Die Causa Walter Mixa

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Libertas Ecclesiae
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

lifestylekatholik hat geschrieben:
ifugao hat geschrieben:
Debora hat geschrieben:http://www.kreuz.net/article.11142.html

Wenn das wahr ist was kreuz.net schreibt...... :motz:
Liest du solche Seiten?
Ich beziehe mich auf das hier:
Bild am Sonntag hat geschrieben:Bei diesem Krisengipfel informierte Losinger, so „Spiegel“ und „Focus“, den Heiligen Vater von dem Verdacht, sein Chef Mixa habe als Bischof in Eichstätt einen jungen, minderjährigen Mann sexuell missbraucht.
Und weiter:
Bild am Sonntag hat geschrieben:Marco S. wies diesen Verdacht am Samstag zurück, „Ich bin nicht von Walter Mixa missbraucht worden. Ich stand zu meiner Zeit als Domministrant zu Walter Mixa und tue das auch heute noch“, so Marco S. zu BamS.
http://www.bild.de/BILD/news/21/5/9 ... papst.html
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Das mit dem angeblichen Missbrauchsopfer Marco Schneider war eine von langer Hand vorbereitete und gezielt am Vortag der Annahme des Rücktrittsgesuchs Mixas publizierte innerkirchliche Intrige. Wohl gemerkt: Nicht die SZ oder der "Spiegel" haben Mixa bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, sondern seine eigene Diözese. Und bitte nicht vergessen: Es geht hier um Vorermittlungen, das ist reine Routine und ist Pflicht der Staatsanwaltschaft. Der Feind sitzt in der Kirche und nicht außerhalb. Jetzt scheint klar: An den Missbrauchsvorwürfen war und ist absolut nichts dran! Die Rolle von Zollitsch, Marx und Losinger scheint mehr als dubios. Wann wird Bischof Mixa rehabilitiert?
Vor allem Marxens Rolle ist dubios. Es ist nicht das erste Mal, dass er gegen Recht und Moral wie ein Elephant im Prozellanladen wütet. Auch zwei Klöster hat es schwer erwischt, zuletzt Ettal. Es zeigt sich leider, dass barockes auftreten alleine noch nicht zur Leitung einer großen Erzdiözese qualifizieren.

Die Verbindung Zollitsch-Lehmann-Marx sollte man in Zukunft genau im Auge behalten. Das Vorgehen ist eindeutig keine Ungeschicktheit oder Unbeholfenheit oder Angst vor der Presse. Nein. Diese Leute wissen ganz genau , was sie da tun!
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Maurus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Maurus »

Petra hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
obsculta hat geschrieben: Ich habe lange gedacht,man soll nicht auffallen,weil eben leicht der Eindruck einer
demonstrativen Frömmigkeit entsteht.Mittlerweile denke ich anders.

Mädels,raus mit den Kopftüchern!

Tradis in die erste Bank.

Ich denke schon,wir sollten langsam mal die Fahnen hissen.
Die Fahne hissen heißt heutzutage in manchen ehemals katholischen Milieukirchen bereits, vor dem Allerheiligsten eine Kniebeuge zu machen.

Dem kommt inzwischen Bekennntischarakter aus der Minderheit heraus zu.
Leider wahr.
Good grief! Manchmal bin ich doch sehr froh, daß so etwas bei uns nun überhaupt kein Problem ist...
Du bekommst den falschen Eindruck. Wahrscheinlich liegt es an den Bistümer der Beschwerdeführer oder sie gehen mit Absicht nur in Familiengottesdiensten. Ordentliche Messen sind zumindest im hiesigen Bistum der Normalfall.
Ich führe weder eine Beschwerde, noch suche in bevorzugt Familiengottesdienste auf.

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Quasinix
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Quasinix »

Warum sich Medien und "Mitbrüder" im Bischofsamt ausgerechnet auf Bischof Mixa eingeschossen haben, wird in dieser Analyse von Manfred Müller deutlich:
Medienhatz auf Mixa

Wie der Bischof von Augsburg in die Enge getrieben wurde

Wochenlang wurde die Medienhatz auf Augsburgs Bischof Walter Mixa planmäßig und mit methodischer Raffinesse betrieben, bis der katholische Würdenträger (zugleich auch Militärbischof) dem Papst seinen Rücktritt anbot. Mixa, bekannt für offene und klare Worte, ein Mann von konservativer Grundhaltung, hatte den Zorn vieler linksorientierter Medienleute und linkskatholisch-„progressiver“ Kreise auf sich gezogen, als er in der Debatte um kirchlichen Kindesmissbrauch den Finger auf einen wunden Punkt legte. (...)

