Klagen über liturgische Mißbräuche

Allgemein Katholisches.
Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Nicht vergesse: Hier geht es immer noch um liturgische Missbräuche! Dies bei all dem nicht aus dem Augenblick verlieren...
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Clarissa
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Nochmal die Frage, was läuft schief?

Beitrag von Clarissa »

Es bestätigt sich das eine: Mit der Weihe erwerben die Priester zwar den liturgischen Führerschein, aber es gibt keine "StVO". Echtes Engagement für eine ordentliche, texttreue und ehrfürchtig gefeierte Liturgie ist von den Bischöfen nicht zu erwarten. Regelmäßig mahnen die Päpste bei den Ad-Limina-Besuchen der deutschen Bischöfe die Ordnung der Liturgie an - ohne Ergebnis. Das ist auch kein Wunder. Die heute in den Ordinarien Rang und Namen haben, ließen selbst schon sämtliche liturgischen Querschläger zu oder haben sie selbst mitgemacht. An den Schalthebeln in den bischöflichen Verwaltungen arbeiten nun auch Laien mit, um die Vorstellungen von kooperativen Gottesdiensten und kooperativer Kirche durchzusetzen, gemäß dem Wort Kardinal Suenens, daß die Kirche das Jahr 1789 erreicht hat, und das heißt Freiheit in der Liturgie, Gleichheit zwischen Priester und Laien und Brüderlichkeit ohne oben und unten. Der Souverän ist die einzelne Gemeinde, der einzelne Priester und Laie.
Kardinal Lercaro sagte am 4.3.1965 im italienischen Staatsfernsehen: "Ich bin ein Neuerer. Ich war es früher, ich fühlte diese Dinge schon früher, darum kostet es mich heute auch nichts, sie durchzuführen." Ein Jahr darauf war der Präsident des Rates zur Durchführung der Liturgiekonstitution.
Die Lobby, die nicht nur den Abschied vom Alten, sondern auch den permanenten Umbruch wollte, hatte ihre Stunde genutzt, und darunter waren hochrangige Kardinäle, wie die eben Genannten. Deshalb wurden die Vorschriften so konzipiert, daß sie offen sind, vordergründig wegen der Verknöcherung, wie das mein alter Pfarrer nannte, doch eigentlich, um den Möglichkeiten des Wandels Tür und Tor zu öffnen, um ein neues Kirchenbild zu konzipieren. Und da sind wir in Limburg schon sehr weit. Deshalb wird in den Seminaren und Klöstern jeder Anwärter, der eine Treue zum Althergebrachten zeigt, ausgemustert. Und in den Vorlesungen, die ich selbst zu hören die Gelegenheit hatte, die Fronten erst zementiert und Ideologie betrieben, so als ob die Kirche erst vor vierzig Jahren angefangen hätte. Das alte Meßbuch ist verboten und soll verboten bleiben. Wirklich? In Wahrheit ist auch das jetzige schon längst für überflüssig erklärt worden.

sofaklecks
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Pardon

Beitrag von sofaklecks »

Pardon, ad_hoc,

ich zementiere nur, weil ich dazu aufgefordert wurde.

Meine Stellungnahmen waren solange ein Versuch, zu vermitteln, bis ich aufgefordert wurde, meine kultiviert ausgleichende Grundhaltung aufzugeben und eindeutig Stellung zu beziehen.

Das hab ich getan. Hier und an anderer Stelle.

Dass ich das dezidiert tue, muss niemanden verwundern, der mich genau dazu aufgefordert hat.

Und, Ecce, diese Diskussion gehört durchaus zu der über liturgische Missbräuche. Schliesslich wird die Wiedereinführung des alten Ritus als probates Mittel dagegen dringend empfohlen. Dagegen und gegen alle sonstigen nachkonziliaren Missstände.


sofaklecks

mitsch
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Beitrag von mitsch »

Liabe Lüt,

mei Verlobte un i hend unsern Priester zu dem neuen alten Ritus befragt - er meint, des sei höchstens für Orden etc. tauglich, weil die normale Lüt sonscht nix mehr von der Messe verstehn könntet und so noch mehr einfach wegbleiben würden - hört sich logisch an; au mei Verlobte und ich könnet leider kei Latein...

