Konversion

Allgemein Katholisches.
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ar26
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Beitrag von ar26 »

@Jacinta
Also in Polen kann man an verschiedensten Orten auf deutsch beichten. Allein in der Osthälfte des Oppelner Landes ist dies wohl fast in jedem Städtchen und Dorf möglich. In Krakau bei der Petrusbruderschaft auch und bei den Jesuiten dort, die die deutsche Gemeinde betreuen. In Breslau bei dem Franziskanerpater, der die deutschsprachige Messe liest, übrigens auch. :mrgreen:

Allerdings glaub ich nicht, daß Du soweit fahren musst. Vielleicht suchst Du Dir eine Dir zusagende kirchliche Institution im Bundesgebiet, zu der Du mal fährst und Deinen Wunsch vorträgst. Ich glaub, die werden sich dann schon darum kümmern. Man kann schließlich überall in die Kirche aufgenommen werden

Ansonsten sind Deine Ausführungen eigentlich sogar stimmig. Nur hat man meines Wissens heute kein richtiges Procedere dafür. Wenn früher ein Apostat in die Kirche zurückkehren wollte, musste er neben der Beichte daß große Glaubensbekenntniss ablegen, den Irrtümern abschwören usw.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Frag doch einfach den Priester, der Dich auf dem Weg der Konversion begleitet — ich gehe mal davon aus, daß Du so einen hast. Und wenn der Zweifel hat, kann er ja seinen Bischof fragen.
???

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

ar26 hat geschrieben:Wenn früher ein Apostat in die Kirche zurückkehren wollte, musste er neben der Beichte daß große Glaubensbekenntniss ablegen, den Irrtümern abschwören usw.
Ich kenne das, das ist ein Text der mit dem großen Glaubensbekenntnis beginnt und danach bekennt man mehrere Glaubenslehren der Kirche, darunter die Siebenzahl der Sakramente, die Unfehlbarkeit des Papstes…alles Sachen, die uns von "den anderen" unterscheiden. Und natürlich das Abschwören aller Irrtümer.
Ich habe diesen Text selber einmal privat gebetet, daher kenne ich ihn.
— Das Ritual in PL durchzuziehen ist natürlich möglich und vielleicht bewegender als in D, aber es bereitet einem in D bürokratischen Ärger. Wenn man in D außerhalb der "sichtbaren katholischen Kirche" getauft worden ist und die anderen Sakramente im Ausland empfangen hat, muß man in D ein Formular ausfüllen, unter das der Pfarrer der Ortsgemeinde schreibt "Die Person ist römisch-katholisch" und das ganze wird dann an die Diözese geschickt…ansonsten wird man von selbiger wie jemand behandelt, der vor dem Standesamt "ausgetreten" ist — als Akatholik.
Also besser gleich alles in Deutschland machen.
???

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ar26
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Beitrag von ar26 »

@ anneke
Ich glaub, mit dem Priester ist Jacinta eher unzufrieden.

Aber mir fällt da allgemein was ein. Meine Freundin hatte mir vor zwei Jahren erzählt, daß ein Bekannter einer ihrer Tanten in die Kirche konvertiert ist. Das war in Berlin in der Kathedrale. Der hat vor dem Empfang der Sakramente auch gebeichtet und sich danach ne Woche Urlaub zur Selbstreflektion genommen, woraus man schließen kann, daß er und auch der Pönitiar die Sache ernst genommen hatten. Das ist also möglich. Einfach dran bleiben.

PS: dobranoc anneke ;)
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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

ar26 hat geschrieben: Allerdings glaub ich nicht, daß Du soweit fahren musst.
So ganz ernst gemeint war das ja auch nicht. Außerdem wäre das (von da, wo ich jetzt gerade bin) gar nicht so weit.
Vielleicht suchst Du Dir eine Dir zusagende kirchliche Institution im Bundesgebiet, zu der Du mal fährst und Deinen Wunsch vorträgst. Ich glaub, die werden sich dann schon darum kümmern. Man kann schließlich überall in die Kirche aufgenommen werden
Ich besuche derzeit bereits einen Glaubenskurs, nur wirklich glücklich bin ich damit nicht. Da bleiben einfach zu viele - vor allem die ganz profanen, praktischen Fragen - offen. Vielleicht kommt es alles noch oder es ist eben nicht so optimal, weil der Kenntnisstand der einzelnen Teilnehmer sehr verschieden ist. Oder ich bin aufgrund meines akademischen Hintergrundes zu anspruchsvoll???
Ansonsten sind Deine Ausführungen eigentlich sogar stimmig. Nur hat man meines Wissens heute kein richtiges Procedere dafür. Wenn früher ein Apostat in die Kirche zurückkehren wollte, musste er neben der Beichte daß große Glaubensbekenntniss ablegen, den Irrtümern abschwören usw.
Möglicherweise liegt die Unsicherheit in Sachen Konvertiten darin begründet, dass man sie eigentlich gar nicht mehr wirklich haben will. Wegen dem ganzen Ökumenegedusel etc. Wer hat den heute noch den Mut, die Protestanten öffentlich als Anhänger einer Irrlehre zu entlarven?!

