Der "gute" Katholik im "Alltagsleben"

Allgemein Katholisches.
Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Der "gute" Katholik im "Alltagsleben"

Beitrag von Staubkorn »

Im Bezug zum Forumsbeitrag "Glaubensabweichler in Orden?" möchte ich an alle Katholiken hier Frage stellen: "Wie hat sich ein guter Katholik im Alltagsleben zu verhalten? Was "darf" er? Was sollte er, bzw. muss er vermeiden? Was ist absolut Tabu?" (Siehe Forumsbeitrag- übers Feuer laufen, die Sonnenwendfeier feiern usw.) Als "Hilfethemen:
1. In der Ehe?
2. In der Familie/Verwandschaft?
3. Im Freundeskreis?
4. Im Verein?
5. In der Begegnung mit anderen Menschen im gleichen Glauben, im
"anderen" Glauben?
6. In der Kirche?
7. Im Forum?

Und wo fängt bei Euch die "Sünde" an?
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Chrysostomus
Beiträge: 268
Registriert: Montag 28. April 2008, 17:23
Wohnort: Würzburg

Beitrag von Chrysostomus »

Man nehme eine Bibel zur Hand, schlage das Neue Testament auf und beginne zu lesen. Du wirst sehen, dass alle deine Fragen mal explizit, mal implizit dir beantwortet werden durch Christus und Seine Apostel. Wir müssen die Antwort nur hören wollen. Und dann auch befolgen.

Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Beitrag von Staubkorn »

Ok, wo ist die Bibelstelle mit dem Feuerlaufen? Und mit dem Fußballspielen? Weihnachtsfest? Mistelzweige über die Türe hängen? Sonnenwendfeier feiern? Glühwein trinken?
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Benutzeravatar
Peti
Beiträge: 2566
Registriert: Donnerstag 4. Oktober 2007, 11:45
Wohnort: Landkreis München

Beitrag von Peti »

Als Einleitung:
Als Katholik erfahre ich meinen Glauben zunächst als Geschenk.
Ein Geschenk, das meine Antwort erfordert.

Chrysostomus
Beiträge: 268
Registriert: Montag 28. April 2008, 17:23
Wohnort: Würzburg

Beitrag von Chrysostomus »

Staubkorn hat geschrieben:Ok, wo ist die Bibelstelle mit dem Feuerlaufen? Und mit dem Fußballspielen? Weihnachtsfest? Mistelzweige über die Türe hängen? Sonnenwendfeier feiern? Glühwein trinken?
Ich schrieb:
mal implizit dir beantwortet werden
und:
Wir müssen die Antwort nur hören wollen.
Und ich schrieb das oben nicht nur einfach so, sondern aus einem gewissen Grund. Die Betonung liegt auf IMPLIZIT und darauf, dass wir unser Herz öffnen müssen für die Schrift.

Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Beitrag von Staubkorn »

Ein offenes Herz für die Schrift setzt doch voraus nicht andere zu "richten"? Denn dieser Mönch hat niemanden umgebracht, hat niemanden verletzt, gegen kein Gebot verstoßen, nicht über Gott gelästert usw. und hat letztendlich niemanden "gerichtet".
Das schlimeste ist m.E. ist die Motivation andere zu richten.
Ich möchte somit endlich erfahren, was es für ein Problem sein sollte, dass ein katholischer, christlicher Mönch über das Feuer gelaufen ist?
Weiterhin, was ist Dir als Christin dann wichtig?
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Chrysostomus
Beiträge: 268
Registriert: Montag 28. April 2008, 17:23
Wohnort: Würzburg

Beitrag von Chrysostomus »

Die Schrift ruft uns dazu auf, die Geister zu unterscheiden und unseren Nächsten nicht in die Irre laufen zu lassen.

Was mir als Christ wichtig ist? Christus. Denn nur dann darf ich es mir anmaßen, mich nach Ihm zu benennen.

Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Beitrag von Staubkorn »

Gut, aber wie vereinbarst Du Deinen Glauben im Alltagsleben? Wo ist für Dich Christus und wo nicht?
Ist eine spirituelle Praxis für einen Katholiken gänzlich untersagt? Und wo steht sowas in der Bibel? Ist dann rein "materielles" anzunehmen?
Du erwähntest Feuerlaufen rein materiell wäre in Ordung. Spirituelle, z.B. für die Motivation, für das Selbstbewusstsein, für die Geisteskontrolle wäre nicht in Ordnung. "Spirituelles" Fußballspielen wäre aber für einen Katholiken aus zu unterlassen.
Was ist dann für Dich spirituell?
Und ich möchte einen "bogen" spannen zur Sexualität. Ist materielle Sexualität in Ordung, wenn es zur alleinigen "lustbefriedigung" geht- wäre dann MATERIELL oder ist die Sexualität dafür gedacht, lediglich ein "gutes" Kind zu zeugen- wäre dann SPIRITUELL.
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Staubkorn hat geschrieben:Ok, wo ist die Bibelstelle mit dem Feuerlaufen? Und mit dem Fußballspielen? Weihnachtsfest? Mistelzweige über die Türe hängen? Sonnenwendfeier feiern? Glühwein trinken?
Und wo steht, daß ein Christ/Katholik Fernsehen oder Rockmusik hören darf?

Pinchas Lapide sagte mal, man könne die Bibel wörtlich nehmen oder ernst.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Staubkorn hat geschrieben:Ein offenes Herz für die Schrift setzt doch voraus nicht andere zu "richten"? Denn dieser Mönch hat niemanden umgebracht, hat niemanden verletzt, gegen kein Gebot verstoßen, nicht über Gott gelästert usw. und hat letztendlich niemanden "gerichtet".
Das schlimeste ist m.E. ist die Motivation andere zu richten.
Ich möchte somit endlich erfahren, was es für ein Problem sein sollte, dass ein katholischer, christlicher Mönch über das Feuer gelaufen ist?
Weiterhin, was ist Dir als Christin dann wichtig?
Ich weiß von einem Kapuziner, der in Workshops regelmäßig Teilnehmer mit bis dato eher geringem Selbstvertrauen über Feuer, besser: über Kohle laufen lies.
Sie merkten, daß sie es schafften, Ängste zu überwinden, gewannen an Selbstvertrauen.
Wo liegt da das Problem?
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
monsieur moi
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 11. Februar 2007, 20:50
Wohnort: Bistum Münster

Beitrag von monsieur moi »

Pit hat geschrieben: Pinchas Lapide sagte mal, man könne die Bibel wörtlich nehmen oder ernst.
:jump:
Staubkorn hat geschrieben: Und ich möchte einen "bogen" spannen zur Sexualität. Ist materielle Sexualität in Ordung, wenn es zur alleinigen "lustbefriedigung" geht- wäre dann MATERIELL oder ist die Sexualität dafür gedacht, lediglich ein "gutes" Kind zu zeugen- wäre dann SPIRITUELL.
Das kann man aber sicher nicht so zerpflücken in "materiell" und "spirituell". Denn das eigentliche, göttliche Ziel der Sexualität ist doch, wie du sagst, "gute Kinder" zu zeugen. Ein anderes, wirkliches Ziel gibt es dabei nicht. Die "Lustbefriedigung" mag Mittel zum Ziel sein, das Ziel, eben das Kind, ist aber, wie du richtig sagst ein Spirituelles. Deshalb lässt sich die menschliche Sexualität auch nicht auf etwas materielles reduzieren.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:
Staubkorn hat geschrieben:Ok, wo ist die Bibelstelle mit dem Feuerlaufen? Und mit dem Fußballspielen? Weihnachtsfest? Mistelzweige über die Türe hängen? Sonnenwendfeier feiern? Glühwein trinken?
Und wo steht, daß ein Christ/Katholik Fernsehen oder Rockmusik hören darf?
1Thess 5,21

Das kannst du ruhig wörtlich nehmen.

Oder auch ernst.

Chrysostomus
Beiträge: 268
Registriert: Montag 28. April 2008, 17:23
Wohnort: Würzburg

Beitrag von Chrysostomus »

Staubkorn hat geschrieben:Gut, aber wie vereinbarst Du Deinen Glauben im Alltagsleben? Wo ist für Dich Christus und wo nicht?
Ist eine spirituelle Praxis für einen Katholiken gänzlich untersagt? Und wo steht sowas in der Bibel? Ist dann rein "materielles" anzunehmen?
Du erwähntest Feuerlaufen rein materiell wäre in Ordung. Spirituelle, z.B. für die Motivation, für das Selbstbewusstsein, für die Geisteskontrolle wäre nicht in Ordnung. "Spirituelles" Fußballspielen wäre aber für einen Katholiken aus zu unterlassen.
Was ist dann für Dich spirituell?
Und ich möchte einen "bogen" spannen zur Sexualität. Ist materielle Sexualität in Ordung, wenn es zur alleinigen "lustbefriedigung" geht- wäre dann MATERIELL oder ist die Sexualität dafür gedacht, lediglich ein "gutes" Kind zu zeugen- wäre dann SPIRITUELL.
Die Argumentation stammt zwar jetzt nicht aus diesem Thread, sondern aus dem anderen, aber gut, ich antworte auch hier: Spirituelle Praxis für Katholiken (alle Christen) dann, wenn es christliche Praxis ist.

