Erstkommunion, Folklore - Und Tschüss!

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Juergen
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Erstkommunion, Folklore - Und Tschüss!

Beitrag von Juergen »

Erstkommunion!
Gedanken eines Pfarrers. Aus dem aktuellen Pfarrbrief

(Wäre gut, wenn Ihr nicht nur den zitierten Textauszug, sondern den gesamten Text lesen würdet.)
... Neben all dem Schönen und Frohen gibt es die berühmten Stachel im Fleisch, die geballt manchmal dem Igel gleich daherkommen. Immer mehr wird die liturgische Erstkommunionfeier zum Folklorefest: „Unsere „Prinzessin“ soll ja einen tollen Tag haben und alles soll einfach schön sein, nicht zu lang, aber herzlich!“ Die übliche Sonntagsgemeinde hat sich auf die anderen Hl. Messen „zurückgezogen“ und überlässt das „Festhochamt“ denen, die zwar ein Kommunionkind kennen, aber sonst eher in Wartestellung des Staunens und der Langeweile harren. Spätestens am Gesang kann man es spüren! Gut, dass der Photoapparat als Spielgerät Zeit vertreibt und die Türen zur kurzweiligen Zigarettenpause für „zwischendurch“ geöffnet bleiben. Früher mussten die Portale der Kirchen nach Innen aufgehen, heute ist es umgekehrt. Böse kann ich diesen Wartenden nicht sein. Sie kommen, weil es noch irgendwie dazugehört! Auch wenn hier und da im letzten Jahr von jungen Müttern zu hören war, auch in Balve: „Gut, dass der ‘Sch....’ jetzt endlich vorbei ist und wir nicht mehr in die Kirche gehen müssen!“, so sehe ich in dem, was wir betend und singend tun, also das fortsetzen, was Gott an uns tut, immer wieder ein Zugehen auf den Menschen, in dem die Frage nach Gott wieder und wieder gestellt und die Neugier nach IHM entfacht wird.
...
Wir können die Fruchtkörner nur werfen, wohin sie fallen und wie sie als Keimlinge aufgehen, dass liegt nicht in unserer Hand. Mein Opa wusste es besser: „Pferde kann man nur zur Tränke führen. Saufen müssen sie selber!
...
Zuletzt geändert von Juergen am Montag 19. April 2004, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Laura

Beitrag von Laura »

Der Pfarrer mag zwar aus seiner Sichtweise in der Sache recht haben - die Erstkommunion hat für die wenigsten Familien eine wirklich religiöse Bedeutung, nur muss er sich auch fragen lassen, woran das liegt.
Warum suchen die Menschen nur an Knotenpunkten des Lebens die kirchliche Begleitung? Sind alle diese Menschen schlecht und desinteressiert? Oft sind es nämlich Menschen, die sich anderswo (Schule, Vereine....) sehr wohl engagieren können und wollen.
Woran kann das Ganze liegen?

Nur einige Fragen, die sich Kirche stellen lassen muss:
-> Kennt Kirche die Fragen dieser Menschen? Nimmt sie sie ernst? Oder ist sie milieuspezifisch?
-> Ist Kirche offen für religiöse Sehnsucht und Fragen, auch wenn sie vom gut Katholischen abweichen? Eine ältere Frau hat mir mal gesagt: Ich habe Angst, Fragen zu stellen, weil die hier in der Gemeinde niemand beantworten oder ernst nehmen will?
-> Wie wird z.B. bei diesen Knotenpunkten wie Erstkommunion, Hochzeit, Beerdigung gepredigt? Eine 0815 Predigt oder wirkliches Eingehen auf die Menschen? Ich war vor einigen Jahren auf einer Hochzeit von kirchenfernen Verwandten (die sich sicher auch so beim Traugespräch gezeigt haben) und habe lange nicht mehr so einen Blödsinn (unvorbereitet und theologisch grob falsch) gehört wie in der Predigt - wahrscheinlich nach dem Motto: Die merken es ja eh nicht.
-> Wie geht man auf die Wünsche und Vorstellungen Jugendlicher ein? Denn hier geschieht ja der Auszug aus der Kirche ...

