Spiritualität und Gemeinde

Allgemein Katholisches.
Cicero
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Spiritualität und Gemeinde

Beitrag von Cicero »

Weil das jetzt etwas von den NGG wegführt, mache ich einen neuen Strang auf.
Bernd hat geschrieben:Es würde mich interessieren, ob es Erfahrungen von Mitgliedern neuer geistlicher Gemeinschaften gibt, die sich in normalen Gemeinden engagieren.
Ich selber habe meinen Einstieg in ein bewußtes Glaubensleben über die Katholische Charismatische Gemeindeerneuerung gefunden.
In der Gemeinde, wo ich sie kennengelernt habe, war die Gemeinschaft (nicht ganz zu unrecht) als elitär, spinnert und abgehoben verpönt.
Getrennt habe ich mich von der Gemeinschaft, als ich eingesehen habe, daß sich die Theodizee nicht (immer) mit "Halleluja" beantworten läßt.
Das ist aber ein spezielles Problem der Charismatiker.
Ab einem bestimmten Punkt fehlt der Charismatischen Bewegung der Tiefgang.
Bernd hat geschrieben:Teilt man hier sein Christsein auf: In der Gemeinde normaler Ehrenamtlicher, in Festausschüssen oder so, und die geistliche Gemeinschaft ist für die Spiritualität zuständig? Oder möchte man das Gemeindeleben auch in spiritueller Hinsicht fördern? Wie geht das genau? Initiiert man Gesprächskreise, geht in den Pastoral- oder den Liturgieausschuß des Kirchengemeinderats, wird Firmgruppenleiter (in Diözesen mit Jugendfirmung, in solchen mit Kinderfirmung wird das ja nicht so angefragt)?
Natürlich gibt es Überschneidungen mit den Gremien der Gemeinde. (z.B. Pfarrgemeinderat)
Der Pfarrer in der o.g. Gemeinde stand dem ganzen sehr skeptisch gegenüber und war der Ansicht "normal katholisch" reicht doch aus.
Später hat er jedoch genau dort, in diesem Kreis seine geistliche Tankstelle gefunden und die Kraft bekommen seine Berufung weiterhin überzeugend zu leben.
Manchmal wirken die NGGs in die Gemeinden hinein, manchmal gar nicht.
Bernd hat geschrieben:Mir fällt immer wieder mal auf, wie sich Mitchristen mit mehr sprituellen Ambitionen über die normalen Gemeinden aufregen, wie sie spirituell doch so tot seien, ein reiner Clubcharakter sei zu beobachten, allenfalls noch ein paar caritativ Engangierte.
Das läßt sich eben nicht verallgemeinern. In der Gemeinde, in der ich jetzt lebe würde jemand der sie von außen betrachtet auch die Diagnose: spirituell tot stellen. Wer sich die Gemeinde näher anschaut, wird festestellen, daß überall kleine Quellen sprudeln. Aufgabe des Pfarrers wäre es diese Quellen freizulegen und so gut es geht die Menschen auf ihren Wegen zu begleiten. Das geschieht nicht. Also passiert zweierlei, einige Quellen versiegen wieder, andere gehen andere Wege. Sie suchen sich außerhalb der Gemeinde ihre geistliche Nahrung (z.B. in Klöstern).
NGG's haben wir hier nicht.
Bernd hat geschrieben:Hier möchte ich die Gemeinden mal etwas in Schutz nehmen. Klar ist die Kommunikation über Sprituelles ein Problem. Eine geistliche Gemeinschaft bildet sich aus Personen, die in dieser Hinsicht eine Nähe zueinander verspüren und diese weiterentwickeln.
Kommunikation über geistliche Dinge ist kein Problem, sondern eine sehr intime Angelegenheit. Damit ist klar, was die Geistlichen Gemeinschaften prägt, wenn sie blühen und Frucht bringen: Ein Klima des Vertrauens.
Bernd hat geschrieben:Das ist ja in Ordnung, läßt sich so aber nicht auf die Gemeinde übertragen, wo es diese Nähe in dieser Weise wohl nicht geben kann.
Eben.
Jetzt aber die Gegenfrage:
Ist das nicht ein Armutszeugnis für unsere Gemeinden?
Ist es wirklich zu viel verlangt, neben dem Festausschuß im PGR auch noch einen Ausschuß für Spirituelle Fragen in der Gemeinde zu haben?
Warum traut sich denn keiner, mal im PGR übers Gebet zu reden?
OK, man wird blöd angeschaut, aber...
Bernd hat geschrieben:Manchmal hört man Klagen, eine spirituelle Gemeinschaft sei dabei, eine Gemeinde zu okkupieren, jeder, der keine Verbindung zu dieser Gemeinschaft habe und wolle, werde ausgegrenzt. Wohl auch nicht gerade ein kluger Weg.
Dazu gehören immer zwei, einer der okkupiert und einer der sich okkupieren läßt. Wenn eine (starke) NGG auf ein Vakuum trifft, ist es doch völlig klar, daß sie alles an sich zieht.
Bernd hat geschrieben:Welche Alternativen zur spirituellen Weiterentwicklung unserer Gemeinden seht Ihr?
Es ist nicht zwingend Notwendig NGGs in den Gemeinden zu haben, wenn die da sind, ist es die Aufgabe des Pfarrers sie zu integrieren und die Pflicht der Mitglieder der Gemeinschaft sich nicht gegen die Integration zu sperren. Dann kann eine NGG für die Gemeinde fruchtbar werden.
Aber ich denke, daß es auch ohne gelingen kann ein gesundes spirituelles Klima in einer Gemeinde zu etablieren.

