Evangelisch-katholisch: Taufe gegenseitig anerkannt

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Ecce Homo
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Evangelisch-katholisch: Taufe gegenseitig anerkannt

Beitrag von Ecce Homo »

Radio Vatikan: Wechselseitige Anerkennung der Taufe zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche:
Die beiden großen Kirchen in Deutschland erkennen erstmals formell wechselseitig ihre Taufen an. Kardinal Karl Lehmann und Bischof Wolfgang Huber unterzeichnen zusammen mit Vertretern von elf weiteren Kirchen im Magdeburger Dom eine entsprechende Erklärung. Bislang gab es bei der Anerkennung der Taufen nur Einzelvereinbarungen zwischen evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern. Die Initiative zu der Gemeinschaftserklärung ging von dem für die Ökumene zuständigen Kurienkardinal Walter Kasper aus. Eine 2003 eingerichtete Kommission arbeitete den Text aus. Darin heißt es: "Trotz Unterschieden im Verständnis von Kirche besteht zwischen uns ein Grundeinverständnis über die Taufe. Deshalb erkennen wir jede nach dem Auftrag Jesu im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit der Zeichenhaltung des Untertauchens im Wasser beziehungsweise des Übergießens mit Wasser vollzogene Taufe an und freuen uns über jeden Menschen, der getauft wird. Diese wechselseitige Anerkennung der Taufe ist Ausdruck des in Jesus Christus gründenden Bandes der Einheit (Epheser 4,4-6). Die so vollzogene Taufe ist einmalig und unwiederholbar."
(kna 19.04.2007 sk)
Was denkt ihr darüber? Hätte mich intererssiert... :/
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Baerchen
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Beitrag von Baerchen »

Versteh ich jetzt nicht?

Als ich vor 30 Jahren mal wechselte, da war das Thema Taufe überhaupt keine Frage .... :hmm:

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berku
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Beitrag von berku »

Eigentlich selbstverständlich - oder?

Um ehrlich zu sein: ich finde die Kirchenspaltung schmerzlich und wünschte mir sie wäre zu überwinden...
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

berku hat geschrieben:Eigentlich selbstverständlich - oder?

Um ehrlich zu sein: ich finde die Kirchenspaltung schmerzlich und wünschte mir sie wäre zu überwinden...
Wie soll das gehen?

Gut, daß die deutsche Einheit plötzlich möglich wurde, hat jahrzehntelang auch kaum mehr jemand geglaubt. Aber einen echten Einheitsprozess der katholischen und evangelischen kann ich mir einfach nicht vorstellen. Wo sollte es da realistische Ansatzpunkte geben?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

sofaklecks
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Trennung

Beitrag von sofaklecks »

Mit der Spaltung der Kiche verhält es sich wie mit einer Trennung von Beziehungen.

Der richtige Weg ist, achtsam den eigenen richtigen Weg weiterzugehen und den anderen nicht aus den Augen zu lassen. Geduldig zu sein.

Jetzt einfach wieder zusammenzuziehen beseitigt die Probleme überhaupt nicht.

Wenn wir überzeugend sind, und das sind wir, wenn die anderen sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, schliessen sie sich uns an.

Wie bei einer Beziehung, in der ein Teil erkennt, wie wertvoll und unersetzbar der andere für ihn ist.

sofaklecks,

der im übrigen gelernt hat, es gebe nur eine Taufe, keine jeweils katholische oder evangelische, weshalb ein Konvertit in die Kirche aufgenommen, aber nicht nochmals getauft wird.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Ich dachte immer, wenn es etwas gibt, worin sich die christlichen Gemeinschaften weitgehend einig sind, dann ist es die wechselseitige Anerkennung der Gültigkeit der Taufe (abgesehen zB von ein paar Orthodoxen, die bei der Konversion wiedertaufen).
Daß man das formell "anerkennen" muß, finde ich zumindest aus katholischer Sicht skandalös.
Der CIC stellt ja eindeutig fest, daß für die Gültigkeit der Taufe im Grunde nur der physische Kontakt mit Wasser, das Aussprechen der trinitarischen Taufformel und die diesbezügliche Intention des Taufspenders erforderlich sind, der im Notfall zudem nicht einmal selber Christ sein muß. Diese Kriterien kann man nicht einmal den Protestanten absprechen, oder?

@sofaklecks:
Richtig, sonst könnten wir (und die Protestanten und Orthodoxen und Altorientalen und und und) nicht im Glaubensbekenntnis beten:
"confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum".