:hmm:

Mitsch; letzte Woche Urlaub...
wia dr Schreiner kaas keiner!

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

mitsch hat geschrieben:... hend unsern Priester ... normale Lüt ... au mei Verlobte ... leider kei Latein, nur Schweizerdeutsch ...
Das mit dem Unverständnis des Alten Ritus muß ungefähr so sein, wie wenn man in hochdeutschen Gefilden dann und wann einen Schwall Schweizerdeutsch abbekommt. :mrgreen:

mitsch
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Beitrag von mitsch »

Lieber Olaf,

es tut mir leid, wenn dir unser Dialekt nicht gefällt - wir sind aber auch des Hochdeutschen mächtig ( die meisten von uns wachsen ja vier oder fünfsprachig auf ), ich werde mich aber bemühen künftig für Dich verständiger zu schreiben - aber das eine oder andere Wort in minrer Himatsproch wirsch Du mir scho erlaube müsse!

An liaba Gruaß us Bern / Stadt

Mitsch

PS: was i scho immer ( oh oh ) fragen wollte ist folgendes: wie bist du orthodox geworden?

:)
wia dr Schreiner kaas keiner!

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

*Schüttel*

Komme gerade der aus der Messe - *seufz*
- kein Altarkuss, kein Kuss des Evangeliars
- grausam entstellter Hochgebetstext (immerhin mit allen Elementen, nur die eben verändert... )
- Aufforderung zum gemeinsamen Sprechen von "Durch ihn und mit ihm..." und auch des "Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden... " (beides habe ich natürlich demonstrativ ignoriert)
- interessantes "Spiel" zur heiligen Kommunion (kein Missbrauch, aber eigentlich weniger üblich): Alle gehen nach vorne, stellen oder knien (da gibt es nebeneinander beides) sich entlang der Kommunionbank hin, Pfarrer geht die Reihe ab, die Leute empfangen die Kommunion wie sie möchten, bleiben danach aber am Platz. Ist die Reihe abgeschritten, sagt der Pfarrer einen biblischen Vers, alle verbeugen sich und gehen dann erst...
- Kommunion des Priesters aus falschem Gastgeberverständnis nach der Kommunion des Volkes...

Schade nur, dass die Leute es nicht besser wissen können. Wirklich schade...
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Mittwoch 9. Januar 2008, 18:29, insgesamt 2-mal geändert.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

- kein Altarkuss, kein Kuss des Evangeliars
NAja Hochmut kommt vor dem Fall
- grausam entstellter Hochgebetstext (immerhin mit allen Elementen, nur die eben verändert... )
Diese Selbsstrick-, Selbstverwirklichungs-, Pseudokreativitätsgschichten können nerven.

- Aufforderung zum gemeinsamen Sprechen von "Durch ihn und mit ihm..." und auch des "Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden... "
Ok also das ist bei uns durchaus in einigen Gegenden fixer Brauch auch bei korekt gefeirten Messen und konservativen Priestern.

LG
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

FioreGraz hat geschrieben:
- Aufforderung zum gemeinsamen Sprechen von "Durch ihn und mit ihm..." und auch des "Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden... "
Ok also das ist bei uns durchaus in einigen Gegenden fixer Brauch auch bei korekt gefeirten Messen und konservativen Priestern.
Ne, grad das hab ich zwar schon einige Male erlebt... :/
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Mittwoch 9. Januar 2008, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

...was sich eben so lange eingeschliffen hat...
Ja logisch hat es sich irgenwann durch irgenwen eingeschliffen, nur ist das eben schon so sehr verankert, das es in diesen Gegenden dann Brauch ist, und in 60 Jahren noch sein wird.
Fast jede Gegend hat und hatte immer schon ihre mehr oder minder Liturgische "Abartigkeit".

