Geronimo hat geschrieben:Also wenn man das eine haben kann ohne das andere - also Kommunion ohne Beichte, dann hat erfährt doch die Kommunion auf Dauer im Denken der Gläubigen eine Veränderung.
Das soll erstmal keine Wertung sein, sondern nur eine Feststellung.
Genau so hatte ich deine ursprüngliche Frage auch verstanden, allerdings kam die Diskussion so flott auf ein anderes Gleis, dass ich erstmal abwarten wollte, ob du auf deiner ursprünglichen Intention bestehst.
Ich sehe die Veränderung des Kommunionverständnisses aufgrund der mangelhaften Beichtpraxis wohl ähnlich wie du, schrecke aber nicht davor zurück, sie auch zu werten: äußerst negativ. Mir scheint, die Kommunion ist für viele Katholiken zu etwas recht Belanglosem geworden. Das hat sicher weit mehr Gründe als nur den Verfall der Beichtpraxis. Aber es ist wohl so: der Empfang der Eucharistie drückt für viele nicht mehr aus, dass da eine innere Einheit mit diesem menschgewordenen Sohn Gottes, den ich unter der Gestalt des Brotes empfangen darf, besteht. Und diese innere Einheit setzt eben voraus, dass ich mir keiner schweren Sünde bewusst bin (und die besteht halt nicht nur in Mord und [Punkt]).
Vielleicht ist manch einer unter euch geschockt über den Vergleich, aber ich sehe da eine Parallele zur Wertigkeit, den der Geschlechtsverkehr heute für viele hat: er drückt nicht mehr in der Sprache des Leibes aus "nur du - und du für immer" (und damit gehört er in die Ehe!), sondern auch er ist für viele zu etwas recht Belanglosem, einer Art Genussmittel oder Triebabfuhr oder was auch immer geworden. Jedenfalls nicht zum körperlichen Ausdruck von wirklicher ([Punkt]) Liebe, die weit mehr ist als Verliebtsein, Hormonüberschuss, sexuelles Angezogensein etc.
Jetzt befürchte ich zwar, dass ich die Diskussion wieder auf eine andere Fährte bringe als die von dir, Geronimo, intendierte... Aber sei so nett und pfeif uns dann wieder zurück, ja?!
LG
Biggi
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)