Alles zum neuen "Gotteslob"

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Angeblich hat J.K. Rowling mal einer Schule untersagt, ein Theaterstück über Harry Potter aufzuführen… :hmm:
Für mich ist das Singen von religiösen Liedern in Gebetsgruppen privat, zumal unsere Treffen zumindest früher immer in den eigenen vier Wänden stattfanden. Wenn ich zu Hause unter der Dusche "I want to hold your hand" singe, zahle ich ja auch keine Tantiemen an Michael Jackson. Wenn ich nun mit einem Vokalensemble auf Tournee gehen würde, sei es mit "I want to hold your hand" oder "Schwarze Madonna", dann wäre das wohl etwas anderes. Aber dann hat das Lied auch seine Bedeutung als Kirchenlied verloren, dann geht es um Kunst. Wenn ich "Einen Ort kenn ich auf Erden" in "meiner" Version singe, rotiert möglicherweise Friedrich Dörr im Sarg, weil es ihm nicht gefällt, aber tun kann er nichts dagegen.
Außerdem denke ich, daß nicht einmal der Oetinger Verlag es schaffen wird, mich zu verklagen, da es so gut wie überhaupt keine Beweise dafür gibt, daß wir 2002 unsere Version von "Die Lokomotive" (die eine Übersetzung eines Gedichtes von Julian Tuwim ist!) in Posen auf einer Party aufgeführt haben. Etwa soviel Beweise wie dafür, daß wir damals als Kinder "Heidi" "aufgejazzt" haben: "Heidi, Heidi, Deine Welt ist das Abflußrohr…"
:freude:

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Ecce

Gegen den "Diener" habe ich überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil. Grundsätzlich ziehe ich die Urtexte der Lieder vor.

Mein Mißtrauen gegenüber plötzlichen Neuinterpretationen von einzelnen Worten oder gar Sätzen ist schon lange geweckt, seit ich Gesangbücher in der Hand hatte, die mit kleinen einzeiligen Textänderungen versehen, peinlichst genau in die Liedtexte und dort in die zu verändernde Zeilen früherer Auflagen eingeklebt worden sind. Da standen wohl wichtige philosophische, soziologische und natürlich auch theologische Neo-Interpretationen dahinter, da man wegen der zeitlichen Dringlichkeit schon nicht mehr die nächste Auflage abwarten wollte.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

OK, da es im Falle des Gotteslobs ja nun wirklich nicht gerade morgen eine Neuauflage gibt, kann man aber auch nicht gerade leicht davon sprechen, dass man doch auf die nächste Auflage warten solle... :mrgreen:
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Regina
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Urheberrecht

Beitrag von Regina »

Im BO Limburg ist ein Faltblatt erschienen, in dem sehr ausführlich beschrieben wird, wann, wie und wo fotokopiert und anders kopiert werden darf. Viel Spielraum bleibt da nicht. Was ich aus Sicht der noch lebenden Musiker auch recht gut verstehen kann.
LG Regina

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Maurus
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Re: Urheberrecht

Beitrag von Maurus »

Regina hat geschrieben:Im BO Limburg ist ein Faltblatt erschienen, in dem sehr ausführlich beschrieben wird, wann, wie und wo fotokopiert und anders kopiert werden darf. Viel Spielraum bleibt da nicht. Was ich aus Sicht der noch lebenden Musiker auch recht gut verstehen kann.
LG Regina
Das sind solche Faltblätter, die immer in ganz spezielle Ablagen einsortiert werden....

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holzi
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Re: Urheberrecht

Beitrag von holzi »

Regina hat geschrieben:Im BO Limburg ist ein Faltblatt erschienen, in dem sehr ausführlich beschrieben wird, wann, wie und wo fotokopiert und anders kopiert werden darf. Viel Spielraum bleibt da nicht. Was ich aus Sicht der noch lebenden Musiker auch recht gut verstehen kann.
Wieder ein Grund, auf die toten Musiker zurückzugreifen - am besten schon laaaange tot. ;)

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taddeo
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Re: Urheberrecht