LG
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Wobei man unterscheiden muss zwischen eben den unterschiedlichen "Abartigkeiten" - es gibt solche und solche. Spätestens beim Hochgebetstext hört es bei mir auf. Da steht alles auf dem Spiel. :sauer:
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Linus
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Beitrag von Linus »

Das erinnert mich an den eigentlich fakultativen Friedensgruß..... (ist in St. Peter (Wien,Opus Dei geführt) bei den "Normalmessen" (also nicht Hauptgottesdienste) üblich das Agnus Dei gleich anzuschließen, was bei manchen Touristen (und sonstigen Passanten) immer wieder für verwirrung sorgt :mrgreen: )
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ecce Homo hat geschrieben:Wobei man unterscheiden muss zwischen eben den unterschiedlichen "Abartigkeiten" - es gibt solche und solche. Spätestens beim Hochgebetstext hört es bei mir auf. Da steht alles auf dem Spiel. :sauer:
Es geht ja nicht ums verändern des Hochgebetes. Allerdings muß man sagen das die Eucharistie auch schon immer Gemeinschaftscharakter hatte und hat. Nicht der Priester alleine tritt in das zeitlose Geschehen um Golgotha ein und bringt dann was zurück, sondern die ganze Gemeinde ist dran beteiligt.
Besonders im Bereich der Eucharistie wird das allgemeine Priestertum des Getauften als zu passiv gesehen. Die Gläubigen sind meines erachtens so etwas wie "Konzelbranten". Daher sehe ich ein gemeinsames Sprechen von Teilen des Hochgebetes nicht unbedingt als verunstaltung, eher als lokal Eigenart, wie auch immer sie zustande kam.

LG
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Fiore, dann lies mal Redemptionis Sacramtentum (und nicht nur dies!) - das ist Priestersache und da hat echt kein Laie was zu sagen... nicht dort...
7. Die Mißbräuche haben ihre Wurzel nicht selten in einem falschen Begriff von Freiheit. Gott hat uns in Christus aber nicht jene illusorische Freiheit gewährt, in der wir machen, was wir wollen, sondern die Freiheit, in der wir tun können, was würdig und recht ist.[18] Dies gilt gewiß nicht nur für jene Vorschriften, die unmittelbar von Gott kommen, sondern auch für die Gesetze, die von der Kirche promulgiert worden sind, wenn man das Wesen einer jeden Norm entsprechend berücksichtigt. Daher müssen sich alle nach den Anordnungen der rechtmäßigen kirchlichen Autorität richten.

...

52. Das Sprechen des eucharistischen Hochgebetes, das von seinem Wesen her gleichsam den Höhepunkt der ganzen Feier bildet, ist dem Priester kraft seiner Weihe eigen. Daher ist es ein Mißbrauch, wenn einige Teile des eucharistischen Hochgebetes von einem Diakon, einem dienenden Laien, einem einzelnen oder allen Gläubigen zusammen vorgetragen werden. Das eucharistische Hochgebet muß zur Gänze vom Priester allein gesprochen werden.[131]
[131] Vgl. Papst Johannes Paul II., Enzykl. Ecclesia de Eucharistia, Nr. 28: AAS 95 (2003) 452; Missale Romanum, Institutio Generalis, Nr. 147; Hl. Kongr. für den Gottesdienst, Instr. Liturgicae Instaurationes, Nr. 4: AAS 62 (1970) 698; Hl. Kongr. für die Sakramente und den Gottesdienst, Instr. Inaestimabile donum, Nr. 4: AAS 72 (1980) 334.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

FioreGraz hat geschrieben: Besonders im Bereich der Eucharistie wird das allgemeine Priestertum des Getauften als zu passiv gesehen. Die Gläubigen sind meines erachtens so etwas wie "Konzelbranten". Daher sehe ich ein gemeinsames Sprechen von Teilen des Hochgebetes nicht unbedingt als verunstaltung, eher als lokal Eigenart, wie auch immer sie zustande kam.
Dann bräuchten wir uns alle keine Sorgen um den nicht wirklich vorhandenen Priestermangel zu machen und könnten getrost evangelische Pfarrer einsetzen - als "(Kon-)Zelebranten"... nur so geht es eben nicht...
das hat mit Ordo nichts zu tun...

