Gehe ich richtig in der Annahme, dass der katholische Religionsunterricht zu kommunistischen Zeiten katholischer war als heute in der Zeit der Demokratie?

Gruß, ad_hoc
Ih hatte auch das Vergnügen - Volksschule 2 Jahre de la Salle Schulbrüder (grottenschlecht, der Reliunterricht, die Madame gab zu "nichts angenehmeres " gefunden zu haben - während der Sommerschulsportwoche ward sie oben ohne gesehen (gut das betraf mich nicht, aber dennoch) danach insgesamt sieben Jahre (davon 2 in der Volksschule) Schulschwestern: Vorgelebter Glaube kritisch hinterfragt, dort bekam ich auch einmal einen "fast am genügend vorbeischrammenden" dreier in Reli (Mundwerkprobleme) die Tests waren gefürchtet - dazwischen Lehrerwechsel: zwar fader aber nicht unanstrengender, der Lehrer der bei der UZH (Umkehr zum Herrn) engagert ist, hatte ein strenges 83 Punkte system (im Jahr mußte man mindestens 65 Punkte sammeln, um einen vierer zu bekommen, zwischen 80 und 83 gabs einen einser.....Raimund Josef H. hat geschrieben: eine Ordensschwester von der Kongregation der "Armen Schulschwestern"
Nach der Wende erlebte der Katholizismus einen starken Aufschwung. Das neugegründete Radio Maryja fand eine große Zuhörerschaft, und zwar auch unter normalen Leuten, nicht nur unter den heutigen Dexxen, die einen auf der Straße tätlich angreifen.ad_hoc hat geschrieben:Hallo anneke6
Gehe ich richtig in der Annahme, dass der katholische Religionsunterricht zu kommunistischen Zeiten katholischer war als heute in der Zeit der Demokratie?
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Gruß, ad_hoc
Hoppla, da gibt es von mir keinen Widerspruch ... mein Elternhaus ist aber - sagen wir mal - entspannt katholisch, gläubig, aber in diesen Dingen nicht "gebildet" - es ist halt der typische (und wie ich finde legitime) von den Eltern übernommene Glaube, wie er in der Generation der als Kinder im Krieg aufgewachsenen Menschen noch vorherrscht. Da treffen Fragen nach dem Wie und Warum auf eher unverständige Ohren. Und genau an dieser Stelle würde ich mir vom Religionsunterricht eine Verstärkung der häuslichen Bildung erwarten (keinen Ersatz).Franziska hat geschrieben:"Religionsvermittlung" ist ja auch etwas, das eigentlich in der Familie passieren sollte. Schule kann das meiner Meinung nach nur sehr beschränkt leisten. Ich bin immer wieder fassungslos, wenn ich bei Elternsprechtagen zu hören bekomme, was die Schule alles bieten sollte (nach dem Motto: "schließlich bezahlen wir ja dafür")! Wenn wir hier auch noch die Tanzschule und den Führerscheinkurs anbieten, können die Eltern ihre Kinder mit 3 Jahren bei uns abgeben und mit 18 als Fertigprodukt abholen!![]()
Tja, und was ist, wenn die Eltern da nichts zu vermitteln haben, weil sie es selbst nicht richtig lernen durften? Oder es ihnen nicht wichtig ist, es weiter zu geben? Da muss doch eine Möglichkeit bestehen, diesen Kreislauf des Vergessens oder des Desintresses zu durchbrechen! Es kommt immer mal wieder vor, dass die Eltern durch ihre Kinder zum glauben (zurück?) finden. Sollte ein guter Religionsunterricht da nicht eine Möglichkeit sein? Mir ist ein Fall bekannt, wo die eher zufällige Wahl eines christlichen Kindergartens am Ende zur Taufe der gesamten Familie führte.tantum ergo hat geschrieben:Hoppla, da gibt es von mir keinen Widerspruch ... mein Elternhaus ist aber - sagen wir mal - entspannt katholisch, gläubig, aber in diesen Dingen nicht "gebildet" - es ist halt der typische (und wie ich finde legitime) von