Der Pfarrer mag zwar aus seiner Sichtweise in der Sache recht haben - die Erstkommunion hat für die wenigsten Familien eine wirklich religiöse Bedeutung, nur muss er sich auch fragen lassen, woran das liegt.
Guten Tag Laura es liegt wie schon Ralf schreibt an der Botschaft Jesus sie ist vielen unerträglich und sie lehnen vieles von dem was Jesus sagt einfach als realitätsfremd ab.
Erschwerend kommt dabei hinzu das viele Priester versuchen die Frohbotschaft des Herrn als Froh machende Botschaft für die Gemeinde auszulegen. Leider wird die Botschaft Jesus aus diesem Grunde oft sehr unverständlich indem sie nicht mehr in einer Einheit verkündet wird.
Warum suchen die Menschen nur an Knotenpunkten des Lebens die kirchliche Begleitung? Sind alle diese Menschen schlecht und desinteressiert? Oft sind es nämlich Menschen, die sich anderswo (Schule, Vereine....) sehr wohl engagieren können und wollen.
Woran kann das Ganze liegen?
Nein Laura viele Menschen denken Pragmatisch, so hörte ich einmal einen Vater sprechen:
Er trete nicht aus der Kirche aus, damit sein Kind den kath. Kindergarten besuchen kann.
Die Erstkommunion wird in vielen Gemeinden als Gruppen- Event organisiert, dass einem die Harre zu berge steigen lässt. Es entsteht vielfach eine Gruppendynamik das schönste Kind das tollste Kleid die aufwendigste Frisur usw…
Unter dieser Gruppendynamik wird jedes aufkeimende Pflänzchen des Glaubens erstickt.
Deshalb enden die Pflichtbesuche der Eucharistiefeier meist mit dem Tag der Erstkommunion den damit endet der Gruppenzwang. Ich persönlich verabscheue jeden Gruppenzwang am meisten den der Menschen in die Kirche zwingt. Auch hier schließe ich mich Ralf an wer gehen will soll gehen. Wer nicht kommen will soll weg bleiben. Die zu verkündete Botschaft des Herrn ist unabänderlich, auch wenn die Botschaft des Herrn den Lebensentwürfen der Menschen dieser Zeit widerspricht.
Nur einige Fragen, die sich Kirche stellen lassen muss:
-> Kennt Kirche die Fragen dieser Menschen? Nimmt sie sie ernst? Oder ist sie milieuspezifisch?
Die Kirche sind alle Gläubigen.
Die einzelnen Gemeindpriester sollten die Fragen ihrer Gemeindemitglieder sehr ernst nehmen, natürlich wird das die übergroße Mehrheit der Gemeindpriester auch tun.
Nur sie bleiben der Botschaft des Herrn auch gegen die Meinung mancher Gemeindemitglieder verpflichtet. Was nicht die Botschaft des Herrn ist, kann auch nicht als Botschaft des Herrn verkündet werden.
-> Ist Kirche offen für religiöse Sehnsucht und Fragen, auch wenn sie vom gut Katholischen abweichen? Eine ältere Frau hat mir mal gesagt: Ich habe Angst, Fragen zu stellen, weil die hier in der Gemeinde niemand beantworten oder ernst nehmen will?
Wie gesagt die Kirche muss die Botschaft des Herrn verkünden wenn diese von den Lebensentwürfen der Menschen abweicht, gibt es nur die Möglichkeit dass die Menschen zu Gott umkehren und sich ihm zuwenden. Der Versuch mancher Kirchengemeinden die Botschaft des Herrn mit dem Zeit- und Weltgeist zu vermengen wird kläglich scheitern.
Sie verkünden weder das eine noch das andere sie verkünden lau, und die Lauheit war dem Herrn ein Ärgernis.
-> Wie wird z.B. bei diesen Knotenpunkten wie Erstkommunion, Hochzeit, Beerdigung gepredigt? Eine 0815 Predigt oder wirkliches Eingehen auf die Menschen? Ich war vor einigen Jahren auf einer Hochzeit von kirchenfernen Verwandten (die sich sicher auch so beim Traugespräch gezeigt haben) und habe lange nicht mehr so einen Blödsinn (unvorbereitet und theologisch grob falsch) gehört wie in der Predigt - wahrscheinlich nach dem Motto: Die merken es ja eh nicht.
