Ich hatte letztens die englischen Originale der Buecher von Scott Hahn in den Haenden und da fiel mir auf, dass diese ein "Nihil obstat" und "imprimatur" auf der ersten Seite hatten. Die deutsche Uebersetzung hatte das gar nicht vermerkt und einfach weggelassen.
Nun wuerden sich einige sicher gleich aufregen, wie kann man nur Buecher "zensieren" lassen, Meinungsfreiheit etc etc...
Nur mir fiel dann ein, dass es dasselbe in der Wissenschaft auch gibt. Ein wissenschaftlicher Artikel wird nicht publiziert bevor er nicht von 2-3 anderen, unabhaengigen Wissenschaftlern beurteilt wurde. Der Artikel wird dann gemaess den Beurteilungen veraendert, akzeptiert oder abgelehnt. Inzwischen ist das so Standard, dass ein Artikel, der nicht so beurteilt wurde nur wenig Wert hat. Im Lebenslauf kann man den im Prinzip gleich weglassen. Die Beurteilung ist eine Art Qualitaetssicherung.
Das nihil obstat ist im Prinzip genau dasselbe. Wieso ist das ganz verschwunden? In der Flut der Buecher koennte das schon eine Orientierungshilfe sein. Da wuesste ich zumindest, dieses Buch stellt eine katholische Sicht dar.
Oder?
Gruss
Max
nihil obstat - imprimatur
Einen "imprimatur"-Vermerk kann man reindrucken (wenn es genehmigt ist), muß man aber nicht.
Ab und an kommt es auch vor, daß erst ein Buch gedruckt wird, und danach erst der Antrag gestellt wird, in der 2. Auflage ist er dann manchmal drin
Ab und an kommt es auch vor, daß erst ein Buch gedruckt wird, und danach erst der Antrag gestellt wird, in der 2. Auflage ist er dann manchmal drin
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: nihil obstat - imprimatur
Nun, ad 1, ist es den Leuten völlig egal, ob ein Buch der Lehre der Kirche widerspricht oder nicht - er verkauft sich besser, wnn es ihr widerspricht...max72 hat geschrieben: Die Beurteilung ist eine Art Qualitaetssicherung.
Das nihil obstat ist im Prinzip genau dasselbe. Wieso ist das ganz verschwunden? In der Flut der Buecher koennte das schon eine Orientierungshilfe sein. Da wuesste ich zumindest, dieses Buch stellt eine katholische Sicht dar.
Oder?
Gruss
Max
ad 2 - die Bücher mit nihil obstat.... sind in der Regel so fromme Josefsgeschichten... und so.... also - ich - lege auch keinen großen Wert auf den Stempel... den beantragen offenbar nur noch gaaaaanz fromme Kreise..
und inwieweit da eine Qualitätssicherung stattfindet.... bezweifle ich ich hier mal leise....
Re: nihil obstat - imprimatur
Normal ist es mir auch nur da aufgefallen. Aber Scott Hahn passt da nicht rein. Bei dem ist es klar, dass er damit auch ein Zeichen setzen will.Edith hat geschrieben: ad 2 - die Bücher mit nihil obstat.... sind in der Regel so fromme Josefsgeschichten... und so.... also - ich - lege auch keinen großen Wert auf den Stempel... den beantragen offenbar nur noch gaaaaanz fromme Kreise..
und inwieweit da eine Qualitätssicherung stattfindet.... bezweifle ich ich hier mal leise....
@Juergen: die deutsche Uebersetzung kam ja nach der englischen heraus...
Klar, ob es Sinn macht, welchen es haben koennte. Und warum es frueher ueblicher war, wuerde ich gerne zur Diskussion stellen.
Gruss
Max
- cathol01
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Gemäss can. 823 hat die Kirche den Anspruch, Bücher zu überprüfen (juss invigilandi); einzelne Autoren können gebeten werden, ihre Bücher vorzulegen (jus exigendi); die Kirche kann Bücher zurückweisen (just reprobandi). Die vorausgehende Prüfung von Büchern ist seit Vat. II allerdings auf ganz bestimmte Bücher eingeschränkt worden: Übersetzungen der Hl. Schrift, liturgische Bücher, Gebetsbücher, katechetische Bücher, Schulbücher, kirchliche Dekrete und Akten. Der Gedanke, der dahinter steht: Die Gläubigen haben ein Recht darauf, zu wissen, ob diese Bücher von der Kirche approbiert sind. Des Weiteren wird empfohlen, alle anderen theologischen Bücher auch vorzulegen. Wann das Imprimatur genau erfordert ist, wird in der Instruktion "Der Gebrauch der Kommunikationsmittel" (Glaubenskongregation, 1992) dargelegt.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
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- KleinerFisch
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- Registriert: Samstag 22. Mai 2004, 13:29
Die Übersetzung könnte absichtlich/unabsichtlich den ursprünglichen, genehmigten Sinn entstellen. Deswegen ist für jede landessprachliche Ausgabe eine neue Genehmigung notwendig.max72 hat geschrieben:die deutsche Uebersetzung kam ja nach der englischen heraus...
Schöne Grüße
Uli
Das Gesetz ist gegeben,
damit wir die Gnade begehren;
die Gnade ist gegeben,
damit wir das Gesetz erfüllen. (Augustinus)
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Danke, das war interessant zu hoeren.cathol01 hat geschrieben:Gemäss can. 823 hat die Kirche den Anspruch, Bücher zu überprüfen (juss invigilandi); einzelne Autoren können gebeten werden, ihre Bücher vorzulegen (jus exigendi); die Kirche kann Bücher zurückweisen (just reprobandi). Die vorausgehende Prüfung von Büchern ist seit Vat. II allerdings auf ganz bestimmte Bücher eingeschränkt worden: Übersetzungen der Hl. Schrift, liturgische Bücher, Gebetsbücher, katechetische Bücher, Schulbücher, kirchliche Dekrete und Akten. Der Gedanke, der dahinter steht: Die Gläubigen haben ein Recht darauf, zu wissen, ob diese Bücher von der Kirche approbiert sind. Des Weiteren wird empfohlen, alle anderen theologischen Bücher auch vorzulegen. Wann das Imprimatur genau erfordert ist, wird in der Instruktion "Der Gebrauch der Kommunikationsmittel" (Glaubenskongregation, 1992) dargelegt.
Wenn das so ist, dann wird dies aber eher selten praktiziert.
Ach so, das erklaert es natuerlich.KleinerFisch hat geschrieben:Die Übersetzung könnte absichtlich/unabsichtlich den ursprünglichen, genehmigten Sinn entstellen. Deswegen ist für jede landessprachliche Ausgabe eine neue Genehmigung notwendig.max72 hat geschrieben:die deutsche Uebersetzung kam ja nach der englischen heraus...
Schöne Grüße
Uli
Gruss
Max