Bevor ich auf die schimpfe, die nicht mehr kommen, sollte ich mich fragen, ob ich einen ganz gehörigen Teil dazu beitrage...
Vielleicht wäre die richtige Rückfrage des Pfarrers gewesen: Warum sind Sie denn so froh, nicht mehr in die Kirche zu müssen? Was gefällt Ihnen denn nicht? Haben Sie Lust, mitzuarbeiten in einem Kreis, der Gottesdienste vorbereitet? ...

Eine solche Schelte per Pfarrblatt finde ich grob [Punkt]

Laura

Ralf

Beitrag von Ralf »

Laura, die Kernaussagen des Glaubens, jenseits von aller Moralschelte, waren seit jeher für viele unglaublich und unannehmbar. Das hat mit Offenheit gar nichts zu tun.

Aussagen wie die Dreifaltigkeit Gottes, die Auferstehung des Fleisches(!), die Gottheit Christi etc. sind, wenn man sie nicht aufgeben und damit das Christentum verraten will, immer ein Stachel.

Jesus ließ die Leute einfach ziehen, die seine Rede nicht mehr hören wollten. Was sagen wir, wenn Er uns fragt "Wollt auch ihr gehen"? Wenn die Menschen gehen wollen, dann wünsche ich auch uns die Gelassenheit Jesu. Wurde Er danach akzeptabler in seiner Botschaft?
Wenn sie gehen wollen, sollen sie gehen.

Laura

Beitrag von Laura »

Letztlich ist das Problem, das hier diskutiert wird, das Ende oder letztes Zucken der Volkskirche. Eigentlich lässt "man" sein Kind zur Erstkommunion gehen und das oft ohne großes Interesse daran. Die Gemeinden lassen das zu, unternehmen nichts dagegen ...
Bei der Firmung wird es dann noch krasser - die Jugendlichen haben häufig keinen Bock und bringen es hinter sich. Modellversuche wie "Firmung mit 22" werden in der Regel von der Kirche nicht gerne gesehen - das Hauptargument ist dann "Da kommt dann ja keiner mehr".
Wenn die Leute desinteressiert kommen, ist es nicht recht ...
Wenn sie nicht mehr kommen, ist es auch nicht recht ...

Laura

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Noch eine Info, um die Aussage der Mutter "besser" zu verstehen.

Der Pfarrer hatte diese Jahr einen "neuen Weg" bei der Kommunionvorbereitung beschritten. Neben dem Sakramentenunterricht hat er eine Werktagsabendmesse für die Kommunionkinder gestaltet. Dort fand dann während der Messe eine zusätzliche Katechese statt.

Natürlich kamen zu der Messe nicht nur die Kinder alleine, sondern mit den Eltern (war abends um 18:30).
Damit waren "zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen": die Eltern und die Kinder "mußten" zur Messe.
Gruß Jürgen

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Laura

Beitrag von Laura »

Diese Idee hatte schon der Pfarrer, in dessen Gemeinde ich 1977 zur Erstkommunion gegangen bin. Jeden Samstag um 16 Uhr - erst Unterricht, dann Messe. Jede Woche dieselben Lieder (505 folgende, ich kann sie heute noch auswendig), die Eltern wurden von Woche zu Woche weniger (konnte man ihnen auch nicht verübeln) ....
Besser fände ich eine Einbindung in den Sonntagsgottesdienst...

Laura

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Laura hat geschrieben:Besser fände ich eine Einbindung in den Sonntagsgottesdienst...
Damit es die Kinder und Eltern nicht 2x gehen "müssen" und die übrigen Leute sagen: "Schoooooon wieder so eine Kinderpredigt!"
Gruß Jürgen

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Laura hat geschrieben:Der Pfarrer mag zwar aus seiner Sichtweise in der Sache recht haben - die Erstkommunion hat für die wenigsten Familien eine wirklich religiöse Bedeutung, nur muss er sich auch fragen lassen, woran das liegt.
Warum suchen die Menschen nur an Knotenpunkten des Lebens die kirchliche Begleitung? Sind alle diese Menschen schlecht und desinteressiert? Oft sind es nämlich Menschen, die sich anderswo (Schule, Vereine....) sehr wohl engagieren können und wollen.
Woran kann das Ganze liegen?