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Linus
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Beitrag von Linus »

im Grund nix neues: wärend man früher offenbar für jeden Konvertiten zum Ordinariat latschen mußte, und gesagt hat: "Du da ist ein getaufter Protestant der übertreten will, muß man jetzt nur mehr eine "Jahresinventur" hintnach abgeben.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Wer sind denn die "elf weiteren Kirchen"?
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

also wir halten und auch da streng an die vorkonziliare praxis die eine taufe sub conditiones vorsieht

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Linus
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Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:also wir halten und auch da streng an die vorkonziliare praxis die eine taufe sub conditiones vorsieht
weshalb? wegen der fehlenden exorzismen chrisamsalbung (Effataritus) oder wie?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:also wir halten und auch da streng an die vorkonziliare praxis die eine taufe sub conditiones vorsieht
Auch im CIC von 1917 hieß es in can. 737:
"(§ 1) Die Taufe ... wird nur gültig gespendet, wenn sie durch die Abwaschung mit reinem, natürlichem Wasser zusammen mit der vorgeschriebenen Formel geschieht." Wenn dabei die übrigen in den Ritualien vorgeschriebenen Riten vorgenommen wurden, wurde sie "feierliche Taufe" genannt, ansonsten "nicht feierliche" oder "private" Taufe (vgl. § 2).
Daraus geht eindeutig hervor, daß jede Taufe, die unter den genannten und heute noch nicht anderslautenden Bedingungen gespendet wird, gültig ist. Eine (Wieder-)Taufe "sub conditione" war und ist daher in solchen Fällen ein eklatanter Verstoß gegen das (Glaubens-)Bekenntnis zur einen Taufe.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Linus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:also wir halten und auch da streng an die vorkonziliare praxis die eine taufe sub conditiones vorsieht
weshalb? wegen der fehlenden exorzismen chrisamsalbung (Effataritus) oder wie?
bei haeretikern ist immer gut auf nummer sicher zu gehen

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

taddeo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:also wir halten und auch da streng an die vorkonziliare praxis die eine taufe sub conditiones vorsieht
Auch im CIC von 1917 hieß es in can. 737:
"(§ 1) Die Taufe ... wird nur gültig gespendet, wenn sie durch die Abwaschung mit reinem, natürlichem Wasser zusammen mit der vorgeschriebenen Formel geschieht." Wenn dabei die übrigen in den Ritualien vorgeschriebenen Riten vorgenommen wurden, wurde sie "feierliche Taufe" genannt, ansonsten "nicht feierliche" oder "private" Taufe (vgl. § 2).
Daraus geht eindeutig hervor, daß jede Taufe, die unter den genannten und heute noch nicht anderslautenden Bedingungen gespendet wird, gültig ist. Eine (Wieder-)Taufe "sub conditione" war und ist daher in solchen Fällen ein eklatanter Verstoß gegen das (Glaubens-)Bekenntnis zur einen Taufe.
schau dir mal den ritus der vorkonziliaren konversion an

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Häretikertaufe ist natürlich prinzipiell gültig (vorausgesetzt, Form und Materie stimmen). Das ist Lehre der Kirche seit der Väterzeit.

Darüber gemeinsame Erklärungen mit den Häretikern selber abzugeben ist allerdings neu – und ich meine: skandalös und Verwirrung stiftend.

Ferner nimmt die Verwirrung gerade bei den Protestanten in unserer Zeit derart überhand, daß künftig an der Gültigkeit protestantischer Taufen im Einzelfall die Zweifel eher wieder wachsen werden. Da streut eine solche Erklärung auch eher Sand in die Augen denn – was not täte – die Aufmerksamkeit zu schärfen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

taddeo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:also wir halten und auch da streng an die vorkonziliare praxis die eine taufe sub conditiones vorsieht
Auch im CIC von 1917 hieß es in can. 737:
"(§ 1) Die Taufe ... wird nur gültig gespendet, wenn sie durch die Abwaschung mit reinem, natürlichem Wasser zusammen mit der vorgeschriebenen Formel geschieht." Wenn dabei die übrigen in den Ritualien vorgeschriebenen Riten vorgenommen wurden, wurde sie "feierliche Taufe" genannt, ansonsten "nicht feierliche" oder "private" Taufe (vgl. § 2).
Daraus geht eindeutig hervor, daß jede Taufe, die unter den genannten und heute noch nicht anderslautenden Bedingungen gespendet wird, gültig ist. Eine (Wieder-)Taufe "sub conditione" war und ist daher in solchen Fällen ein eklatanter Verstoß gegen das (Glaubens-)Bekenntnis zur einen Taufe.
Eine Taufe sub condicione ist keine „Wiedertaufe“. Sie ist überhaupt keine Taufe, sofern der ihr Unterzogene bereits getauft ist. Ist er aber bis dahin nicht gültig getauft, so stellt sie seine Taufe dar.