Laura nicht jeder Priester ist ein geborener Prediger, aber gerade jene die sehr selten eine Kirche aufsuchen erwarten eine perfekte festlich gestaltete Hochzeit, die Vorstellungen mancher Festgäste sind für den Priester kaum erfüllbar. Erschwerend kommt hinzu dass der Priester die meisten Festgäste an diesem Tag das erste Mal in seiner Kirche sieht und deshalb eine allgemeine Predigt wählt.
-> Wie geht man auf die Wünsche und Vorstellungen Jugendlicher ein? Denn hier geschieht ja der Auszug aus der Kirche ...
Noch einmal Laura, die Kirche kann nur bei der Art der Verkündigung auf Wünsche und Vorstellungen Jugendlicher eingehen. Die Botschaft muss so verkündet werden wie sie der Herr verkündet hat, auch wenn viele Menschen-Jugendliche dieser Zeit die Botschaft nicht hören wollen und aus der Kirche ausziehen. Den Menschen dieser Zeit nach dem Mund zu verkünden ist definitiv nicht möglich.
Bevor ich auf die schimpfe, die nicht mehr kommen, sollte ich mich fragen, ob ich einen ganz gehörigen Teil dazu beitrage...
Vielleicht wäre die richtige Rückfrage des Pfarrers gewesen: Warum sind Sie denn so froh, nicht mehr in die Kirche zu müssen? Was gefällt Ihnen denn nicht? Haben Sie Lust, mitzuarbeiten in einem Kreis, der Gottesdienste vorbereitet? ...
Laura das Gottesdienst vorbereiten ist großer Unfug. Der Mensch soll sich in einem Gottesdienst nicht selbst inszenieren der Gottesdienst ist eine Danksagung an Gott.
Wenn Menschen keinen Grund zu einer Danksagung an Gott sehen ist das bedauerlich jedoch selten schuld des Priesters. Viele Priester mühen sich Tag für Tag ab, sie streuen sehr viele Samenkörner des Glaubens, viele fallen nur in die Dornen oder auf steinigen Boden, doch ab und zu gibt es wieder den Moment in dem ein kleines Pflänzchen des Glauben neu aufgeht, das behütet werden will. Denn die Gefahr dass die neu entstandene „Glaubenspflanze“ von jenen Missmachern niedergewalzt wird ist exorbitant hoch.
Eine solche Schelte per Pfarrblatt finde ich grob [Punkt]
Ich wünschte mehr Priester hätten den Mut „die Missstände“ in ihrer Gemeinde mit ähnlich klaren Worten zu beschreiben. Auch wenn das für manche unerträglich ist, ihnen muss Widersprochen werden um ihres Seelenheiles willen.
Letztlich ist das Problem, das hier diskutiert wird, das Ende oder letztes Zucken der Volkskirche. Eigentlich lässt "man" sein Kind zur Erstkommunion gehen und das oft ohne großes Interesse daran. Die Gemeinden lassen das zu, unternehmen nichts dagegen ...
Ja und??? Wenn sich das Volk (nicht zum ersten Mal) von der Kirche und von Gott abwendet ist das, immer das Problem des Volkes. (Auch das Volk das Moses durch die Wüste führte hat sich zeitweise von Gott abgewendet)
Die Kirche muss die Botschaft des Herrn unverfälscht verkünden, und jene die sich von Gott abgewendet haben zur Umkehr aufrufen. Wenn die Gemeinde die Botschaft des Herrn nicht hören will sollen die Verkünder nach Weisung Jesus den Staub der Gemeinde von ihren Füssen schütteln und weiter ziehen und anderen Gemeinden verkünden.
Bei der Firmung wird es dann noch krasser - die Jugendlichen haben häufig keinen Bock und bringen es hinter sich. Modellversuche wie "Firmung mit 22" werden in der Regel von der Kirche nicht gerne gesehen - das Hauptargument ist dann "Da kommt dann ja keiner mehr".
Wenn die Leute desinteressiert kommen, ist es nicht recht ...
Wenn sie nicht mehr kommen, ist es auch nicht recht ...
Laura kannst du vertehen worum es bei den christlichen Glauben geht?
Gut ich helfe Dir, es geht nicht primär um den Menschen und was er will, Gott muss gar nichts!
„Ich glaube nicht dass wir alle in den Himmel kommen weil wir so brav sind“
mfg otto
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24