und die Frage ist viel eher, was ist "aktiv" und "passiv"? Ich kann auch aktiv sein, wenn ich nichts spreche...
Redemptionis Sacramtentum:
54. Das Volk nimmt dennoch immer aktiv und nie rein passiv teil: Es soll sich mit dem Priester vereinen «im Glauben und in Stille wie auch durch die im Laufe des eucharistischen Hochgebetes festgesetzten Einschübe, das sind die Antworten im Eröffnungsdialog der Präfation, das Sanctus, die Akklamation nach der Wandlung und die Akklamation des Amen nach der Schlußdoxologie sowie andere von der Bischofskonferenz approbierte und vom Heiligen Stuhl rekognoszierte Akklamationen».[133]
[133] Ebd., Nr. 147; vgl. Papst Johannes Paul II., Enzykl. Ecclesia de Eucharistia, Nr. 28: AAS 95 (2003) 452; vgl. auch Kongr. für die Sakramente und den Gottesdienst, Instr. Inaestimabile donum, Nr. 4: AAS 72 (1980) 334-335.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Fiore, dann lies mal Redemptionis Sacramtentum (und nicht nur dies!) - das ist Priestersache und da hat echt kein Laie was zu sagen... nicht dort...
Eine zu absolute "Abgrenzung", eine allgemeine Norm ist kein Uniformationsdekret. Es gibt in vielen Bereichen Abweichungen, Sonderwege so daß die Kirche vom Jahre 33 bis heute als einziger Missbrauchshaufen angesehen werden müsste. Wie heist es so schön Ausnahmen bestätigen die Regel.
Dann bräuchten wir uns alle keine Sorgen um den nicht wirklich vorhandenen Priestermangel zu machen und könnten getrost evangelische Pfarrer einsetzen - als "(Kon-)Zelebranten"... nur so geht es eben nicht...
das hat mit Ordo nichts zu tun...
Die Gemeine hat hier sehr wohl "apostolische" Gewalt und kann sollte es sozusagen keine Bischof mehr geben sehr wohl ihren Presbyter wählen und rechtmässig einsetzen, wobei das natürlich heute nicht notwendig und illegitim ist. Wenn man allerdings der alten Paraixs folgt (z.B. Leo oder Nikolaus II) ist jeder Priester oder Bischof dem vom Volk die Akklamation verweigert wird illegitim am Posten. Was wiederum auch schön zeigt eine Priesterliche Gewalt ohne dem allgemeinen Priestertum existiert nicht und auch deren Handlung sind ohne "Volk" nettes Schauspiel.
Oder auch das Prinzip "ecclesia supplet", es heist hier nicht "nur die gweichten ecclesianer geben dazu" oder "nur die männlichen ecclesianer" sonder die Kriche als Ganzes fügt dem defeckten oder fehlerhaften das fehlende hinzu.
Wobei es hier nicht um die reale Präsenz des Volkes geht denn der Priester tritt ja bei der Eucharistie in die zeitlose Geminschaft mit der gesamten Kirche ein.
Ein PRiester der allerdings meint sein Privatmesse sei nur gültig weil er sie alleine hält und der bracuht niemanden dazu, die Gültigkeit einer solchen Messe würde ich in FRage stellen.
und die Frage ist viel eher, was ist "aktiv" und "passiv"? Ich kann auch aktiv sein, wenn ich nichts spreche...
Redemptionis Sacramtentum:
54. Das Volk nimmt dennoch immer aktiv und nie rein passiv teil: Es soll sich mit dem Priester vereinen «im Glauben und in Stille wie auch durch die im Laufe des eucharistischen Hochgebetes festgesetzten Einschübe, das sind die Antworten im Eröffnungsdialog der Präfation, das Sanctus, die Akklamation nach der Wandlung und die Akklamation des Amen nach der Schlußdoxologie sowie andere von der Bischofskonferenz approbierte und vom Heiligen Stuhl rekognoszierte Akklamationen».
Sicher ich kann auch aktiv arbeiten wenn ich schlafe ... Wie die Gemeinde im Enfefeckt aktiv ist, darum hat sich Rom nicht zu kümmern. Seine Aufagbe ist es bzw. Aufgabe des Ortsbischofs das alles im Rahmen bleibt und daraus kein Selbstverwirklichungtheater wird und die Aussage bzw. die unveränderlichen Fixpunkte der Liturgie überall gleich sind und auch so bleiben.
Das es Abweichungen vom römischen Zentrallismus gibt ist logisch und "wünschenswert" und gelebte Tradition. Besonder JPII. hat diesbezüglich oft seine Kompetenzen überschritten. Er ist für seine Diözese und die Gesamtkirche zuständig nicht gleichzeitig Erst-Bischof jeder Ortsgemeinde. Es gibt keine Weihe zum Papst seine Volmacht in normal regulativen Belangen der Ortskirche gegenüber dem Bischof ist genausogroß oder klein wie die des Bischofs der Nachbardiözese.