Verfehlungen in seiner Amtsführung als Bischof sind Mixa nicht vorzuwerfen. Wohl aber gibt es Verstörungen bei Katholiken, die den „Geist des Konzils“ bemühen, wenn sie über die Texte des II. Vatikanischen Konzils hinausgehen, um die Kirche mit allen möglichen Modernismen zu beglücken. Diese Leute stört z. B. die Art, wie Mixa das Priesterseminar umgestaltet hat, das nun Zulauf findet, während die Seminare der meisten anderen deutschen Diözesen über Kandidatenmangel klagen. Mixas Priesterseminar bevorzugen solche Priesteramtskandidaten, die sich stärker an dem Vorbild des heiligen Pfarrers von Ars orientieren als an einem modernistischen Priestertum.
Hier der vollständige Artikel:
http://www.news4press.com/Medienhatz-au ... 26765.html
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Petra
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Petra »

Es scheint zweierlei zu geben: einmal der Druck von außen und zweitens, dass innerhalb noch mehr Streit entsteht. Eine "Anglikanisierung" der Katholen wird wohl das Ziel sein.

(Sorry SD :blinker: )

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Der gegenwärtige Zustand der Kirche ist ja auch historisch nichts Neues.
Das kann man so freilich nicht sagen. Ein derartiger tiefer und breiter Niedergang des Glaubens, sowohl bei den Hirten, wie bei den Gläubigen, ist einzigartig.
Bernado hat geschrieben:Selbst die verweltlichsten und korruptesten Renaissance-Prinzen auf dem päpstlichen Thron haben keine Irrlehren gepredigt und ihnen auch nicht zugestimmt.
Und auch das ist ein Unterschied zur gegenwärtigen Kirchenkrise.
Bei aller Kritik an den Päpsten seit VII: Ein Papa Haereticus war nicht darunter! Und die Zeiten vor Trient waren auch nicht ohne!
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new
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von new »

Die liberalen Modernisten kämpfen gegen die Neokonservativen und die "ultrakonservativen" Ecclesia Dei und FSSPX Anhänger sehen nur noch das Schiff kurz vor dem Untergang ...

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Nein. Das Schiff wird nicht untergehen. Es zeigt sich nur, dass die Zahl der Passagiere erheblich kleiner ist, als auf den Passagierlisten angegeben. FSSPXler und Konservative überrascht das übrigens gar nicht. Diese Entwicklung hat man seit mehr als 30 Jahren kommen sehen. Und ängstigen muss man sich erst recht nicht.
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Und wieso hat die Diözese Augsburg eigentlich so wenig Vertrauen zu ihrem Oberhirten, dass sie ungeprüft diese Lächerlichkeit sofort zur Anzeige gebracht hat?
In den Medien wird ständig betont, daß die Ernennung von Bischof Mixa für Augsburg die erste deutsche Personalentscheidung von Papst Benedikt gewesen sei. Das soll natürlich den Papst diskreditieren: Von Anfang an daneben. Ich habe aber auch den Eindruck, daß diese Ernennung damals die Kreise irgendeines Machthabers empfindlich gestört hat. Nun wird Rache genommen.
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ar26
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von ar26 »

@ new
So einfach ist es nicht. Die Modernisten haben den Papst in Deutschland faktisch entmachtet. Außerdem zeigt sich, mit welchen perfiden Mitteln sie kämpfen. Der Vater der Lüge scheint an ihrer Seite zu stehen. Jeder, der ihnen im Weg steht, wird umgenietet. Zum Dank dafür muss ich diese Mietlinge noch von meinem sauer verdienten Geld bezahlen.

Richtig ist aber, daß die Neokonservativen hier keine Hoffnung sind. Was der Katholizismus in den deutschsprachigen Ländern braucht, sind ein paar Heilige vom Schlag eines St. Jean-Baptiste Marie Vianney, eines St. Petrus Canisius usw. Gott steh uns bei. Allerdings sehen auch viele konservative Katholiken hier zunehmend klarer, habe ich heute erst wieder erfahren dürfen.
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Cornelius
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Cornelius »

Was mir in den vergangenen Wochen immer wieder schmerzhaft aufstößt, sind die vielen Verunsicherungen derer, die sich berufen fühlen, Priester werden zu wollen. Glauben die Erzbischöfe R. Marx, R. Zollitsch und ihre Gesellen wirklich, daß ihr würdeloser Umgang mit dem "Mitbruder" Bischof Walter keine Spuren hinterlassen würde bei denen, die in einer schweren Phase der Entscheidungsfindung stecken? Das Bild, das man von der Kirche in Deutschland gewinnt ist das eines Schlangennestes!