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Kann ich verstehen. Daher auch mein Rat, sich auch mal in der anderswo umzuschauen. Wenn der Hl. Geist und die Gnade da sind, braucht man keine zwei Jahre, um in die Kirche zu konvertieren. Das dauerte früher auch nicht so lange. Ich empfehle ja bekanntlich vor allem die altrituellen Institute, da man dort von falsch verstandenem Ökumenismus auf jeden Fall verschont bleibt. Vermutlich gibt es aber auch darüber hinaus genügend Möglichkeiten.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Meines Wissens ist die Aufnahme von Konvertiten gemäß dem Rituale Romanum (also mit Tridentinischem Glaubensbekenntnis, so heißt das glaube ich) nicht verboten…man könnte ja mal bei der FSSP nachfragen.
Und was die Dauer der Konversion angeht — das ist wirklich eine Frage des Herzens und nicht der Zeit…ich bin natürlich nicht befugt, darüber zu entscheiden, aber ich glaube, Jacinta ist soweit.
Wenn sie es nicht gesagt hätte, wäre ich nicht darauf gekommen…
???

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Lutheraner
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Re: Beichte vor der 1. hl. Kommunion

Beitrag von Lutheraner »

Leguan hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Dann hat man in seiner Katechese wohl das röm.-kath. Taufverständnis nicht oder nicht richtig behandelt. Ich hole das mal schnell nach:

"Die Taufe macht uns zu Gliedern des Leibes Christi. „Wir sind als Glieder miteinander verbunden" (Eph 4,25). Die Taufe gliedert in die Kirche ein. Aus dem Taufbrunnen wird das einzigartige Volk Gottes des Neuen Bundes geboren, das über alle natürlichen oder menschlichen Grenzen der Nationen, Kulturen, Völker und Geschlechter hinausgeht. „Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen" (1 Kor 12,13)."


(KKK 1267)
Gelten für Lutheraner die Zehn Gebote nicht?
Denn
Lutheraner hat geschrieben:Es freut mich, dass Du bald die Hl. Taufe empfangen wirst!
war ja wohl eine Lüge.
Jetzt mal halb lang. "Du sollst nicht lügen" ist keines der 10 Gebote (daher auch an Dich der Tipp mit der Katechese...) und ich habe auch nicht gelogen, wie Du weisst (denn lügen kann man nur bewusst). Aber eines der 10 Gebote lautet "Du sollst kein falsch Zeugnis reden..." und genau das machst Du gerade indem Du meine Beiträge aus dem Diskussionszusammenhang ziehst und damit bewusst verdrehst. Wahrscheinlich liegt das daran, dass Dir der KKK und seine "modernistische Ausrichtung" nicht passen, aber das ist ja nicht mein Problem.

Fakt ist, dass Lofty auch nach röm.-kath. Verständnis bereits der Kirche Christi angehört, da er ja offensichtlich doch bereits getauft ist.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Lofty
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Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Lofty »

Vielen Dank für Eure vielen interessanten Anregungen und Hinweise.

Eben komme ich zurück von „St. Philipp Neri“ (St. Afra), im Norden Berlins, wo ich mit einem Kaplan (übrigens ein Kölner) ein Vorgespräch für meine erste Beichte, die ich am nächsten Samstag dort ablegen werde, hatte. Es war mir wichtig, einen neutralen Ort zu finden um vor meinem großen Tag (erstmals) die Beichte abzulegen. Nun ist alles vorbereitet und ihr könnt euch vorstellen, dass ich ziemlich aufgeregt bin.
Hier ein Link zu St.Philipp Neri: http://www.institut-philipp-neri.de/

Am nächsten Sonntag (1.Advent) werde ich durch die Firmung mit anschl. erster hl. Kommunion in meiner Heimat-Gemeinde St. Nikolaus in Blankenfelde in die Katholische Kirche aufgenommen. Ein langer Weg geht zu Ende und ein neuer beginnt. Ich komme nach Hause!
"So Ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr's tut." /bzw. "Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt." (Joh.13,17)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

In der Tat, ich kann mir vorstellen, daß Du aufgeregt bist…aber das wird schon. Ich werde für Dich beten.
Die Kirche heißt Dich willkommen, und wir alteingesessenen Katholiken ja auch.
???

Raimund J.
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Raimund J. »

Lofty hat geschrieben:Vielen Dank für Eure vielen interessanten Anregungen und Hinweise.

Eben komme ich zurück von „St. Philipp Neri“ (St. Afra), im Norden Berlins, wo ich mit einem Kaplan (übrigens ein Kölner) ein Vorgespräch für meine erste Beichte, die ich am nächsten Samstag dort ablegen werde, hatte. Es war mir wichtig, einen neutralen Ort zu finden um vor meinem großen Tag (erstmals) die Beichte abzulegen. Nun ist alles vorbereitet und ihr könnt euch vorstellen, dass ich ziemlich aufgeregt bin.
Hier ein Link zu St.Philipp Neri: http://www.institut-philipp-neri.de/

Am nächsten Sonntag (1.Advent) werde ich durch die Firmung mit anschl. erster hl. Kommunion in meiner Heimat-Gemeinde St. Nikolaus in Blankenfelde in die Katholische Kirche aufgenommen. Ein langer Weg geht zu Ende und ein neuer beginnt. Ich komme nach Hause!
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und Gottes Segen für Deinen Weg an dem Du uns bisher etwas hast teilhaben lassen durch die hier geschriebenen Berichte. Mit Deinen bislang 80 Postings bist Du mir mittlerweile vertrauter als mancher mit über 1000. Da sieht man mal das Qualität vor Quantität geht!