LG
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Linus hat geschrieben:[
Das erinnert mich an den eigentlich fakultativen Friedensgruß..... (ist in St. Peter (Wien,Opus Dei geführt) bei den "Normalmessen" (also nicht Hauptgottesdienste) üblich das Agnus Dei gleich anzuschließen, was bei manchen Touristen (und sonstigen Passanten) immer wieder für verwirrung sorgt :mrgreen: )
Bei unserm Pfarrer gehts seit dreissig Jahren unmittelbar nach dem Friedensgebet und der Antwort der Gemeinde "Und mit deinem Geiste" gleich mit dem Agnus Dei weiter. Vermisst hat die Händeschüttlerei noch keiner. Wir sind eh alle friedlich :mrgreen:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

FioreGraz hat geschrieben: Das es Abweichungen vom römischen Zentrallismus gibt ist logisch und "wünschenswert" und gelebte Tradition. Besonder JPII. hat diesbezüglich oft seine Kompetenzen überschritten. Er ist für seine Diözese und die Gesamtkirche zuständig nicht gleichzeitig Erst-Bischof jeder Ortsgemeinde. Es gibt keine Weihe zum Papst seine Volmacht in normal regulativen Belangen der Ortskirche gegenüber dem Bischof ist genausogroß oder klein wie die des Bischofs der Nachbardiözese.
Morgen schon kommen die Diözesenverbände, die über Pastoralreferenten direkt aus Rom dirigiert werden. Bischöfe gibt's dann nur mehr für Personalprälaturen, aber die reden nicht mit Nichtsektenmitgliedern, außer höchstens zum Werbungsgespräch.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Neulich ist mir eine eigenartige Variante der Einsetzungsworte in einer Hl. Messe begegnet:
Einsetzungsworte hat geschrieben: Denn am Abend, an dem er ausgeliefert worden ist und sich aus freiem Willen dem Leiden unterworfen hat,
hat er das Brot genommen und Dank gesagt, es gebrochen,
und es seinen Jüngern gereicht und gesprochen:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
...

Ebenso hat er nach dem Mahl den Kelch genommen, wiederum gedankt, ihn seinen Jüngern gereicht und gesprochen:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
...
Kennt das jemand? Es wird konsequent vom Imperfekt auf den Perfekt geschwenkt. Wozu ist sowas gut, oder war es eine experimentelle Laune eines Pfarrers?

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Hochgebet für Kindergottesdienst?

Hier sind alle approbierten Hochgebete drin:
http://www.khg-frankfurt.de/fixe_dateie ... hgebet.pdf
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Hochgebet für Kindergottesdienst?

Hier sind alle approbierten Hochgebete drin:
http://www.khg-frankfurt.de/fixe_dateie ... hgebet.pdf
Dann hat er das Hochgebet für den Kindergottesdienst in einen normalen Gottesdienst übertragen. Es klang auch nicht so kindgerecht...

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Wieso ist schlechtes Deutsch angeblich für Kinder vertändlicher als gutes ?
Oder war der Priester erst frisch zugewanderter Ausländer ?
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Kurt
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Beitrag von Kurt »

incarnata hat geschrieben:Oder war der Priester erst frisch zugewanderter Ausländer ?
Nee, eigentlich ein Priester von hervorragendem Ruf. Lehramtstreu, engagiert, gebildet (Jesuitisch). Macht nebenbei Unternehmensberatung. Eigentlich hätte ich von ihm eine exakte Liturgie erwartet.
Ich wollte ihn nach der Messe darauf ansprechen, aber er war schnell wech.