Fußballspielen und Feuerlaufen sind keine christliche Praxis. Aber Eucharistiefeier, Schriftlesung, Gebet, Kontemplation, Anbetung (diese Liste bleibt unvollständig) sind christliche Praxis.

Warum das eine und das andere nicht? Weil das eine sich mit dem Glauben an den EINEN Gott vereinbaren lässt, das andere nicht. Weil das eine auf den EINEN Gott ausgerichtet ist, das andere nicht.

Eine christliche Praxis ist dann christlich, wenn ihr Anfang, ihr Weg und ihr Ziel Christus ist. Nur dann kann sie uns dienen, Christus näher zu kommen.

Mit deinem Auspielen von spirituell-materiell gehst du vollkommen an meiner Aussage vorbei, wie dir hoffentlich jetzt eher verständlich wird. Deshalb muss ich darauf auch nicht mehr antworten. Anhand deiner Argumentation erschließt sich die Antwort von selbst. Wobei dieser Bogen zur Sexualität also nicht nur hinkt, sondern schon fünf Krücken braucht, um sich nur irgendwie aufrecht zu halten.


edit: Wg. Zwischenbeiträgen Zitat eingefügt.

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Beitrag von Kilianus »

monsieur moi hat geschrieben:Denn das eigentliche, göttliche Ziel der Sexualität ist doch, wie du sagst, "gute Kinder" zu zeugen. Ein anderes, wirkliches Ziel gibt es dabei nicht.
Nö. Weiteres Ziel: das Wohl der Ehegatten. Behauptet jedenfalls der Katechismus der katholischen Kirche.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

overkott hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:
Staubkorn hat geschrieben:Ok, wo ist die Bibelstelle mit dem Feuerlaufen? Und mit dem Fußballspielen? Weihnachtsfest? Mistelzweige über die Türe hängen? Sonnenwendfeier feiern? Glühwein trinken?
Und wo steht, daß ein Christ/Katholik Fernsehen oder Rockmusik hören darf?
1Thess 5,21

Das kannst du ruhig wörtlich nehmen.

Oder auch ernst.
Ich nehme es wörtlich - so ist es gemeint - und ernst, besonders den zweiten Abschnitt: "...das Gute behaltet!"
Deswegen kann ich auch als Christ manche Schriften von Buddha und von Aristoteles lesen.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
monsieur moi
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 11. Februar 2007, 20:50
Wohnort: Bistum Münster

Beitrag von monsieur moi »

Kilianus hat geschrieben:
monsieur moi hat geschrieben:Denn das eigentliche, göttliche Ziel der Sexualität ist doch, wie du sagst, "gute Kinder" zu zeugen. Ein anderes, wirkliches Ziel gibt es dabei nicht.
Nö. Weiteres Ziel: das Wohl der Ehegatten. Behauptet jedenfalls der Katechismus der katholischen Kirche.
Geht doch mit dem von Staubkorn so tituliertem "guten Kind" und einer geglückten Ehe/Familie Hand in Hand, wie ich das sehe.
Es ging mir nur darum, dass man die Ehe nicht zu etwas materiellem degradieren kann.

Chrysostomus
Beiträge: 268
Registriert: Montag 28. April 2008, 17:23
Wohnort: Würzburg

Beitrag von Chrysostomus »

monsieur moi hat geschrieben:Es ging mir nur darum, dass man die Ehe nicht zu etwas materiellem degradieren kann.
Ich bin nicht verheiratet. Aber ich sähe genauso ein Problem darin, die Ehe rein zu ver-spiritualisieren. Wie immer ist die von Gott geschenkte Realität von beiden Naturen durchwirkt.

Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Beitrag von Staubkorn »

Ich habe Chrysostomus dazu befragt. Denn sie meinte "materielles" Fußballspielen wäre ok. Deshalb frage ich mich, wo ich die "Interpretation" aus der Bibel ableiten kann, dass allein "materielles" zu befürworten ist und "spirituelles" abzulehnen sei?!?
Ich habe folgende Sichtweise.
1. Niemanden zu richten (es sei denn er verstößt gegen die 10 Gebote-das hat m.E. weder der franziskanische Mönch, noch die dominikanische Nonne getan).
2. Das Thema Fußballspielen oder über das Feuer laufen, lehne ich nicht ab. Obwohl ich eher zum "Feuer laufen" tendieren würde, denn hier steht kein "Sieg", keine "Konkurrenz" im Vordergrund, sondern eher, wenn schon "Sieg" dann über den eigenen Geist. Der die Angewohnheit hat, einmal an dies zu denken, dann an jenes und eigentlich immer "gestört" ist.
3. Sexualität ist dafür da, gute Kinder zu zeigen und nicht einen anderen Menschen zum "Lustobjekt" zu machen. Aber wenn der Geist (siehe oben) nicht einen "Fokus" erhält, wandert er dann halt "von Mann zu Mann" oder von "Frau zu Frau". Dieser verwirrte Geist sieht, dann nur den Körper aber nicht der Geist, das Herz den Menschen hinter diesen grobstofflichen Körper.

Interesant ist übrigens das Jesus übers Wasser gelaufen ist. :)
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Beitrag von Kilianus »

Staubkorn hat geschrieben:Ein offenes Herz für die Schrift setzt doch voraus nicht andere zu "richten"? Denn dieser Mönch hat niemanden umgebracht, hat niemanden verletzt, gegen kein Gebot verstoßen, nicht über Gott gelästert usw. und hat letztendlich niemanden "gerichtet".
Das schlimeste ist m.E. ist die Motivation andere zu richten.
Ich möchte somit endlich erfahren, was es für ein Problem sein sollte, dass ein katholischer, christlicher Mönch über das Feuer gelaufen ist?
Weiterhin, was ist Dir als Christin dann wichtig?
Irgendwie HABE ich das Gefühl dass, Du es für falsch hältst dass, andere "hier" den Mönch, kritisiert usw. haben. Du willst nämlich dass diese sich "dafür" rechtfertigen. Ich finde das m.E. intolerant von Dir weil, Du damit über diese aus dem "Forum" ja richtest. Und wo "steht" in der Bibel dass man nicht, als katholisches christliches Forumsmitglied oder Forumsmitgliedin falsch finden DARF was dieser Mönch, macht? Wäre es nicht viel mehr, dem EVANGELIUM entsprechend "offen" zu sein für diese Mönchkritiker?

Benutzeravatar
monsieur moi
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 11. Februar 2007, 20:50
Wohnort: Bistum Münster

Beitrag von monsieur moi »

Chrysostomus hat geschrieben:
monsieur moi hat geschrieben:Es ging mir nur darum, dass man die Ehe nicht zu etwas materiellem degradieren kann.
Ich bin nicht verheiratet. Aber ich sähe genauso ein Problem darin, die Ehe rein zu ver-spiritualisieren. Wie immer ist die von Gott geschenkte Realität von beiden Naturen durchwirkt.
Ist ja vollkommen richtig.
Wenn man die Sexualität allerdings unter dem Aspekt des "Lustgewinnes" sieht, wird doch jegliche Spiritualität hinfällig, die christliche Ehe zur Familiengründung verliert dann ihre Bedeutung.
Vielleicht ist es eine persönliche Ansichtssache, dass ich das so sehe, aber ich finde deshalb, dass die (christliche) Ehe vielleicht keine rein spirituelle Sache ist, wohl aber im Kern von spiritueller Natur ist. Wenn ich mich jetzt ganz arg irren sollte, möge man mich bitte darauf hinweisen.

Chrysostomus
Beiträge: 268
Registriert: Montag 28. April 2008, 17:23
Wohnort: Würzburg

Beitrag von Chrysostomus »

Staubkorn hat geschrieben:Ich habe Chrysostomus dazu befragt. Denn sie meinte "materielles" Fußballspielen wäre ok.
Das Gegensatzpaar spirituell-materiell ist dein eigenes und nicht meines. Dementsprechend unterstellst du mir hier eine Aussage, die dein eigenes Wunschdenken ist, dass ich es gesagt hätte. Das Wunschdenken entspricht aber nicht der Tatsache.