:jump:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Leguan
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Re: Beichte vor der 1. hl. Kommunion

Beitrag von Leguan »

Lutheraner hat geschrieben: Jetzt mal halb lang. "Du sollst nicht lügen" ist keines der 10 Gebote (daher auch an Dich der Tipp mit der Katechese...) und ich habe auch nicht gelogen, wie Du weisst (denn lügen kann man nur bewusst).
Ich gebe zu, es fällt mir schwer, das zu glauben, da Du einen einzelnen Satz aus Loftys beitrag zitiert hast, der kurz zuvor die Worte "Ich werde das Sakrament der Firmung erhalten und werde damit in die kath. Kirche aufgenommen." enthält.
Sollte ich mich irren, und Du tatsächlich nur den einzelnen Satz von Loftys Beitrag gelesen haben, so möchte ich Dich um Verzeihung für meine Unterstellung bitten.

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Leguan
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Leguan »

Lofty hat geschrieben: Am nächsten Sonntag (1.Advent) werde ich durch die Firmung mit anschl. erster hl. Kommunion in meiner Heimat-Gemeinde St. Nikolaus in Blankenfelde in die Katholische Kirche aufgenommen. Ein langer Weg geht zu Ende und ein neuer beginnt. Ich komme nach Hause!
Mir ist eben aufgefallen, daß ich mich zwar auf Nebenschauplätzen in diesem Strang beteiligt habe, aber nichts zur tatsächlichen Hauptsache gesagt habe. Das ist natürlich sehr schäbig.

Deswegen auch von mir einen Glückwunsch zu deiner Entscheidung, die Versicherung meines Gebets, ein "Nur Mut!" für den Tag der schlotternden Knie ;), und alles Gute für deinen weiteren Weg im Glauben.

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Hi Lofty.
Rechne am ersten Advent mal mit einer ausführlichen PN von mir, deine Geschichte liegt mir ja persönlich auch am Herzen, wie du weißt.
Ich freue mich für dich, und wünsche dir eine wunderbare Aufnahmefeier.

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ar26
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Beitrag von ar26 »

So hat ER es wieder gefügt :) . Gottes Segen sei Dir gewünscht, lieber Lofty.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Peregrin
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Peregrin »

Lofty hat geschrieben:Ich komme nach Hause!
Das freut mich ehrlich. Viel Glück und Gottes Segen auf Deinem weiteren Weg.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Ina
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Ina »

Lofty hat geschrieben:...und ihr könnt euch vorstellen, dass ich ziemlich aufgeregt bin.

Ein langer Weg geht zu Ende und ein neuer beginnt. Ich komme nach Hause!
Ich kann Dich gut verstehen, ich war unwahrscheinlich aufgeregt und hatte sogar Bange davor, das Glaubensbekenntnis nicht mehr aufsagen zu können.
Warum ich Dir das schreibe?
Im April 2007 weiß ich beim Aufstehen, was ich tun muss, ich, die Tochter eines evangelischen Pastors, weiß, dass ich konvertieren muss. Mitnichten gingen dieser Entscheidung jahrelange innere Kämpfe voraus, nein, sie war einfach da, diese innere Gewissheit, dass dieser Weg der richtige Weg für mich ist.
Das ist insofern bemerkenswert, dass ich diese Entscheidung ohne meinen Mann getroffen habe, er verbrachte die ersten 5 Monate 2007 im Auslandseinsatz und war telefonisch nicht gut erreichbar.
Ich bin seinerzeit, also an jenem Morgen aufs Rathaus und habe meinen Kirchenaustritt aus der evang. Kirche vorgenommen. Umgehend habe ich den für mich zuständigen Militärdekan angerufen, ihn informiert und um einen Termin zur Aufnahme in die Kath. Kirche gebeten. Ziemlich bald fand ein feierlicher "Akt" in einer Militärkapelle statt, meiomei war ich aufgeregt, aber auch innerlich berührt, als ich in die Kath. Kirche aufgenommen wurde.

Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings schon fast 19 Jahre mit meinem katholischen Mann :)verheiratet und wir hatten 2 Kinder, die zunächst im evang.Glauben erzogen wurden. Mit den Ehejahren jedoch verwandelte sich beinahe unmerklich mein Verhältnis zur kath. Kirche - oder noch mehr zur evangelischen Kirche? Die Kids waren zu diesem Zeitpunkt bereits eng mit der kath. Kirche verbunden, denn unsere Freunde waren alle katholisch.

Als mein Mann dann wieder heil und gesund zurück kam, wurde ich vom Münchner Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter gefirmt.

Und genau wie Du, lieber Lofty, genau so habe ich meinen Weg formuliert, nämlich, dass ich angekommen bin.
Auch ich bin nach Hause gekommen.

