Reger, Opus 135a — 30 Choralvorspiele — Hier Nr. 10
https://www.youtube.com/v/Rau6mIk9Jvg
Könnte man wohl auch als Choralbegleitung nehmen.
Hört man auch immer wieder mal als Choralbegleitung, weil es nicht so knifflig zu spielen ist wie sonstige Reger-Stücke. Steht leider in G-Dur, also einen Ganzton höher als die GL-Fassung des Liedes. Da werden die Hälse am Ende schon recht lang ...
…Steht leider in G-Dur, also einen Ganzton höher als die GL-Fassung des Liedes. Da werden die Hälse am Ende schon recht lang ...
Tonhöhen sind sehr zeitgeistig.
Wenn ich die Tonarten vom Sursum Corda, GL-alt und GL-neu vergleiche, so stelle ich fest, daß von Buch zu Buch die Tonart um einen Ganzton nach unten verändert wurde.
Noch zwei Bücher und wie singen nicht mehr, sondern brummen alle. – Kannst Du dann perfekt mit dem Subbass begleiten.
Wenn ich die Tonarten vom Sursum Corda, GL-alt und GL-neu vergleiche, so stelle ich fest, daß von Buch zu Buch die Tonart um einen Ganzton nach unten verändert wurde.
Noch zwei Bücher und wie singen nicht mehr, sondern brummen alle. – Kannst Du dann perfekt mit dem Subbass begleiten.
Da ist was dran. Persönlich bin ich immer noch der Meinung, daß ein guter Organist da flexibel sein sollte. Ich selber begleite eine ganze Menge Lieder in unterschiedlichen Tonarten, je nach Situation. In einer Frühmesse mit wenigen Gläubigen oft etwas tiefer, am Vormittag oder Abend bei gut besuchter Kirche original oder etwas höher. Das geht dann am besten, wenn man die Liedsätze nicht aus dem Orgelbuch spielt, sondern frei harmonisiert; diese Übung haben heute leider die allerwenigsten Organisten, schon gar nicht die nebenamtlichen.
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Samstag 15. Juni 2019, 12:12
von Protasius
Anläßlich des Dreifaltigkeitssonntages hat mir Youtube diese Motette von William Byrd vorgeschlagen:
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Montag 4. November 2019, 17:17
von Juergen
Uli Lettermann (Saxophon) und der Schola Gregoriana unter der Leitung von DomkapellmeisterThomas Berning.
https://www.youtube.com/v/4uJJemGjLL4
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Freitag 22. November 2019, 22:44
von Protasius
In Paris fand am heutigen Fest der hl. Cäcilia ein levitiertes Hochamt als Orgelmesse statt:
NB: Diese musikalische Form der Meßfeier war das Thema meines allerersten Beitrags in diesem Forum vor mittlerweile über 9 Jahren.
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Mittwoch 11. Dezember 2019, 17:30
von Juergen
Ohrwurm auf der Hauptwerk-Orgel von J. Glebe in Bochum
https://www.youtube.com/v/hf8xr4KGBaU
und wo wir schon bei der aufwachrufenden Stimme sind, gleich noch Reger hinterher:
https://www.youtube.com/v/J2HDjfGdxas
Etwas verrückt-genial ist das schon:
https://www.youtube.com/v/WweeuvQ83K4
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Sonntag 22. Dezember 2019, 13:11
von Juergen
https://www.youtube.com/v/mgX6ZfwZ3sA
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Montag 20. Januar 2020, 23:11
von Protasius
Ich bin gerade von Youtube auf einige historisch sehr interessante Aufnahmen aufmerksam gemacht worden. Hanns Ander-Donath, Titularorganist der Frauenkirche in Dresden, spielt in einer Aufnahme von Radio Berlin 1944 an der historischen Silbermann-Orgel ebendort, bevor die Bomben fielen:
Heute würde man das eher nicht so spielen, daher ist die Aufnahme mE auch musikhistorisch ganz interessant. Das zügige Tempo bis zum Schluß der im Plenum gespielten Fuge durchzuhalten gibt dem Werk einen flotten Zug, den man in Zeiten eines deutlichen Schlußritardando gar nicht gewohnt ist.
Gerard Bunk war ein niederländisch-stämmiger Organist (ab 1925 Organist an der Walcker-Orgel der Reinoldikirche in Dortmund, die 1943 im Krieg verlorenging), den meine erste Orgellehrerin gern spielte; sie müßte um die Zeit dieser Aufnahme ihre ersten Jahre Orgelunterricht gehabt haben (sie ist mit weit über 90 vor wenigen Jahren verstorben).