den Eltern übernommene Glaube, wie er in der Generation der als Kinder im Krieg aufgewachsenen Menschen noch vorherrscht. Da treffen Fragen nach dem Wie und Warum auf eher unverständige Ohren. Und genau an dieser Stelle würde ich mir vom Religionsunterricht eine Verstärkung der häuslichen Bildung erwarten (keinen Ersatz).Franziska hat geschrieben:"Religionsvermittlung" ist ja auch etwas, das eigentlich in der Familie passieren sollte. Schule kann das meiner Meinung nach nur sehr beschränkt leisten. Ich bin immer wieder fassungslos, wenn ich bei Elternsprechtagen zu hören bekomme, was die Schule alles bieten sollte (nach dem Motto: "schließlich bezahlen wir ja dafür")! Wenn wir hier auch noch die Tanzschule und den Führerscheinkurs anbieten, können die Eltern ihre Kinder mit 3 Jahren bei uns abgeben und mit 18 als Fertigprodukt abholen!![]()
Wovon ich oben sprechen wollte ist der kontraproduktive Religionsunterricht: durch Art und Weise der Wissensvermittlung - wie bei mir - oder auch durch die hanebüchenen Inhalte - wie hier an anderer Stelle beschrieben.
Gottes Segen,
tantum ergo
Wenn das funktioniert, umso besser. Ich teile nur grundsätzlich Franziskas Ansicht, dass die Vermittlung der eigenen Religion und Spiritualität eine Aufgabe ist, die zuerst in der Familie und in zweiter Linie in der Schule erfolgen sollte. Wenn es in der Familie nicht funktioniert, steigt natürlich der Anspruch an die Schulen (wie in der von Dir geschilderten Situation). Schlimm ist nur, wenn die Schule dort nicht tätig wird oder sogar familiäre Bemühungen beschädigt.Jacinta hat geschrieben:Tja, und was ist, wenn die Eltern da nichts zu vermitteln haben, weil sie es selbst nicht richtig lernen durften? Oder es ihnen nicht wichtig ist, es weiter zu geben? Da muss doch eine Möglichkeit bestehen, diesen Kreislauf des Vergessens oder des Desintresses zu durchbrechen! Es kommt immer mal wieder vor, dass die Eltern durch ihre Kinder zum glauben (zurück?) finden. Sollte ein guter Religionsunterricht da nicht eine Möglichkeit sein? Mir ist ein Fall bekannt, wo die eher zufällige Wahl eines christlichen Kindergartens am Ende zur Taufe der gesamten Familie führte.
Stimmt. Ich kenne einige Beispiele von Eltern, die anlässlich der Taufanmeldung oder Erstkommunion des Kindes dann auch kirchlich heirateten, und seitdem ein gut kath. Leben führen.Jacinta hat geschrieben:Es kommt immer mal wieder vor, dass die Eltern durch ihre Kinder zum glauben (zurück?) finden.
Nicht nur das, eine Kollegin (Gemeindereferentin) hat mir mal folgendes aus der Pfarrei erzählt: Ein evangelisches Ehepaar kam mit der sieben (7!)-jährigen Tochter, die unbedingt konvertieren wollte. Die Eltern selbst waren nicht religiös, erzogen die Tochter auch nicht im Glauben und wunderten sich über das Kind, das darauf drängte katholisch zu werden.Linus hat geschrieben:Stimmt. Ich kenne einige Beispiele von Eltern, die anlässlich der Taufanmeldung oder Erstkommunion des Kindes dann auch kirchlich heirateten, und seitdem ein gut kath. Leben führen.Jacinta hat geschrieben:Es kommt immer mal wieder vor, dass die Eltern durch ihre Kinder zum glauben (zurück?) finden.
Tja, die Schüler/innen von heute sind anders!Linus hat geschrieben:STUVAK war in Reli nie nötig, entweder produzierte der RU quasi autopoietisch eine Stuvak oder er war zu interessant. aber selbst sowas zu produzieren im RU? Nein.
Hab ich auch googlen müssencantus planus hat geschrieben:Äh... wer oder was ist denn bitte STUVAK?
