Lehrerausbildung (kath. Religion)

Allgemein Katholisches.
Edith
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Beitrag von Edith »

Marlene hat geschrieben: Na ja, die Voraussetzung für so einen Unterricht ist natürlich, dass man gläubig ist.
:roll:

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Interessanter und ermutigender Beitrag, Marlene! Danke!
Aber:
Ansonsten gehöre ich zu der "Baggerführer-Willibald"-Generation
Was'n das, bitte??? :kratz: :kratz: :kratz: Never heard!

LG
Biggi
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Amigo
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OFFTOPIC

Beitrag von Amigo »

Oops. Hätte eine PN sein sollen.
Zuletzt geändert von Amigo am Mittwoch 28. April 2004, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Erstaunlich, wie schnell ein Thread anwachsen kann, wenn ein neuralgischer Punkt getroffen wurde. Der RU scheint so einer zu sein. Nachdem ich mich jetzt durch den ganzen Thread geackert habe, liegen mir viele Dinge auf der Zunge, aber aus Zeitgründen geht's nur knapp. Die desolate Situation des Religionsunterrichts nehme ich genauso wahr wie viele andere hier. Genau deshalb hab ich vor ein paar Jahren noch nebenher (und "Schmalspur") Theologie studiert, um meinen winzig kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass wenigstens meine Schüler einen katholischen Religionsunterricht bekommen, der seinen Namen verdient. Weiß nicht, ob's mir gelingt, aber ich arbeite dran...

Natürlich ist jedes Land, jedes schulische Einzugsgebiet und jede Schule anders, daher muss man mit Generalisierungen vorsichtig sein. Meine persönliche Erfahrung (städtisches Gymnasium in NRW) ist, dass zwar die wenigsten Schüler so was wie "kirchlich sozialisiert" sind, aber in der 5.-6. oder 7. Klasse ist es im allgemeinen noch recht gut möglich, "katechetischen Religionsunterricht" zu machen. Dabei geht es auch (zwischendurch zumindest) durchaus um "Auswendiglernen": 10 Gebote, Vater unser, Gegrüßet seist du Maria...

In den höheren Klassen wird so was schwieriger; was geht, kommt halt immer sehr auf die Schülerzusammensetzung an. Aber obwohl ich den Schülern sehr viel Mitsprachemöglichkeiten einräume, bin ich noch nie zu einem RU abgeglitten, der genauso gut in Politik, Sozialwissenschaften oder sonstwo ablaufen könnte. Und voriges Schuljahr war es in einer 10. Klasse sogar möglich, in einer Unterrichtsreihe zum Thema Kirche so "heikle" Themen wie Beichte, voreheliche Beziehungen o.ä. ernsthaft und konstruktiv zu besprechen.

In der Oberstufe sieht es wieder ganz anders aus: Grundsätzlich finde ich es aber auch da nicht nur möglich, sondern auch brot-notwendig, die Lehre der Kirche so gut es eben geht, rüberzubringen. Und dazu gehört, dass ich durchscheinen lasse - natürlich ohne es immer wieder zu artikulieren, wäre ja nervig! -, dass ich dahinter stehe. Was die Schüler davon mitnehmen? Keine Ahnung. So weit outet sich nur selten mal einer. Wohl aber kommt in anonymen Evaluationen ziemlich positives Feed-back oder auch mal ein: "Frau xy, ich vermiss Ihren Religionsunterricht!" von einem Schüler, der sich mittlerweile im Kurs eines Kollegen langweilt...

Ach ja: das Studium war eine ziemlich saftige Bewährungsprobe für meinen Glauben. Die Erfahrungen von Jürgen hab ich zwar nicht so ganz heftig, aber ähnlich geteilt. - Weiß nicht, ob ich jemandem dazu raten könnte, an einer deutschen Universität Theologie zu studieren. Wahrscheinlich nicht. :motz: :motz: :motz:

LG
Biggi
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Nochmal zum Konstruktivismus: Eine wichtige Rolle spielt das Vorwissen. Dieses Vorwissen (in unserem Fall: was die Schüler bisher über Religion denken - nicht selten Vorurteile und Falschinformationen) soll zunächst einmal dekonstruiert und dann Neues konstruiert werden. Natürlich gehört auch Wissensvermittlung dazu. Man soll das eine nicht gegen das andere ausspielen. RU sollte jedoch mehr sein als reine Wissensvermittlung.
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Robert Ketelhohn
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Re: OFFTOPIC

