Paul Zulehner und die Pastoraltheologie

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martin v. tours
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von martin v. tours »

vorausgesetzt DAS stimmt -
ist es natürich kein skandal das ein kirchenzerstörer wie zulehner so etwas schreibt.
der skandal wäre für mich,das die öster. bischöfe diesen menschen auch noch fördern.
ein "prof." zulehner schreibt so etwas sicher nicht aus freundschaft oder nächstenliebe,der wird schon ein "prof." entsprechendes honorar bekommen.
das heisst ich muss mit meinem kirchenbeitrag auch noch einen kirchenzerstörer finanzieren - das ist ein skandal !

martin v. tours
(ein katholik der keinen kirchenbeitrag mehr bezahlt)
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Ralf

Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von Ralf »

Wenn ich es mir genau überlege: Zulehner zum Weihbischof zu machen wäre die beste Möglichkeit ihn ruhigzustellen. :anton:

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taddeo
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von taddeo »

Ralf hat geschrieben:Wenn ich es mir genau überlege: Zulehner zum Weihbischof zu machen wäre die beste Möglichkeit ihn ruhigzustellen. :anton:
Wie bei Wagner: Erst ernennen und dann vor der Weihe zum Rückzug zwingen, oder wie? :breitgrins:

civilisation
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von civilisation »

Zulehner hat es "endlich" gerafft - nur war dazu eigentlich keine eigene "Wertestudie" notwendig. Wenn Zulehner mit offenen Augen durch die Welt schreiten würde, hätte er es schon längst erkannt:
Aus der Studie geht hervor, dass sich die in den 199er Jahren festgestellte Wiederkehr der Religion in Österreich nicht fortgesetzt hat. Säkularisierungs- und Entkirchlichungsprozesse gehen demnach weiter.
Zulehner selbst sowie die verantwortlichen Damen und Herren in der Diözesanverwaltung und den Gemeinden der Diözese Linz sind dafür verantwortlich.

Mehr lesen? -> dann hier klicken: http://www.dioezese-linz.at/redaktion/i ... e_ID=4982

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taddeo
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von taddeo »

Wenn am Sonntag die Feier der Eucharistie durch den Priestermangel nicht mehr überall gewährleistet werden kann, müsse man über neue Formen des Priesteramts nachdenken, meint Zulehner. Er erinnerte an einen Vorschlag des heutigen Papstes aus dem Jahr 1970. Der damalige Theologieprofessor Joseph Ratzinger hatte für das Jahr 2000 neben den hauptamtlichen akademisch ausgebildeten ehelosen Priestern auch nebenberufliche ehrenamtliche verheiratete Priester für möglich gehalten.
(Hervorhebung von mir)

Sollte das aktuelle Geschehen in Linz etwa die Vorstufe zu so einer "Lösung" sein? Womöglich mit dem Segen des Papstes???

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overkott
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
Wenn am Sonntag die Feier der Eucharistie durch den Priestermangel nicht mehr überall gewährleistet werden kann, müsse man über neue Formen des Priesteramts nachdenken, meint Zulehner. Er erinnerte an einen Vorschlag des heutigen Papstes aus dem Jahr 1970. Der damalige Theologieprofessor Joseph Ratzinger hatte für das Jahr 2000 neben den hauptamtlichen akademisch ausgebildeten ehelosen Priestern auch nebenberufliche ehrenamtliche verheiratete Priester für möglich gehalten.
(Hervorhebung von mir)

Sollte das aktuelle Geschehen in Linz etwa die Vorstufe zu so einer "Lösung" sein? Womöglich mit dem Segen des Papstes???
Ich glaube, es geht um pragmatische Lösungen. Ökumene mit der Orthodoxie ist denkbar. Ich meine, darüber sollte ein neues Konzil befinden. Das muss nicht unbedingt im Vatikan stattfinden. Aber das wäre praktisch. Wichtig ist eine Erneuerung des kirchlichen Lebens aus dem Geist des Evangeliums. Sicher haben vor diesem Hintergrund die evangelischen Räte ihre besondere Berechtigung. Darauf hat schon der hl. Paulus hingewiesen. Die völlige Hingabe an Christus und die Kirche sind mit Ehe und Familie schwer vereinbar: die Vielzahl an Gottesdiensten, Gremiensitzungen und Seelsorgebesuchen, die Pastoralreisen und Visitationen. Die Ehe ist also nicht alleinseligmachend. Aber sie ist von Gott durch die Kirche doch als Sakrament eingesetzt und bringt damit die Wertschätzung geordnet gelebter Sexualität zum Ausdruck. Als möglicher Termin für das Konzil wäre Pfingsten 2011 denkbar.