Dass aber gerne andere zur Zielscheibe für die Projektion der eigenen Absurditäten benutzt werden, ist hinlänglich bekannt. Ich schließe mich Kilianus in seiner Rückfrage an. Und monsieur moi in seiner Einschätzung der Ehe, genauso, wie er es schreibt, habe ich es nämlich gemeint. Wunderbar, dass wenigstens an einigen Stellen noch gegenseitiges Verständnis möglich ist, da man aufeinander eingehen kann, weil man dem anderen zugehört hat.

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

Jemand viel Klügeres als ich hat mal sehr schön formuliert, was er tun muss - das bezog sich soweit ich weiß auf seine Aktivitäten als Bischof, aber man kann das wohl auch auf jeden Christen und Katholiken beziehen, jedenfalls in seiner Rolle als solcher (und wann ist man nicht in der Rolle?!):
Na wer wohl? hat geschrieben:Unruhestifter zurecht weisen,
Kleinmütige trösten,
Sich der Schwachen annehmen,
Gegner widerlegen,
Sich vor Nachstellern hüten,
Ungebildete lehren,
Träge wachrütteln,
Händelsucher zurückhalten,
Eingebildeten den rechten Platz anweisen,
Streitende besänftigen,
Armen helfen,
Unterdrückte befreien,
Gute ermutigen,
Böse ertragen,
Und ach, alle lieben.
Der letzte Teilsatz ist bestimmt das wichtigste, es wird aber konkret in dem, was vorher steht ... leider steht da nichts von Feuerlaufen, aber vielleicht findet der eine oder andere in den Formulierungen "Unruhestifter zurecht weisen", "Ungebildete lehren" oder "Eingebildeten den rechten Platz anweisen" auch einen Zusammenhang mit dem Thema?

Gottes Segen,
tantum ergo
(der sich aus der Diskussion jetzt lieber zurückzieht, sonst kriegt er am Ende Schwierigkeiten mit dem Lieben, und dieser Versuchung muss man sich ja nicht aussetzen - gute katholische Praxis übrigens, das mit dem Versuchungen meiden ;) )
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Magnifikat
Beiträge: 274
Registriert: Sonntag 9. September 2007, 22:44

Re: Der "gute" Katholik im "Alltagsleben"

Beitrag von Magnifikat »

Staubkorn hat geschrieben:"Wie hat sich ein guter Katholik im Alltagsleben zu verhalten?
Der Evangelist Matthäus hat geschrieben:Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
(Mt. 5,3-12)

Staubkorn hat geschrieben:Und wo fängt bei Euch die "Sünde" an?
Bei Verstoß gegen das oben zitierte.

Magnifikat
Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben. (Mt. 5,5,)

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Der "gute" Katholik im "Alltagsleben"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Magnifikat hat geschrieben:
Staubkorn hat geschrieben:"Wie hat sich ein guter Katholik im Alltagsleben zu verhalten?
Der Evangelist Matthäus hat geschrieben:Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
(Mt. 5,3-12)
Staubkorn hat geschrieben:Und wo fängt bei Euch die "Sünde" an?
Bei Verstoß gegen das oben zitierte.
Magnifikat
Nee, Magnifizenz, um Gottes willen: Das ist keine moralische
Anweisung oder sittliches Gebot – das ist eine Verheißung!
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Seraph
Beiträge: 716
Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 14:37

Re: Der "gute" Katholik im "Alltagsleben"

Beitrag von Seraph »

Staubkorn hat geschrieben: "Wie hat sich ein guter Katholik im Alltagsleben zu verhalten?
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.
Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.
Geschichten wie die, wo jemand seine eigene, anscheinend beliebige Liturgie "zelebriert" in "feministischen Gottesdiensten", damit er sich "Gott ODER Maria nahe fühlen" kann, sind für mich ein Verstoß gegen das erste Gebot. Hier sitze ich, und kann nicht anders.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

Magnifikat
Beiträge: 274
Registriert: Sonntag 9. September 2007, 22:44

Verheißung

Beitrag von Magnifikat »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Magnifikat hat geschrieben:
Staubkorn hat geschrieben:"Wie hat sich ein guter Katholik im Alltagsleben zu verhalten?
Der Evangelist Matthäus hat geschrieben:Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
(Mt. 5,3-12)
Staubkorn hat geschrieben:Und wo fängt bei Euch die "Sünde" an?
Bei Verstoß gegen das oben zitierte.
Magnifikat
Nee, Magnifizenz, um Gottes willen: Das ist keine moralische
Anweisung oder sittliches Gebot – das ist eine Verheißung!
Ja klar - und diese Verheißung gilt denen, die danach leben. Wem auch sonst?

