Ich bin hier, weil es mir an Anleitung fehlt.

Allgemein Katholisches.
Susato
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Ich bin hier, weil es mir an Anleitung fehlt.

Beitrag von Susato »

Da habe ich versucht, ein bisschen mitzureden, zu dem einen oder anderem Thema etwas dazuzusteuern... überhaupt.
Dass in einem erfolgreichem Forum das ziemlich schwierig ist, keine Frage.

Eigentlich hätte ich mir gewünscht, irgendwo konkrete Ansichten zu bekommen, z.B. übers das Beten, über den Herrn Jesus Christus.
Das wäre mir wichtig.

Wer könnte mir sein Wissen übers Beten beisteuern? - Ich lerne gerade den Rosenkranz.
Frage: Bin ich im falschen Forum? - Ich möchte gerne Gott nahe sein.

LG Susato

Klostermops
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Rosenkranzbeten . . .

Beitrag von Klostermops »

Beten heißt sich in eine lange Tradition stellen. Beten hat immer
ein Gegenüber. Das kann nicht eine Nebenanschrift sein.
Maria wäre das. Selbst die Großen Lehrer der Kirche warnen
vor diesen mißverständlichen Gebetsarten. Auch wenn die Volksfrömmigkeit dieses Gebet belebt, ist BETEN immer
an den Dreieinigen Gott zu richten. Wenn wir Christen beten.
Das Herzensgebet Jesu würde Dir helfen die Mitte des Betens zu
finden. Auch Dein Körper würde lernen MITZUBETEN dabei !


E-Mail-Adresse entfernt.Petra

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ehem, ich weiß ja nicht, wie du Rosenkranz betest, aber für mich ist der Rosenkranz ein tiefes Christusgebet. ER steht im Zentrum, nichts anderes... aber das haben wir eigentlich schon in einigen Threads erörtert, wie das mit dem Rosenkranz so ist. Es gibt Leute, die können damit oder auch mit dem Herzensgebet nichts anfangen, weil es einfach nicht ihre Gebetsform ist. Vielleicht ist es aber die zu Christus führende Gebetsform für Susato. Lassen wir es ihm/ihr.
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Pit
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Re: Rosenkranzbeten . . .

Beitrag von Pit »

Das ist richtig, daß nicht Maria, ein Heiliger oder wer auch immer Adressat des Gebetes ist, sondern immer (!) der dreieinige Gott.
Übrigens gibt es bei den Münsterschwarzacher Kleinschriften ein Büchlein, das- wie ich finde- sehr gut das Rosenkranzgebet als - im besten Sinne- meditatives Jesusgebet erklärt und endlich mit diesem unsinnigen Gerücht aufräumt, es würde sich beim Rosenkranz um ein Mariengebet handeln.

Gruß, Pit
Klostermops hat geschrieben:Beten heißt sich in eine lange Tradition stellen. Beten hat immer
ein Gegenüber. Das kann nicht eine Nebenanschrift sein.
Maria wäre das. Selbst die Großen Lehrer der Kirche warnen
vor diesen mißverständlichen Gebetsarten. Auch wenn die Volksfrömmigkeit dieses Gebet belebt, ist BETEN immer
an den Dreieinigen Gott zu richten. ...
carpe diem - Nutze den Tag !

Petra
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Beitrag von Petra »

Wer den Rosenkranz betet, betet nicht zur Hl. Maria, sondern steht neben und mit ihr betend vor Gott. Etwas anderes würde die Muttergottes gar nicht zulassen.

(Deine Frage, Susato, habe ich nicht ganz verstanden.)

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ich halte es für eher seltsam, den Rosenkranz zu "verteidigen" mit der Behauptung, Maria käme da quasi eh nicht vor.
Sancta Maria, Mater Dei,
Ora pro nobis peccatoribus
Nunc et in hora mortis nostrae.
Für die Anrufung der Gottesmutter muß man sich nicht genieren.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Susato

Dein Wunsch ist nicht nur begreiflich, er ist sogar wichtig und sollte entsprechend behandelt werden.
Ob Klostermops, dem ich hiermit keinesfalls zu nahe treten möchte, Dir mit seiner Antwort geholfen hat, wage ich zu bezweifeln.