Laura

Ich seh das ganz anders. Niemand geht mehrmals die Woche zu irgendwelchen kirchlichen Treffen, wenn es keine Glaubensfrage wäre. Es gibt sogar Gemeinden, die lassen min. ein Elternteil mit dem Kind antanzen, damit auch die Eltern was von der Kommunion haben und wenn die, Kind und Elternteil, zur Kirche gehen, anstatt vor dem Fernsehn zu sitzen, muss da schon eine höhere Macht im Spiel sein.

Und das Menschen, die sich stark angagieren, keine Bezug zur Kirche haben, halte ich für ein Gerücht. Der eine guckt lieber Fernsehn, der andere geht sich angagieren, da jetzt eine kirchlichphilosophische Seifenblase draus zu machen, halte ich für Hokuspokus.

Edith
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Beitrag von Edith »

also.... ich sitze heute noch grinsend in Kindermessen..... wenn der Pfarrer ERKLÄRT, was er da tut!
Vor allem die Erwachsenen sitzen da mit diesem "Aha-Gesichtsausdruck".

Ich denke, die Priester sollten viel öfter mal ganz ungesteltzt die einzelnen Teile der Liturgie erklären.... und sich von der Idee verabschieden, alle wüßten das schon.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Bei uns ist die Kinderkatechese für die Erstkommunionkinder im Familiengottesdienst jeden Sonntag um 11.00 Uhr ... den übrigens auch ne Menge Erwachsener ohne Kinder besuchen.

Geronimo

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otto
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Beitrag von otto »

Der Pfarrer mag zwar aus seiner Sichtweise in der Sache recht haben - die Erstkommunion hat für die wenigsten Familien eine wirklich religiöse Bedeutung, nur muss er sich auch fragen lassen, woran das liegt.
Guten Tag Laura es liegt wie schon Ralf schreibt an der Botschaft Jesus sie ist vielen unerträglich und sie lehnen vieles von dem was Jesus sagt einfach als realitätsfremd ab.
Erschwerend kommt dabei hinzu das viele Priester versuchen die Frohbotschaft des Herrn als Froh machende Botschaft für die Gemeinde auszulegen. Leider wird die Botschaft Jesus aus diesem Grunde oft sehr unverständlich indem sie nicht mehr in einer Einheit verkündet wird.


Warum suchen die Menschen nur an Knotenpunkten des Lebens die kirchliche Begleitung? Sind alle diese Menschen schlecht und desinteressiert? Oft sind es nämlich Menschen, die sich anderswo (Schule, Vereine....) sehr wohl engagieren können und wollen.
Woran kann das Ganze liegen?
Nein Laura viele Menschen denken Pragmatisch, so hörte ich einmal einen Vater sprechen:

Er trete nicht aus der Kirche aus, damit sein Kind den kath. Kindergarten besuchen kann.

Die Erstkommunion wird in vielen Gemeinden als Gruppen- Event organisiert, dass einem die Harre zu berge steigen lässt. Es entsteht vielfach eine Gruppendynamik das schönste Kind das tollste Kleid die aufwendigste Frisur usw…
Unter dieser Gruppendynamik wird jedes aufkeimende Pflänzchen des Glaubens erstickt.
Deshalb enden die Pflichtbesuche der Eucharistiefeier meist mit dem Tag der Erstkommunion den damit endet der Gruppenzwang. Ich persönlich verabscheue jeden Gruppenzwang am meisten den der Menschen in die Kirche zwingt. Auch hier schließe ich mich Ralf an wer gehen will soll gehen. Wer nicht kommen will soll weg bleiben. Die zu verkündete Botschaft des Herrn ist unabänderlich, auch wenn die Botschaft des Herrn den Lebensentwürfen der Menschen dieser Zeit widerspricht.

Nur einige Fragen, die sich Kirche stellen lassen muss:
-> Kennt Kirche die Fragen dieser Menschen? Nimmt sie sie ernst? Oder ist sie milieuspezifisch?
Die Kirche sind alle Gläubigen.
Die einzelnen Gemeindpriester sollten die Fragen ihrer Gemeindemitglieder sehr ernst nehmen, natürlich wird das die übergroße Mehrheit der Gemeindpriester auch tun.
Nur sie bleiben der Botschaft des Herrn auch gegen die Meinung mancher Gemeindemitglieder verpflichtet. Was nicht die Botschaft des Herrn ist, kann auch nicht als Botschaft des Herrn verkündet werden.