Ina

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anneke6
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von anneke6 »

Ina hat geschrieben: Ich kann Dich gut verstehen, ich war unwahrscheinlich aufgeregt und hatte sogar Bange davor, das Glaubensbekenntnis nicht mehr aufsagen zu können. […]
Das geht anderen Leuten auch schon mal so…ich habe jetzt, nach vielen Jahren Glaubenspraxis, es endlich hingekriegt, Apostolisches und Großes Glaubensbekenntnis nicht mehr zu verheddern.
In PL wird während der Messe grundsätzlich das große gesprochen…und wenn ich zuhause den Rosenkranz gebetet habe, dann wurde entweder die Einleitung komplett weggelassen, das Glaubensbekenntnis durch das Gebet Wierzę w Ciebie, Boże żywy ersetzt — oder es wurde auf deutsch gesprochen, denn auf deutsch kann ich es schon lange auswendig (das Große Glaubensbekenntnis kann ich bis heute nicht auf deutsch…wenn ich mal in einer deutschen Messe bin und es wird tatsächlich das Große Glaubensbekenntnis gebetet, dann schlage ich das Buch auf…)
Wenn öffentlich der Rosenkranz gebetet wurde, habe ich häufig aus einem Heftchen abgelesen…und am nächsten Sonntag gebetet, ich möge beim Großen Credo nicht durcheinander kommen.
Aber mittlerweile, nach vielen Jahren, sieht es so aus, daß ich beide kann.
Am wichtigsten ist es natürlich, daß man es im Herzen glaubt. Es mit dem Mund zu bekennen ist auch wichtig, aber wenn man da mal stolpert, ist nicht so schlimm.
???

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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

ar26 hat geschrieben:Ich empfehle ja bekanntlich vor allem die altrituellen Institute, da man dort von falsch verstandenem Ökumenismus auf jeden Fall verschont bleibt. Vermutlich gibt es aber auch darüber hinaus genügend Möglichkeiten.
Leider verhindert das die große Entfernung.

@anneke

Verstehe ich Dich richtig, dass mich theoretisch grundsätzlich jeder Priester unabhängig vom Bistum aufnehmen könnte?

Es gibt im wesentlichen vier Gründe für mein Zögern:

1. bin ich der Meinung, dass ich noch nicht genug Glaubenswissen erwerben konnte.

2. finde ich irgendwie nicht richtig Anschluss und fühlen mich rein menschlich in meiner ev.-luth. Gemeinde immer noch viel wohler. Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass Katholiken in meinem Umfeld zurückschrecken, anstatt mir zu helfen.

3. finde ich (auch wg. 2) einfach keine Firmpaten. Ich will nur jemanden nehmen, der diese Aufgabe auch wirklich ernsthaft wahrnehmen will und nicht nur halt irgendwen, der katholisch ist, damit ich jemanden habe.

4. werden ich von meiner Familie geteert und gefedert... ;) Ich habe keinen Plan, wie ich es denen schonend beibringe, so dass sie anschließend noch mit mir rede und mich nicht in der Klappsmühle abliefernt. Neben wenigen lauwarmen, aber trotzdem antikatholischen Protestanten, sind das fast alles Agnostiker und Atheisten.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Jacinta hat geschrieben:4. werde ich von meiner Familie geteert und gefedert ... ;)
Mach dir nichts draus, das gehört dazu.
http://www.mykath.de/index.php?showtopic=4682
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Jacinta hat geschrieben: @anneke

Verstehe ich Dich richtig, dass mich theoretisch grundsätzlich jeder Priester unabhängig vom Bistum aufnehmen könnte?
Davon gehe ich aus. Aber er muß Dich für "bereit" halten, und das macht natürlich nur Sinn, wenn Du mit ihm bereits einige Zeit…wie auch immer man das auf deutsch nennt…gemacht hast.
???

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Jacinta hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Ich empfehle ja bekanntlich vor allem die altrituellen Institute, da man dort von falsch verstandenem Ökumenismus auf jeden Fall verschont bleibt. Vermutlich gibt es aber auch darüber hinaus genügend Möglichkeiten.
Leider verhindert das die große Entfernung.
Dafür ist kein Weg zu weit.
1. bin ich der Meinung, dass ich noch nicht genug Glaubenswissen erwerben konnte.
Da bist Du nicht alleine, auch hier nicht.
2. finde ich irgendwie nicht richtig Anschluss und fühlen mich rein menschlich in meiner ev.-luth. Gemeinde immer noch viel wohler. Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass Katholiken in meinem Umfeld zurückschrecken, anstatt mir zu helfen.
Vielleicht brauchen die Katholiken Deine Hilfe.
3. finde ich (auch wg. 2) einfach keine Firmpaten. Ich will nur jemanden nehmen, der diese Aufgabe auch wirklich ernsthaft wahrnehmen will und nicht nur halt irgendwen, der katholisch ist, damit ich jemanden habe.
Der liebe Gott wird Dir welche schicken, Fürbitte ist unterwegs.
4. werden ich von meiner Familie geteert und gefedert... ;) Ich habe keinen Plan, wie ich es denen schonend beibringe, so dass sie anschließend noch mit mir rede und mich nicht in der Klappsmühle abliefernt. Neben wenigen lauwarmen, aber trotzdem antikatholischen Protestanten, sind das fast alles Agnostiker und Atheisten.
Das ist normal. Katholisch ist man nicht aus Komfortgründen; das kommt später.