Da waren die Schüler mit der Frage aber noch milde. Ich habe als Ordensschwester unterrichtet und es kam in Frage:" Dürfen Sie auch in den Puff gehen?"Franziska hat geschrieben:Wir hatten das damals bei unserem Geographie-Professor perfektioniert. Der war Bundesheer-Fan, weshalb nur jemand das Wort "Heeresreform" in den Raum werden musste... und schon ging es los. Zwei, drei ausgewählte arme Schweine mussten Interesse heucheln, damit die anderen inzwischen Mathe-HÜ machen oder Karten spielen konnten.![]()
Beliebte STUVAK-Fragen oder -Aktionen in Religion:
-) Gestern hat mich ein Zeuge Jehovas/Mormone/Scientologe... in der U-Bahn angesprochen...
-) Warum dürfen Priester nicht heiraten, Frauen nicht Priester werden,... und alles weitere in dieser Richtung.
-) Der Kirche geht es doch nur ums Geld... blablabla
-) Gibt es bei uns Satanistenkulte, die Tiere schlachten und Blutriten abhalten?
-) Können wir nicht endlich mal über Drogen und Alkohol reden?
Und mein absoluter Favourite (damit auch ein Beispiel zum Thema Sexualität dabei ist):
Fragt mich ein 15-jähriger Schüler mitten im Unterricht und überhaupt nicht zum Thema passend: "Sind Sie noch Jungfrau?"
Darauf ich - aus meiner Verblüffung heraus - mit einer Gegenfrage antwortend: "Bist du denn noch Jungfrau?"
Er: "ja."
Klasse: Gelächter.
Thema erledigt.
Eine interessante Wahrnehmung, die ich ebenfalls schon mehrmals von Kindern gehört habe, wonach ihnen der protestantische RU katholischer erscheint als der katholische RU!Ich befragte Larissa, wie sie auf die Idee gekommen sei, am protestantischen Religionsunterricht teilnehmen zu wollen. Sie legte mir ihre Gründe wie folgt dar: Erstens müsse es eigentlich ein „evangelisch-katholischer Religionsunterricht“ sein, sonst hieße er ja nicht „christlicher Religionsunterricht“. Zweitens sei eine katholische Mitschülerin bereits vom katholischen zu diesem „christlichen Religionsunterricht“ hinübergewechselt. Drittens sei der „christliche Religionsunterricht“ einfach besser, es sei richtiger Religionsunterricht. Larissa habe, sagte sie, im Unterrichtsraum, in welchem der evangelische Unterricht stattfindet (und den sie offenbar inspiziert hat) Bilder oder Plakate biblischer Geschichten hängen sehen, so vom barmherzigen Samariter oder »Jesus mit dem verlorenen Schaf« (also als der Gute Hirte). Ferner habe sie an der Tür gehört (sogar gelauscht hat sie also schon!), daß aus der Bibel vorgelesen werde.
Ich war Ordensschwester, bin aber vor der ewigen Profess ausgetreten, weil diese Gemeinschaft nicht mein Weg war. - Habe inzwischen engen Kontakt zu einer kontemplatien Gemeinschaft und setze mir allerhöchstes noch zwei Jahre bis zum Eintritt.ad_hoc hat geschrieben:Au weia
Ich lese gerade in diesem Thread, Raphaela, dass du Ordensschwester bist. Da ich vor Ordensangehörigen grundsätzlich Respekt habe, hoffe ich natürlich sehr, dass Du meine entgegengesetzten Auffassungen nicht als persönlich Angriffe wertest, sondern rein auf die Sache bezogen.
Gruß, ad_hoc
Inzwischen habe ich endlich ein längliches Schreiben an den LeiterRobert Ketelhohn hat geschrieben:… Aber wie auch immer, die Hängepartie besteht fort, und ich weiß noch nicht, wie es weitergeht. Vermutlich werden wir die Entscheidung ins nächste Schuljahr schieben, wenn auch Victor zur Schule geht, und dann für beide Kinder zugleich treffen.