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Amigo hat geschrieben:Oops. Hätte eine PN sein sollen.
Dafür wissen wir jetzt, was du so während der Arbeit treibst:lol:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Laura

Beitrag von Laura »

Einige Schlaglichter aus dem Religionslehreralltag abseits von den unmotivierten Schülern, denen alles egal ist:
-> Tage im Kloster. Aufstehen ist um halb 7, danach. Um halb 6 werde ich von der Glocke der Kirche wach und torkle über den Gang zur Toilette, um mich dann wieder hinzulegen. Auf dem Weg sehe ich 3 Schüler (9. Klasse). Ich sage zu ihnen: Eh, ihr könnt noch eine Stunde schlafen. Sie antworten: Nein, wir gehen zum Gottesdienst der Schwestern ...
-> Schulgottesdienst, 7 Vorbereitungstreffen, Stress pur. Danach kommt eine Schülerin und sagt: Ich streite mich jeden Sonntag mit meinen Eltern, ob ich in die Messe muss, aber: wann ist der nächste Schulgottesdienst?
-> Studienfahrt, ein Programmpunkt: Besuch in einer neuen geistlichen Gemeinschaft oder in einem Kloster mit Gespräch. Als wir die Gemeinschaft verlassen, sagt eine Schülerin: Gigantisch ...

Ich könnte stundenlang weiterschreiben. Um solche Erfahrungen geht es ... um die wenigen Momente, vielleicht sind es 5 im Jahr, wo es zündet, wo irgendetwas rüberkommt, wo die Schüler spüren, dass da mehr hinter steckt...

Laura

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Niels
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Beitrag von Niels »

Juergen hat geschrieben:Nebenbei.
Ich hatte vor einigen Wochen ein Gespräch mit einem Vertreter der "Hauptabteilung Schule" des Generalvikariats.
Dort hörte es sich ganz anders an. Der meinte, es müsse ein konfessioneller Religionsunterricht stattfinden in dem von den Lehrern klar die Positionen der Kirche (in dessen Anstellung sie ja auch stehen) vertreten werden.
Das Fach Religion dürfe - so meinte er weiter - nicht zu einem Fach werden, in dem nur noch über soziale Fragen usw. gesprochen werde und dann genausogut von einem Soziologen abgehalten werden könnte.
Während meiner Schulpraktika habe ich Schulen kennengelernt, wo einfach (obwohl verfassungswidrig) ökumenischer Religionsunterricht erteilt wird. So "spart" der Direktor durch die Zusammenlegung der Kurse Lehrer, die er dann in anderen Fächern einsetzen kann...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Niels hat geschrieben:Während meiner Schulpraktika habe ich Schulen kennengelernt, wo einfach (obwohl verfassungswidrig) ökumenischer Religionsunterricht erteilt wird. So "spart" der Direktor durch die Zusammenlegung der Kurse Lehrer, die er dann in anderen Fächern einsetzen kann...
Die gleichzeitige Meldung dieses Zustands an die jeweilige Schulaufsichtsbehörde (Bezirksregierung bzw. Schulamt), das Generalavikariat und den ev. Kirchenkreis kann da Wunder wirken...

LG
Biggi
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Edith
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Beitrag von Edith »

Da muß man gar nicht bis zu Klöstern fahren.

Was glaubst Du, wie beeindruckt Leute/Kinder sind, wenn sie in einer Privatwohnung in der "Hauskapelle" ein Brevier liegen sehen....
irgendwann kam die geniale Frage:
"Glaubst Du wirklich an Gott?"

Wenn sie hören, daß man am Karfreitag nicht mit ins Kino kommt, oder am Sonntagmorgen, weil man das "wirklich glaubt" und wirklich so handelt.

Ich glaube einfach, die Leute kennen zu Wenige, die mal wirklich konsequent ihren Glauben leben - und vor allem: das auch mal zugeben!

josef
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Beitrag von josef »

Hallo Jürgen,

Bin befremdet, was Du von einem Dozenten zu berichten weißt, der Religionslehrer auszubilden hat.

Gibt es noch Zweifel daß eine Kirche die solche Theologen lehren läßt, schrottreif ist?

Also wundert euch nicht, wenn der HEILIGEN GEIST mit Macht tätig wird um diese Pseudokirche niederzureißen und den Schutt auf die Müllhalde zu werfen.

