Maria - euer Verhältnis zur Gottesmutter

Allgemein Katholisches.
Staumelder
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Maria - euer Verhältnis zur Gottesmutter

Beitrag von Staumelder »

Welchen Platz hat Maria in eurem persönlichen Gebetsleben? Wie intensiv praktiziert ihr die sog. Marienverehrung? Ich habe den Eindruck, als wäre das mehr eine Art Frauensache, denn ich kenne nur Frauen, die eine intensive Beziehung zu Maria pflegen. Oder irre ich mich? Gibt es auch marienfromme Männer?

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Alexander
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Re: Maria - euer Verhältnis zur Gottesmutter

Beitrag von Alexander »

Staumelder hat geschrieben:Gibt es auch marienfromme Männer?
Ja --- alle Männer der Orthodoxen Kirche zum Beispiel.
Es gibt keine Gebetsordungen bei uns ohne Gottesmutter-Gebete.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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lumieredeux
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Re: Maria - euer Verhältnis zur Gottesmutter

Beitrag von lumieredeux »

Staumelder hat geschrieben:Welchen Platz hat Maria in eurem persönlichen Gebetsleben? Wie intensiv praktiziert ihr die sog. Marienverehrung? Ich habe den Eindruck, als wäre das mehr eine Art Frauensache, denn ich kenne nur Frauen, die eine intensive Beziehung zu Maria pflegen. Oder irre ich mich? Gibt es auch marienfromme Männer?
Mein Verhältnis zu Maria ist typisch norddeutsch, würde ich mal sagen, dieses Mariengen ist bei uns eher selten vorhanden, da es hier keine regionale Tradition dafür gibt.

Liebe Grüße
lumie

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Cosimo
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Re: Maria - euer Verhältnis zur Gottesmutter

Beitrag von Cosimo »

Staumelder hat geschrieben:Gibt es auch marienfromme Männer?
Nicht wenige Kardinäle führten den schönen Spruch "Per Mariam ad Jesum" bzw. "Ad Jesum per Mariam"als ihr Motto.

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Elisabethgzb
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Beitrag von Elisabethgzb »

Welchen Stellenwert hat Maria in meinem Glaubensleben?
Gar keinen!
Kann ich rein gar nix mit anfangen, Maria ist halt die Mutter Jesus, die wie alle Mütter ihrem Kinde die Liebe gegeben hat, und die ihn auch befähigte so Jesus zu sein wie er war und auch im Himmel immer noch ist.

Jedwede Marienverehrung löst bei mir körperliches Unbehagen aus.
Trotzdem respektiere ich auch die tiefste Marienverehrung, auch wenn sie mir unangenehm ist, solang man mich damit nicht bedrängt oder mich diskriminiert wegen meiner Nichtmarienverehrung.
Der Eine hält sich an Maria fest, der Andere an Jesus. Bei mir ist halt Jesus für alles und jedes zuständig, also für jeden Pfurz, jeden Anlass.

Gruß,
Elisabeth

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Zuletzt geändert von Juergen am Dienstag 14. März 2006, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.

Eldar
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Re: Maria - euer Verhältnis zur Gottesmutter

Beitrag von Eldar »

Staumelder hat geschrieben:Welchen Platz hat Maria in eurem persönlichen Gebetsleben? Wie intensiv praktiziert ihr die sog. Marienverehrung? Ich habe den Eindruck, als wäre das mehr eine Art Frauensache, denn ich kenne nur Frauen, die eine intensive Beziehung zu Maria pflegen. Oder irre ich mich? Gibt es auch marienfromme Männer?
Ich bitte Maria täglich durch den hl. Rosenkranz für mich und alle anderen verirrten und verdorbenen Seelen zu bitten. Mein Hl. Schutzengel überbringt der Himmelskönigin dann meine Gebete. Die Hl. Mutter Gottes hat mir und meiner Familie schon oft geholfen, besonders in Lordes.