civilisation
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von civilisation »

War Bonaventura eigentlich auch Prophet?
:pfeif:

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overkott
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

Gute Frage. Ich könnte mir zum Beispiel 2011 zu Ehren des hl. Irenäus, des hl. Thomas und des hl. Bonaventuras ein 3. Konzil in Lyon vorstellen. Ziel wäre, das 2. Vatikanum im Hinblick auf die Ökumene fortzusetzen und zu konkretisieren und die Einheit der westlichen und östlichen Kirche wiederherzustellen, was am 6. Juli 1272 vorübergehend gelungen war. Zur Wiederherstellung der Einheit könnten die Ostkirchen den Primat des Papstes anerkennen. Damit könnte der Papst das Recht der Höchstentscheidung bekommen, wenn ihm eine theologische oder kirchenrechtliche Streitfrage vorgelegt wird. Ansonsten gesteht der Papst den Ostkirchen weitgehende theologische und kirchenrechtliche Eigenständigkeit zu. Die Patriarchen könnten an künftigen Konklaven beteiligt werden. Im Hinblick auf die filioque-Frage bekräftigen beide Seiten die Möglichkeit beider Glaubensbekenntnisse. Gegenseitige Verketzerung wird mit einem Anathema belegt.
Zuletzt geändert von overkott am Freitag 19. Juni 2009, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.

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taddeo
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von taddeo »

Overkott, zu früheren Zeiten hat man Leuten schon wegen wesentlich vernünftigerer Vorschläge den "Goldenen Scheiterhaufen" 1. Klasse verliehen ... :achselzuck: :vogel:

Du solltest mal einen Filmemacher fragen, ob er daraus nicht einen Science-Fiction-Streifen drehen mag, so a la "In den Schuhen des Overkott". Da könntest Du vielleicht gut mitverdienen.

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Christiane
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von Christiane »

taddeo hat geschrieben:
Wenn am Sonntag die Feier der Eucharistie durch den Priestermangel nicht mehr überall gewährleistet werden kann, müsse man über neue Formen des Priesteramts nachdenken, meint Zulehner. Er erinnerte an einen Vorschlag des heutigen Papstes aus dem Jahr 1970. Der damalige Theologieprofessor Joseph Ratzinger hatte für das Jahr 2000 neben den hauptamtlichen akademisch ausgebildeten ehelosen Priestern auch nebenberufliche ehrenamtliche verheiratete Priester für möglich gehalten.
(Hervorhebung von mir)

Sollte das aktuelle Geschehen in Linz etwa die Vorstufe zu so einer "Lösung" sein? Womöglich mit dem Segen des Papstes???
Allein schon bei den Worten "nebenberuflich" und "ehrenamtlich" gruselt es mich. Priester ist doch kein Job wie jeder andere. "Oh, ich arbeite jetzt nebenberuflich als Priester." Echt toll. :umkuck:
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overkott
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:Overkott, zu früheren Zeiten hat man Leuten schon wegen wesentlich vernünftigerer Vorschläge den "Goldenen Scheiterhaufen" 1. Klasse verliehen ... :achselzuck: :vogel:

Du solltest mal einen Filmemacher fragen, ob er daraus nicht einen Science-Fiction-Streifen drehen mag, so a la "In den Schuhen des Overkott". Da könntest Du vielleicht gut mitverdienen.
Dir sollte es weniger um Polemik als eher um den ungeteilten Rock Christi gehen. Natürlich kann durch einen Formelkompromiss die Einheit vom Himmel zur Erde und von den Hirten zur Herde kommen. Dabei geht es darum, mit Christus den Weg zur Einheit der Kirche weiter zu beschreiten. Um genügend Zeit für die theologischen Fragen zu haben, könnte das Konzil über mehrere Sitzungen verteilt von 2011 bis 2016 dauern. Der himmlische Vater wird seinen Kindern seinen Beistand gewähren, wenn sie ihn darum nur inständig bitten. Möge das Konzil unter dem Schutz und Schirm der Gottesmutter stehen.