Juergen hat geschrieben:Nun gab es dort jemanden der etwas geschrieben hatte von der "Vermittlung von Glaubensinhalten".

Nun fragte der Dozent, was denn "Glaubensinhalte" seien. Wenn man in der Bibel lese, daß Jesus über das Wasser gegangen sei, ob man dann den Schülern vermitteln müsse, daß Jesus über das Wasser gehen konnte. Die wissenschaftliche Forschung würde doch klar sagen, daß dies unmöglich wörtlich zu nehmen sei.
# Die naturwissenschaftliche Forschung ist sich keineswegs sicher was Materie ist.
Zur Zeit diskutiert sie, ob nicht 10-dimensionale schwingende Saiten, Strings genannt, die Grundbausteine der Materie sind.
Die Naturwissenschaft kann nicht ausschließen das der entsprechend befähigte Mensch über Wasser gehen kann.


# Schlimm wird es, wenn der besagte Dozent sich als unfähig erweist, seine Behauptungen zu begründen und die Konsequenzen seiner Behauptungen logisch zuende zu denken.

Also frage solche Theologen bei nächster Gelegenheit:
- Sie mögen begründen warum JESUS nicht über Wasser gehen kann.
- Ob ihnen klar sei:
Wenn JESUS nicht über Wasser gehen kann, dann hat ER auch keine Wunder getan, dann gibt es keine Auferstehung und kein Wirken des AUFERSTANDENEN in den 40 Tagen vor SEINER Fahrt in den Himmel.
- Was ist dann von den Wunderberichten der Evangelien zu halten?Phantastereien? Halluzinationen? Erfindungen der Evangelisten?
- Sie mögen erklären, ob - aus ihrer Sicht - es überhaupt irgendein Wirken GOTTES in der Welt gab und gibt und worin es besteht.
- Sie sollen bitte erklären, warum ein vernünftiger Mensch sich abgeben soll mit einem jesus der nur Mensch ist.
Schließlich wurden und werden Millionen Menschen genauso wie jesus der barfüßige Landprediger fortwährend von Menschen zu Tode geschunden.


# Macht euch bitte klar:
Gegenüber der Welt haben die Jünger JESU nur eine einzige Aufgabe:

Die Wahrheit zu sagen, die nur GOTT kennt und offenbart, und die die Menschheit aus eigenem Vermögen nicht zu finden vermag!



Gruß
josef

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Biggi hat geschrieben:Interessanter und ermutigender Beitrag, Marlene! Danke!
Aber:
Ansonsten gehöre ich zu der "Baggerführer-Willibald"-Generation
Was'n das, bitte??? :kratz: :kratz: :kratz: Never heard!

LG
Biggi
Es ist am Morgen kalt, da kommt der Willibald
und klettert in den Bagger und baggert auf dem Acker
ein großes tiefes Loch - was noch?


Naja, so fängt das an; dann kommen alle Mann.
Sie bauen zuerst den Keller, dann bauen sie immer schneller,
was kommt dabei heraus? - Ein Haus!


Und in das Haus hinein ziehn feine Leute ein.
Die Miete ist sehr teuer, kost' über 1.000 Eier.
Wer kriegt die Miete bloß? - Der Boß!


Der Boß kommt ganz groß 'raus, dem Boß gehört das Haus;
dem Boß gehört der Acker, der Kran und auch der Bagger,
und alles, was da ist - so'n Mist!


Der Boß steht meistens rum und redet laut und dumm.
Sein Haus, das soll sich lohnen, wer Geld hat, kann drin wohnen,
wer arm ist, darf nicht rein - Gemein!


Der Willibald kriegt Wut. Er sagt das ist nicht gut.
Er steigt auf eine Leiter: "Hört her, ihr Bauarbeiter!
Der Boß ist wie ihr seht - zu blöd!


Sein Haus, das bauen wir. Was kriegen wir dafür?
Der Boß zahlt uns den Lohn aus. Die Miete für sein Wohnhaus,
die ist in unsrem Lohn - nicht drin!


Das hat doch keinen Zweck, der Boß geht besser weg;
dann bauen wir uns selber ein schönes Haus mit Keller,
da ziehn wir alle ein - au fein!"