Die Taufe sub condicione ist also anzuwenden, wenn Zweifel hinsichtlich der Gültigkeit eines zuvor vollzogenen Taufritus bestehen oder daran, ob überhaupt ein solcher Ritus in der Vergangenheit an der fraglichen Person vorgenommen wurde. In solchen Zweifelsfällen muß die Taufe sub condicione angewandt werden. Zugleich darf sie nur in solchen Fällen vorgenommen werden.

Das Konstrukt der Taufe sub condicione löst also gerade die Aporie angesichts des Wissens um Heilsnotwendigkeit und Unwiederholbarkeit der Taufe auf der einen Seite und der Begrenztheit menschlicher Erkenntnis und Unvermeidbarkeit des Zweifels auf der andern Seite.
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BrunoBerlin
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Beitrag von BrunoBerlin »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Wer sind denn die "elf weiteren Kirchen"?
Zu den Mitunterzeichnern gehören die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, die Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland, die Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche in Deutschland, die evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen, die Evangelische Brüder-Unität, die Herrnhuter Brüdergemeinde, die Evangelisch-methodistische Kirche, das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland, die Orthodoxe Kirche in Deutschland und die Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

BrunoBerlin hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Wer sind denn die "elf weiteren Kirchen"?
Zu den Mitunterzeichnern gehören die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, die Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland, die Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche in Deutschland, die evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen, die Evangelische Brüder-Unität, die Herrnhuter Brüdergemeinde, die Evangelisch-methodistische Kirche, das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland, die Orthodoxe Kirche in Deutschland und die Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche.
Herzlichen Dank, Bruno!

Dann scheint das von der ACK zu kommen.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Darüber gemeinsame Erklärungen mit den Häretikern selber abzugeben ist allerdings neu – und ich meine: skandalös und Verwirrung stiftend.
Wenn eine solche Erklärung auf der Basis der altkirchlichen Bekenntnisse (Nizäno-Constantinopolitanum etc) abgegeben wird, ist es hoch problematisch, einfach undifferenziert von "Häretikern" zu sprechen.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

haeretikersin die herrschaften nach röm kath verständnis durch die ablehnung der dogmen seit trient das ist gar nichts problematisch

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Taufe sub condicione ist also anzuwenden, wenn Zweifel hinsichtlich der Gültigkeit eines zuvor vollzogenen Taufritus bestehen oder daran, ob überhaupt ein solcher Ritus in der Vergangenheit an der fraglichen Person vorgenommen wurde. In solchen Zweifelsfällen muß die Taufe sub condicione angewandt werden. Zugleich darf sie nur in solchen Fällen vorgenommen werden.
Ich habe mit meiner Stellungnahme nur sagen wollen, daß es falsch wäre, die Taufe sub conditione vorzunehmen bei Menschen, deren Taufe im Sinn des CIC bereits gültig feststeht; in diesem Fall würde sie doch den Anschein einer "Wiedertaufe" erwecken. Die Einhaltung eines bestimmten äußeren Ritus ist dabei eigentlich unerheblich, solange Materie (Wasser) und Form (trinitarische Taufformel) sowie die Intention des Spenders, die christliche Taufe zu spenden, eingehalten wurden. Wenn einer dieser drei Punkte allerdings fraglich ist, dann sind Deine Angaben vollkommen richtig.

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Linus
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Beitrag von Linus »

taddeo hat geschrieben:Ich habe mit meiner Stellungnahme nur sagen wollen, daß es falsch wäre, die Taufe sub conditione vorzunehmen bei Menschen, deren Taufe im Sinn des CIC bereits gültig feststeht; in diesem Fall würde sie doch den Anschein einer "Wiedertaufe" erwecken. Die Einhaltung eines bestimmten äußeren Ritus ist dabei eigentlich unerheblich, solange Materie (Wasser) und Form (trinitarische Taufformel) sowie die Intention des Spenders, die christliche Taufe zu spenden, eingehalten wurden. Wenn einer dieser drei Punkte allerdings fraglich ist, dann sind Deine Angaben vollkommen richtig.
Genau das nicht, eben weil es sub condicione passiert, hat es nichtmal den Anschein, daß wieder getauft würde. Denn es passiert nix, wenn schon eher was passiert gewesen ist. Dann ists nur eine Kopfwäsche, für denjenigen, der erst jetzt katholisch wird. :D
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Was darf man eigentlich denken, während man (als Erwachsener) "konditionell getauft" wird. Man muß ja, für den Fall, daß man noch nicht getauft ist, für die Taufe offen sein.
Aber gleichzeitig darf man nicht glauben, dies sei eine absolute Taufe.
Das muß ganz schön schwierig sein, seine Gedanken da richtig zu koordinieren…
???