Nicht in einer besonderen Reihenfolge, nur eine Sammlung von Gedanken:
- Die Gemeinde als Gemeinschaft von Gemeinschaften.
- Priester, die sich als Seelsorger und Seelenführer verstehen.
- Menschen, die bereit sind einzeln oder gemeinsam zu beten.
- Menschen, die Zeit für andere haben und zuhören können.
- Eine Liturgie, die die Seele zu Gott erhebt.
- Laiengremien, die sich ihrer Verantwortung bewußt sind.
- Ein offenes Klima, in dem Menschen über ihren Glauben sprechen können.
- ...

Und da wäre jetzt eigentlich die Frage an Jürgen, wie ist das in der Ausbildung? Wird darüber gesprochen? Und wenn ja, wie?
Ich meine, daß die Ausbildung, spirituelle Prozesse zu begleiten, zu den wichtigsten Aspekten der Priesterausbildung gehören sollte.

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Julia Wolf
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Spirituelle Fragen in der Gemeinde über die Liturgie hinaus

Beitrag von Julia Wolf »

Ich weiß nicht, ob das jetzt als Zitat erscheint, daher schreib ich es noch einmal, dass der folgende Absatz von Cicero zitiert ist:

"Ist es wirklich zu viel verlangt, neben dem Festausschuß im PGR auch noch einen Ausschuß für Spirituelle Fragen in der Gemeinde zu haben?
Warum traut sich denn keiner, mal im PGR übers Gebet zu reden?
OK, man wird blöd angeschaut, aber..."


Wie ich vor zwei Jahren mich wieder in der Kirche engagierte, hatte ich die etwas verrückte Idee, dass ich einen kleinen Kreis mit alten Leuten gründen könnte, der sich regelmäßig trifft.

Ich hatte die Vorstellung, dass wir dann darüber reden könnten, wie es für die alten Menschen in der Kirche früher war, wie sie es heute empfinden, was sie stört, was sie freut, usw. Dann hätten wir gemeinsam Gebete beten können, und was mir auch wichtig gewesen wäre, die alten Menschen hätten in meiner Vorstellung auch ein bißchen gebetet für die Kinder und Jugendlichen, die gar nicht mehr richtig mit dem Christentum in Kontakt kommen.

Dadurch wären wir ins Gespräch gekommen, und die alten Menschen hätten in dem Gebet für die Jugend auch eine spirituelle, in die Zukunft weisende Aufgabe bekommen.

Ich habe diesen Vorschlag schrifltich dem Pfarrer gemacht, aber nie eine Antwort darauf erhalten. Eine ältere Frau, die ich kenne, fand es im Prinzip nicht schlecht, hatte aber Bedenken, ob es wirklich ginge. Da hab ich mich dann als gerade wiederaufgenommene Neue nicht getraut, noch mal weiter zu fragen. Wahrscheinlich hätte es wirklich nicht geklappt.

Trotzdem bin ich so fest überzeugt, dass, wenn man beginnen würde, in der Kirche mehr zu beten, sich manches verändern würde.

Vielleicht sollte ich wirklich auch mal das Angebot der charismatischen Bewegung annehmen, aber wie Cicero sagt, geht mir das überdeutlich Positive auch etwas auf die Nerven. Ich würde gerne auch das Problematische, das Scheitern, die Verzweiflung usw. mit einbringen können, ohne gleich Haleluja rufen zu müssen. Ich würde gerne auch mal in dem Sinn beten: "Aus der Tiefe rufe ich Herr zu Dir..."

Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es in der Gemeinde kaum Menschen gibt, die auch dieses Bedürfnis haben. Oder man lebt zu sehr in einer Gesellschaft, wo jeder seine eigene Verzweiflung für sich behält. Alleine fühle ich mich aber nicht in der Lage, das aufzubrechen.

Herzliche Grüße
Julia
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Also eigentlich dachte ich, das würde ein neuer thread, wenn ich oben ein neues Thema reinschreibe.
Denn diese Überlegungen sind ja eigentlich off-topic zu NGG. Aber irgendwie kenn ich noch nicht so alle Funktionen in diesem Forum. Tut mir leid.

Grüße
Julia
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T. Boesche-Zacharow

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Julia Wolf hat geschrieben:Also eigentlich dachte ich, das würde ein neuer thread, wenn ich oben ein neues Thema reinschreibe.
Denn diese Überlegungen sind ja eigentlich off-topic zu NGG. Aber irgendwie kenn ich noch nicht so alle Funktionen in diesem Forum. Tut mir leid.

Grüße
Julia
Wir sind hier nicht im NGG Thread, das hier ist ein neuer Thread

;) ;) ;)

Cicero
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Re: Spirituelle Fragen in der Gemeinde über die Liturgie hin

Beitrag von Cicero »

Julia Wolf hat geschrieben:Wie ich vor zwei Jahren mich wieder in der Kirche engagierte, hatte ich die etwas verrückte Idee, dass ich einen kleinen Kreis mit alten Leuten gründen könnte, der sich regelmäßig trifft.

Ich hatte die Vorstellung, dass wir dann darüber reden könnten, wie es für die alten Menschen in der Kirche früher war, wie sie es heute empfinden, was sie stört, was sie freut, usw. Dann hätten wir gemeinsam Gebete beten können, und was mir auch wichtig gewesen wäre, die alten Menschen hätten in meiner Vorstellung auch ein bißchen gebetet für die Kinder und Jugendlichen, die gar nicht mehr richtig mit dem Christentum in Kontakt kommen.
Eine Gute Idee!
Julia Wolf hat geschrieben:Dadurch wären wir ins Gespräch gekommen, und die alten Menschen hätten in dem Gebet für die Jugend auch eine spirituelle, in die Zukunft weisende Aufgabe bekommen.
Genau das kann man unseren Senioren nicht oft genug sagen:
Betet für die [Punkt]
Hier auch gleich ein geeignetes Gebet:
A.M.Weigel - Gebetsschatz hat geschrieben:Komm Heiliger Geist, erfülle die Herzen unserer Jugend; erfülle sie mit reicher Sehnsucht nach der Wahrheit, dem rechten Weg und dem vollen Leben.
Entzünde in Ihnen Dein Feuer, daß sie selbst davon zum Lichte werden, das wärmt und tröstet, gerade in einer Zeit so großer Dunkelheit und Verführung. Wie wird unsere arme Jugend direkt in die Sünde hineingetrieben durch so viele Satanshelfer!
Gib unserer Jugend jene Treue, die um keines erhofften Vorteils und keiner drohenden Gefahr willen sie von Gottes Liebe abweichen läßt. Laß sie begreifen, daß keiner von ihnen für sich allein da ist. Erfülle sie mit einem lebendigen Bewußtsein der Verantwortung für ihre Brüder und Schwestern, mit apostolischem Seeleneifer und Mut.
Maria, himmlische Mutter, auch Deinem unbefleckten Herzen empfehlen wir unsere Jugend, zeige ihr den Weg zur Erkenntnis des einzigen und wahren Erlösers, Jesus Christus.
Bewahre sie vor allem Unheil, vor aller Sünde und ihren Folgen.
Sei Du die Herrin unserer Jugend. Erhalte sie rein und offen für alles Große und Gute!
Heilige Engel, kämpft für sie, führet sie, rettet sie. Amen
Julia Wolf hat geschrieben:Ich habe diesen Vorschlag schrifltich dem Pfarrer gemacht, aber nie eine Antwort darauf erhalten. Eine ältere Frau, die ich kenne, fand es im Prinzip nicht schlecht, hatte aber Bedenken, ob es wirklich ginge. Da hab ich mich dann als gerade wiederaufgenommene Neue nicht getraut, noch mal weiter zu fragen. Wahrscheinlich hätte es wirklich nicht geklappt.
Welcher Pfarrer liest schon seine Post?
Ansprechen und gleich darauf festlegen.
Geht das? Kann ich das machen?
Ja? Ok, Nächste Woche gehts los.
Alles andere macht keinen Sinn.
Julia Wolf hat geschrieben:Trotzdem bin ich so fest überzeugt, dass, wenn man beginnen würde, in der Kirche mehr zu beten, sich manches verändern würde.
Verlaß Dich drauf! :ja:

Bernd
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Beitrag von Bernd »

Nun mann man natürlich wild spekulieren, warum eine derartig super Idee beim Pfarrer auf Desinteresse stieß. Beurteilen kann man es aber nur, wenn man die Beteiligten kennt (und dann oft nicht mal).

Es kommt aber oft darauf an, in welcher "Fassung" eine Idee beim Pfarrer ankommt. Meist werden sich Laien darauf beschränken, diese grob zu umreißen. Pfarrer hegen dann oft sofort den Verdacht, hier wolle mal wieder einer zwar Ideen loswerden, aber keine Veranwortung übernehmen, sondern dies der hauptamtlichen Servicekraft aufbürden. Es ist daher sinnvoller, eine Reihe von Interessenten zu sammeln, einen Raum zu beschaffen und dann den Hauptamtlichen (muß ja nicht immer der Pfarrer selber sein) um Unterstützung zu bitten, etwa zur Klärung von Spezialfragen, zur Bekanntgabe im Gottesdienst u.a. Dann hat die Gemeindeleitung nicht nur eine Anregung, sondern auch Verantwortliche dafür, und dann klappt es meist auch.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Bernd hat geschrieben:Nun mann man natürlich wild spekulieren, warum eine derartig super Idee beim Pfarrer auf Desinteresse stieß. Beurteilen kann man es aber nur, wenn man die Beteiligten kennt (und dann oft nicht mal).

Es kommt aber oft darauf an, in welcher "Fassung" eine Idee beim Pfarrer ankommt. Meist werden sich Laien darauf beschränken, diese grob zu umreißen. Pfarrer hegen dann oft sofort den Verdacht, hier wolle mal wieder einer zwar Ideen loswerden, aber keine Veranwortung übernehmen, sondern dies der hauptamtlichen Servicekraft aufbürden. Es ist daher sinnvoller, eine Reihe von Interessenten zu sammeln, einen Raum zu beschaffen und dann den Hauptamtlichen (muß ja nicht immer der Pfarrer selber sein) um Unterstützung zu bitten, etwa zur Klärung von Spezialfragen, zur Bekanntgabe im Gottesdienst u.a. Dann hat die Gemeindeleitung nicht nur eine Anregung, sondern auch Verantwortliche dafür, und dann klappt es meist auch.

Bernd, das ist genau das, was mich auf hundertachtzig bringt in der Gemeinde - dieses Gruppen und Ausschussdenken, dieses diplomatische Herumtaktieren, um ja keinem auf den Fuß zu treten. Ich habe dafür für mich den Begriff der Gummiwand eingeführt - doing, doing, doing. Man rennt dagegen und die ganze Energie, die man hatte, verdampft.

Geronimo

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Geronimo hat geschrieben:
Bernd hat geschrieben:Nun mann man natürlich wild spekulieren, warum eine derartig super Idee beim Pfarrer auf Desinteresse stieß. Beurteilen kann man es aber nur, wenn man die Beteiligten kennt (und dann oft nicht mal).

Es kommt aber oft darauf an, in welcher "Fassung" eine Idee beim Pfarrer ankommt. Meist werden sich Laien darauf beschränken, diese grob zu umreißen. Pfarrer hegen dann oft sofort den Verdacht, hier wolle mal wieder einer zwar Ideen loswerden, aber keine Veranwortung übernehmen, sondern dies der hauptamtlichen Servicekraft aufbürden. Es ist daher sinnvoller, eine Reihe von Interessenten zu sammeln, einen Raum zu beschaffen und dann den Hauptamtlichen (muß ja nicht immer der Pfarrer selber sein) um Unterstützung zu bitten, etwa zur Klärung von Spezialfragen, zur Bekanntgabe im Gottesdienst u.a. Dann hat die Gemeindeleitung nicht nur eine Anregung, sondern auch Verantwortliche dafür, und dann klappt es meist auch.