Chrysostomus
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Beitrag von Chrysostomus »

Jacinta hat geschrieben:4. werden ich von meiner Familie geteert und gefedert... ;) Ich habe keinen Plan, wie ich es denen schonend beibringe, so dass sie anschließend noch mit mir rede und mich nicht in der Klappsmühle abliefernt. Neben wenigen lauwarmen, aber trotzdem antikatholischen Protestanten, sind das fast alles Agnostiker und Atheisten.
Liebe Jacinta,

genau dieses Problem - diese Angst! - haben mich monatelang gequält. Das meiste habe ich vor meiner Familie versteckt, immer in der Angst, ich könnte entweder meine Familie verlieren (absurde Idee) oder aber die katholische Kirche (noch absurder - in Anbetracht meines Alters aber nur halb absurd). Als ich schließlich die Krone aufsetzte und mit dem Konversionsunterricht begann, war ich immer noch nicht fähig zu reden. Und immer mehr türmte sich über mir die Schuld auf, weil ich mir sagte: Du bekennst deinen Glauben nicht. Du verleugnest Jesus Christus. - Weil du vor deiner Familie nichts sagst, weil du zu feige bist, um alles offen darzulegen.

Letztendlich kann ich dir nur Mut machen, deinen Weg zu gehen. Bei mir gab es eine lange Anbahnungszeit, meine Familie wusste also, was auf sie zukam - sie beobachteten meine Messbesuche und es gab auch bereits Auseinandersetzungen "schönster Art", wo von Familienrauswurf etcpp die Rede war (ich bin zu allem Übel nämlich auch noch Pfarrerstochter, was die Dinge nicht gerade harmonischer gestaltet hätte) - aber als dann der Moment kam, da ich meiner Familie sagte, was los war, ging alles fast wie von selbst vorüber: Ich war bei meiner Familie zu Besuch und habe einen Zeitpunkt gewählt, da wir gerade gut beisammen saßen. Dann habe ich gesagt, ich möchte jetzt gern über meine Konversion reden, habe erzählt, was ich getan habe (zum Priester gegangen, Unterricht begonnen usw) und habe meine Gründe dargelegt. Dann habe ich ihnen Raum gegeben, Fragen zu stellen und ihre Einwände zu äußern, ohne dass ich ihnen widersprochen hätte: Unsere Meinungen standen gegenüber im Raum, aber wir haben sie nicht mehr diskutiert - wir hatten ja im Vorfeld schon gemerkt, dass es keine Einigung gibt. Dadurch aber konnten wir, denke ich, nun da meine Entscheidung eigentlich Endgültigkeit erlangte, auch ruhig auseinander gehen: Jeder durfte sich äußern, jeder wurde mit seiner Meinung gleichberechtigt anerkannt: Über Recht und Unrecht wurde nicht diskutiert. Das Verhältnis zu meiner Familie hat sich, gelobt sei der Herr!!, nicht geändert. Meine wochenlangen flehenden Gebete wurden erhört. Dir wünsche ich dasselbe, Jacinta, und ich schließe dich in mein Gebet mit ein.

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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

Lieber Chrysostomus,

von allen Verwandten und Bekannten weiß bisher ledigliche meine Mutter, dass ich einen Glaubenskurs besuche. Ich denke aber, sie ist der Auffassung, dass ich das einfach nur so aus Interesse tue. Meine Andeutung, mehr zu wollen, tut sie eher als vorübergehende Spinnerei ab. Ich habe mehrfach versucht, sie mal mit zu einer hl. Messe zu nehmen, damit sie sieht, dass das alles gar nicht so schlimm ist. Aber bisher weigert sie sich hartnäckig (zum protestantischen Gottesdienst geht sie dagegen häufig mit). Dass ich eine ganze Reihe von "einschlägigen" Büchern bei mir herumliegen habe und mich auch sehr intensiv und gewinnbringend mit dem Jesusbuch von Papst Benedikt auseinandergesetzt habe, hat sich allerdings auch mitbekommen. Kommentar gab es da allerdings keinen.

Alle anderen wissen nichts. Mein Vater bekommt lediglich mit, dass ich ab und zu mal in die Kirche gehe. Auch das würde ich öfter tun, sogar mit Freunde jeden Sonntag. Doch auch hier traue ich mich einfach nicht.
Und immer mehr türmte sich über mir die Schuld auf, weil ich mir sagte: Du bekennst deinen Glauben nicht. Du verleugnest Jesus Christus.
So geht es mir eben auch. Ich habe ja erkannt, was richtig ist und das es für mich kein Heil außer in der katholischen Kirche gibt.