-> Ist Kirche offen für religiöse Sehnsucht und Fragen, auch wenn sie vom gut Katholischen abweichen? Eine ältere Frau hat mir mal gesagt: Ich habe Angst, Fragen zu stellen, weil die hier in der Gemeinde niemand beantworten oder ernst nehmen will?
Wie gesagt die Kirche muss die Botschaft des Herrn verkünden wenn diese von den Lebensentwürfen der Menschen abweicht, gibt es nur die Möglichkeit dass die Menschen zu Gott umkehren und sich ihm zuwenden. Der Versuch mancher Kirchengemeinden die Botschaft des Herrn mit dem Zeit- und Weltgeist zu vermengen wird kläglich scheitern.
Sie verkünden weder das eine noch das andere sie verkünden lau, und die Lauheit war dem Herrn ein Ärgernis.

-> Wie wird z.B. bei diesen Knotenpunkten wie Erstkommunion, Hochzeit, Beerdigung gepredigt? Eine 0815 Predigt oder wirkliches Eingehen auf die Menschen? Ich war vor einigen Jahren auf einer Hochzeit von kirchenfernen Verwandten (die sich sicher auch so beim Traugespräch gezeigt haben) und habe lange nicht mehr so einen Blödsinn (unvorbereitet und theologisch grob falsch) gehört wie in der Predigt - wahrscheinlich nach dem Motto: Die merken es ja eh nicht.
Laura nicht jeder Priester ist ein geborener Prediger, aber gerade jene die sehr selten eine Kirche aufsuchen erwarten eine perfekte festlich gestaltete Hochzeit, die Vorstellungen mancher Festgäste sind für den Priester kaum erfüllbar. Erschwerend kommt hinzu dass der Priester die meisten Festgäste an diesem Tag das erste Mal in seiner Kirche sieht und deshalb eine allgemeine Predigt wählt.
-> Wie geht man auf die Wünsche und Vorstellungen Jugendlicher ein? Denn hier geschieht ja der Auszug aus der Kirche ...
Noch einmal Laura, die Kirche kann nur bei der Art der Verkündigung auf Wünsche und Vorstellungen Jugendlicher eingehen. Die Botschaft muss so verkündet werden wie sie der Herr verkündet hat, auch wenn viele Menschen-Jugendliche dieser Zeit die Botschaft nicht hören wollen und aus der Kirche ausziehen. Den Menschen dieser Zeit nach dem Mund zu verkünden ist definitiv nicht möglich.
Bevor ich auf die schimpfe, die nicht mehr kommen, sollte ich mich fragen, ob ich einen ganz gehörigen Teil dazu beitrage...
Vielleicht wäre die richtige Rückfrage des Pfarrers gewesen: Warum sind Sie denn so froh, nicht mehr in die Kirche zu müssen? Was gefällt Ihnen denn nicht? Haben Sie Lust, mitzuarbeiten in einem Kreis, der Gottesdienste vorbereitet? ...
Laura das Gottesdienst vorbereiten ist großer Unfug. Der Mensch soll sich in einem Gottesdienst nicht selbst inszenieren der Gottesdienst ist eine Danksagung an Gott.
Wenn Menschen keinen Grund zu einer Danksagung an Gott sehen ist das bedauerlich jedoch selten schuld des Priesters. Viele Priester mühen sich Tag für Tag ab, sie streuen sehr viele Samenkörner des Glaubens, viele fallen nur in die Dornen oder auf steinigen Boden, doch ab und zu gibt es wieder den Moment in dem ein kleines Pflänzchen des Glauben neu aufgeht, das behütet werden will. Denn die Gefahr dass die neu entstandene „Glaubenspflanze“ von jenen Missmachern niedergewalzt wird ist exorbitant hoch.

Eine solche Schelte per Pfarrblatt finde ich grob [Punkt]
Ich wünschte mehr Priester hätten den Mut „die Missstände“ in ihrer Gemeinde mit ähnlich klaren Worten zu beschreiben. Auch wenn das für manche unerträglich ist, ihnen muss Widersprochen werden um ihres Seelenheiles willen.
Letztlich ist das Problem, das hier diskutiert wird, das Ende oder letztes Zucken der Volkskirche. Eigentlich lässt "man" sein Kind zur Erstkommunion gehen und das oft ohne großes Interesse daran. Die Gemeinden lassen das zu, unternehmen nichts dagegen ...