Bernd, das ist genau das, was mich auf hundertachtzig bringt in der Gemeinde - dieses Gruppen und Ausschussdenken, dieses diplomatische Herumtaktieren, um ja keinem auf den Fuß zu treten. Ich habe dafür für mich den Begriff der Gummiwand eingeführt - doing, doing, doing. Man rennt dagegen und die ganze Energie, die man hatte, verdampft.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Also ich muss sagen, dass ich zwar damals enttäuscht war, aber ich den Pfarrer auch verstehe. Er hat ziemlich viel Arbeit, nimmt sich für Einzelseelsorge und Gespräche wirklich Zeit, hatte große Probleme mit der drohenden Schließung des Pfarrzentrums wegen baulicher Maßnahmen.

Dann komme ich, gerade erst mal nach einem Kirchenaustritt frisch wieder aufgenommen, und kenne noch nicht viele, und will da was neues anfangen. Ich verstehe schon, dass er da nicht "hurra" geschrieen hat. Er hat sich dann vielleich gedacht, erst mal abwarten. Jetzt habe ich andere Aufgaben übernommen, ist auch nicht schlecht. Wahrscheinlich wäre ich mit dieser ersten Aufgabe tatsächlich überfordert gewesen, denn Skepsis wäre mir sicher nicht nur von Seiten des Pfarrers begegnet. Vielleicht ergibt sich mal später eine Gelegenheit.

Es war enttäuschend für mich, aber ich sehe auch die Schwierigkeiten und bin nicht sauer. Ich glaube schon, wenn etwas sein soll, dann klappt es auch. Ich glaube schon, dass der Heilige Geist mitwirkt, bei dem was geschieht oder nicht geschieht.

Herzliche Grüße
Julia
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T. Boesche-Zacharow

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Nachtrag:

Freut mich übrigens, dass Ihr meine Idee nicht so schlecht findet.

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Cicero
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Beitrag von Cicero »

Julia Wolf hat geschrieben:Nachtrag:

Freut mich übrigens, dass Ihr meine Idee nicht so schlecht findet.

Herzliche Grüße
Julia
Die Idee im Hinterkopf behalten,
dem Herrn hinhalten
und auf den rechten Zeitpunkt warten.

Manchmal dauert das etwas,
aber das warten lohnt sich.

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Margarete, Du weißt nichts davon, wie ich vorher die Kirche gehasst und verwünscht und verurteilt habe. Daher kannst Du auch nicht wissen, wie meine Rückkehr war und wie ich mich dabei gefühlt habe.

Trotzdem finde ich es freundlich von Dir, dass Du mich anders sehen willst.
Vielleicht mache ich den Vorschlag später noch einmal, jetzt bin ich dort gut bekannt und man vertraut mir. Aber im Moment habe ich andere Aufgaben und außerdem stecke ich selbst in einem Entwicklungsprozess, der mich auch Kraft kostet, aber wichtig ist. Aber ich vergesse es nicht. Vielleicht gut, dass Ihr mich dazu auffordert.

Herzliche Grüße
Julia
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Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Ich kann den Pfarrer aber gut verstehen. Woher soll er denn wissen, dass der Eifer eines "Rückkehrers" nicht nur ein Strohfeuer ist, dass u.U. schnell verpufft und durch das ev. mehr Schaden als Nutzen entsteht? Ist es kein Strohfeuer, sind weder Idee noch Engagement verloren.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Cicero hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:
Bernd hat geschrieben:Nun mann man natürlich wild spekulieren, warum eine derartig super Idee beim Pfarrer auf Desinteresse stieß. Beurteilen kann man es aber nur, wenn man die Beteiligten kennt (und dann oft nicht mal).

Es kommt aber oft darauf an, in welcher "Fassung" eine Idee beim Pfarrer ankommt. Meist werden sich Laien darauf beschränken, diese grob zu umreißen. Pfarrer hegen dann oft sofort den Verdacht, hier wolle mal wieder einer zwar Ideen loswerden, aber keine Veranwortung übernehmen, sondern dies der hauptamtlichen Servicekraft aufbürden. Es ist daher sinnvoller, eine Reihe von Interessenten zu sammeln, einen Raum zu beschaffen und dann den Hauptamtlichen (muß ja nicht immer der Pfarrer selber sein) um Unterstützung zu bitten, etwa zur Klärung von Spezialfragen, zur Bekanntgabe im Gottesdienst u.a. Dann hat die Gemeindeleitung nicht nur eine Anregung, sondern auch Verantwortliche dafür, und dann klappt es meist auch.