Ich glaube das es gerade die Mutter Gottes ist, welche den Arm der göttlichen "Gerechtigkeit" besänftigt.
Der Eine hält sich an Maria fest, der Andere an Jesus.
Der Eine hält sich auch an Maria fest, der Mutter Jesus und ehrt ihn - den Menschensohn - dadurch auf 2 verschiedene Weisen. Nämlich einmal direkt und das andere mal durch seine Mutter. Indem man die Hl. Muttergottes ehrt, ehrt man auch den Herrn und dessen Gnaden. Letzten Endes war es Christus selbst der Maria im Himmel krönte.

Julius
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Beitrag von Julius »

Ich mag weder Maria, noch die Heiligen, noch Christus, noch den Vater, noch den Heiligen Geist mit sowas wie einem "Stellenwert" belegen.
Für mich gehört Maria einfach zu dem Heilsplan Gottes dazu und deshalb auch zu meinem geistlichen Leben.
Zur Heiligen Messe gehört die Gottesmutter dazu, -im Hochgebet und auch zum Abschluss- und so für mich auch im persönlichen Gebet, das ich mit einem "Gegrüssest seist du Maria" beende.
Gruß Julius

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Heike
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Re: Maria - euer Verhältnis zur Gottesmutter

Beitrag von Heike »

Staumelder hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, als wäre das mehr eine Art Frauensache, denn ich kenne nur Frauen, die eine intensive Beziehung zu Maria pflegen.
Meine Erfahrung ist genau umgekehrt!

Ich selbst habe keinen rechten Zugang zur Marienverehrung - spielt in meinem Glaubens- und Gebetsleben einfach keine besondere Rolle.

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Nietenolaf
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Re: Maria - euer Verhältnis zur Gottesmutter

Beitrag von Nietenolaf »

Heike hat geschrieben:...spielt in meinem Glaubens- und Gebetsleben einfach keine besondere Rolle.
Dann bist Du aber nicht "bibelkonform".

Manchmal frage ich mich, ob euch die Tragweite dieser Beliebigkeit überhaupt bewußt wird. Habt ihr die Schrift gelesen? Wie viele Prophezeiungen über die allheilige Jungfrau gibt es allein im Alten Testament. Ihre eigenen Worte, daß sie "selig preisen werden alle Völker", spielen für euch keine besondere Rolle?

"Und Elisabeth ward des heiligen Geistes voll und rief laut und sprach: Gebenedeit bist du unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes!" (Lk. 11:42f). Die Lobpreisung der Gottesmutter ist klar und deutlich Wille und Eingebung des Heiligen Geistes Gottes.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Oder

"Denn er hat gnädig auf seine Arme magd geschaut, siehe von nun an preisen selig mich alle Geschlechter." Lk1,46

Maria gibt hier selbst den Biblischen Grundstein zu ihrer Verehrung.

Die sieht bei mir so aus: 3 Ave Maria in der Früh, noch vor der Laudes, untertags mal ein oder mehrere Gesetzchen (wobei das im Moment durch das Jesusgebet verdrängt wird) Nach der Vesper "Sub tuum praesidium confugiumus"Und nach der Komplet "Salve regina".
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Von welchem Jesusgebet ist denn da die Rede Linus ?

mfg Eldar

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

»Domine Jesu Christe, Fili Dei, miserere mei peccatoris.«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:»Domine Jesu Christe, Fili Dei, miserere mei peccatoris.«
Wobei ich "Fili Dei" durch "Agnus Dei" ersetzt hab (ich weiß nicht mehr warum) und "Domine" durch "Lob dir" (und ichs auf deutsch bete)

Linus, der sich durch das einfügen des "Lamm Gottes" immer schon halb vorm Himmlischen Altar wähnt.

BTW: Wie lautete dann das Gebet auf Latein :hmm: "Laus tibi, Jesu Christe, Agnus Dei miserere mei peccatoris"? :hmm:
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

:ja:

Ich verwende fallweise übrigens auch eine Abwandlung:
»Domine Jesu Christe, Fili Dei, laus tibi et gloria et omnis benedictio
[/color]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:»Domine Jesu Christe, Fili Dei, miserere mei peccatoris.«
Wobei ich "Fili Dei" durch "Agnus Dei" ersetzt hab (ich weiß nicht mehr warum) und "Domine" durch "Lob dir" (und ichs auf deutsch bete)

Linus, der sich durch das einfügen des "Lamm Gottes" immer schon halb vorm Himmlischen Altar wähnt.