Wie Willibald das sagt, so wird es auch gemacht:
Die Bauarbeiter legen los und bauen Häuser, schön und groß,
wo jeder gut drin wohnen kann, weil jeder sie bezahlen kann,
der Baggerführer Willibald baut eine neue Schwimmanstalt,
da spritzen sich die Kinder naß, das macht sogar den Baggern Spaß!

******************************************

Falls du es bis hierher durchgehalten hast, Biggi - so'n Zeug haben wir jahrelang im Religionsunterricht breitgetreten. Solche Lieder statt Kirchenlieder. Sämtliche Slums der Welt - aber keine Ahnung von der Bibel. Ich mein, man hätte bei der Gelegenheit doch mal so ganz nebenbei auch die Armen in der Bibel und was Jesus so dazu zu sagen hatte, beibiegen können, wär ja nicht zuviel verlangt gewesen.
Ich glaube offiziell nennt sich was Sozial-Katholizismus, bin mir aber nicht sicher. Ehrlich, ich hab im Reli-Unterricht in der Mittelstufe einiges über Sozialismus und Marxismus gelernt, aber nix aus der Bibel. Mit 16 habe ich beantragt, am ev. Reli-Unterricht teilnehmen zu dürfen, die haben sich nämlich mit der Bibel und Kirchengeschichte beschäftigt ... da konnte ich wenigstens noch ein bisschen religiöser Bildung aufschnappen. :/

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Die bösen Religionslehrer...
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
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Edi
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Beitrag von Edi »

Bei uns wars umgekehrt damals. Der kath. Religionsunterricht war viel besser als der evangelische, den ich absolvieren musste. Die meiste Zeit haben wir versucht zu schlafen im RU. Haben da nichts verpasst. Der eine ev. Pfarrer, der sehr kunstinteressiert war und privat selber malte , unterrichtete lieber über van Gogh und andere Künstler im RU.

Laura

Beitrag von Laura »

Und: Hat es etwas genützt? Seid Ihr nun die total sozialen Menschen?

Ihr kritisiert zu Recht den problemorientierten RU der 70er Jahre ...
Da hat sich einiges geändert, obwohl ich immer noch der Meinung bin, dass es unverzichtbar zum RU gehört, zu einem kritischen Blick auf unsere Gesellschaft und zu gelebter Solidarität zu erziehen.

Laura

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Laura hat geschrieben:Und: Hat es etwas genützt? Seid Ihr nun die total sozialen Menschen?
Also - für Baggerführer habe ich bis heute eine besondere Wahrnehmung. Ansonsten gebe ich die Frage mal an meinen Kollegenkreis weiter :)

Ihr kritisiert zu Recht den problemorientierten RU der 70er Jahre ...
Da hat sich einiges geändert, obwohl ich immer noch der Meinung bin, dass es unverzichtbar zum RU gehört, zu einem kritischen Blick auf unsere Gesellschaft und zu gelebter Solidarität zu erziehen.


Ist es auch Laura, das wollte ich gar nicht in Abrede stellen. Aber an unserer Schule war einfach ein wenig zu viel davon da ... Und wenn du beim Abitur immer noch denkst, das Alte Testament besteht aus ein paar schönen Geschichten von Adam und Eva, Abraham und Moses und nicht den blassesten Schimmer von Kirchengeschichte hast und den Aufbau von Messen im Musikunterricht kennenlernst, dann ist halt was schief gelaufen.

Andererseits - meinem Glaubensleben hat es nichts geschadet :ja:

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Micha hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Ich werde Euch über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten. Die nächste Seminarsitzung findet nicht in der Uni statt, sondern im "Konrad Martin Haus". Dann spricht ein Vertreter des Generalvikariats über die Bedingungen zur Erlangung der missio canonica. Mal schauen, ob und was der über Ziele im Religionsunterricht sagt. Notfalls muß ich da mal unschuldig nachfragen :)
Und???
Diese Woche gab es die Infoveranstaltung zur Missio canonica, welche von einem Mitarbeiter des Generalvikariats gehalten wurde. Da gibt's nicht viel zu berichten. Es ging "nur" um die Bedingungen zur Erlangung der Missio und wie in bestimmten "Fällen" entschieden wird etc. Es war alles sehr "technisch" und "rechtslastig" - Also ich meine nicht die Richtung "rechts", sondern es ging um Rechtliches. :roll:

Nächste Woche fällt die Seminarsitzung aus. :ja:

Also: erstmal nix neues. :nein:
Gruß Jürgen

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ach,
aber eins möchte ich noch erzählen - auch wenn es aus einer anderen Vorlesung stammt:

Es war eine Vorlesung im Fach Neues Testament

Also, ich sitze da da so rum und warte, daß der Dozent erscheint. Neben mir stitzen weitere Studenten. Der Student neben mir bemerkt, daß einige Studierende eine Bibel dabei haben.
Er fragt seinen Nachbarn (nicht mich), ob man eine Bibel mitbringen müsse.
"Ja" meint sein Nachbar.
"Oh" erwidert der Student, "die besitze ich gar nicht. Da muß ich mir wohl mal irgendwann eine zulegen."