Berufungen werden doch ohnehin schon von so vielen Seiten aus angefochten. Meistens sind es die Eltern und Freunde, die sich plötzlich um den Filius Sorgen machen; das Klima jenseits von Familie und Kirche für das "Coming Out", Priester werden zu wollen, ist denkbar schlecht. Und gerade bei solchen vorherrschenden Rahmenbedingungen spielen sehr ranghohe Bischöfe ein verachtenswertes Ränkespiel, das meiner Meinung nach natürlich Auswirkungen auf die jungen Leute hat. "Was bist Du denn für einer?", "Dafür bist Du doch vielzu schade!" etc. sind Äußerungen, mit denen potentielle Kandidaten sicherlich rechnen müssen.

Durch diesen Skandal "Mißbrauch mit dem Mißbrauch" werden wieder einige Jahrgänge für immer und ewig verloren gegangen sein.
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Pilger
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Pilger »

Endlich wachen einige auf - oder wurden wach gerüttelt?

"Was wird hier bloß gespielt" - Eichstätt Die "Causa Mixa" nimmt immer groteskere Züge an.

Scheinbar bestätigt sich die Vermutung das "interessierte Kreise" die Medienmacht für ihre Zwecke nutzen/missbrauchen. Das zeigt auch der Fakt das einige sehr bemüht sind auf die "Causa Mixa" einen Deckel zu bekommen.
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Ich stimme dir vollkommen zu. Allerdings glaube ich nicht, dass das ein Kollateralschaden der jetzigen Kampagne ist. Dazu wird - namentlich im deutschen Sprachraum - bereits viel zu lange an der Ausrottung des Priestertums gearbeitet. Das die meisten Seminare längst leer sind, ist ja kein Zufall.

Und wenn man die äußerst süffisanten Kommentare jetzt liest, warum wohl das Augsburger Seminar voll ist, weiss man, wohin die Reise gehen soll.
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Cornelius
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Cornelius »

Inwieweit kann eine priesterlose Kirche denn Kirche sein? Sie wäre jedenfalls keine christlich römisch-katholische Kirche mehr! Sie wäre noch nicht einmal eine Apostroph-Kirche. Die Quadratur des Kreises anzustreben, wird scheitern. Man würde damit den kirchlichen Kern komplett aushöhlen.

"Die Weihe (Ordo) ist jenes Sakrament, in welchem dem Gläubigen durch Handauflegung und Gebet des Bischofs eine geistliche Gewalt übertragen und Gnade zur gottwohlgefälligen Ausübung derselben verliehen wird." ( Ott, L. Grundriß der Dogmatik, Freiburg 1981).

Was gewönne man durch eine priesterlose Kirche? Und, noch viel wichtiger: Wie könnte man diese rechtfertigen??? Da bin ich vollständig ratlos.
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obsculta
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von obsculta »

Guck mal nach Protestantens.

maliems
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von maliems »

Petra hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das war doch von vornherein klar. Der wird ja wohl nicht Praktikant im Seminar bleiben, wenn er so schlimm mißbraucht wurde.
:glubsch: Heißt das, es gibt derzeit gar keinen "Mißbrauchsverdacht Mixa"? :glubsch:
So viel Vertrauen habe ich schon zu den offiziellen Stellen der Kirche, dass man dies in den nächsten Tagen auch öffentlich macht, wenn die hüstel Quelle die Wahrheit geschrieben hat. 8)
Auch das war von vorneherein klar. Schon am ersten Tag hieß es: Der Vorwurf kam nicht vom vermeintlichen Opfer, sondern aus dessen Umfeld.