BTW: Wie lautete dann das Gebet auf Latein :hmm: "Laus tibi, Jesu Christe, Agnus Dei miserere mei peccatoris"? :hmm:
Poste das Gebet doch mal bitte auf Deutsch unter "Gebete und ähnliches" würde mich freuen. Danke im voraus.

mfg Eldar

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
:ja:

Ich verwende fallweise übrigens auch eine Abwandlung:
»Domine Jesu Christe, Fili Dei, laus tibi et gloria et omnis benedictio
[/color]
Ich verwende immer "meine Form"- auf deutsch, denn mir wurde gesagt, dass man bei der einmal gefundenenen Form (ohne Abstriche, etwa nur "Jesus Christus" oä) bleiben soll, damit der Geist das auch recht einfleischt, und man zu dem immerwährenden gebet kommt.
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Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

also ich bin da ein seltsamer christ :-)

ich gehöre einer sehr marianischen bewegung an und engagiere mich mit begeisterung für die schönstatt-bewegung.

dennoch bin ich auch ein großer fan mancher evangelikaler bewegungen, weil sie den menschen teilweise besser nahebringen, daß es nicht darum geht sich den himmel durch "brav sein" zu verdienen, sondern daß es um eine reale beziehung mit jesus geht, der uns unsere sünden vergibt, wenn wir uns als sünder erkennen und buße tun.

ich war auch 10 jahre evangelisch, muß anfügen, ehe ich katholisch wurde. davor war ich ungetauft.

trotz meiner marianischen gemeinde muß ich aber gestehen, daß ich mcih nach wie vor frage, warum jesus in der bibel immer eher recht "schroff" mit maria umgeht...

dadurch bin ich da manchmal am ringen - kann mir da jemand eine erlösende antwort geben? im prinzip erlebe ich maria schon als wunderbaren weg zu jesus, aber die bibelstellen verwirren mich dann doch ab und zu...

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Willkommen im Kreuzgang Hadschi! :)
Hadschi hat geschrieben:dennoch bin ich auch ein großer fan mancher evangelikaler bewegungen, weil sie den menschen teilweise besser nahebringen, daß es nicht darum geht sich den himmel durch "brav sein" zu verdienen, sondern daß es um eine reale beziehung mit Jesus geht, der uns unsere sünden vergibt, wenn wir uns als sünder erkennen und buße tun.
Die reale Beziehung zu Jesus hat ihren Anfang doch aber im "brav sein", die Sünde meiden, dem Herrn dienen, beten usw oder etwa nicht ? Der Todsünder wird kaum so ein gutes Verhältnis zu Jesus Christus haben wie der Heilige Mensch welcher sich um die Liebe zu Christus bemüht und die Sünde meidet, die uns doch von Gott trennt.
trotz meiner marianischen gemeinde muß ich aber gestehen, daß ich mcih nach wie vor frage, warum Jesus in der bibel immer eher recht "schroff" mit maria umgeht...
Welche Stellen meinst du denn genau ?

mfg Eldar

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Edi
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Beitrag von Edi »

Hadschi hat geschrieben:also ich bin da ein seltsamer christ :-)

trotz meiner marianischen gemeinde muß ich aber gestehen, daß ich mcih nach wie vor frage, warum Jesus in der bibel immer eher recht "schroff" mit maria umgeht...

dadurch bin ich da manchmal am ringen - kann mir da jemand eine erlösende antwort geben? im prinzip erlebe ich maria schon als wunderbaren weg zu Jesus, aber die bibelstellen verwirren mich dann doch ab und zu...
Ich glaube keineswegs, dass Jesus mit seiner Mutter schroff umgegangen ist. Ich nehme an, du meinst die Stellen von der Hochzeit zu Kanaan und die Stelle, wo seine Eltern ihn suchten oder diese, wo er sagt: "wer ist meine Mutter, wer sind meine Brüder.."