Hinzu kommt, dass meine Tochter bald in den Kindergarten meiner (Noch?-)Kirchgemeinde geht. Da kann ich doch nicht einfach austreten, oder doch? Eine katholische Alernative dazu ist nicht vorhanden, das hätte ich schon vor 3-4 Jahren in die Wege leiten müssen.
(ich bin zu allem Übel nämlich auch noch Pfarrerstochter, was die Dinge nicht gerade harmonischer gestaltet hätte)
Die Religiosität meiner Familie ist eher nicht das Problem, da gibts nur einige wenige lauwarme Mitläufer. Sie sind aus irgendwelchen irrationalen Gründen antikatholisch eingestellt. Mein Vater ist von Hause aus sogar katholisch (schon lange ausgetreten und völlig areligiös).

Naja, vielleicht muss ich auch einfach nur mal meinen ganzen Mut zusammennehmen und die Karten auf den Tisch legen - koste es, was es wolle.
und ich schließe dich in mein Gebet mit ein.
Ich danke Dir!

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Liebe Jacinta,

da ich beim Lesen Deiner Beiträge festgestellt habe, daß Du auch aus dem Land unterm Rautenkranz stammst, kann ich das gut verstehen. Hier ist das nicht so einfach und richtig katholisch zu sein, empfinde ich eher schwer. Ich kenne auch andere, die im Erwachsenenalter katholisch wurden und wo die Familie dem ein wenig skeptisch gegenüberstand.

Einen Tipp wollte ich noch los werden. Unabhängig von Deinem aktuellen Wohnort spricht ja eigentlich nix dagegen, mal auf ein Exerzitienwochenende o.ä zu fahren. Da lassen sich bestimmt einige Erfahrungen sammeln, die einen womöglich weiter bringen.

PS: Ein Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft, der staatlich gefördert wird, kann Niemanden ob seiner Konfession ablehnen, das geht rein rechtlich nicht. Wenn Du dann doch mal böse angeschaut wirst, erzählst Du einfach, daß auf das St. Benno Gymnasium in Dresden (in Trägerschaft des Bistums) mehr Prottis als Kathos gehen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Chrysostomus
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Beitrag von Chrysostomus »

Jacinta hat geschrieben:Lieber Chrysostomus,

von allen Verwandten und Bekannten weiß bisher ledigliche meine Mutter, dass ich einen Glaubenskurs besuche. Ich denke aber, sie ist der Auffassung, dass ich das einfach nur so aus Interesse tue. Meine Andeutung, mehr zu wollen, tut sie eher als vorübergehende Spinnerei ab.
Liebe Jacinta,

das ist - denke ich - die normale Reaktion. Lass dich weder davon abhalten, noch rege dich allzu sehr darüber auf. Sie kann ja nicht in dein Herz sehen; und von ihrer Warte aus betrachtet ist es sicherlich verständlich, dass sie solche Gedanken hegt: Sie sind sicherlich eine Mischung aus Hoffnung darauf, dass dem nicht so sei, und Ablehnung, weil sie es nicht haben will. Und, was man bei allem nicht unterschätzen darf: Vermutlich bezweifelt sie, dass du in der katholischen Kirche wirklich glücklich wärest, denn gewiss kann sie es nicht gutheißen. Letztendlich musst du über ihre Ablehnung hinwegsteigen, ihre Hoffnung zerschlagen und zugleich zeigen, dass es dein Weg zum Glück, zu Jesus Christus ist.