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taddeo
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Overkott, zu früheren Zeiten hat man Leuten schon wegen wesentlich vernünftigerer Vorschläge den "Goldenen Scheiterhaufen" 1. Klasse verliehen ... :achselzuck: :vogel:

Du solltest mal einen Filmemacher fragen, ob er daraus nicht einen Science-Fiction-Streifen drehen mag, so a la "In den Schuhen des Overkott". Da könntest Du vielleicht gut mitverdienen.
Dir sollte es weniger um Polemik als eher um den ungeteilten Rock Christi gehen. Natürlich kann durch einen Formelkompromiss die Einheit vom Himmel zur Erde und von den Hirten zur Herde kommen. Dabei geht es darum, mit Christus den Weg zur Einheit der Kirche weiter zu beschreiten. Um genügend Zeit für die theologischen Fragen zu haben, könnte das Konzil über mehrere Sitzungen verteilt von 2011 bis 2016 dauern. Der himmlische Vater wird seinen Kindern seinen Beistand gewähren, wenn sie ihn darum nur inständig bitten. Möge das Konzil unter dem Schutz und Schirm der Gottesmutter stehen.
Overkott, mir geht es nicht um Polemik.

Aber was Du schreibst, ist noch utopischer als eine Utopie. Wenn der Papst heute ein Konzil einberufen würde, dann würde er die "Linzer Verhältnisse" für die Gesamtkirche provozieren, denn die Mehrheit der Bischöfe würde dafür stimmen. Die Orthodoxie würde eh nicht mitmachen, allein deshalb, weil es ein "päpstliches" Konzil ist; die Protestanten könnten sich wohl allenfalls mit dem Ziel einer "feindlichen Übernahme" der Kirche dazu bereit finden (wozu sie wohl auf die Unterstützung einer großen Zahl katholischer Konzilsväter rechnen dürften).

Wie fast jedes Konzil in der Vergangenheit wäre auch so eines maßgeblich von Interessen geleitet, die außerhalb der Kirche liegen. Der Depp wäre am Ende auf jeden Fall nur der Papst. Es sei denn, Benedikt XVI. würde am Ende des Konzils sagen "das war's dann, habe die Ehre" und abdanken, um den Weg zur overkottschen Ökumene freizumachen.

Nein, das ist für mich keine Vision einer kirchlichen Zukunft, die ich noch erleben möchte. Tut mir leid.

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overkott
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Overkott, zu früheren Zeiten hat man Leuten schon wegen wesentlich vernünftigerer Vorschläge den "Goldenen Scheiterhaufen" 1. Klasse verliehen ... :achselzuck: :vogel:

Du solltest mal einen Filmemacher fragen, ob er daraus nicht einen Science-Fiction-Streifen drehen mag, so a la "In den Schuhen des Overkott". Da könntest Du vielleicht gut mitverdienen.
Dir sollte es weniger um Polemik als eher um den ungeteilten Rock Christi gehen. Natürlich kann durch einen Formelkompromiss die Einheit vom Himmel zur Erde und von den Hirten zur Herde kommen. Dabei geht es darum, mit Christus den Weg zur Einheit der Kirche weiter zu beschreiten. Um genügend Zeit für die theologischen Fragen zu haben, könnte das Konzil über mehrere Sitzungen verteilt von 2011 bis 2016 dauern. Der himmlische Vater wird seinen Kindern seinen Beistand gewähren, wenn sie ihn darum nur inständig bitten. Möge das Konzil unter dem Schutz und Schirm der Gottesmutter stehen.
Overkott, mir geht es nicht um Polemik.

Aber was Du schreibst, ist noch utopischer als eine Utopie. Wenn der Papst heute ein Konzil einberufen würde, dann würde er die "Linzer Verhältnisse" für die Gesamtkirche provozieren, denn die Mehrheit der Bischöfe würde dafür stimmen. Die Orthodoxie würde eh nicht mitmachen, allein deshalb, weil es ein "päpstliches" Konzil ist; die Protestanten könnten sich wohl allenfalls mit dem Ziel einer "feindlichen Übernahme" der Kirche dazu bereit finden (wozu sie wohl auf die Unterstützung einer großen Zahl katholischer Konzilsväter rechnen dürften).

Wie fast jedes Konzil in der Vergangenheit wäre auch so eines maßgeblich von Interessen geleitet, die außerhalb der Kirche liegen. Der Depp wäre am Ende auf jeden Fall nur der Papst. Es sei denn, Benedikt XVI. würde am Ende des Konzils sagen "das war's dann, habe die Ehre" und abdanken, um den Weg zur overkottschen Ökumene freizumachen.