Jesus hat seine Mutter sehr geschätzt, darum war er auch nicht schroff zu ihr, sondern hat nur etwas erklärt. Offenbar sind da die Übersetzungen in der heutigen Sprache evtl. zu scharf bzw. da wir die Worte bzw. Stimme Jesu ja nicht mehr hören können, legen wir unsere eigenen (kaputten) Empfindungen hinein. Das erlebt man ja schön immer neu auch in Foren, wo immer wieder Leute beschuldigt werden, sie seien zu scharf im Ton, dabei ist es gar nicht so. Mir selber ging es ja auch schon so, derweil saß ich ganz ruhig und gelassen am PC.

Evangelikale, die gegen die kath. Kirche und gegen Marienverehrung sind, nehmen diese Bibelstellen gerne und deuten sie wie du es angedeutet hast, damit es in ihr Konzept passt. Zumindest kann man das bei denen oft sehen und wenn ich mich nicht täusche, vertreten bestimmte Radikale bei Nikodemus das auch so. Mit einem von ihnen hatte ich mal per Mail auch darüber eine Meinungsaustausch, der war voll zu, wie bei denen kaum anders zu erwarten.

Noch etwas dazu: Ich meine bei K.Emmerich könne man hierzu auch einige Erklärungen finden. Die Schrift allein gelesen, wenn man sich nicht in Jesus sehr hineinversetzen kann, lässt dann solche Fragen aufkommen. Da muss man aufpassen, dass man nicht zu sehr am Buchstaben hängen bleibt.
Zuletzt geändert von Edi am Dienstag 14. März 2006, 23:31, insgesamt 1-mal geändert.

Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

danke für die antworten

kurz dazu: das mit maria liest sich schlüssig, danke für den gedanken. mir hat auch sehr das buch "mutter königin" von scott hahn geholfen, der ja wie ich zuerst evangelisch, dann erst katholisch war. er geht das thema maria in diesem buch durchaus bibelzentriert an und es liest sich sehr überzeugend - ich sollte wohl wieder mal darin blättern! :-)

um nicht missverstanden zu werden: ich bin begeisterter schönstätter und sehr froh, eine mutter im himmel zu wissen, die nie gegen jesus arbeiten könnte, sondern ganz im gegenteil mit viel liebe dafür sorgt, daß mir immer klarer wird, wie wichtig der herr jesus in meinem leben ist!

die leute von nikodemus kenne ich, weil ich den dortigen podcast sehr schätze und mich über die wöchentlichen mp3-files sehr freue. die evangelikalen predigten sind - wenn sie nicht antikatholisch sondern ökumenisch biblisch sind - einfach viiiiel ausführlicher und tiefgehender als katholische predigten. richtige theologische vorlesungen. die predigten bei nikodemus kann ich auch als marianisch geprägter katholik durchaus genießen, ohne mich zu ärgern! :-)

das mit dem "Brav sein" hat pater kentenich, der gründer der schönstatt-bewegung, mal aufgezeigt, und meine eigenen lebenserfahrungen sind ident:

1) man will als christ natürlich ein netter mensch sein und gibt sich mühe
2) man stößt an seine grenzen und scheitert irgendwann irgendwo massiv
3) man erkennt, daß gott einen trotzdem liebt, man empfängt also die barmherzigkeit gottes, die einem entgegenkommt
4) aus diesem neu gewonnenen selbstbewusstsein heraus macht jesus in einem neu mut und es geht wieder besser voran

dennoch. um ein arges beispiel zu nehmen:

eine sexsüchtige frau kann tief gläubig sein und buße tun, indem sie weiß, daß ihr tun falsch ist- auch wenn sie aus vielen gründen es nicht schafft ihr herumtreiben zu beenden. ich wette gott schenkt ihr eher oder zumindest gleich viel vergebung als einem hochmütigen christen, dessen sexuelle neigungen aufgrund besserer erziehung, erfahrungen etc. eben "reiner" ist.

ich galube sehr wohl, daß ein gläubiger homosexueller in den himmel kommen kann, wenn er an jesus glaubt, beichtet, aber seine neigung zu stark ist um sie zu beenden. ich glaube deshalb aber nicht, daß homosexualität richtig ist oder keine sünde ist.

ich weiss aus eigener erfahrung (andere dinge *g*), daß es sünden gibt, die man als sünde erkennt, aber nicht los wird. und ich in mir 100% sicher, daß gott einen demütigen sünder nicht verstößt, auch wenn er sagen muß: "gott, sorry - so bin ich!"

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