Da es immer nur bei einem unzureichenden Versuch bleibt, nach dieser Lehre Jesu zu leben, ist Mt. 5,7 besonders wichtig. :ja:

Magnifikat
Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben. (Mt. 5,5,)

Benutzeravatar
Peti
Beiträge: 2566
Registriert: Donnerstag 4. Oktober 2007, 11:45
Wohnort: Landkreis München

Re: Verheißung

Beitrag von Peti »

Magnifikat hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Magnifikat hat geschrieben:
Staubkorn hat geschrieben:"Wie hat sich ein guter Katholik im Alltagsleben zu verhalten?
Der Evangelist Matthäus hat geschrieben:Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
(Mt. 5,3-12)
Staubkorn hat geschrieben:Und wo fängt bei Euch die "Sünde" an?
Bei Verstoß gegen das oben zitierte.
Magnifikat
Nee, Magnifizenz, um Gottes willen: Das ist keine moralische
Anweisung oder sittliches Gebot – das ist eine Verheißung!
Papst Benedikt XVI widmet den Seligpreisungen in seinem Jesus Buch ein besonders ausführliches Kapitel (S.100-131) :
Einige Sätze daraus: "Die Seligpreisungen drücken aus, was Jüngerschaft bedeutet. Sie werden umso konkreter und umso realer, je vollständiger die Hingabe an den Dienst des Jüngers ist..
Sie sind Umsetzung von Kreuz und Auferstehung in die Jüngerexistenz...sie sind auch Wegweisung für die Kirche...Wegweisungen für die Nachfolge die jeden Einzelnen berühren, wenn auch- gemäß der Vielfalt der Berufungen- in je verschiedener Weise.
Die Heiligen haben von Paulus über Franz von Assisi bis zu Mutter Therea diese Option gelebt und uns damit das rechte Bild des Menschen und seines Glücks gezeigt. Mit einem Wort: Die wahre "Moral" des Christentums ist die Liebe"

Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Beitrag von Staubkorn »

Noch eine weitere Frage, im Bezug auf Chrysostomus Beitrag.
Darf ein Christ nur noch Tätigkeiten ausüben die auch "christlich" sind? Also, kein Sport, kein Fußballspielen usw. usw. Ist dann noch "normales" Alltagsleben (z.B. auch mit Kindern und Jugendlichen) möglich?
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Raphaela
Beiträge: 5453
Registriert: Dienstag 11. September 2007, 17:53
Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F

Beitrag von Raphaela »

Staubkorn hat geschrieben:Noch eine weitere Frage, im Bezug auf Chrysostomus Beitrag.
Darf ein Christ nur noch Tätigkeiten ausüben die auch "christlich" sind? Also, kein Sport, kein Fußballspielen usw. usw. Ist dann noch "normales" Alltagsleben (z.B. auch mit Kindern und Jugendlichen) möglich?
Gegenfrage: Was soll an den aufgezählten Sachen unchristlich sein?

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

Staubkorn hat geschrieben:Noch eine weitere Frage, im Bezug auf Chrysostomus Beitrag.
1. Darf ein Christ nur noch Tätigkeiten ausüben die auch "christlich" sind?
2. Also, kein Sport, kein Fußballspielen usw. usw.
3. Ist dann noch "normales" Alltagsleben (z.B. auch mit Kindern und Jugendlichen) möglich?

Numerierung nachträglich eingefügt
Ich bin zwar nicht Chrysostomus, und hatte mir eigentlich vorgenommen, hier nicht mehr zu schreiben, aber was soll's, ich versuch mal 'ne Antwort:

zu 1: wenn christlich heißt "mit dem christlichen Glauben vereinbar", dann ja - wenn nicht, was meinst Du dann damit?
zu 2: Die genannten Tätigkeiten lassen sich m.E. bei normaler Ausführung mit dem christlichen Glauben vereinbaren - d.h. doch, das darf ein Christ
zu 3: Kommt drauf an, was Du unter "normal" verstehst, aber wenn Du meinst, ob bspw. ein Vater mit seinem Sohn Fußball spielen kann: ja klar

Da ich aber nicht annehme, dass Du, Staubkorn, eine andere Antwort erwartet hättest und Dir die Antworten wohl hast selber geben können, bleibt jetzt noch offen: was sollte die Fragen? Rhetorisches Jiu Jitsu? Ist in einem Forum wie ich finde fehl am Platz und führt auch zu keiner konstruktiven Diskussion.