Ich bin gerade von Youtube auf einige historisch sehr interessante Aufnahmen aufmerksam gemacht worden. Hanns Ander-Donath, Titularorganist der Frauenkirche in Dresden, spielt in einer Aufnahme von Radio Berlin 1944 an der historischen Silbermann-Orgel ebendort, bevor die Bomben fielen:
Heute würde man das eher nicht so spielen, daher ist die Aufnahme mE auch musikhistorisch ganz interessant. Das zügige Tempo bis zum Schluß der im Plenum gespielten Fuge durchzuhalten gibt dem Werk einen flotten Zug, den man in Zeiten eines deutlichen Schlußritardando gar nicht gewohnt ist.
Gerard Bunk war ein niederländisch-stämmiger Organist (ab 1925 Organist an der Walcker-Orgel der Reinoldikirche in Dortmund, die 1943 im Krieg verlorenging), den meine erste Orgellehrerin gern spielte; sie müßte um die Zeit dieser Aufnahme ihre ersten Jahre Orgelunterricht gehabt haben (sie ist mit weit über 90 vor wenigen Jahren verstorben).
Sehr schön, danke!
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Donnerstag 13. Februar 2020, 07:31
von Protasius
In Philadelphia hat kürzlich – u.a. mit Unterstützung der Berufungsbüros der Erzdiözese Philadelphia – in der Dominikanerkirche St. Patrick eine feierliche Erste Vesper von Mariä Lichtmeß nach dem Ritus von Salisbury (lateinisch Sarum) stattgefunden.
Interessant ist dabei mE auch das Heft für die Gemeinde mit Rubriken und Erläuterungen, Original und Übersetzung der liturgischen Texte und Noten zum Mitsingen der Psalmen und des Hymnus: https://www.dropbox.com/s/rdnzq8b6zqqob ... 20copy.pdf
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Donnerstag 13. Februar 2020, 07:33
von Protasius
Und zum Vergleich gibt es hier noch ein Video mit der Zweiten Vesper von Mariä Lichtmeß aus dem Oratorium in Birmingham im tridentinischen Ritus:
Re: Kirchenmusik bei Youtube & Co
Verfasst: Sonntag 15. März 2020, 22:13
von Lycobates
Aus aktuellem Anlaß, Quadragesima und Pestilenz, ist es wohl nicht unangebracht, auf Davids Bußpsalmen von Orlando di Lasso, in der ansprechenden Interpretation des Collegium Vocale, hinzuweisen:
In einer Zeit, wo in ehemals christlichen Ländern Hunderte von Leuten ohne Zugang zu den Sakramenten unter elenden Umständen in überfüllten Krankenhäusern krepieren und wie verendete Hunde zur Entsorgung abtransportiert werden, ohne daß ein ordentliches Gebet über ihre Leichen gesprochen wird, möchte ich in meiner erzwungenen Muße ihren armen Seelen dies kleine Wunderwerk der spanischen Renaissance stiften:
In einer Zeit, wo in ehemals christlichen Ländern Hunderte von Leuten ohne Zugang zu den Sakramenten unter elenden Umständen in überfüllten Krankenhäusern krepieren und wie verendete Hunde zur Entsorgung abtransportiert werden, ohne daß ein ordentliches Gebet über ihre Leichen gesprochen wird, möchte ich in meiner erzwungenen Muße ihren armen Seelen dies kleine Wunderwerk der spanischen Renaissance stiften:
Wunderschön! Morales ist für Spanien an Qualität das, was Palestrina in Italien oder Tallis in England ist. (Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen: in kleinen Ensembles oder solistisch heikel zu singen, man braucht eine Pferdelunge für die endlosen Melodiebögen.)
In einer Zeit, wo in ehemals christlichen Ländern Hunderte von Leuten ohne Zugang zu den Sakramenten unter elenden Umständen in überfüllten Krankenhäusern krepieren und wie verendete Hunde zur Entsorgung abtransportiert werden, ohne daß ein ordentliches Gebet über ihre Leichen gesprochen wird, möchte ich in meiner erzwungenen Muße ihren armen Seelen dies kleine Wunderwerk der spanischen Renaissance stiften:
Wunderschön! Morales ist für Spanien an Qualität das, was Palestrina in Italien oder Tallis in England ist. (Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen: in kleinen Ensembles oder solistisch heikel zu singen, man braucht eine Pferdelunge für die endlosen Melodiebögen.)
Eigene Erfahrung habe ich da nicht, aber ich glaube das sofort.
Damals, und auch noch bis in unser Jahrhundert, hatten zumal in Italien und Spanien zumindest die Kollegiat- und Kathedralkirchen eine Reihe geschulter Sänger in allen Stimmlagen. Denen konnte man eine solche Partitur zutrauen.