Nein, das ist für mich keine Vision einer kirchlichen Zukunft, die ich noch erleben möchte. Tut mir leid.
Du weißt, dass es um eine echte Fortschreibung des 2. Vatikanums geht. Die Dokumente sollen weiter mit Leben erfüllt werden. Das bedeutet, dass man sich auch auf Teilbereiche beschränken kann. Nach der allgemeinen Ökumenischen Anerkennung anderer Glaubensrichtungen und Gemeinschaften, würde es diesmal um die Einheit mit den Ostkirchen im Besonderen gehen. Das dürften sich auch Orthodoxe Patriarchen wünschen. Wieviel weitere Einheit möglich ist, müsste ausgelotet werden. Aber ich habe ein großes Vertrauen auf den Heiligen Geist. Je überschaubarer die Themen sind, desto eher werden brauchbare Ergebnisse zu erwarten sein. Im entsprechenden Rahmen könnte für die lateinische Kirche überprüft werden, inwieweit die Regelungen zum Zölibat den Orthodoxen Kirchen angeglichen werden könnten. Es könnte im Zuge der neu geschenkten Einheit auch eine gegenseitige eucharistische Gastfreundschaft gewährt werden. Für eine weitergehende Ökumene über das Erreichte hinaus mit den Protestanten sehe ich zur Zeit weniger Chancen, aufgrund ekklesiologischer Unterschiede, dem Fehlen der apostolischen Sukzession und mangelnder Ansprechpartner für verbindliche Vereinbarungen. Gleichwohl sollten Laien sich um eine enge Kooperation mit evangelischen Christen in ihren ureigenen Bereichen von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik weiter intensiv bemühen.

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Christiane
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von Christiane »

Hm, ich finde Overkotts Beitrag eigentlich ganz vernünftig (er hat schon wirklich haarsträubenderes geschrieben). Allerdings würde ich noch gerne wissen, was er hier unter "theologischer Eigenständigkeit" versteht. Das Problem ist aber, dass es insgesamt eine ziemlich utopische Vorstellung (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) ist, die er da unterbreitet. Man muß ja auch bedenken, dass es immer zwei Seiten gibt. Und ich habe den Eindruck, dass sich die Orthodoxie selbst sehr gut gefällt und längst nicht so einigungswütig ist, wie manche aus dem lateinischen Lager. Und ich denke, es ist auch für die Katholische Kirche der bessere Weg, auf den eigenen Prinzipien (jene, die nicht verhandelbar sind) zu beharren, anstatt den anderen mit Kompromissvorschlägen die Türen einzurennen. Und persönlich würde ich noch einige weitere hundert Jahre Schisma einer übers Knie gebrochenen Pseudo-Einheit vorziehen.

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overkott
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

Die Orthodoxie hat den Ehrenprimat des Papstes anerkannt und spricht von einem Liebesbund. Jetzt geht es darum, dem Liebesbund eine rechtliche Form zu geben. Das kann dadurch geschehen, dass sie prinzipiell den Primat anerkennt, aber der Primat praktisch erst wirksam wird, wenn von beiden Streitparteien der Papst um eine Höchstentscheidung gebeten wird. Theologische Eigenständigkeit bedeutet etwa die Anerkenntnis beider Möglichkeiten bei der filioque-Frage. Denn die Ostkirchen können sich zurecht auf eine von alters her gültige Formel berufen, während die lateinische Kirche sich zurecht auf theologische Argumente und das Wirken des Heiligen Geistes berufen kann.

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Christiane
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von Christiane »

Da gehe ich im Prinzip mit dir d'accord, Overkott. Wie gesagt halte ich so eine Einigung im Moment allerdings für utopisch.
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overkott
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

Wünschen wir dem Papst, dass er sein priesterliches Leben damit vollendet, womit er es begonnen hat: mit einem Konzil. Und darin aufblüht, was ihm der Herr in seinen ersten Studien als Samen eingepflanzt hat.