Ich rate Dir, Dich mit grundkatholischer Literatur zu beschäftigen, beispielsweise mit Biographien von Heiligen. Diese Literatur führt Dich meines Erachtens noch am ehesten und am schnellsten zu sinnmvollem Beten und vor allem auch zum Erkennen des an Gnaden überreichen Rosenkranzes.

Einer der besten Ratgeber für ein erfülltes religiöses Leben sollte das Büchlein "Philotea" von Franz von Sales sein. Hierzu diesen Link:
http://www4.desales.edu/~salesian/resou ... lothea.htm

Gruß, adhoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Petra
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Beitrag von Petra »

ad_hocs Beitrag möchte ich zur Gänze unterschreiben (mal was ganz Neues ;) )

Aber fragen kann man hier schon, Susato.

Klostermops ist übrigens unser protestantischer Gastschreiber.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

ad_hoc hat geschrieben:Einer der besten Ratgeber für ein erfülltes religiöses Leben sollte das Büchlein "Philotea" von Franz von Sales sein. Hierzu diesen Link: http://www4.desales.edu/~salesian/resou ... lothea.htm
Oder hier: dload.php?action=file&file_id=46 ;)

Was den Rosenkranz betrifft, so beten wir da natürlich zu Maria. Wir beten sie nicht an – denn Anbetung gebührt nur Gott –, aber wir beten zu ihr, indem wir sie „grüßen“, preisen und um ihre Fürsprache uns bitten. („Grüßen“ habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil’s eigentlich ein bißchen banal ist. „Gegrüßet seist du, Maria“ – das müßte, wenn wir das „ave Maria“ besser übersetzen wollten, eigentlich „Heil Maria“ heißen, so wie man auch auf englisch „hail Mary“ sagt. Also etwas mehr als „hallo“ jedenfalls. ;) )

Sehr zu empfehlen ist natürlich auf das Jesusgebet: »Herr Jesu Christ, Sohn Gottes, erbarme dich meiner, des Sünders [der Sünderin]«. Wie das Ave Maria im Rosenkranz ein meditatives Gebet, das immer wieder wiederholt wird. Dazu empfehle ich die »Aufrichtigen Erzählungen eines russischen Pilgers«, hrsg. v. Abt Emmanuel Jungklausen.

Hier noch drei Anleitungen zum Gebet aus der Schrift:
Lucas 18,1-8 hat geschrieben:1 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, daß sie allezeit beten und nicht nachlässig werden sollten, 2 nämlich: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute. 3 Es war aber eine Witwe in jener Stadt; die kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher! 4 Und er wollte lange nicht; hernach aber sprach er bei sich selbst: Ob ich schon Gott nicht fürchte und mich vor keinem Menschen scheue, 5 so will ich dennoch, weil mir diese Witwe Mühe macht, ihr Recht schaffen, damit sie nicht schließlich komme und mich ins Gesicht schlage. 6 Und der Herr sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt! 7 Sollte aber Gott nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er sie auch lange warten läßt? 8 Ich sage euch, er wird ihnen Recht schaffen in Kürze! Doch wenn des Menschen Sohn kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?
Lucas 11,5-13 hat geschrieben:5 Und er sprach zu ihnen: Welcher unter euch hätte einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote; 6 denn mein Freund ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts vorzusetzen; 7 und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe! Die Türe ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben! 8 Ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf. 9 Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden! 1 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan werden. 11 Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn er ihn um einen Fisch bittet, gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange? 12 Oder wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben? 13 So nun ihr, die ihr arg seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!
Moses (Genesis 32,24-3) hat geschrieben:24 Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. 25 Und da dieser sah, daß er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das Hüftgelenk, so daß Jakobs Hüftgelenk verrenkt ward über dem Ringen mit ihm. 26 Und der Mann sprach: Laß mich gehen; denn die Morgenröte bricht an! Jakob aber sprach: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn! 27 Da fragte er ihn: Wie heißest du? Er antwortete: Jakob! 28 Da sprach er: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft und hast gewonnen! 29 Jakob aber bat und sprach: Tue mir doch deinen Namen kund! Er aber antwortete: Warum fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn daselbst. 3 Jakob aber nannte den Ort Pniel; denn er sprach: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden!
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:... das Jesusgebet ... Dazu empfehle ich die »Aufrichtigen Erzählungen eines russischen Pilgers«, hrsg. v. Abt Emmanuel Jungklausen.
Nur am Rande, das empfehle ich nicht. Jedenfalls niemandem, der nicht schon ein paar Jährchen solide Gebetspraxis hat.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ähm ja, da hast du wohl recht. Als Einführung ins Gebet für den Anfänger ist es wohl eher nicht das Richtige. Also, man sollte nicht das Buch lesen und einfach so nachmachen wollen, was man gelesen hat.

