Einer von Euch hatte letztens diesen ganz interessanten Artikel gepostet:Cicero hat geschrieben: De Legio Mariæ bezeichnet sich selbst tatsächlich als "Kampftruppe gegen die Welt[Anm. Cicero: im Sinne des Johanneservangelium] und ihre dunklen Mächte"
Ist doch klar, daß selbige laut aufheulen, oder?
http://www.theol.uni-freiburg.de/person ... lismus.htm
Während in den volkskirchlichen Normal-Gemeinden die vorkonziliare Marienfrömmigkeit eher an den Rand gedrängt, als nicht mehr zeitgemäß von vielen Priestern und pastoralen Mitarbeitern nur noch widerwillig und in Form eines mariologischen Minimalismus praktiziert wurde, entwickelte sich in diesen Randgruppen und als Gegenbewegung ein marialogischer Maximalismus. Meist ausgehend von den europäischen Marienwallfahrtsorten wie Lourdes und Fatima sowie in den letzten zwanzig Jahren verstärkt Medjugorje in Bosnien, wird hier Maria als gute Mutter und – entgegen der Glaubenstradition – als Miterlöserin verehrt. [...]Grundstruktur auch vieler anderer marianischer Bewegungen ist ihre apokalyptische Ausrichtung: Die Jetztzeit ist Endzeit. Nach diesem interpretatorischen Muster werden alle anderen biblischen Aussagen gelesen. Entscheidend ist dabei der Verweis auf die Marienerscheinungen in Fatima, und La Salette: An beiden Orten soll Maria gesagt haben, sie könne nur noch mühsam den Arm des zürnenden Vaters zurückhalten. Charakteristisch auch hier die dualistische Weltsicht: Der Mensch steht zwischen Gott und Teufel, bzw., Maria und Teufel und wird von Engeln bzw. Dämonen beeinflusst. Diese Strukturen zeigen sich im katholischen Fundamentalismus weltweit. Es entsteht hier – tw. mit kirchlicher Erlaubnis und gegen den Willen vieler Ortsbischöfe eine "Parallelkirche" mit kompletten Pastoralstrukturen (vom Kindergarten bis zur Wallfahrtseelsorge, mit eigenen Radiostationen – Radio Maria, Radio Horeb und eigenen Priesterseminaren.
Verwirren tut mich das schon, weil da tendenziell alle Marienverehrung in einem fundamentalistischen Licht dargestellt wird. Dass Maria als "Miterloeserin" neben Jesus nicht katholische Lehre ist duerfte klar sein, aber Fatima und Medjugorje erscheinen da nah dem Fundamentalismus, und Radio Horeb wird von dem Verfasser wohl in die fundamentalistische Ecke geschoben... Letztens merkte ich in einem Gespraech, dass manche Katholiken es wohl als fast "fundamentlistisch" ansehen den Rosenkranz taeglich zu beten... Kein Wunder, dass ich in meiner Jugend nie davon was gehoert hatte.
Es ist manchmal ganz schoen schwer sich in der heutigen Kirche zu orientieren. Wie ist dann das nun mit Marienverehrung. Wie wird denn zB die Legio Mariens angesehen? De Montfort's Buch "true devotion to Mary" wird in dem Zusammenhang ja oft erwaehnt; der Papst sagt er sei von dem Buch sehr beeinflusst worden, ich glaube Maximilian Kolbe auch (oder?) Dann ist es doch durch und durch katholisch?
Gruss
Max
PS: Weiss nicht, ob das einen neuen thread