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Christiane
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von Christiane »

Christiane hat geschrieben:Wie gesagt halte ich so eine Einigung im Moment allerdings für utopisch.
Nehmen wir zum Beispiel mal deinen Vorschlag zur Ausübung des päpstlichen Primats. Aus unserer (lateinischer) Sicht mag das eine sehr zurückhaltende Form der Ausübung sein, die du da vorschlägst und ein weites Entgegenkommen gegenüber den Ostkirchen. Die Orthodoxen werden aber bereits bei der Vorstellung den Papst als quasi obersten Schiedsrichter anzuerkennen (und darauf läuft dein Modell ja hinaus) schon dankend abwinken und auf die ökumenischen Konzilien verweisen, denen nach ihrer Sicht die höchste und letztentscheidende Lehrautorität zukommt.

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taddeo
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Wünschen wir dem Papst, dass er sein priesterliches Leben damit vollendet, womit er es begonnen hat: mit einem Konzil. Und darin aufblüht, was ihm der Herr in seinen ersten Studien als Samen eingepflanzt hat.
Aus den oben schon genannten Gründen bin ich mir nicht sicher, ob ich ihm das wünschen möchte.

Papst Benedikt ist zwar seit seiner Bischofserhebung bis hin zur Papstwahl immer treu den Weg gegangen, den die Kirche von ihm erwartete und nicht den, den er selber lieber wollte - aber muß man ihm deswegen auch noch das Martyrium an den Hals wünschen?

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overkott
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

Christiane hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Wie gesagt halte ich so eine Einigung im Moment allerdings für utopisch.
Nehmen wir zum Beispiel mal deinen Vorschlag zur Ausübung des päpstlichen Primats. Aus unserer (lateinischer) Sicht mag das eine sehr zurückhaltende Form der Ausübung sein, die du da vorschlägst und ein weites Entgegenkommen gegenüber den Ostkirchen. Die Orthodoxen werden aber bereits bei der Vorstellung den Papst als quasi obersten Schiedsrichter anzuerkennen (und darauf läuft dein Modell ja hinaus) schon dankend abwinken und auf die ökumenischen Konzilien verweisen, denen nach ihrer Sicht die höchste und letztentscheidende Lehrautorität zukommt.

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Der Primat des Papstes ist von seinem Wesen her immer schon ein Dienst an den ökumenischen Konzilien, gewissermaßen eine Fußwaschung.

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overkott
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wünschen wir dem Papst, dass er sein priesterliches Leben damit vollendet, womit er es begonnen hat: mit einem Konzil. Und darin aufblüht, was ihm der Herr in seinen ersten Studien als Samen eingepflanzt hat.
Aus den oben schon genannten Gründen bin ich mir nicht sicher, ob ich ihm das wünschen möchte.

Papst Benedikt ist zwar seit seiner Bischofserhebung bis hin zur Papstwahl immer treu den Weg gegangen, den die Kirche von ihm erwartete und nicht den, den er selber lieber wollte - aber muß man ihm deswegen auch noch das Martyrium an den Hals wünschen?
Der Herr wird weiter mit ihm sein. Darum braucht er nicht zu fürchten, was seit über 700 Jahren auf Vollendung wartet. Ich glaube, dass die Zeit reif ist. Die Welt wartet auf ein weiteres Zeichen der Einheit, auf einen Schimmer der Hoffnung, auf dieses Konzil.

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Christiane
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von Christiane »

Mensch Overkott, deine Denkansätze sind ja im Grunde ganz brauchbar, aber mit deinem zuckrig-pathetischen Geleier kannst du einen schon echt verrückt machen. Nichts für ungut.
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von cantus planus »

Christiane hat geschrieben:Mensch Overkott, deine Denkansätze sind ja im Grunde ganz brauchbar, aber mit deinem zuckrig-pathetischen Geleier kannst du einen schon echt verrückt machen. Nichts für ungut.
Das hast du schön formuliert. Ich hatte dazu schon heute Mittag etwas anderes geschrieben, was ich dann freiwillig wieder gelöscht habe.
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

Christiane hat geschrieben:Mensch Overkott, deine Denkansätze sind ja im Grunde ganz brauchbar, aber mit deinem zuckrig-pathetischen Geleier kannst du einen schon echt verrückt machen. Nichts für ungut.
Ich werde mich um eine erklärende und verklärende Sprache bemühen.