maliems
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von maliems »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Das mit dem angeblichen Missbrauchsopfer Marco Schneider war eine von langer Hand vorbereitete und gezielt am Vortag der Annahme des Rücktrittsgesuchs Mixas publizierte innerkirchliche Intrige. Wohl gemerkt: Nicht die SZ oder der "Spiegel" haben Mixa bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, sondern seine eigene Diözese. Und bitte nicht vergessen: Es geht hier um Vorermittlungen, das ist reine Routine und ist Pflicht der Staatsanwaltschaft. Der Feind sitzt in der Kirche und nicht außerhalb. Jetzt scheint klar: An den Missbrauchsvorwürfen war und ist absolut nichts dran! Die Rolle von Zollitsch, Marx und Losinger scheint mehr als dubios. Wann wird Bischof Mixa rehabilitiert?
Sehe ich genause: Leider: Semper aliwuid haeret. Meine Mutter dazu vor 2 Stunden, als ich versuchte, ihr die Intrige klar zu machen: Naja, aber Dreck am Secken, muss er ja wohl haben. Das ist das Niveau, das erzielt werden sollte. Hat geklappt.

Cornelius
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Cornelius »

Hi Obsculta!
obsculta hat geschrieben:Guck mal nach Protestantens.
Das kann aber doch für uns Katholiken nicht die Lösung sein. Wohin der Weg der protestantischen Gemeinschaften geführt hat, kann man doch leicht sehen. Ich möchte nicht mißverstanden werden: Wenn die protestantischen, evangelischen, lutherischen, freikirchlichen (Liste bitte selbst vervollständigen) Gemeinschaften ihren Weg für richtig erachten, so wage ich es nicht, ihnen hineinzureden. Dazu habe ich keinerlei Kompetenz. Ich möchte diesbezüglich auch keinen Zank provozieren.
Dieser "protestantische" Weg wäre aber für unsere Katholische Kirche (die eine una sancta) jedoch eine Bankrotterklärung.

Im Alten Testament wird schon das Priestertum der Israeliten beschrieben. Sehr ausführlich sogar.

Im Neuen Testament gibt es folgende Passage:
1 Jeder Hohepriester wird nämlich aus den Menschen genommen und für die Menschen in ihren Angelegenheiten bei Gott bestellt, damit er Gaben und Opfer für ihre Sünden darbringe.
2 Er muß mit Unwissenden und Irrenden mitfühlen können, weil er selbst mit Schwachheit behaftet ist,
3 und deshalb muß er, wie für das Volk, so auch für sich selbst wegen der Sünden Opfer darbringen.
4 Und keiner nimmt sich selbst die Würde, er muß vielmehr gleichwie Aaron von Gott berufen werden.
5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen, sondern der verlieh sie ihm, der zu ihm sprach: "Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt." *
6 Und an einer andern Stelle sagt er: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung des Melchisedek." 
(Hebr. 5,1-6)

Das ist doch mehr als nur ein zarter Hinweis auf das Priestertum: Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl.
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Cornelius hat geschrieben:Was gewönne man durch eine priesterlose Kirche?
Freiheit, wie sie die Welt definiert, und den Applaus des Moments. Ich habe seit längerem den ganz konkreten Verdacht, dass die Mehrheit der Bischöfe nur ihre Ruhe, von den Medien gehätschelt werden, gut leben will und ansonsten nach dem Motto handelt: "Après nous le déluge - Nach uns die Sintflut". Diplomaten sind gefragt, keine Zeugen. Eine solche Situation hat die Kirche lange nicht erlebt. Und so schlimm war es noch nie, weil die außerkirchlichen Verhältnisse anders sind als bei ähnlichen Krisen früher.
Cornelius hat geschrieben:Und, noch viel wichtiger: Wie könnte man diese rechtfertigen??? Da bin ich vollständig ratlos.
Ich denke, dass ist den Leuten vollkommen wurscht. Wir erleben seit Jahren, dass gravierende Schritte unternommen werden, ohne diese zu begründen und ohne ihre Vereinbarkeit mit Tradition und Lehre zu überprüfen.

Vergessen wir nicht, dass vor allem auch innerhalb der Kirche viele Leute an entscheidenden Stellen sitzen, die ein vollkommen defizitäres Kirchenbild haben.
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berneuchen
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von berneuchen »

cantus planus hat geschrieben:
Debora hat geschrieben:Jetzt wirft Kardinal Lehmann mit Dreck auf Bischof Mixa:

http://www.gloria.tv/media/73573/embed
Lehmann, ausgerechnet. Einer der schlechtesten Bischöfe, die wir überhaupt haben. Ein Kirchenzerstörer wie kein Zweiter. Redet von einem Mitbruder, der den Aufgaben seines Amtes nicht Genüge getan habe. Was dieser Erzhäretiker da von sich gibt, lässt ja die Milch im Morgenkaffee sauer werden. Wie ich gestern schon sagte: wer solche Brüder hat, braucht keine Feinde.