Vielleicht nur ein Ausrutscher.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Denn am Abend, an dem er ausgeliefert worden ist und sich aus freiem Willen dem Leiden unterworfen hat,
hat er das Brot genommen und Dank gesagt, es gebrochen,
und es seinen Jüngern gereicht und gesprochen:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
...

Ebenso hat er nach dem Mahl den Kelch genommen, wiederum gedankt, ihn seinen Jüngern gereicht und gesprochen:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
...
Ja, lieber Kurt, dieses Hochgebet kenne ich. Es wird in einigen Kirchen in Wien regelmäßig verwendet. Und ohne irgendetwas zu beschönigen:
ICH HASSE ES! :motz:

Es ist literarischer Müll. Alleine so etwas:
[...] dem Leiden unterworfen hat, hat er [...]; [...] es gebrochen, und es [...]
Setzen, sechs!

Bei diesem Hochgebet läuft mir stehenden Fußes die Galle über. So etwas gehört ohne weitere Diskussion verboten!

Es handelt sich bedauerlicherweise tatsächlich um einen approbierten Text:

"DREI HOCHGEBETE FÜR DIE MESSFEIER MIT KINDERN
Für die Diözese Bozen-Brixen.
Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch"
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Das Mitsprechen des "durch Ihn und mit Ihm...." durch die Gemeinde,das
gleichzeitige Kommunizieren des Priesters mit liturgische Dienste verrichtenden
im Altarraum herumstehenden Laien,das Herumrennen des Priesters beim
Friedensgruß durch die halbe und der Ministranten durch die ganze Kirche,wobei die letzte Bank erst erreicht wird,wenn die Messe schon längst beim "ecce" angelangt ist ,ist in vielen Gemeinden des bayerischen Oberlands
schon lange eingerissen
.In letzter Zeit gibt`s jetzt statt des "Deinen Tod ohHerr verkünden wir" öfters einen dreimaligen lauten Gemeindegesang;etwas wie
" Wir preisen Deinen Tod,wir glauben daß Du lebts,wir warten daß Du
kommst,Herr unser Gott plus eine zweite Strophe mit " Bleib bei uns.."Das nach
jeder Elevation,wo mir eigentlich regelmässig die Stimme versagt,so daß ich dieAnrufung gewöhnlich allenfalls flüstere.Aber bei dem Gesinge geht die Andacht spätestens bei der zweiten Wiederholung zum Teufel,so daß ich denke wieso soll ich warten, daß Er kommt ,wo er doch gerade spürbar da ist,oder spürt`s der Pfarrer nicht und sie sind schon wieder in der Tonlage gesunken. Sie machen das ausgerechnet dann wenn die Messe besonders feierlich sein soll.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

incarnata hat geschrieben:Das Mitsprechen des "durch Ihn und mit Ihm...." durch die Gemeinde
:ikb_w00t:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

incarnata hat geschrieben: .In letzter Zeit gibt`s jetzt statt des "Deinen Tod ohHerr verkünden wir" öfters einen dreimaligen lauten Gemeindegesang;etwas wie
" Wir preisen Deinen Tod,wir glauben daß Du lebts,wir warten daß Du
kommst,Herr unser Gott plus eine zweite Strophe mit " Bleib bei uns.."Das nach
jeder Elevation,wo mir eigentlich regelmässig die Stimme versagt,so daß ich dieAnrufung gewöhnlich allenfalls flüstere.
Niemand zwingt dich, das auch mitzusingen - ich singe das auch nie mit... wenn ich es nicht tue, na und? Dann bete ich eben "das Original" (ungesungen) in deutsch oder Lateinisch... *zuck mit den Schultern*
... und auch das "Durch ihn und mit ihm..." spreche ich nicht mit - selbst wenn die Gemeinde das tun würde... mich kann dazu keiner zwingen...
incarnata hat geschrieben:Aber bei dem Gesinge geht die Andacht spätestens bei der zweiten Wiederholung zum Teufel,so daß ich denke wieso soll ich warten, daß Er kommt ,wo er doch gerade spürbar da ist,oder spürt`s der Pfarrer nicht und sie sind schon wieder in der Tonlage gesunken. Sie machen das ausgerechnet dann wenn die Messe besonders feierlich sein soll.
Reg dich doch nicht auf - geh woanders hin, wenn du es vorher weißt... Oder rede mal mit dem Pfarrer, dass du das aus welchen Gründen auch immer grauslich findest... vielleicht gibt es noch mehr Leute, die auch so denken...
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

cantus planus hat geschrieben:Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch"
Naja, die Volkssprachenfans wollen die Messe wohl in der Sprache feiern, wie der gemeine Messbesucher spricht. :nein:

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Ecce Homo hat geschrieben:Reg dich doch nicht auf - geh woanders hin, wenn du es vorher weißt... Oder rede mal mit dem Pfarrer, dass du das aus welchen Gründen auch immer grauslich findest... vielleicht gibt es noch mehr Leute, die auch so denken...
Bei uns sind diese Dinge auch üblich. Brechen des Brotes während der Einsetzungsworte, das "Per ipsum" durch die Gemeinde, eigentlich alles was hier so aufgezählt wird.

Und auf der anderen Seite gibt es von den "Freunden der Neuen Messe" die vorgeschobene Angst, durch einen etwaigen Biritualismus Spaltungen in der Gemeinde zu provozieren. Man biegt es sich solange hin, bis es passt.

Ich für meinen Teil geh in der Tat lieber woanders hin. Die allermeisten aber, die gehen gar nicht mehr. Oder gehen zur Freikirche, weil sie nicht mehr wissen, wohin.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Kurt hat geschrieben: Naja, die Volkssprachenfans wollen die Messe wohl in der Sprache feiern, wie der gemeine Messbesucher spricht. :nein:
Danke für den Titels des "gemeinen Messbesucher" - dazu gehöre auch ich - aber auch du.
:roll:
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Kurt hat geschrieben: Bei uns sind diese Dinge auch üblich. Brechen des Brotes während der Einsetzungsworte, das "Per ipsum" durch die Gemeinde, eigentlich alles was hier so aufgezählt wird.
Dann redet doch mal mit dem Pfarrer - geschimpft wird immer hintenrum, aber geredet nicht - wenn der Pfarrer das gar nicht realisieren kann, dass da was gegen den Strich geht, weil sich keinen beschwert? :roll:
Kurt hat geschrieben:Und auf der anderen Seite gibt es von den "Freunden der Neuen Messe" die vorgeschobene Angst, durch einen etwaigen Biritualismus Spaltungen in der Gemeinde zu provozieren. Man biegt es sich solange hin, bis es passt.
Die Spaltung ist längst vorhanden... da muss man keine Angst vor haben...
Kurt hat geschrieben:Ich für meinen Teil geh in der Tat lieber woanders hin. Die allermeisten aber, die gehen gar nicht mehr. Oder gehen zur Freikirche, weil sie nicht mehr wissen, wohin.
Eben - da muss sich jeder fragen, warum geht er eigentlich! Wenn jemand aus solchen Gründen gar nicht geht, tut er mir leid, weil dann ist er nicht wegen Gott gegangen, sondern wegen Rubriken oder aus anderen Gründen.
Vielleicht ist von dieser Überlegung her gar nicht schlecht, wenn die alte Messe freigegeben wird - weil dann jeder echt überlegen sollte, warum er wohin geht und was er dort eigentlich sucht. Will jemand nur "Unterhaltung", dann wird er nicht mehr gehen -

Die Frage ist aber dann schon, wie man die Leute "auffängt", die in ein Vakuum geraten, die eigentlich "suchen" nach Gott und seinem Weg - und die das nicht mehr erkennen können - weil sie schon zu weit weg sind
... man sollte da wirklich was machen - auch wenn es eigentlich die Entscheidung eines jeden Einzelnen ist...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ecce Homo hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben: Naja, die Volkssprachenfans wollen die Messe wohl in der Sprache feiern, wie der gemeine Messbesucher spricht. :nein:
Danke für den Titels des "gemeinen Messbesucher" - dazu gehöre auch ich - aber auch du.
:roll:
gemein ist glaub i net pejorativ gemeint, sondern von katholisch, allgemein. durchschnitt, 08/15 Otto.N. Katholik
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