Beitrag von taddeo »

holzi hat geschrieben:Wieder ein Grund, auf die toten Musiker zurückzugreifen - am besten schon laaaange tot. ;)
Das Kopieren hat mit den toten oder untoten Musikern nichts zu tun. Beim Kopieren geht's vor allem um die betreffenden Notenausgaben und damit in erster Linie um die Verlage. Grundsätzlich und etwas vereinfacht gesagt gilt: Wenn Notenausgaben eines Stückes (egal, ob von lebenden oder toten Komponisten) noch zu kaufen sind, darf man sie für Aufführungszwecke nicht kopieren.
Etwas anderes sind die Gebühren an die GEMA. Die fallen nur für Werke an, deren Komponisten (und Textdichter) noch nicht mindestens 70 Jahre verstorben sind. Allerdings haben der katholische Verband der Diözesen Deutschlands und die EKD mit der GEMA Pauschalverträge, die alle Aufführungen bei kirchlich motivierten Veranstaltungen (auch Konzerte und auch weltliche Musik) pauschal abgelten, so daß zwar der jeweilige Veranstalter eine Meldung an die GEMA richten muß, aber keine Gebühren mehr zu zahlen braucht. Wer dazu nähere Auskünfte möchte, kann sich gerne bei mir melden.

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

Ich habe eine Testversion des neuen Gesangbuchs jetzt mal durchgeblättert. Eigentlich ganz nett aufgemacht, nur fiel mir sofort auf, dass mit dem Platz wegen des Designs recht verschwenderisch umgegangen wird - da frag ich mich, wie das bei der Endfassung in ein einigermaßen handliches Format passen soll. Ungünstig ist auch, dass die Schrift an einigen Stellen nur grau statt schwarz ist - in der Kirche ist das uU dann kaum noch lesbar.

Die Testversion enthielt viele Formulare zB für Haussegnungen etc und andere Gebete und Segensfeiern für das tägliche Leben des Christen. Leider hatte ich nur kurz Gelegenheit, das Büchlein zu überfliegen, daher kann ich über die Inhalte keine Angaben machen. Am Liedteil (die Testversion enthält nur neue Lieder) war es äußert erstaunlich, dass einige Lieder und Strophen in allen möglichen slawischen Sprachen abgefasst waren. Keine Ahnung, was so etwas in einer Otto-Normal-Pfarrei bringen soll.

Die Exemplare wurden verschiedenen Gemeindemitgliedern zum Testen überlassen. Ein Mitglied sagte mir, die Bücher müssten nach der Testphase abgegeben werden und würden anschließend eingestampft(!). Wenn das stimmen sollte, so stellt dies eine unglaubliche Verschleuderung von Geld dar, denn "selbstverständlich" haben die Testexemplare Zwei-Farben-Druck und Hardcover. Etliche Tester erklärten, dass Büchlein daher vermutlich "aus Versehen" zu "verlieren".

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Hast Du was gegen slawische Sprachen, Maurus? :shock:
Ansonsten klingt es ja gut: Ich bin auf jeden Fall gespannt auf ein neues Gotteslob. Vielleicht kaufe ich mir dann ja auch mal eins. :)
Was das Schriftbild angeht: Grau mag ja elegant aussehen, aber die Lesbarkeit erhöht es nicht. Und man soll sich wundern, wie klein manche Texte in Gebetbüchern gedruckt sind — da lohnt es sich fast grundsätzlich, eine Großdruckausgabe zu kaufen. Zweifarbig, i.e. schwarz und rot erhöht eher die Lesbarkeit.
Als ich einige Antworten las, was sich Leute vom neuen GL wünschen, mußte ich etwas schmunzeln. Die Leute wollen ein optisch schön aufgemachtes Buch. Es soll eine große Auswahl von Gebeten drin sein, neue Lieder, aber auch solche wie "Rosenkranzkönigin" und "Segne Du, Maria"…Und es soll handlich und kompakt sein.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

[Werbespot on]
Sehnen Sie sich nach Gebet und Trend?
Leben auch Sie davon, sich in einer heiligen Messe, einem Gottesdienst, einer Rosenkranzandacht spirtuelle Texte reinzuziehen?
Wäre es nicht wirklich ein Traum, beim Glauben nicht auf horrende Preise achten zu müssen? Sondern viel eher auf gute und doch preiswerte Qualität zurückgreifen zu können?

Wie wäre es dann doch mit einem schönen schwarzen, optisch gut aufgemachten, sehr groß (wegen Format bei diesem Beispiel auch möglich) gedruckt gefüllten Leitz-Ordner?
Bei "Defekt" kein neuer Einband nötig! Für diese Fälle exisitert ein Kooperations-Vertrag mit dem bekannten "Discounter des lieben Gottes": - Aldi-Schulwochen machen es möglich!