Ich könnte jetzt manche Verschwörungstheorie spinnen, mit wem Erzbischof Zollitsch sich wohl abgestimmt hat. Man könnte auch darauf hinweisen, dass sich Eminenz Lehmann besser nicht zu weit aus dem Fenster hängen sollte.

Man sieht: er arbeitet immer noch voll Hass gegen die Kirche.
Wie war das mit dem Hass? wer so schreibt, der zerstört.

maliems
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von maliems »

cantus planus hat geschrieben:Die Verbindung Zollitsch-Lehmann-Marx sollte man in Zukunft genau im Auge behalten. Das Vorgehen ist eindeutig keine Ungeschicktheit oder Unbeholfenheit oder Angst vor der Presse. Nein. Diese Leute wissen ganz genau , was sie da tun!
Der Marx macht mir kirchenpolitisch in dieser Koalition wenig Sorge, weil die beiden anderen ja altersbedingt demnächst aus dem Rennen sein werden. Problematischer ist da die Frage, wie er mit seinem Umgang mit dem 10 Geboten vor dem Herrgott dasteht. Darüber habe ich aber nicht zu richten. Zum Glück.

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

@berneuchen: Dieser Mann ist nicht ansatzweise wichtig genug, um ihn persönlich zu hassen. Aber er hat schwerste Schuld durch seine Amtsführung auf sich geladen. Das muss man in aller Klarheit beim Namen nennen. Zumal Johannes Paul II. den schweren Fehler beging, ihn auch noch zum Kardinal zu kreieren. Ein für die Gläubigen an Sündhaftigkeit heranreichendes Ärgernis, weil Georg May sehr schön schreibt. Es schafft die Illusion, Kardinal Lehmann würde das tun, was der Kirche Auftrag ist.
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maliems
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von maliems »

ar26 hat geschrieben:@ new
So einfach ist es nicht. Die Modernisten haben den Papst in Deutschland faktisch entmachtet.
Wie ist das eigentlich: Was würde passieren, wenn der Vatikan jetzt dt. Bischofsernennungen auf die ewig lange Bank schieben würde??? Dass es dann böse Presse-Kommentare gäbe, ist gebongt, aber abgesehen davon: Wäre eine mehrjährige Vakanz jetzt nicht die richtige Alternative?

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Quasinix
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Quasinix »

Wie war das mit dem Hass? wer so schreibt, der zerstört.
Was hier über Lehmann geschrieben wurde, ist hart, entspricht jedoch den Tatsachen. Er wird als einer der Zerstörer der Katholischen Kirche im Deutschland des späten 20. Jhdt.s in die Geschichte eingehen. Wie er nun gegen den bereits am Boden liegenden und ausgezählten Mitbruder (!) Mixa nachtritt, spottet jeder Beschreibung und ist auch rein menschlich gesehen allerunterste Schublade!

Mit seinem Ausspruch "Nüchtern muss man einfach auch damit rechnen, dass jemand einfach den Anforderungen des Amtes da nicht Genüge tut." hat er eigentlich das Urteil über sich selbst gesprochen...
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

obsculta
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von obsculta »

Mit seinem Ausspruch "Nüchtern muss man einfach auch damit rechnen, dass jemand einfach den Anforderungen des Amtes da nicht Genüge tut." hat er eigentlich das Urteil über sich selbst gesprochen...
Er hat sich selbst den Spiegel vorgehalten.

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ar26
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von ar26 »

Mal ne weitere Frage. Die Fakten sind: Aus dem Umfeld eines angeblichen Missbrauchsopfers geht ein Hinweis beim Missbrauchsbeauftragten ein. Der unterrichtet das Ordinariat. Es wird Strafanzeige erstattet (von wem eigentlich). Gehen wir mal davon aus, daß +.net auch einen guten Maulwurf hat und es tatsächlich der richtige Name ist, dann es gibt keinen Fall.

Würde sich nicht eine Anzeige wegen Vortäuschens einer Straftat (§ 145 d StGB) lohnen? Wen erwischt man damit? Den "Informanten" aus dem Umfeld? Vielleicht gar die Hintermänner? Praktisch stelle ich mir das so vor. Gewisse Kreise wollen eine bestimmte Entscheidung beschleunigen. Man fragt, kennt irgendeiner irgendwen, der irgendwann mal irgendwas gehört hat, was man irgendwie verwursten kann. Gewisse Netzwerke springen an und los gehts.

