Hallo anneke,
ich kann Dir aus Erfahrung zustimmen. Was z.B. in den 80er Jahren teilweise unter dem Titel "Jugendmesse" "verbrochen" wurde, war schlimm. Schlimm deswegen, weil oftmals Lieder gesungen wurden, die schon damals alt waren (ich kann "Laudato si" nicht mehr hören) und sie auch ansonsten nicht gerade intelligent waren.
Vom theologischen oder litirgischen Anspruch dieser "Jugend"messen schweige ich lieber.
Aber die Jugendkirche Münster hat andere Ansätze.
Ich habe Samstag Nachmittag eine interessante Podiumsdiskussion miterlebt, die es aus Anlaß des 5. Geburtstags der Jugendkirche Münster gab. Dabei war u.A. eine hauptamtliche Mitarbeiterin, die einmal auch sagte, daß es ihnen (den Verantwortlichen) bewusst wäre, daß in erster Linie die Jugendlichen zu den Gottesdiensten kämen, die schon kirchlich aktiv wären oder zumindestens eine christlichen- oft auch konkret katholischen "Background" hätten, also z.B. eine religiöse Erziehung. Und das ihnen klar wäre, daß Jugendliche ohne christlichen Hintergrund zwar wohl zu den jugendpastoralen Angeboten (Oasentage, Erlebnisausstellungen etc.) kämen aber deshalb nicht gleich sonntags zur Messe kämen, sich denoch oft nach den Aktionen Gedanken über den Glauebn machen würden.
Ein Dozent der Katholischen Fachhochschule sagte, vernünftig durchgeführte Jugendmessen (also kein Anbiedern und keine Events um der Events wegen) wären auch Inkulturation des Glaubens, denn dadurch könnte der Glaube in der "Sprache" der Jugendkulturen vermittelt werden.
Gruß,Pit
anneke6 hat geschrieben:Ich bin zwei oder dreimal in einer "Jugendmesse" gewesen (in D) und ich habe mich gefragt, ob man junge Menschen für debil hält. Auch wenn es einem an Lebenserfahrung mangelt, so bleibt die Frage, ob man die ganze Liturgie dekonstruieren muß, damit der Jugendliche/junge Erwachsene sie wieder zusammensetzen kann.
Ein Freund von Kindermessen bin ich auch nie gewesen, aber da ist doch vieles verständlicher. ...