Ich habe mehrfach versucht, sie mal mit zu einer hl. Messe zu nehmen, damit sie sieht, dass das alles gar nicht so schlimm ist. Aber bisher weigert sie sich hartnäckig (zum protestantischen Gottesdienst geht sie dagegen häufig mit).
Wenn sie nicht möchte, dann muss man das akzeptieren... Mehr als eine Einladung aussprechen kann man ja nicht. Vielleicht ist es auch einfach zu früh? Vielleicht wird sie sich erst dazu entschließen können, wenn du schon längst Fuß gefasst hast in der kath.Kirche und sie sieht, dass du dort glücklich bist.
Alle anderen wissen nichts. Mein Vater bekommt lediglich mit, dass ich ab und zu mal in die Kirche gehe. Auch das würde ich öfter tun, sogar mit Freunde jeden Sonntag. Doch auch hier traue ich mich einfach nicht.
Du musst ja auch nicht den Anspruch haben, deinen ganzen Freundeskreis in die katholische Kirche einzugliedern :) (Ich sage das jetzt bewusst so übertrieben!) Natürlich wünscht man sich, dass man die Leute überzeugen kann, ihnen das Schöne zeigen kann, aber wenn es einem nicht möglich ist, dann sollte man sich deswegen auch nicht allzu große Vorwürfe machen. Auch du stehst ja erst am Anfang. Wichtig ist doch, dass du dich erstmal "beieinander kriegst" - der Rest wird dann kommen. Freunde mit in die Messe einzuladen und sich dann für alles rechtfertigen müssen, was dort menschlicherweise passiert, ist auch nicht gut für die eigene Seele, die ja selber noch genügend mit sich kämpft. - Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch nach hinten losgehen kann: Ich habe meine prot. Freundin mal mitgenommen und es zelebrierte ein Priestermönch, der wirklich fromm ist und den ich sehr, sehr schätzen gelernt habe: Aber er ist über 80 und obwohl hochmusikalisch, kann er nach einem Stimmbänderproblem die Stimme nicht mehr halten. Allein das hat sie so abgeschreckt, dass sie alles total furchtbar fand. Da half kein Zureden und nichts. Ich bin nicht weiter darauf rumgeritten, habe es akzeptiert: Als sie das letzte Mal zu Besuch war und ich sagte, ich würde gerne morgens in die Messe gehen (samstag), ob sie mitwolle? - da lehnte sie zwar ab, sagte aber: Wenn es Sonntag wäre, würde sie mitkommen. Das kann man jetzt als Ausrede sehen, aber ich denke, weil sie weiß, wie groß die Chance ist, dass sie auch mal sonntags bei mir ist, hätte sie das nicht so dahingesagt. Insofern war es für mich dann doch ein kleiner Erfolg, der mir zeigte: Dass ich ihr den Rosenkranz näherbrachte, dass ich ihr sagte, sie solle beten als es ihr schlecht ging, das alles (vielleicht gesehen als ein Ausdruck meines eigenen Glaubens) hat ihr geholfen, sich mehr zu öffnen - nicht zuletzt eben sich Gott hin zu öffnen -... es ist also oftmals auch das abseits des Gottesdienstlebens und unsere Haltung als Christen im Alltag, was wir selber tun und sagen, was wichtig ist!
Und immer mehr türmte sich über mir die Schuld auf, weil ich mir sagte: Du bekennst deinen Glauben nicht. Du verleugnest Jesus Christus.
So geht es mir eben auch. Ich habe ja erkannt, was richtig ist und das es für mich kein Heil außer in der katholischen Kirche gibt.
Ich hörte von einer Frau, die ihr Leben lang ihrer Familie nichts gesagt hat. Ich denke, dass ist nicht richtig. Es ist auch gut, sich diese Vorwürfe zu machen und nicht alles auf die leichte Schulter zu nehmen: Aber irgendwie ist es auch genauso richtig, den richtigen Moment abzuwarten, nämlich dann, wenn alles stimmig ist und man mit ganzem Herzen diesen Schritt, den man gehen will, bejahen kann. Denn nur wenn du ausgewogen bist in dir, kannst du auch auf andere diesen Eindruck machen. Also immer nur Mut, und nimm dir die Zeit, die der Herr dir gibt.
Hinzu kommt, dass meine Tochter bald in den Kindergarten meiner (Noch?-)Kirchgemeinde geht. Da kann ich doch nicht einfach austreten, oder doch? Eine katholische Alernative dazu ist nicht vorhanden, das hätte ich schon vor 3-4 Jahren in die Wege leiten müssen.
Wie ar26 sagte, das ist eigentlich kein Problem. Immerhin vertreten auch christliche Einrichtungen den Anspruch, für alle da zu sein.

Lass dir Mut machen, deinen Weg zu gehen! Und überdenke vielleicht, ob du deiner Mutter nicht selbst gewisse Hoffnung machst, es sei ja alles noch gar nicht so weit, indem du selbst noch evangelische Gottesdienste besuchst: Sicherlich ist das dein gutes Recht. Aber womöglich löst das auch Verunsicherung aus darüber, wo du jetzt stehst, und in gewisser Weise sieht es auch aus wie Inkonsequenz, wenn du die kath.Kirche als die wahre Kirche bekennst, aber dennoch dich als Teil der ev.Gemeinde zeigst, indem du dort zum Gottesdienst kommst. Aber wenn etwa deine Tochter in der Gemeinde eingebunden ist (?), dann solltest du einen solchen radikalen Bruch sicherlich drei- oder viermal gut überlegt haben, bevor du ihn vollziehst. Immerhin trägst du ja Verantwortung für zwei.

Vielleicht ist das auch kein guter Rat in deiner Situation: Das musst du wirklich selbst ermessen. Von meiner Warte aus aber kann ich sagen, dass ich meine Entschlossenheit nur durch mein konsequentes Handeln bestärken konnte. Meine Familie merkte dann schon, dass es mir wirklich ernst war, als ich wirklich nur noch in die kath.Kirche ging und sämtliche Abstecher "zurück" zu den Protestanten unterließ. Wenn ich nochmal einen ev.Gottesdienst besuche, dann allerhöchstens zu Festen wie Weihnachten (solange ich eben noch bei meinen Eltern feiere) und auch hier werde ich es marginal halten, d.h. deutlich machen: Die kath.Gottesdienste sind mir wichtig, euch zuliebe komme ich am Heiligabend aber nochmal zu Protestanten mit, aber mehr auch nicht. Solange es kein Abendmahl gibt, ist so eine Haltung, denke ich, noch vertretbar. Und wenn ich nicht mehr bei meinen Eltern bin, so hat sich das mit den Protestanten eh erledigt.

Nur Mut! Vor dem Herrn müssen wir uns rechtfertigen, dem Herrn müssen wir leben, nicht unseren Eltern.