Überhaupt braucht man eigentlich eine Person, die einen anleitet, kein Buch. Denn das Buch sieht dich nicht und hört dich nicht, es kann nicht auf dich eingehen.

Auch die drei Schriftworte, die ich oben zitiert habe, bedürfen eigentlich ausführlicher Katechese. Ich habe mich vorhin gefragt, ob ich das dennoch einfach so hier einstellen sollte. Meine Antwort an mich selber war: Mach mal, es kommen bestimmt Nachfragen, dann kannste noch was dazu sagen.

Das Wichtigste sag’ ich nun gleich, Susato: Such dir einen geistlichen Leiter (kann auch Beichtvater sein, muß aber durchaus nicht), der dich längerfristig begleiten kann. Und hab’ Geduld, wenn du nicht so schnell einen findest.
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Esperanto
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Re: Ich bin hier, weil es mir an Anleitung fehlt.

Beitrag von Esperanto »

Susato hat geschrieben:Da habe ich versucht, ein bisschen mitzureden, zu dem einen oder anderem Thema etwas dazuzusteuern... überhaupt.
Dass in einem erfolgreichem Forum das ziemlich schwierig ist, keine Frage.

Eigentlich hätte ich mir gewünscht, irgendwo konkrete Ansichten zu bekommen, z.B. übers das Beten, über den Herrn Jesus Christus.
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LG Susato

Also es gibt Tausende Arten des Gebets. Ich bete z.B. mehrere Minuten hindereinander nur "Herr Jesus Christus, erbarme dich, Herr Jesus Christus, erbarme dich" und denke dabei an die Leute, für die ich bete, oder auch an die Welt. Oder du kannst beten: "Herr Jesus, komm in mein Herz und verwandle mich" oder so ähnlich. Oder Vaterunser-Gegrüßetseistdu-EhreseidemVater immer aneinandergereiht.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

...und wenn es an den Grundlagen fehlt, zu erkennen, ob ein geistlicher Leiter oder Beichtvater dier richtige für einen ist?

Meine Erfahrung ist derart, dass die Lektüre von Thersa von Avila, Theresa von Lisieux, des Pfarrers von Ars, Thomas von Aquino etc., nicht zu vergessen diejenige Literatur, die man beispielsweise im Mediatrix-Verlag in Altötting (allerdings sehr teuer und dies trotz vieler Spenden) und ähnlichen Buchhandlungen vorfindet, schon sehr hilfreich ist und vor allem ist man einige Zeit darauf in der Lage, selbsternannte Ratgeber entweder als Schwätzer oder als hilfreiche Helfer zu erkennen.
Einfaches Beten um die richtige Literatur, um den richtigen Ratgeber usw. hilft übrigens auch.

Gruß, ad_hoc
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Nur eine kleine Bemerkung aus aktuellem Anlassn:
Zur Marienverehrung (nicht - anbetung) geht es hier entlang...
;)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:„Gegrüßet seist du, Maria“ – das müßte, wenn wir das „ave Maria“ besser übersetzen wollten, eigentlich „Heil Maria“ heißen, so wie man auch auf englisch „hail Mary“ sagt. Also etwas mehr als „hallo“ jedenfalls. ;) )
Äh, ich weiß, daß das bei euch im Hohen Norden politisch unkorrekt ist, aber bei uns wird seit jeher geheilt: Ob Gut, Petri, oder Waidmanns oder auch ein bundesbrüderliches Heil ist durchaus üblich.