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Beitrag von Staubkorn »

Raphaela, Hallo tantum ergo. Ihr solltet Euch Chrysostomus Beiträge durchlesen und sie dazu befragen. Ich habe kein Problem mit "Fußballspielen", "übers Feuer laufen" usw. usw.

Ich stelle mir die Frage hier, was an dem "übers Feure laufen" von dem franziskanischen Mönch unchristlich/nicht katholisch sein soll? Da sich hier einige "Herrschaften" über den Fernsehbeitrag von den Dominikanern und den Franziskanern mokiert haben, habe ich diesen Forumsbeitrag hier hinein gestellt. Und noch niemand war wirklich in der Lage eine "allgemeingültige" Aussage zu machen, wie ein guter Katholik sein Alltagsleben zu gestalten hat. Und welche "Alltagshandlungen" denn nun katholisch sind?

Weiterhin bemerke ich, dass wohl diejenigen die noch nicht einmal 10% Einsatz zeigen sich um ihre Mitmenschen zu kümmern, aber 100% Einsatz zeigen andere mit einer Verhemmnis zu richten, was seinesgleichen sucht.

Ich wurde von u.a. Chrysostomus angehalten das Neue Testament zu lesen, da würde ich die Antworten finden (auch im Bezug zum "Feuer laufen". Nun:

Matthäus 7,1-5
"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr meßt und zuteilt, wird Euch zugeteilt werden...."
Johannes 7,53-8,11
"Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie".
Johannes 13,31-35
"Ein neues Gebot gebe ich Euch: Liebt einander! Wie ich Euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass Ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt."
Korinther 12,12- 31a
"Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringsten Glied mehr Ehre zukommen ließ, damit im Leib keine Zwiespalt entsteht, sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen. Wenn darum ein Gleid leidet, leiden alle Glieder mit, wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm. Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm. So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die anderen als Propheten, die dritten als Lehrer, ferner verlieh er die Kraft, Wunder zu tun, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich die verschiedenen Arten von Zungenreden. Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? haben alle die Kraft, Wunder zu tun?...."

Von daher kann ich mit den "Verurteilungen" und das noch gegenüber den Ordensmenschen nicht gutheißen. Denn diese beweisen (sehr deutlich geworden an den jungen "ausländichen" jungen Mann) das die Franziskaner die Fähigkeit haben ihm zu helfen und anderen Jugendlichen sicherlich auch.
Und ist es eine "Fähigkeit" andere zu urteilen?

Und es "kitzelt" mich langsam in den Fingern bei 3Sat einmal nachzufragen, welcher Orden das war und diesen Mönch einmal- als Betroffener- anzuschreiben und ihm dieses Forum und die Diskussion über sein "Verhalten" zu zeigen und was seine Meinung dazu sei. Vielleicht um die Diskussion auch einmal aus der Sicht des "Betroffenen" konstruktiv zu gestalten, denn an Jiu Jitsu (was ist das?) bin ich persönlich nicht interessiert, sondern vielmehr an "Verständnis, Toleranz, Nächstenliebe und Menschlichkeit" und die fehlt hier.
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