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cantus planus
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Mensch Overkott, deine Denkansätze sind ja im Grunde ganz brauchbar, aber mit deinem zuckrig-pathetischen Geleier kannst du einen schon echt verrückt machen. Nichts für ungut.
Ich werde mich um eine erklärende und verklärende Sprache bemühen.
Das letztere ist nicht nötig. Wenn man sich der Qual unterzieht, manche deiner Beiträge komplett zu lesen, versteht man trotzdem kein Wort. Subjekt, Verb, Objekt. Du solltest Karl Rahner mit Franz Müntefering kreuzen, damit man dich endlich versteht.
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Mensch Overkott, deine Denkansätze sind ja im Grunde ganz brauchbar, aber mit deinem zuckrig-pathetischen Geleier kannst du einen schon echt verrückt machen. Nichts für ungut.
Ich werde mich um eine erklärende und verklärende Sprache bemühen.
Das letztere ist nicht nötig. Wenn man sich der Qual unterzieht, manche deiner Beiträge komplett zu lesen, versteht man trotzdem kein Wort. Subjekt, Verb, Objekt. Du solltest Karl Rahner mit Franz Müntefering kreuzen, damit man dich endlich versteht.
Du meinst: Ich kann Bischof?

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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Mensch Overkott, deine Denkansätze sind ja im Grunde ganz brauchbar, aber mit deinem zuckrig-pathetischen Geleier kannst du einen schon echt verrückt machen. Nichts für ungut.
Ich werde mich um eine erklärende und verklärende Sprache bemühen.
Das letztere ist nicht nötig. Wenn man sich der Qual unterzieht, manche deiner Beiträge komplett zu lesen, versteht man trotzdem kein Wort. Subjekt, Verb, Objekt. Du solltest Karl Rahner mit Franz Müntefering kreuzen, damit man dich endlich versteht.
Du meinst: Ich kann Bischof?
Sagen wir mal so: den Bischofsstuhl von Mainz könnte man problemlos mit dir besetzen.
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Mensch Overkott, deine Denkansätze sind ja im Grunde ganz brauchbar, aber mit deinem zuckrig-pathetischen Geleier kannst du einen schon echt verrückt machen. Nichts für ungut.
Ich werde mich um eine erklärende und verklärende Sprache bemühen.
Das letztere ist nicht nötig. Wenn man sich der Qual unterzieht, manche deiner Beiträge komplett zu lesen, versteht man trotzdem kein Wort. Subjekt, Verb, Objekt. Du solltest Karl Rahner mit Franz Müntefering kreuzen, damit man dich endlich versteht.
Du meinst: Ich kann Bischof?
Sagen wir mal so: den Bischofsstuhl von Mainz könnte man problemlos mit dir besetzen.
Auf jeden Fall bliebe dann Mainz weiterhin papsttreu.

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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Auf jeden Fall bliebe dann Mainz weiterhin papsttreu.
Genau so, wie Dechant Friedl "weiterhin dem Zölibat treu bleibt"? :breitgrins:
Du Scherzkeks. Daß Mainz dann vielleicht papsttreu würde, mag sein; aber bleiben ... ???

Raimund J.
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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von Raimund J. »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Auf jeden Fall bliebe dann Mainz weiterhin papsttreu.
Genau so, wie Dechant Friedl "weiterhin dem Zölibat treu bleibt"? :breitgrins:
Du Scherzkeks. Daß Mainz dann vielleicht papsttreu würde, mag sein; aber bleiben ... ???
Mainz würde bonaventuranisch werden!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von taddeo »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Auf jeden Fall bliebe dann Mainz weiterhin papsttreu.
Genau so, wie Dechant Friedl "weiterhin dem Zölibat treu bleibt"? :breitgrins:
Du Scherzkeks. Daß Mainz dann vielleicht papsttreu würde, mag sein; aber bleiben ... ???
Mainz würde bonaventuranisch werden!
Ob das schlimmer wäre als lehmännisch? :blinker:

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Re: Paul Zulehner neuer Weihbischof in Linz

Beitrag von overkott »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Auf jeden Fall bliebe dann Mainz weiterhin papsttreu.
Genau so, wie Dechant Friedl "weiterhin dem Zölibat treu bleibt"? :breitgrins:
Du Scherzkeks. Daß Mainz dann vielleicht papsttreu würde, mag sein; aber bleiben ... ???
Mainz würde bonaventuranisch werden!
Ich würde die Ökumene vorantreiben, die Alte Messe öfter erlauben und eine jährliche Pilgerfahrt zum Grab des hl. Bonaventuras mit einer Wallfahrt nach Lourdes verbinden.

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