:shock:

(Nein! Das war kein Witz, das habe ich am letzten Mittwoch so erlebt.)
Gruß Jürgen

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Naja, die Bibel ist für uns Katholiken ja auch nicht soooo wichtig oder? Wir haben doch das Lehramt, das die Bibel für uns studiert und uns sagt, was wir tun und lassen sollen.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Hat jemand dieses Buch?

François Reckinger: Vefälschung des Glaubens. Was heute alles in Religionsbüchern steht.
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Cicero
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Beitrag von Cicero »

cathol01 hat geschrieben:Hat jemand dieses Buch?

François Reckinger: Vefälschung des Glaubens. Was heute alles in Religionsbüchern steht.
Nein, erzähl mal was, lohnt es sich?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Die Kirchen nehmen heute jeden, der seine Prüfungen bestanden hat, ob er nun geistlich etwas drauf hat oder nicht.
Nö nicht jeden. Wie man bei Peter Hertel nachlesen kann, wurden in der Schweiz zwei Religionslehrer von ihrem Bischof entfernt, weil sie dem Opus Dei angehörten und Luther als "Irrlehrer" bezeichnet hatten.
Wenn es protestantische Religionslehrer waren, ist das durchaus verständlich ;)
DIeses Post aus diesemThread nehme ich zum Anlass, den alten Thread zur Ausbildung von Religionslehrern mal aus der Versenkung zu holen...

Leute, mich hätte echt mal interessiert, was ihr für Kriterien setzt, dass jemand die Missio bekommt - über die Missstände wurde hier ja schon lange genug gesprochen...

Wie setzt ihr die Maßsstäbe für die erlangung der Missio?

- Kirchenbesuch?
- welche fachliche Qualifikation?
- welche persönliche Eignung?
- ...
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Für die Erlangung der "Missio" ist es meiner Meinung nach schon notwendig, regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen. Ich kann nur "Erfrischung" spenden (vgl. Veni Creator), wenn ich vorher aus der Quelle geschöpft habe.

Zur konkreten Qualifikation kann man pauschal wenig sagen. In einigen Diözesen gibt es eine ganz gute Vorbereitung, mit Würzburger Fernkurs und Vor-Ort-Modulen, in anderen mag es bescheidener Aussehen. Jetzt ist es natürlich leicht, nach einem Theologiestudium zu schreien. Allerdings halte ich das nicht für ein Allheilmittel.

Wichtig scheint mir, dass der Religionslehrer persönlich einen lebendigen Glauben lebt, der über die Vermittlung von Wissen hinausgeht. Er sollte sich in der Bibel auskennen und in Fragen des kirchlichen Lehramtes. Ich finde persönliche Statements aus dem Glauben heraus unheimlich wichtig. Man muss spüren, wo der Lehrer (immer natürlich auch die weibliche Form gemeint) steht, wo er seine Mitte hat, woraus er lebt.

Wenn ich mir jetzt meine - etwas verworrene (Tschuldigung, is spät) - Aufzählung angucke, sehe ich schon, dass es wohl kein Patentrezept gibt.

Man müsste sich jeden Bewerber einzeln angucken, aber da liegt schon wieder die Gefahr in der Personalpolitik...
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