Staubkorn hat geschrieben:Raphaela, Hallo tantum ergo. Ihr solltet Euch Chrysostomus Beiträge durchlesen und sie dazu befragen. Ich habe kein Problem mit "Fußballspielen", "übers Feuer laufen" usw. usw.
Du erinnerst Dich aber schon, dass Du Chrysostomus ein paar Fragen gestellt hast, auf die ich mir erlaubt habe, zu antworten? Ich nehme an, dass auch Chrysostomus nicht viel anders geantwortet hätte. Wenn Du eine andere Antwort von ihm erwartet hast, dann vermute ich mal, dass Du ihn missverstanden hast? (oder vielleicht ich?)
Und noch niemand war wirklich in der Lage eine "allgemeingültige" Aussage zu machen, wie ein guter Katholik sein Alltagsleben zu gestalten hat. Und welche "Alltagshandlungen" denn nun katholisch sind?
Und das ist ja auch gut so, schließlich sind Katholiken ja keine Klone, die alle nur das machen, was in einer solchen Liste stände
Weiterhin bemerke ich, dass wohl diejenigen die noch nicht einmal 10% Einsatz zeigen sich um ihre Mitmenschen zu kümmern, aber 100% Einsatz zeigen andere mit einer Verhemmnis zu richten, was seinesgleichen sucht.
Hm, gewagtes Urteil, oder? Siehe unten Deine Einwürfe
Matthäus 7,1-5
"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr meßt und zuteilt, wird Euch zugeteilt werden...."
Johannes 7,53-8,11
"Ein neues Gebot gebe ich Euch: Liebt einander! Wie ich Euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass Ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt."
...
Von daher kann ich mit den "Verurteilungen" und das noch gegenüber den Ordensmenschen nicht gutheißen. Denn diese beweisen (sehr deutlich geworden an den jungen "ausländichen" jungen Mann) das die Franziskaner die Fähigkeit haben ihm zu helfen und anderen Jugendlichen sicherlich auch.
Und ist es eine "Fähigkeit" andere zu urteilen?
Und möglicherweise liegt genau da das Missverständnis (wenn nicht dort, werde ich langsam ratlos). Ich für meinen Teil verurteile hier niemanden, maximal etwas, und selbst da wäre ich vorsichtig, vielleicht wäre die Formulierung kritisch betrachten, richtiger. Eine Handlung wie bspw. das Feuerlaufen ist nicht per se schlecht oder gut, oder katholisch oder unkatholisch, es kommt ganz natürlich auf den Hintergrund an. Und die Crux liegt nun da, dass es sich nicht um einen Laien handelt, der gerne seine Sinne fokussieren möchte, sondern um einen Geistlichen, der im Fernsehen als Vertreter der Kirche auftritt. Die anderen Bewertungen werde ich jetzt nicht noch mal alle wiederholen, aber genau das macht den Unterschied. Ich möchte es vergleichen (und ich weiß, dass wie jeder auch dieser Vergleich hinkt, also bitte nicht dran festbeißen) mit einem Lehrer, der sich in der Öffentlichkeit betrinkt. Grundsätzlich kann so ein Lehrer mit seiner Leber machen, was er will, besonders wenn er es zu Hause täte, wenn er aber in der Öffentlichkeit gesehen wird, vielleicht sogar von seinen Schülern, dann hat sein Verhalten Vorbildcharakter. Und das was er selbst vielleicht noch im Griff hat, betrachten nun seine Schüler als ganz normal und fühlen sich bestätigt, wenn sie sich jede Woche um den Verstand trinken. Und ein guter Lehrer wird diesen Vorbildcharakter bei sich wahrnehmen und sich entsprechend verhalten. Die Analogie: es mag sein, dass das Feuerlaufen ihm selbst bei der Konzentration hilft, es mag auch sein, dass er denjenigen, die unter seiner Aufsicht laufen auch geholfen hat, aber hier stellt er das Feuerlaufen quasi als spirituelle Praxis dar, selbst dann, wenn er das nicht explizit tut. Der geneigte Fernsehzuschauer geht nun an Dinge wie Feuerlaufen und für ihn ähnliche esoterische Handlungen so ran, als ob es in Ordnung wäre - und das ganze dann "unbeaufsichtigt", ohne geistliche Leitung.
Und es "kitzelt" mich langsam in den Fingern bei 3Sat einmal nachzufragen, welcher Orden das war und diesen Mönch einmal- als Betroffener- anzuschreiben und ihm dieses Forum und die Diskussion über sein "Verhalten" zu zeigen und was seine Meinung dazu sei. Vielleicht um die Diskussion auch einmal aus der Sicht des "Betroffenen" konstruktiv zu gestalten, denn an Jiu Jitsu (was ist das?) bin ich persönlich nicht interessiert, sondern vielmehr an "Verständnis, Toleranz, Nächstenliebe und Menschlichkeit" und die fehlt hier.
Das ist in der Tat ein Problem, dass wir hier nur über jemanden aber nicht mit jemandem reden können. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Pater dann auch mit zusätzlichen Erkenntnissen hier herausgeht, wie wir das hoffentlich alle auch regelmäßig tun? Wer weiß, vielleicht läge er am Ende gar nicht so weit von meiner und der Einstellung einiger anderer hier entfernt :hmm:

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema