Marienerscheinungen (außer Medju. und Amsterdam)

[overkott]

Aus welchem Jahr wird von der ersten Marienerscheinung berichtet?

War das nicht auf Patmos?

Offb 12,1 Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.
Offb 12,2 Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.
Offb 12,3 Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen.
Offb 12,4 Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war.
Offb 12,5 Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt.
Offb 12,6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang.
Offb 12,7 Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften,
Offb 12,8 aber sie konnten sich nicht halten und sie verloren ihren Platz im Himmel.
Offb 12,9 Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.
Offb 12,10 Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, / die Macht und die Herrschaft unseres Gottes / und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte.

Da hatte der alte Johannes ja einen bewegenden Traum, in dem die ganze Mythik vor, in und nach der Schöpfung zum Ausdruck kommt. Und wiederum erweist sich Johannes als Meister theologischer Literatur. Noch heute kann ich sagen, dass dieses Buch zurecht in den Kanon aufgenommen wurde.

[cantus planus]

Damit wäre ja auch eine fünf Jahre alte Frage geklärt, und der Nutzer, der seit Januar 2005 nicht mehr aktiv ist, kann sich freuen.

[anneke6]

Ich bezweifle, daß das eine Marienerscheinung ist — mehr eine Allegorie.
Die erste Marienerscheinung soll Gregor, der Wundertäter (213-27 nach Chr.) gehabt haben.
http://aveforum.tripod.com/id7.html
Die erste aufgezeichnete Marienerscheinung in Polen war 179.

[Robert Ketelhohn]

Ich bezweifle, daß das eine Marienerscheinung ist — mehr eine Allegorie.

Und zwar auf die Kirche.

[Marion]

Kann man die Offenbarung als 0815er überhaupt richtig verstehen, oder ist das nur was für Studierte?
Hab das alles ne zeitlang wörtlich genommen (und hab darauf auch feste bestanden) bis ich gehört hab, daß die Sterne aus 12.4 gefallene Priester sind.

(falls die Frage hier fehl am Platz ist, kann bitte ein Moderator sie zum richtigen Thread schieben *liebguck und danke*)

[Lupus]

Offb.12,4: "Sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde...etc:"
Wie kommst Du auf Deine Interpretation?

+L.

[cantus planus]

Es sei angemerkt, dass nicht jede Erscheinung echt ist - und dass es sogar bei anerkannten Erscheinungen mitunter schwierig zu interpretierende Dinge gibt. Wo es schon mit der Erscheinung oder der Botschaft einer Erscheinung Schwierigkeiten gibt, gilt das um so mehr für diverse Auslegungen. Deutungen zu Marienbotschaften und Privatoffenbarungen sind tatsächlich ein eigener Markt(!), auf dem sich auch viele merkwürdige und unseriöse Personen tummeln.

Ich darf nur darauf hinweisen, was die Gottesmutter alles zum Thema Beichte und Handkommunion gesagt haben soll, und was für merkwürdige Traktate man als Kleinschrift hie und da in Kirchen auffindet. (Unser Küster geht nach der Sonntagsmesse immer mit dem Papierkorb durch die Bänke und entsorgt sofort diverse Verlautbarungen, Kettenbriefe, Heilsversprechungen... In Köln taucht so etwas recht häufig auf.)

Ich sagte schon mehrfach, dass ich mit diesem ganzen Feld äußerst vorsichtig umgehe. Ich akzeptiere ohnehin nur Erscheinungen, die von der Kirche anerkannt wurden. Ob ich ihnen glaube, ist eine andere Frage. Gott sei Dank sind wir dazu nicht verpflichtet. Alle anderen Vorgänge betrachte ich distanziert und nur des Interesses wegen.

Wer unsicher über die Grundlagen des Glaubens ist, sollte in jedem Fall die Finger von Offenbarungen, Visionen und Erscheinungen lassen. Die anerkannten Erscheinungen können den Glauben bereichern, aber man kann auch hervorragend ohne solche zur Heiligkeit gelangen! Umgekehrt hat man gesehen, dass Leute, die fanatisch bestimmten Erscheinungen anhängen, selten zur ganzen Fülle des katholischen und apostolischen Glaubens gelangen.

Mit Erscheinungen ist es wie mit Dämonen: es wäre absurd, anzunehmen, es gäbe sie nicht. Aber man sollte mit Vorsicht, Wachsamkeit und geistlich gewappnet damit umgehen. Für den Ottonormalgläubigen - als den ich mich sehe - ist es besser, damit wenig bis gar nichts zu tun zu haben.

[Marion]

Lupus
Ist diese Interpretation falsch?
Das ist nicht meine Interpretation, solcherlei maße ich mir nicht an. Hab ich irgendwo aufgeschnappt (möglicherweise von Bischof Williamson? Bin ich mir nun aber nicht 100% sicher) und seitdem aufgehört zu versuchen das alles zu verstehen.

Ich lese sie aber trotzdem immer wieder, sie hat ne magische Anziehungskraft auf mich!

[Marion]

Wer unsicher über die Grundlagen des Glaubens ist, sollte in jedem Fall die Finger von Offenbarungen, Visionen und Erscheinungen lassen.

von der Offenbarung des Johannes auch?

[cantus planus]

Wer unsicher über die Grundlagen des Glaubens ist, sollte in jedem Fall die Finger von Offenbarungen, Visionen und Erscheinungen lassen.

von der Offenbarung des Johannes auch?

Nee, aber man sollte vorsichtig sein mit eigenen Interpretationen - wie es ja auch für den Rest der Heiligen Schrift gilt. Übrigens ist auch nicht jede Auslegung, die zur Apokalypse selbst in renommierten Verlagen erschienen ist, wirklich brauchbar. Ich erinnere mich an eine Auslegung (ich glaube bei Herder??), die mir die Haare zu Berge stehen ließ...

Vielleicht weiß hier ja jemand, welche Auslegung wirklich gut ist?

[Robert Ketelhohn]

[Niels]

[Robert Ketelhohn]

Recht aufschlußreich ist auch dies (we-
niger als theologische Deutung denn
wegen seiner Erläuterungen zur Sym-
bolsprache):

[Niels]

Allerdings. (das wäre ein Fall fürs archivum textuum redivivum - ich hab's im Regal stehen und würde es auch einscannen.)

[Robert Ketelhohn]

Das ist ja noch im Handel …

[Niels]

Schade - Wer hat denn die Urheberrechte? Den Kommissionsverlag gibt es doch gar nicht mehr, oder doch?

[taddeo]

Schade - Wer hat denn die Urheberrechte? Den Kommissionsverlag gibt es doch gar nicht mehr, oder doch?

Doch doch, Pustet gibt's noch. Aber alle Restbestände der Gamber-Bücher liegen in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg und können dort auch käuflich erworben bzw. bestellt werden:

http://www.bistum-regensburg.de/borpage001461.asp

[Marion]

wird bestellt

Ich danke euch

[Niels]

Schade - Wer hat denn die Urheberrechte? Den Kommissionsverlag gibt es doch gar nicht mehr, oder doch?

Doch doch, Pustet gibt's noch. Aber alle Restbestände der Gamber-Bücher liegen in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg und können dort auch käuflich erworben bzw. bestellt werden:

http://www.bistum-regensburg.de/borpage001461.asp

taddeo, danke für die Info!

[taddeo]

taddeo, danke für die Info!

Bitte bitte, gern geschehen!

(Muß doch mal dafür sorgen, daß mein früherer Arbeitgeber ein paar Kröten verdient ...)

[Raphaela]

Ich glaube, in diesem Tread bin ich mit meiner Frage richtig.
Hat jemand von euch schon einmal etwas von Bruder Josef Francis aus Kanada gehört? Inwieweit er Marienerscheinungen hatte ist mir nicht bekannt, aber ich habe gerade von einer Frau ein Blatt bekommen, indem ein Tee-Rezept gegen Grippe steht.
Dieses hat Br. Josef Francis 1986 angeblich von der Mutter Gottes diktiert bekommen. Wörtlich heißt es: "Dieser Rat kommt von der Mutter des göttlichen Arztes."

Zu dem Tee-Rezept: Es sind da eben ganz viele gesunde Sachen enthalten, von denen man auch ohne Offenbarung weiß, dass diese zum Entgiften helfen können.

[overkott]

Ich glaube, in diesem Tread bin ich mit meiner Frage richtig.
Hat jemand von euch schon einmal etwas von Bruder Josef Francis aus Kanada gehört? Inwieweit er Marienerscheinungen hatte ist mir nicht bekannt, aber ich habe gerade von einer Frau ein Blatt bekommen, indem ein Tee-Rezept gegen Grippe steht.
Dieses hat Br. Josef Francis 1986 angeblich von der Mutter Gottes diktiert bekommen. Wörtlich heißt es: "Dieser Rat kommt von der Mutter des göttlichen Arztes."

Zu dem Tee-Rezept: Es sind da eben ganz viele gesunde Sachen enthalten, von denen man auch ohne Offenbarung weiß, dass diese zum Entgiften helfen können.

Es muss wohl von seiner Mutter stammen.

[Lioba]

[ottaviani]

Marienerscheinung nach 58 jahre des Verbots anerkannt
http://www.kath.net/detail.php?id=24621

[holzi]

Marienerscheinung nach 58 jahre des Verbots anerkannt
http://www.kath.net/detail.php?id=24621

Bei den Medjufäns von Kath-Net vermute ich diesen Hintergedanken dabei: "Irgendwann wird die Kirche auch unsere Gospa anerkennen müssen..."

[taddeo]

Marienerscheinung nach 58 jahre des Verbots anerkannt
http://www.kath.net/detail.php?id=24621

Bei den Medjufäns von Kath-Net vermute ich diesen Hintergedanken dabei: "Irgendwann wird die Kirche auch unsere Gospa anerkennen müssen..."

Das wirkt ein bißchen wie die Jurisprudenz in England ... wenn der Anwalt einen Präzedenzfall findet, der gerne schon mal vor ein paar hundert Jahren in seinem Sinne entschieden wurde, dann hat er gute Chancen, mit dessen Argumenten auch heute durchzukommen. Hab ich mir sagen lassen.

[anneke6]

Au backe…und auch noch mit "Mittlerin aller Gnade(n)" (besteht da ein Unterschied?) in der Botschaft.

[ad_hoc]

Mit der Erscheinung auf den Philippinen habe ich jedenfalls keine Probleme. Oder hat von dort irgend jemand schon was Negatives gehört?
Zumindest in dieser Hinsicht ist mir dies angenehmer als der Lärm um das widerspenstige Medjugorje.

Gruß, ad_hoc

[cantus planus]

Die "Mittlerin der Gnaden" (Mediatrix) ist ein uralter Marientitel. Im Gegensatz zur "Miterlöserin" (Corredemptrix). Ein Titel, der vollkommen neu wäre, aber nichts Neues aussagen könnte. Aber eine Vielzahl von Mißverständnissen und ausgewachsenen Häresien heraufbeschwüre. Bei der "Mittlerin" ist eindeutig, dass die Gnaden nicht von Maria ausgehen (obwohl es auch hier befremdliche Ansichten gibt, wie ich ja schonmal schrieb), sondern von Christus gegeben und durch Maria vermittelt werden. Die tiefe Hoffnung, mit der wir die Mittlerin der Gnaden um Fürsprache anflehen dürfen, wird wunderbar im "Memorare" deutlich.

"Miterlöserin" kann nur dasselbe meinen, allerdings lässt schon das Wort an sich den Fehlschluß zu, Maria stünde mit dem Heiland auf einer Stufe und sie habe am Erlösungswerk gleichen Anteil. Solche Ansichten wären vollkommen unkatholisch und zu verwerfen.

[ottaviani]

ich glaube würde man Mediatrix zum Dogma erheben währen die herrschaften die Co Redemptrix wollen auch zufrieden

[cantus planus]

Hoffentlich. Allerdings frage ich mich, warum man da überhaupt etwas dogmatisieren muss. Bisher ging es ja auch sehr gut ohne.

[overkott]

Maria ist nicht nur als Gottesmutter, sondern als mater et magistra auch Gottesmittlerin immer schon geglaubt worden.