Heil Dir!


Linus
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

@ susato,
da geht's mir ähnlich, wie dir. Ich suche auch Anregungen für mein Gebetsleben und auch ein bisschen Orientierung in Glaubensfragen.
Das Forum hier ist ja sehr interessant, was Kirchenfragen, Dogmatik usw angeht, aber mir persönlich fehlt der Austausch und das glaubensgespräch. Wie betet ihr? Immer nur Rosenkranz und Stundenbuch? Sind das die einzigen Gebetsformen?
Wie kann ich Gottes leise Stimme im Alltag hören? Wie macht sich sein Ruf bemerkbar???
Wunderschön finde ich z.b. das Oratorium, da gibt s viele Glaubenszeugnisse von Ordensleuten und Priestern. Das baut mich ziemlich auf. Obwohl, wo ist die Erfahrung von Eheleuten, wie haben die erkannt, dass sie zur Ehe berufen sind....
Ach Fragen über Fragen. Hab jetzt erst beim Schreiben gemerkt, wie die aus mir raussprudeln.
Nueva

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kurtklein
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Beitrag von kurtklein »

@ Nueva und susato
Bin beim Stöbern im Netz auf einen mir schon bekannten Spruch gestossen und ich musste an eure Anfragen denken.
Hatte auch so den Eindruck, dass ihr nicht wirklich die Antwort auf eure Fragen erhalten, sondern eher einen theologischen Disput ausgelöst habt.
Bete selbst das Stundengebet. Habe mit Vesper begonnen, hatte später das Verlangen meinen Tag mit einer Laudes zu beginnen und an den Wochenenden freue ich mich auf die zusätzliche Zeit für die Mittagshore.
Hab mir dabei nie Druck oder Leistungsdenken auferlegt, ebensowenig wie die Erwartung einer persönlichen Gotteserfahrung. Hatte vor einiger Zeit eine schwere Krise und musste lernen, mich selbst zu lieben, auch in Momenten in denen ich schwach war und nicht meinem Selbstbild eines immer funktionierenden und leistungsstarken Menschen entsprach. So wie ich mir für mein "Versagen" verziehen habe, was sehr heilsam war, stelle ich mir die "Güte des Herrn" vor. Sicher könnte ich mir auch unter der Woche in der Mittagszeit manchmal noch ein paar Minuten herauszwicken (oft komm ich jetzt schon nicht zu einem Mittagessen) aber im Augenblick wäre das wäre Stress. Ich bin dankbar für die Momente des Gebetes und weiß, es wird das Verlangen wachsen und die zusätzliche Zeit von selbst kommen.
Daneben nutze ich im Alltag Momente zum Herzensgebet. Auch hier spüre ich, wie sich das Gebet "ausbreitet", sich immer mehr passende Momente finden...
Ich denke nicht darüber nach wie es passiert, doch seit ich mich dem Gebet hingebe spüre ich eine deutliche Veränderung an mir, ich bin ruhiger und gelassener, begegene Menschen offener und habe weniger Vorurteile...
Ich glaube jemand anderer könnte ähnliches mit dem Rosenkranz (ist nicht wirklich meine Sache) oder einer anderen Gebetsform erfahren. Gerade zu Beginn würde ich das gemeinsame Gebet und persönliche Anleitung suchen und weniger auf die Form schauen.
Und wichtig, das einzige was in unser Macht liegt, ist die demütige Hingabe im Gebet, der Rest kommt von oben.