Petra
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Petra »

Lofty hat geschrieben:
Am nächsten Sonntag (1.Advent) werde ich durch die Firmung mit anschl. erster hl. Kommunion in meiner Heimat-Gemeinde St. Nikolaus in Blankenfelde in die Katholische Kirche aufgenommen. Ein langer Weg geht zu Ende und ein neuer beginnt. Ich komme nach Hause!
:freude:

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Chrysostomus hat geschrieben:
Auch das würde ich öfter tun, sogar mit Freunde jeden Sonntag.
Du musst ja auch nicht den Anspruch haben, deinen ganzen Freundeskreis in die katholische Kirche einzugliedern :)
Scheint mehr Sinn zu machen, wenn man das als "Freude" liest.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Ecce Homo
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Ecce Homo »

Petra hat geschrieben:
Lofty hat geschrieben:
Am nächsten Sonntag (1.Advent) werde ich durch die Firmung mit anschl. erster hl. Kommunion in meiner Heimat-Gemeinde St. Nikolaus in Blankenfelde in die Katholische Kirche aufgenommen. Ein langer Weg geht zu Ende und ein neuer beginnt. Ich komme nach Hause!
:freude:
Ich habe auch dran gedacht - und werde es morgen auch ganz besonders in die heilige Messe mitnehmen.... :freude: :jump: :ja:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Jacinta hat geschrieben:4. werde ich von meiner Familie geteert und gefedert ... ;)
Mach dir nichts draus, das gehört dazu.
http://www.mykath.de/index.php?showtopic=4682
Das hatte aber andere Gründe :D

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Dottore Cusamano
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Dottore Cusamano »

Lofty hat geschrieben:Vielen Dank für Eure vielen interessanten Anregungen und Hinweise.

Eben komme ich zurück von „St. Philipp Neri“ (St. Afra), im Norden Berlins, wo ich mit einem Kaplan (übrigens ein Kölner) ein Vorgespräch für meine erste Beichte, die ich am nächsten Samstag dort ablegen werde, hatte. Es war mir wichtig, einen neutralen Ort zu finden um vor meinem großen Tag (erstmals) die Beichte abzulegen. Nun ist alles vorbereitet und ihr könnt euch vorstellen, dass ich ziemlich aufgeregt bin.
Hier ein Link zu St.Philipp Neri: http://www.institut-philipp-neri.de/

Am nächsten Sonntag (1.Advent) werde ich durch die Firmung mit anschl. erster hl. Kommunion in meiner Heimat-Gemeinde St. Nikolaus in Blankenfelde in die Katholische Kirche aufgenommen. Ein langer Weg geht zu Ende und ein neuer beginnt. Ich komme nach Hause!
Hallo Lofty!

Jetzt hast Du zum ersten Mal das Sakrament der Versöhnung empfangen und ich hoffe, Du hast Dich in den Stunden danach so gefühlt, wie ich mich immer danach fühle! Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl des Angenommenseins!

Mach Dir keine Sorgen! Morgen wird alles wunderbar und auch gut klappen! Da ich schon immer römisch-katholisch bin, kann ich mir nur ansatzweise vorstellen, wie es sein muss endlich - nach einem langen Irrweg - zu fühlen, in vollkommener Gemeinschaft mit der hl. Kirche zu stehen!

Ich wünsche Dir einen unvergesslichen Tag und hoffe, dass Du uns teilhaben lässt an Deinen Empfindungen, indem Du uns davon berichtest!

Mit den allerbesten Wünschen und Grüßen,
DC
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Lofty
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Re: Ich habe einen Weg gefunden!

Beitrag von Lofty »

Dottore Cusamano hat geschrieben:
Hallo Lofty!

Jetzt hast Du zum ersten Mal das Sakrament der Versöhnung empfangen und ich hoffe, Du hast Dich in den Stunden danach so gefühlt, wie ich mich immer danach fühle! Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl des Angenommenseins!

Mach Dir keine Sorgen! Morgen wird alles wunderbar und auch gut klappen! Da ich schon immer römisch-katholisch bin, kann ich mir nur ansatzweise vorstellen, wie es sein muss endlich - nach einem langen Irrweg - zu fühlen, in vollkommener Gemeinschaft mit der hl. Kirche zu stehen!

Ich wünsche Dir einen unvergesslichen Tag und hoffe, dass Du uns teilhaben lässt an Deinen Empfindungen, indem Du uns davon berichtest!

Mit den allerbesten Wünschen und Grüßen,
DC
Hallo liebe Freunde! Nun bin ich also wirklich katholisch. Ich kann es noch gar nicht so recht fassen. Ich bin sehr liebevoll mit viel Herzenswärme heute in der hl. Messe meiner Heimatkirche in Blankenfelde bei Berlin von unserem Pfarrer durch die Firmung und erste hl. Kommunion in die katholische Kirche aufgenommen worden. Es waren bewegende Momente für mich und es ist im Moment nicht so leicht das alles in Worte zu fassen. Ich bin aus tiefstem herzen dankbar und froh, endlich nach Hause gekommen zu sein.
Es ist ein wunderschönes Gefühl!
Danke, dass ich hier so gut begleitet wurde. Ich beginne nun meinen neuen Weg, im Moment mit etwas zittrigen Knien aber voller Freude und Zuversicht!
"So Ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr's tut." /bzw. "Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt." (Joh.13,17)

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