nur dort, wo die offizielle Informationspolitik den Raum dafür lässt - weil sie zu langsam, zu restriktiv oder zu wenig wahrhaftig ist. (Sagte ich das schon?)
Das ist aber genau der Aspekt, der mich interessiert und der vieles über die die Seriösität der Berichterstattung aussagt. Ob Berger selbst ein guter Journalist wäre oder nicht - das tangiert mich nicht besonders.mr94 hat geschrieben:(Ob seine Vorwürfe gegen den Spiegel womöglich dennoch zutreffen, ist eine andere Frage.)
- mr94
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Hat sie. In den meisten Fällen, so auch hier, ist allerdings die Deutungs- und Bewertungshoheit selbst umstritten, damit Gegenstand der Debatte und der Berichterstattung. Ein Journalist kann es sich natürlich einfach machen und sagen: Ich nutze nur die offiziellen Quellen. Damit ist er sozusagen auf der sicheren Seite, aber ob das der Wahrheitsfindung dient?Dirk hat geschrieben:Trozdem hat die Presse die Möglichkeit, die Informanten zu bewerten, bevor sie die Infos bringt.
Das halte ich für eine Ausrede nach der Art "der oder diejenige ist Schuld an meiner Sünde".mr94 hat geschrieben:Spekulationen und Gerüchte blühen nur dort, wo die offizielle Informationspolitik den Raum dafür lässt - weil sie zu langsam, zu restriktiv oder zu wenig wahrhaftig ist. (Sagte ich das schon?)
Ein Journalist könnte aber auch betonen, dass es sich bei seiner Berichterstattung um reine Spekulation handelt, weil die Quellen unglaubwürdig oder tendenziell sind und es keine offiziellen Quellen dazu gibt.mr94 hat geschrieben:Hat sie. In den meisten Fällen, so auch hier, ist allerdings die Deutungs- und Bewertungshoheit selbst umstritten, damit Gegenstand der Debatte und der Berichterstattung. Ein Journalist kann es sich natürlich einfach machen und sagen: Ich nutze nur die offiziellen Quellen. Damit ist er sozusagen auf der sicheren Seite, aber ob das der Wahrheitsfindung dient?Dirk hat geschrieben:Trozdem hat die Presse die Möglichkeit, die Informanten zu bewerten, bevor sie die Infos bringt.
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Wieso wäre? Er schrieb in der Tagespost. Seine Story hatte mindestens journalistischen, wenn nicht höheren Anspruch. Und er ist damit kläglich baden gegangen - weil er seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden ist. Unseriöse Arbeit. (Und man konnte das bei genauer Lektüre der Geschichte schon erkennen.)Dirk hat geschrieben:Das ist aber genau der Aspekt, der mich interessiert und der vieles über die die Seriösität der Berichterstattung aussagt. Ob Berger selbst ein guter Journalist wäre oder nicht - das tangiert mich nicht besonders.mr94 hat geschrieben:(Ob seine Vorwürfe gegen den Spiegel womöglich dennoch zutreffen, ist eine andere Frage.)
Insofern hilft uns Berger bei der Beurteilung, wie seriös die Kirchenberichterstattung des Spiegel ist, kein Stück weiter.
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Lieber Dirk, ich habe schon auf beiden Seiten des Schreibtisches gesessen. Ich weiß, was eine schnelle, offene und halbwegs wahrhaftige Informationspolitik bewirken kann (und welche Risiken eine langsame, restriktive und wenig wahrhaftige Informationspolitik birgt). Man kann den Raum für Spekulationen und Gerüchte begrenzen oder nicht. Ersteres setzt professionelle Kommunikation voraus - und daran mangelt es häufig gerade bei Kirchens. Die Konsequenzen für die öffentliche Wahrnehmung sind bitter.Dirk hat geschrieben:Das halte ich für eine Ausrede nach der Art "der oder diejenige ist Schuld an meiner Sünde".mr94 hat geschrieben:Spekulationen und Gerüchte blühen nur dort, wo die offizielle Informationspolitik den Raum dafür lässt - weil sie zu langsam, zu restriktiv oder zu wenig wahrhaftig ist. (Sagte ich das schon?)
Zuletzt geändert von mr94 am Montag 20. September 2004, 12:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Das wird auch häufig gemacht. Und wo es nicht explizit erwähnt wird, gehört es zum als selbstverständlich vorausgesetzten Hintergrund. Von Blauäugigkeit im Umgang mit Medien ist grundsätzlich abzuraten.Dirk hat geschrieben:Ein Journalist könnte aber auch betonen, dass es sich bei seiner Berichterstattung um reine Spekulation handelt, weil die Quellen unglaubwürdig oder tendenziell sind und es keine offiziellen Quellen dazu gibt.
Am konkreten Beispiel: Wird über den angeblichen Rücktritt Krenns berichtet und gibt es dazu keine offizielle Quelle, dann ist doch klar, dass es sich um inoffizielle Informationen handelt. (Aber selbst die Tatsache, dass solche Informationen verbreitet werden, ist schon eine Nachricht, jedenfalls in diesem brisanten Fall.)