Bernd, das ist genau das, was mich auf hundertachtzig bringt in der Gemeinde - dieses Gruppen und Ausschussdenken, dieses diplomatische Herumtaktieren, um ja keinem auf den Fuß zu treten. Ich habe dafür für mich den Begriff der Gummiwand eingeführt - doing, doing, doing. Man rennt dagegen und die ganze Energie, die man hatte, verdampft.

Geronimo
Willkommen in der deutschen Kirche!

Wir sind schon wieder bei einer Strukturdebatte.
Wir sind schon wieder dabei, wie sich gegenseitig beharkt wird.

- Laien vs. Priester
- Ehrenamtliche vs. Hauptamtliche
- Arbeiter vs. Beter
- ...

Geht es denn nicht gemeinsam?
Klar geht es gemeinsam - immer wieder und allem zum Trotz - sonst gäbe es gar nicht mehr inzwischen. Muss ja gehen, würde ich mal sagen.
Ich glaube nicht, dass das eine strukturelle Angelegenheit ist - ich hatte mehr der Eindruck die letzten Jahre, dass es ein bißchen darum geht, kleine Machtpfründe zu verteidigen.
Kritik heißt doch sich nicht gegenseitig beharken, oder was meinst du? Es ist wirklich schade, dass so viel Energie verloren geht, weil sie im Apparat wirklich verdampft . Viele von uns haben Erfahrungen innerhalb von Gemeinden gemacht, an denen sie herumkauen ...

Man darf ja nicht vergessen, dass eine Gemeinde ein festes soziales Gefüge hat, was aber lange Zeit gewachsen ist (evtl. zementiert ist). Mir ist wirklich der Verweis auf Ausschüsse sehr oft untergekommen - als Antwort auf alle möglichen Ideen.

Und wenn du neu wo bist, werden die Schotten schnell dicht gemacht, wenn du in einem Ausschuß auftauchst und eine Idee auf den Tisch bringst.

Gemeinde hat wie jede soziale Gruppierung eine Eigendynamik. Wird woanders auch sein auf der Welt - es äußert sich vielleicht in andern Problemen als hier in Deutschland.


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umusungu
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Beitrag von umusungu »

Margarete G. hat geschrieben:Deine Idee ist gut - der Vorschlag, ein paar Gleichgesinnte anzusprechen und dann gemeinsam dem Pfarrer nicht zu schreiben, sondern ihm auf die Füße zu treten, ist es auch.
Es wäre doch wohl besser und auch persönlicher, beim Pfarrer nach dem Gottesdienst oder per Telefon oder per email nach einem Gesprächstermin zu fragen. Ich empfinde Briefe innerhalb der Gemeinde immer als etwas Kaltes und Unpersönliches. Und ein Gespräch ist doch auch das erste Ziel

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 21:50, insgesamt 2-mal geändert.

Bernd
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Beitrag von Bernd »

Kannst Du etwas mehr über diese Idee erzählen, die derartige Blockaden im zuständigen Ausschuß auslöst? Und evtl. auch was über die Gegenargumente?

Vom Grundsatz her finde ich die Ausschußarbeit wichtig, denn der Gemeinderat als Plenum kann ja niemals all die Detailarbeit bewältigen.

.

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Hallo Margarete,

find ich eigentlich eine gute Idee, in der Volkhochschule Bibelkurse anzubieten. Da könnte man wirklich Leute ansprechen, die sich nicht in den Raum der Gemeinde trauen oder sich dort fremd fühlen.

Allerdings könnte es sein, dass in so einem Kurs auch sehr viel Kirchenkritik hochkommt, da es ja eben die Leute sind, die sich eigentlich für das Christentum interessieren aber mit der Kirche im engeren Sinn nicht mehr können. Aber es könnte eine spannende Herausforderung sein.


Zu dem, was Du weiter oben geschrieben hast, möchte ich noch was sagen.
Ich bin bei meiner Wiederaufnahme bestimmt nicht angekrochen gekommen. Ganz im Gegenteil, ich kam voller bitterer Vorwürfe.

Ich war ja über 20 Jahre vorher schon mal zur Kirche gekommen. Damals als vorherige Atheistin. Ich wurde dann (am Sonntag vor 23 Jahren) sogar nachträglich vom Weihbischof gefirmt (wir waren drei Erwachsene). Das war ein großes Fest.
Aber ich machte damals den Fehler, vielleicht unvermeidbar, dass ich alles zu sehr durch die rosa Brille sah, und dass ich meine innerlichen Bedenken gegenüber der Kirche (nicht dem Glauben) nicht äußerte. So trug ich innerlich noch vieles mit mir unausgesprochen herum. Ich habe viel Positives in der Kirche mit anderen Menschen erlebt, aber meine dunklen Seiten habe ich versteckt.