Ja und??? Wenn sich das Volk (nicht zum ersten Mal) von der Kirche und von Gott abwendet ist das, immer das Problem des Volkes. (Auch das Volk das Moses durch die Wüste führte hat sich zeitweise von Gott abgewendet)

Die Kirche muss die Botschaft des Herrn unverfälscht verkünden, und jene die sich von Gott abgewendet haben zur Umkehr aufrufen. Wenn die Gemeinde die Botschaft des Herrn nicht hören will sollen die Verkünder nach Weisung Jesus den Staub der Gemeinde von ihren Füssen schütteln und weiter ziehen und anderen Gemeinden verkünden.

Bei der Firmung wird es dann noch krasser - die Jugendlichen haben häufig keinen Bock und bringen es hinter sich. Modellversuche wie "Firmung mit 22" werden in der Regel von der Kirche nicht gerne gesehen - das Hauptargument ist dann "Da kommt dann ja keiner mehr".
Wenn die Leute desinteressiert kommen, ist es nicht recht ...
Wenn sie nicht mehr kommen, ist es auch nicht recht ...
Laura kannst du vertehen worum es bei den christlichen Glauben geht?

Gut ich helfe Dir, es geht nicht primär um den Menschen und was er will, Gott muss gar nichts!

„Ich glaube nicht dass wir alle in den Himmel kommen weil wir so brav sind“


mfg otto
Zuletzt geändert von otto am Dienstag 20. April 2004, 23:24, insgesamt 3-mal geändert.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

Edith
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Beitrag von Edith »

max72 hat geschrieben: Ich habe das Glueck seit einer Weile Messen zu haben, die ganz "nach Buch" gehalten werden und mit Wuerde und Andacht. Das ist so unheimlich schoen und es macht mich traurig wenn ich an all die Experimente hoere.
Also auch eine Bitte an die Priester. Hoert nicht nur auf die, die am lautesten schreien. Auch auf die anderen. Und auf Euch selbst und eben auf das was wirklich unsere Tradition und Staerke ist.
:ja:
Da möchte ich mich Max's Aufruf aus ganzem Herzen anschließen.

max72
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Beitrag von max72 »

Laura hat geschrieben:Wo ist eigentlich das Problem? :motz:

Wir stellen fest, dass es Messen gibt, die kreativ gestaltet werden und vom Messbuch abweichen und dass es Messen gibt, die dem Messbuch entsprechen, aber tlw. lieblos gefeiert werden. Für beides gibt es Pro- und Contra-Argumente.
Es gibt Menschen, denen ist die erste Variante lieber, es gibt "Anhänger" der zweiten.
Wo ist das Problem: Jeder geht in den ihm entsprechenden Gottesdienst und lässt die jeweils anderen das tun, was ihnen gut tut. In dem Gemeinden wäre das in der Regel z.B: ganz einfach durch Bekanntgabe der Zelebranten zu regeln.
Ich muss nicht die ganze Welt von meiner Position überzeugen ...
Soviel Toleranz muss sein ...

Laura
Nun, ich denke die Toleranz ist auf beiden Seiten nicht gross...

Das Problem ist nicht, dass es kreativ gestaltete Messen sind. Taize ist modern und kreativ und keiner kritisiert das. Das Problem scheint mir, dass die Art der Gestaltung teilweise ein Verstaendnis durchschimmern laesst, dass nicht unbedingt noch katholisch ist. Wenn ein Priester im Hochgebet den Papst weglaesst, dann ist das eine Botschaft. Wie die Eucharistie gefeiert wird, zeigt ebenfalls an was der Priester glaubt. Wenn das Schuldbekenntnis am Anfang weggelassen wird, dann ist das auch eine Botschaft. Wenn einer, wie hier mal erwaehnt, das Taufversprechen so abaendert, dass man "nett zueinander am Arbeitsplatz sein soll", dann ist das eine krasse Botschaft.

Das Aeussere zeigt das innere, und vieles zeigt leider, dass im Inneren nicht mehr viel vorhanden ist.

Gruesse

Max

Petra
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Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

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