Ach und hier der Spruch

Nueva
Beiträge: 938
Registriert: Freitag 29. Juni 2007, 13:55
Wohnort: München

Beitrag von Nueva »

Danke, Kurt Klein,
das Stundengebet ist prima, für menschen, die viiiel Zeit haben; und sich den Tag entsprechend einrichten können. Ab der Geburt meines 3. Kindes war das Stundengebt nicht mehr möglich. Da war ich schon froh, überhaupt nur an Schlaf zu kommen. :ja: :ja:
Seitdem ist das Herzensgebet mein liebstes und auch gegenwärtiges Gebet. Aber reicht das??? Ist es genug ausschließlich den Alltag als Gebet zu benutzen? Also im immerwährenden Gebet zu sein? Bei mir fing das mit Stoßgebeten an, als Mutter von 8 Kindern hab ich dann gemerkt, das komm ich aus dem Beten und himmelanrufen ja gar nicht mehr raus, irgendwas ist ja immer los :ikb_gathering:
Na ja, so geht das dann weiter, Morgengebet und Tischgebete mit der familie und abendgebet mit den Kleinen.
Richtig seitdem ich bete, sehe und begegne ich den Menschen auch anders, ruhiger und gelassener. Mittlererweile gebe ich gott acu meine vielen vielen Fehler hin und darf sein Erbarmen auch täglich erfahren.
Leben in Hingabe- manchmal auch ein täglicher Kampf..
Gruß Nueva
(hoffentlich bin ich jetzt nicht zu persönlich geworden :hmm: ?

henry
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Registriert: Sonntag 22. Juli 2007, 19:35

Beitrag von henry »

Als praktizierender Katholik halte ich das Gebet für sehr wichtig. Es kommt im Gebetsleben vor allem auf Regelmäßigkeit und Qualität an, weniger auf Quantität.Eine Möglichkeit ist: morgens ein Bittgebet, abends ein Dankgebet. Als Texte bieten sich traditionelle Formen aus einem Gebetbuch an, z.B. das Vaterunser, das man sehr langsam sprechen sollte. Besonders wertvoll sind persönlich formulierte Bitten, die man traditionellen Gebeten anfügen kann. Neben den individuellen Gebetsanliegen sollte aber auch die Fürbitte für andere nicht vergessen werden, für Angehörige, Freunde, Kranke, Verstorbene. Dieses Minimum an Gebeten, das sich aber jederzeit erweitern kann, sollte eisern durchgehalten werden, sowohl bei körperlichem und seelischem Woihlbefinden, wie auch bei Krankheit und bei Sorgen. Es soll qber immer konzentzriert sein und sich bewußt an einen zwar unsichtbaren aber immer anwesenden Gott richten.

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Linus
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Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Modo grosso Zustimmung, Henry, bloß: welche Qualitätssicherungsmaßnahmen hast du? Ich bürge lediglich für die Regelmäßigkeit und Quantität meiner Gebete. Die Qualität muß ich Gottes Gnade überlassen. (Gut ich kann ersuchen nicht zerstreut zu sein, aber das ist auch schon alles)
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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Beitrag von pierre10 »

Es scheint mir eine wichtige Frage, die da gestellt wird. Wobei es grundsätzlich etwas ganz anderes ist, ob man nach einem vorgegebenen Schema betet, gemeint sind all die Gebete, die allgemein gelehrt werden, oder ob Mensch Zwiesprache mit Gott führt.

Sicher habe ich als junger Mensch so gebetet, wie man es mir beibrachte. Das war sehr einseitig, denn es kam nur von mir. Aber im Laufe der Zeit lernte ich, Gott mehr zuzuhören als zu IHM zu sprechen. Es ist für mich faszinierend, in der Stille zu sein und IHM zuzuhören.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

henry
Beiträge: 29
Registriert: Sonntag 22. Juli 2007, 19:35

Beitrag von henry »

Unter "Qualität des Betens" verstehe ich die Qualität, die wir selbst durch Andacht und bewußte Zuwendung zu Gott, zu Maria, Heiligen oder Engeln unserem Gebet verleihen. Selbstverständlich kann auch ein quantitatives Beten qualitätsvoll sein.

henry
Beiträge: 29
Registriert: Sonntag 22. Juli 2007, 19:35

Beitrag von henry »

Es ist erstaunlich, daß von den vielen Antworten auf die Anfrage Susatos noch nie die nächstliegende Anregung kam, nämlich die Empfehlung des regelmäßigen Besuches des Sonntagsgottesdienstes.