Das hatte dann im Laufe der Jahre seine Wirkung, zumal ich weiterhin in einer überwiegend kirchenfeindlichen Umfeld lebe. So wurden mir nach und nach die negativen Seiten wieder überdeutlich, aber ich sprach nicht darüber.

Bei meiner Wiederaufnahme habe ich sehr intensiv darüber geredet. Ich habe wirklich angeklagt, habe auch meine inneren Zweifel, meine Zerissenheit vorgebracht. Und bin zu meiner Überraschung verstanden und angenommen worden. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn man seine eigenen Schwierigkeiten einbringt, man auch etwas von den Schwierigkeiten der anderen Menschen, in diesem Fall der Priester erfährt. Da in meiner Gemeinde, die ja zu einem benediktinischen Kloster gehört, mehrere Priester sind, hatte ich die Gelegenheit, mit mehreren Priestern sehr persönlich ins Gespräch zu kommen. Und dabei habe ich sehr vieles neu sehen und verstehen gelernt. Und ich habe gemerkt, wie viele ungeprüfte falsche Vorurteile ich immer noch hatte.

Ich habe auch eines verstanden: es ist gerade etwas besonderes, dass in der Kirche auch die Priester menschlich sind und ihre Schwächen haben. Sie sind keine Halbgötter, wie z.B. die Pharaonen. Sie sind Menschen wie ich auch, nur haben sie eine Berufung und einen Auftrag. Dadurch haben sie zwar Eigenschaften, die ein Nichtpriester nicht hat, aber sie sind trotzdem Menschen, auch mit menschlichen Schwächen.
Und so wie wir mit unseren Schwächen von Gott angenommen sind, so sollten wir, finde ich inzwischen, auch die Schwächen der Priester annehmen.
Z.B. eine leichte Eitelkeit ist halt mal menschlich. Und es ist menschlich, dass ein Priester von seiner Gemeinde auch Anerkennung braucht. Und es ist menschlich, dass er sich vielen aber nicht allen Aufgaben stellt. Es ist menschlich, manchen Problemen erst mal aus dem Weg zu gehen.

Ich kann nur sagen, mir ist inzwischen ein Priester mit Schwächen, der mich aber dafür auch voll und ganz annehmen kann, lieber, als ein scheinbar Heiliger, bei dem ich aber auch unwürdig bin.

Ich meine nicht, dass man sich nicht stets um Verbesserung und Weiterentwicklung bemühen sollte, aber man muss auch erkennen, was ohne Verbissenheit möglich ist und was nicht. Ich denke, heute Priester zu sein, ist wirklich nicht leicht. Und ich bin froh und dankbar, dass es überhaupt noch Menschen gibt, die sich auf so etwas einlassen.

Herzliche Grüße
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Allerdings könnte es sein, dass in so einem Kurs auch sehr viel Kirchenkritik hochkommt, da es ja eben die Leute sind, die sich eigentlich für das Christentum interessieren aber mit der Kirche im engeren Sinn nicht mehr können. Aber es könnte eine spannende Herausforderung sein.
Oh ja!
Ich habe bei einem Bibelkurs erlebt, dass nicht nur Kirchenkritik, sondern auch Bibel- und Religionskritik massiv zu Tage trat. Leider war der freikirchliche Dozent der Herausforderung nicht gewachsen und hat jede Diskussion abgeblockt.

Eine Herausforderung dürfte es auch sein, einerseits den katholischen Blick auf die Bibel darzustellen, andererseits aber das Bibelverständnis anderer Konfessionen nicht ganz außen vor zu lassen. Bei einem Bibelkurs an der Volkshochschule erwartet man nicht unbedingt konfessionelle Einseitigkeit.

Gruß
Angelika

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.

Bernd
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Beitrag von Bernd »

Also, ich komme bei dem Thema jetzt nicht weiter.

Ich kann mir keine richtigen Grund vorstellen, warum der Bibelkurs in der Gemeinde nicht laufen kann. Wer ihn anbieten will, der soll es doch einfach machen, ob Leute kommen oder nicht, sieht man ja dann.