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Linus
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Beitrag von Linus »

ich glaub du denkst zuviel ......
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Wahrscheinlich hast Du recht. So wie Pierre sich laufend philosphische Fragen stellt, stelle ich mir eben solche Fragen.
Vielleicht betreibe ich Gewissensüberbildung. Und vielleicht habe ich gerade in dieser Hinsicht ein schlechtes Gewissen.
Ich habe lange nicht gewußt, daß es immer Lehre der katholischen Kirche war, daß Protestanten grundsätzlich richtig taufen.
Ich hatte von ein paar Fällen gehört, wo Konvertiten aus prot. Gemeinschaften getauft wurden. Da das aber länger her war, dachte ich, daß die Praxis durch das II. Vatikanische Konzil abgeschafft worden war. Dann erfuhr ich, was "konditionelle Taufe" bedeutet. Dann dachte ich, man hat früher diese Konvertiten konditionell getauft, weil man sich nicht sicher war, ob Protestanten richtig taufen können, wegen der Intention und so.
Jahre später erfuhr ich, daß Protestanten, wie alle Irrgläubigen grundsätzlich richtig taufen (Tridentinisches Konzil!), und daß, wenn es keine Gründe für eine ungültige Taufe gibt, grundsätzlich "in dubio pro reo" gilt, vor oder nach dem II. Vatikanischen Konzil.
Die ganze Zeit aber habe ich ein falsches Bild von evangelischen Kirchen und ihrer Taufpraxis gehabt.
Wahrscheinlich bin ich mehr falsch informiert als schuldig. Aber vielleicht durch eigene Schuld falsch informiert? Andererseits: Hätte ich damals ständigen Internetzugang gehabt, hätte ich es wohl früher gewußt.
???

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Ich habe kürzlich hier gelesen, dass es in der RKG neuerdings die Möglichkeit geben soll, anstatt der Taufe eine Segnung durchzuführen. Stimmt das? Außer in dem verlinkten Artikel habe ich noch nie davon gehört.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Linus
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Beitrag von Linus »

Bisher war eine Kaechumenensegnung (nach der Geburt)vor der Taufe üblich.
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

siehe hier (Thread im Kreuzgang)

RKG???
Reaktionsgeschwindigkeitskonstante? :hmm:
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Danke!
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

ottaviani hat geschrieben:also wir halten und auch da streng an die vorkonziliare praxis die eine taufe sub conditiones vorsieht
Also auch wenns vorkonzilliare Praxis ist automatisch sub conditione zu taufen, würde ich es mal leicht als Mißbrauch bezeichnen.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Daß Häretiker gültig taufen können ist in der römisch-katholischen Kirche spätestens seit dem Konzil von Trient festgelegt. Es gibt da von Catholic Encyclopedia einen Artikel, in dem auch auf das Problem bei der Konversion eingegangen wird.
Ich glaube, daß das mit dem Konzil nichts zu tun hat — vergleiche meinen früheren Beitrag, nur daß es eben häufiger praktiziert wurde als heutzutage.
Jimmy Akin hat auch mal darüber geschrieben, aber ich weiß nicht mehr wo. Er wurde bei seiner Konversion konditionell getauft.
Gründe für ein solches Ritual kann es auch bei Problemen innerhalb der katholischen Kirche geben, z.B. bei diesen Taufen in gerechter Sprache: "I baptize you in the name of the Creator, the Redeemer and the Sanctifier…"
???

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overkott
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Beitrag von overkott »

Linus hat geschrieben:Bisher war eine Kaechumenensegnung (nach der Geburt)vor der Taufe üblich.
Was ist denn das? Also, Taufe ist klar. Aber Kaechumenensegnung? Warum vor der Taufe.

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Linus
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Beitrag von Linus »

hab ein T vergessen Katechumenensegnung. Gewöhnlich nennt man Taufwerber so. :mrgreen:
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