Das mag banal klingen, aber ich bin fest davon überzeugt, daß es keine bessere religiöse Wegweisung gibt als die drei Teile des Wortgottesdienstes Lesung, Evangelium und Predigt. Was hier vermittelt wird, ist eine sehr gute Grundlage, die selbstverständlich vertieft und ausgebaut werden sollte.

Durch den akuten Priestermangel ist leider der Begriff des "Seelenführers" in Vergessenheit geraten. Trotzdem würde sich eine Anfrage in jedem Pfarramt lohnen, ob nicht ein Diakon, Kaplan oder Pfarrer zu einem persönlichen Gespräch außerhalb einer Beichte zur Verfügung steht.

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Linus
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Beitrag von Linus »

wobei: nicht jeder Predigt gut....
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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Als bayrische Teilnehmerin kannst Du vielleicht leicht Radio Horeb empfangen
wo in der "Spiritualitätssendung" immer wieder hervorragende Vorträge
über das Thema "wie beten" kommen.Eine Serie von Pater Hans Buob,der
in Hochaitingen ein Exerzitienhaus leitet lief über Wochen unter dem Titel
"Reden gegen die Wand oder Begegnung mit dem lebendigen GOTT".Du
kannst Dir die Vorträge als CD´s über den CD Dienst schicken lassen Postfach 1165 87501 Immenstadt. oder www.horeb.org/cddienst.

Wichtig ist,daß Du regelmässig dranbleibst beim Gebet und sei`snur mit ganz
kurzen Intermezzi.Gott weiss ja ,was Du ihm sagen willst;schon Dein Wunsch
zu beten ist selbst Gebet.Nimm Dir vor regelmässig gleich morgens beim
Erwachen und abends vor dem zu-Bett gehen zu beten;danke,bitte um Stärkung
für den Tag,um Verzeihung für eigene Verfehlungen und Unterlassungen,
für andere;sag dem Herrn einfach daß Du ihn liebst und versuch zu hören,was
Er Dir sagt.In Bayern gibt`s viele Kirchen;geh,wenn Du an einer vorbeikommst
kurz rein,werde still vor dem Tabernakel,schau IHN an ,ER schaut Dich an.
Wenn Du leer bist,bring IHM Deine Leere;oft helfen dann auch vorgeschriebene
Gebete zum Anklammern;der Rosenkranz sowieso ist eine hervorragende
Seilsicherung auf dem Klettersteig zum Himmel;gib der Mutter die Hand
und lass Dich immer tiefer zu denBotschaften der einzelnen Stationen
aus dem Leben Jesu führen,die er Dir zeigt.Und natürlich:vergiss nicht ,regelmässig die Sakramente zu empfangen;versuch einen Priester zu finden,
der es nicht für übermässige Skrupelhaftigkeit hält,regelmässig zum Beichten
zu gehen;das ist gar nicht so einfach heutzutage !
Ich wünsch Dir alles Gute auf Deinem Weg und schliess Dich in`s schon
wieder morgendliche Nachtgebet ein !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Danke für dein nettes und aufschlußreiches Posting. HAbe jetzt im Sept. mit dem "Magnifikat" angefangen und bis jetzt komm ich ganz gut damit zurecht. Es paßt in jede Tasche und ich kann es zwischendurch beten.
Radio Horeb oder überhaupt Radio hören funktioniert nicht, denn ab 13.00h geht es bei uns so zu: :ikb_nopity: :ikb_nopity: :ikb_nopity: :ikb_band: :ikb_argue: :ikb_argue: :ikb_gathering: Da hab ich mit radio Horeb keine Chance..
Lange Zeit hatte ich auch eine gute geistl. Begleitung, aber z.Zt. hab ich irgendwie nicht die innere ruhe für sowas. Weißt du , was ich meine?
danke jedenfalls und ich schließe dich auch in meine Gebete mit ein.
Nueva

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Linus
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Beitrag von Linus »