Aber offenbar ist der zuständige Ausschuss (welcher?) irgendwie anders gestrickt. Vielleicht ist man dort der Ansicht, nur die Gemeindegremien dürften in der Gemeinde etwas veranstalten, sonst niemand. Und die machen dann eben nur, was sie interessiert. Das erinnert an die Haltung, die früher viele Pfarrer einnahmen: Ich bin für alles verantwortlich, also wird hier nur gemacht, was ich gut finde - und das sind eben meine eigenen Ideen und nciht diejenigen anderer Leute.

Also, wenn in einer Gemeinde die Gemeindegremien einen derartigen Monopolismus aufbauen, dann würde ich bei einer anderen Gemeinde anfragen - die VHS ist vielleich auch eine Möglichkeit, aber dort muß man Gebühren zahlen, und als Dozent bzw. Kursleiter meines Wissens auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Das Argument, der Bibelkurs sei eine Konkurrenz zum Bibelteilen und deshalb dürfe er nicht sein, ist heller Blödsinn. Was ist den gegen Konkurrenz einzuwenden? Die eine Idee spricht ja auch Leute an, die von der anderen nicht so begeistert sind.

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 21:32, insgesamt 2-mal geändert.

Edith
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Beitrag von Edith »

Was ist denn das... eine Spiritualität der Gemeinde?

Daß wir alle Gott suchen?
Alle eine Beziehung zum Geliebten aufbauen und erhalten?
Das Gegenüber (Gott) ernst nehmen?
IHN annehmen wie ER ist?

Tun wir das, ja?

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Und dass wir uns gegenseitig so annehmen, wie wir sind, weil wir uns alle gemeinsam als vor Gott stehend wahrnehmen.
Also nicht nur ein gemeinsames Ausrichten nach oben, sondern auch ein gemeinsames Sich-wahrnehmen in der gemeinschaftlichen Ausrichtung. Damit verbunden Achtung voreinander und das Gefühl eine Gemeinschaft vor Gott zu sein.
Im anderen das von Gott geliebte Geschöpf erkennen, mir gleich.

Funktioniert natürlich nicht immer, aber doch manchmal.

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Beitrag von Julia Wolf »

Ergänzung:

Wenns nicht funktioniert und ich was ändern möchte, dann hat es meiner Ansicht nach nur Sinn, mein eigenes Verhalten zu ändern, an den anderen herumzumeckern (selbst wenn es berechtigt ist), verändert meist nichts und verfestigt die Positionen.

Wenn Magarete sagt, sie verwirklicht ihre Vorstellungen jetzt außerhalb der Gemeinde, dann kann sie vielleicht mit der Zeit den Streit vergessen und die Lage kann sich nach einer Zeit der Umgewöhnung entspannen. Das ist eine Möglichkeit, die eigenen Erwartungen zu verschieben, so dass ich nicht ständig in einer Position des Ablehnens und Kämpfens sein muss.

In anderen Situationen mag es sinnvoll sein, selbst einfach anders zu reagieren, als das übliche eingefahrene Schema vorgibt. Das kann der Beginn einer Veränderung sein.

Herzliche Grüße
Julia
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Bernd
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Beitrag von Bernd »

Ok, das sehe ich ein, dass es diese "Betongemeinden" gibt. In der Haut der dort zuständigen Hauptamtlichen möchte ich nicht stecken. Als Ehrenamtlicher würde ich mich dort tatsächlich nicht engagieren. In meiner Freizeit will ich ja nicht pausenlos meinen eigenen Frust organisieren. Eine andere Frage ist, ob ich deshalb gleich den kirchlichen Raum verlassen muss, es gibt ja auch andere Gemeinden.

Da ich auch übergemeindlich tätig bin (ich leite gemeinsam mit einem Theologen und einem Pädagogen Tagungen zur Weiterqualifizierung Leitender Ehrenamtlicher in Kirchengemeinden), möchte ich aber anfügen, dass ich Margarethes Schilderung für einen Extremfall halte. Die meisten Gemeinden freuen sich doch über neue Ideen und erst recht über neue Mitarbeiter, davon gehe ich nicht ab. Klar?

Die Ausgangsfrage, aus der Cicero den neuen Thread gestaltet hat, habe ich vor allem deshalb gestellt, um auf die Lage hinzuweisen, die mit der Ausdünnung der Zahl der Hauptamtlichen einhergeht: Wie müssen künftig die Ehrenamtlichen beschaffen sein (intellektuell und spirituell), um Gemeinden zu führen, in denen Menschen spritiuelle Angebote und Herausforderungen finden können?

Gast

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