Vielleicht weiß ja auch einer +.net Redakteure mehr, den Namen hatte man ja rausbekommen. Könnte man eine Anzeige lancieren? Erwischt man damit zumindest eine mittlere Charge aus dem Modernistensumpf? Findet das nicht vielleicht sogar ein Teil der Presse interessant. Die Lehmänner sind zwar Kollaborateure, dürften aber im Falle des Falles nicht auf den Schutz ihrer Dienstherren bauen dürfen.
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obsculta
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von obsculta »

Sehr interessant,was Du da schreibst. :ja:
Aber wo kein Kläger,da kein Richter.
Wer sollte das wagen?

maliems
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von maliems »

ar26 hat geschrieben: Vielleicht weiß ja auch einer +.net Redakteure mehr, den Namen hatte man ja rausbekommen. Könnte man eine Anzeige lancieren? Erwischt man damit zumindest eine mittlere Charge aus dem Modernistensumpf? Findet das nicht vielleicht sogar ein Teil der Presse interessant. Die Lehmänner sind zwar Kollaborateure, dürften aber im Falle des Falles nicht auf den Schutz ihrer Dienstherren bauen dürfen.
eine Anzeige aus Richtung kreuz.net? Da müssten die ja aus der Dunkelheit raus.

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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Eben. Das kann eigentlich nur intern aus dem Ordinariat kommen. Und da wird niemand seinen Kopf aus dem Fenster hängen. Jetzt schon gar nicht. Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass das vermeintliche Opfer selbst Anzeige erstattet. Aber warum sollte er sich den Ärger an den Hals laden? So verrückt wäre ich vermutlich auch nicht.
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Niels
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Niels »

Immerhin hat das vermeintliche Opfer schon einen eigenen Anwalt eingeschaltet.
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

maliems hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:@ new
So einfach ist es nicht. Die Modernisten haben den Papst in Deutschland faktisch entmachtet.
Wie ist das eigentlich: Was würde passieren, wenn der Vatikan jetzt dt. Bischofsernennungen auf die ewig lange Bank schieben würde??? Dass es dann böse Presse-Kommentare gäbe, ist gebongt, aber abgesehen davon: Wäre eine mehrjährige Vakanz jetzt nicht die richtige Alternative?
Das ist eine reale Möglichkeit - fast die einzige, die dem Papst noch zu Gebote steht. Man muß aber auch die Risiken sehen: Die Causa Mixa ist auch ein Beleg dafür, daß es in den Ordinariaten mafiöse Strukturen gibt, denen es ziemlich egal ist, wer unter ihnen als Bischof amtiert. Diese Strukturen würden sich bei langdauernder Sedisvakanz sicher noch verhärten.

Dazu kommt, daß ja auch der sog. Klerus in vielen Fällen nicht bereit ist, die vom Papst vorgegebene Linie und einen von ihm eingesetzten Bischof zu unterstützen.- So wie der Papst ein Papst ohne Bischöfe ist (für DACH zumindest tendenziell), so sind papsttreue Bischöfe Bischöfe ohne Klerus. Das Zerstörungswerk der letzten Jashrzehnte war sehr gründlich.

Wir können sicher sein, daß Papst Benedikt über diese Dinge sehr gut informiert ist - und selbst noch keinen Ansatzpunkt gefunden hat, um dagegen vorzugehen. Seine Bereitschaft zu Gesprächen mit Pius und Anglicanorum Coetibus lassen vermuten, daß er auch an die Errichtung von Parallelstrukturen denkt - ein atemberaubender Gedanke.
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ar26
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von ar26 »

@ maliems
Sie müssten ja nur die Informationen zuspielen. Wenn man wüsste, was Gegenstand der Informationen an den Missbrauchsbeauftragten war - +.net scheint etwas zu wissen - könnte man schon was machen. Die Frage ist doch, worüber wurde informiert, war das wirklich ernst zu nehmen und woher hatte der Informant seine Kenntnisse. All das wäre von der StA zu prüfen.

So ganz ohne weitere Informationen könnte man zwar eine Anzeige erstatten, die aber auch nur auf Mutmaßungen beruhen würde, das gleiche Niveau halt.
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