Innere Ruhe für geistliche Begleitung? Bisher hab ich es eher Umgekehrt gehandhabt: Innere Riuhe nicht als Ausgangspunkt sondern als Ziel derselben.
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Kennst du das nicht? Im Moment hab ich total bammel vor so einem Gespräch, weil ich 1. ziemlich abgehetzt dorthin käme und ich gar nicht mehr wüßte wie ich was sagen wollte und wie soll ich das Gespräch überhaupt anfangen. In den letzten Jahren hatte ich geistliche Begleitung nur über das Telefon.
Wenn ejmand einen guten geistlichen Begleiter (der Erfahrung hat im Umgang mit gestressten Müttern) in München und Umgebung kennt, kann ihn mir gerne nennen. Bin für Hinweise diesbezüglich dankbar.
Gemeindepfarrer und sein Kaplan scheiden definitiv aus, für die ist sowas ein ANMAßung!

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Linus
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Beitrag von Linus »

Nein, wenn ich innerlich unrund und unruhig bin, fragt mein Eheweib immer wann ich mein letzte geistliche Begleitung hatte, und meint dann, ich sollt mir einen Termin machen. Und wenn wir wieder zu oft und viel miteinander krachen, wissen wir, daß wieder unsere Paarbegleitung ansteht.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Und wenn wir wieder zu oft und viel miteinander krachen, wissen wir, daß wieder unsere Paarbegleitung ansteht.
Oh je! Wenn die Paarbegleitung auf längere Zeit ausfallen müßte, ginge dannn Eure Ehe kaputt?

So, wie ich Dich aus Deinen Beiträgen heraus beurteile, sind Du und wenn Du richtig gewählt hast 8) , auch Deine Frau, hervorragend imstande, jegliches Krachen im gewünschten Sinne kurzfristig zu beenden und zwar auf eine Art und Weise, welche die nachfolgende Zeit noch angenehmer und bewußt friedvoller verlaufen läßt; bis zum nächsten Krachen zumindest, aber auch das ist nur normal.

Gruß, ad_hoc
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Linus
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Beitrag von Linus »

ad_hoc hat geschrieben:
Und wenn wir wieder zu oft und viel miteinander krachen, wissen wir, daß wieder unsere Paarbegleitung ansteht.
Oh je! Wenn die Paarbegleitung auf längere Zeit ausfallen müßte, ginge dannn Eure Ehe kaputt?

So, wie ich Dich aus Deinen Beiträgen heraus beurteile, sind Du und wenn Du richtig gewählt hast 8) , auch Deine Frau, hervorragend imstande, jegliches Krachen im gewünschten Sinne kurzfristig zu beenden und zwar auf eine Art und Weise, welche die nachfolgende Zeit noch angenehmer und bewußt friedvoller verlaufen läßt; bis zum nächsten Krachen zumindest, aber auch das ist nur normal.

Gruß, ad_hoc
Paarbegleitung ist beim mir nicht primär psychotherapeutisch konnotiert sondern seelsorglich. Entschuldige, ich meinte damit: regelmäßige (in unserem Fall 2 bis 4 mal jährlich) Seelsorggespräche zu viert (bewußt mit einem anderen Ehepaar, das wenn möglich schon etwas älter (an Ehejahren) ist), aber ja: inzwischen haben wir eine "gute" Streitkultur (im Sinn von wir weichen bitte nicht ab, von der Art des Streitens, die ausgemacht ist) und benutzen die Totschlagargumente nicht.

Und nein: ich hoffe und bete, daß unsere Ehe natürlich endet, also erst wenn einem von uns das Auge bricht.
Zuletzt geändert von Linus am Donnerstag 13. September 2007, 15:35, insgesamt 2-mal geändert.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

...und benutzen die Totschlagargumente nicht...
Mann deine Frau ist gut. In der Regel können Frauen ja manipulieren (Besonders im Streit) ohne das man es merkt, aber normal wissen das die Männer, das du aber sogar davon überzeugt bist das alles mit rechten Dingen zugeht. Hochachtung vor deiner Frau, wenn sie Kurse dafür veranstaltet ich beleg aofort einen.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

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