cantus planus hat geschrieben:Für die Erlangung der "Missio" ist es meiner Meinung nach schon notwendig, regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen. Ich kann nur "Erfrischung" spenden (vgl. Veni Creator), wenn ich vorher aus der Quelle geschöpft habe.
Das sollte eigentlich jeder Katholik tun - der Religionslehrer dann natürlich auch...
Überleg: Wie heuchlerisch würde es ankommen, wenn der Relilehrer gefragt wird, wann er das letzte Mal in der Messe war und dann sagen müsste (ob er es täte, weiß ich nicht): "Hmmmmm*überleg*, ich glaube das war vor....äh, an Weihnachten -" in jedem Fall würden die Schüler spüren, dass da was nicht stimmt...
cantus planus hat geschrieben: Wichtig scheint mir, dass der Religionslehrer persönlich einen lebendigen Glauben lebt, der über die Vermittlung von Wissen hinausgeht. Er sollte sich in der Bibel auskennen und in Fragen des kirchlichen Lehramtes. Ich finde persönliche Statements aus dem Glauben heraus unheimlich wichtig. Man muss spüren, wo der Lehrer (immer natürlich auch die weibliche Form gemeint) steht, wo er seine Mitte hat, woraus er lebt.
Jaaaaaa... :ja:
cantus planus hat geschrieben: Man müsste sich jeden Bewerber einzeln angucken, aber da liegt schon wieder die Gefahr in der Personalpolitik...
Leider... leider werfen die entsprechenden Leute kaum einen Blick auf den Einzelnen. :/

Ich denke auch, dass ein persönlicher Glaube die Grundlage sein müsste, um so einen Dienst zu tun... ;)
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Juergen
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Re: Lehrerausbildung (kath. Religion)

Beitrag von Juergen »

Der "spezielle Freund" ist nun auch Lehrbeauftragter (kein Lehrstuhlvertreter oder gar Lehrstuhlinhaber) an der Theologischen Fakultät in Paderborn. → http://www.thf-paderborn.de/index.php?id=23
Damit ist er also auch für die Ausbildung von Priesteramtskandidaten zuständig.

Dort gibt er u.a. eine Vorlesung mit dem Titel Bibeldidaktik am Beispiel neutestamentlicher Wundergeschichten

Im vom AStA herausgegebenen kommentierten Vorlesungsverzeichnis liest man dazu:
Im Anschluss an eine ausführliche exegetische Deutung der Seewandelerzählung Mt 14,22-33 geht es um die Konfrontation der Arbeitsergebnisse mit der Symbolik ausgewählter moderner Medien wie fiktionale Literatur, Chansons, Popmusik, Werbung und Todesanzeigen.Die Tatsache, dass Motive des Seewandels in der Gegenwart breit rezipiert werden, macht das bibeldidaktische Gespräch besonders attraktiv: für jene, die (immer noch) annehmen, Jesus sei im historischen "wirklich" über das Wasser gegangen, und für jene, die vermuten, dass die biblische Erzählung von der Welt der Gemeindemitglieder heute so weit entfernt ist wie die Erde vom Mond. Darüber hinaus vermittelt die Veranstaltung für Schule und Gemeindearbeit interessante Einblicke in methodische Zugänge zu biblischem Text und Medien.
Entlarvend scheint mir das zu sein, was in Klammern steht!
Die Texte im komm. Vorlesungsverzeichnis werden (zumindest war es früher so) vom Dozenten selbst zur Verfügung gestellt.

(Vorlesungen zum "Seewandel" hat er wohl schon mehrfach gegeben und es gibt auch eine Veröffentlichung dazu von ihm. Es sieht demnach so aus, daß eine Vorlesung aus der Mottenkiste gekramt wurde.)

Ich frage mich jedoch, wie man überhaupt dazu kam, ihm die Lehrbeauftragung für das Fach zu erteilen? :hmm:
Gruß Jürgen

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civilisation
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Re: Lehrerausbildung (kath. Religion)

Beitrag von civilisation »

Paderborn ist schon lange nicht mehr das, was es früher mal war.

;)

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Juergen
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Re: Lehrerausbildung (kath. Religion)

Beitrag von Juergen »

civilisation hat geschrieben:Paderborn ist schon lange nicht mehr das, was es früher mal war.

;)
Ich würde es mal so sagen: Im Vergleich zu anderen theologischen Fakultäten - insbesondere wenn sie in einer staatlichen Uni eingebunden sind - hat sich die Theologische Fakultät in Paderborn noch recht gut gehalten. Die ehem. theologische Fakultät an der Uni Paderborn (Eicher & Co.), die inzwischen nur noch ein Institut an der Fakultät für Kulturwissenschaften ist, war schon immer eher fragwürdig.
Nungut, dieser Herr hier ist nur vertretungsweise Lehrbeauftragter, da der Lehrstuhlinhaber nicht da ist.
Gruß Jürgen

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