Also:

Leitz - die schönste Erlösung, seit es die Versuchung gibt.
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:kiss: :D :mrgreen:
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ich will hier die großen Erwartungen nicht dämpfen. Ich selber habe ich - auch hier im Forum - mehrfach für eine gründliche Revision des GL ausgesprochen. Mittlerweile sind in Köln die ersten Probepublikationen in der Testphase. Eine Probepublikation heißt noch gar nichts, sie ist eben eine Art Wetterballon.

Was ich allerdings von den Kollegen gehört habe - und ich spreche von wirklich guten Kollegen -, lässt Böses ahnen. Die Probestücke und vor allem deren Begleitsätze (gut, dass ich kein Orgelbuch verwende) sollen wenig begeisternd sein.

Nach dem jetzigen Stand - ich betone nochmals, dass es sich bisher nur um Probeveröffentlichungen handelt! - werden viele alte Lieder wieder nicht aufgenommen, der Gregorianikteil wird nicht wesentlich interessanter, viele gute, neue Sachen kommen nicht mehr rein und das verwendete Neue Geistliche Musik sind abgelutschte Uraltliedchen, mit denen man keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlockt.

Wie ich aus sicherer Quelle weiß, herrscht in den entsprechenden Fachausschüssen eine gewisse Frustration darüber, dass Bischof Hofmann sich um dieses Projekt viel zu wenig - und vor allem gänzlich ohne Herzblut - gekümmert habe. Dabei konnte man zu Recht große Erwartungen in ihn setzen.

Nächste Woche habe ich Gelegenheit, mir viele Dinge einmal persönlich anzusehen. Aber der Umstand, dass unter den Kollegen sowohl die "Klassiker", die "Traditionalisten" als auch die "Popmusiker" und "Reformer" gleichermaßen ernüchtert reagierten, wundert mich schon.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ganz ehrlich: Haben wir denn wirklich was anderes erwartet? :hmm:
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ecce Homo hat geschrieben:Ganz ehrlich: Haben wir denn wirklich was anderes erwartet? :hmm:
Anbetracht der Tatsache, dass ich einige Leute aus den Kommissionen kenne und wirklich sehr schätze, hätte ich zumindest keine Verschlechterung erwartet.

Aber vielleicht kommt es am Ende ja nicht ganz so dicke...
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Das ist das salomonische Prinzip: Da wird zuerst das Zerschneiden des Babys angedroht, und an der Reaktion erkennt man die Mutter.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Aber vielleicht kommt es am Ende ja nicht ganz so dicke...
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Denkste.

Lasciate ogni speranza voi ch' entrate... :cry:

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Und jemand ganz anderes sagte zu mir: Die Hoffnung stirbt überhaupt nicht.
Tatsache ist…ich hatte mal ein GL, aber nicht lange, ich habe es in Polen verschenkt. Ein neues kaufe ich mir jetzt nicht mehr, wenn in ein paar (oder ein paar mehr? wer weiß) Jahren ein neues rauskommt.
Ich bete auch nicht mit dem Gotteslob, ich habe polnische Bücher. Lediglich durch den Gottesdienst in den "normalen", deutschsprachigen Gemeinden habe ich mich an die gebräuchlichsten Lieder gewöhnt.
Wenn das neue GL gut ist, werde ich es vielleicht kaufen. :)

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Im Erzbistum München wird auch getestet:
siehe Bericht der Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats
[...]- Die Messe auf Latein solle aufgenommen werden, „natürlich auch moderne Lieder – allerdings keine Alltagsfliegen“. Für das neue „Gotteslob“, das laut Eham „sicher nicht vor 2010“ kommen werde, will Bischof Hofmann „eine möglichst große Akzeptanz erzielen“. Das erste „Gotteslob“ war 1975 erschienen. Dem damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, Kardinal Julius Döpfner, war das erste Exemplar des Gesang- und Gebetbuches am 28. Juni 1975 offiziell überreicht worden.
Was sind denn "Alltagsfliegen" :hmm: :D ?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Was sind denn "Alltagsfliegen" :hmm: :D ?
Das sind welche, bei denen "der Dativ dem Genitiv sein Tod ist". Wenn einer zwischen Eintagsfliegen und Alltagsliedern nicht unterscheiden kann, dann kommt so was dabei raus. Die Qualität der Bezeichnung korrespondiert dabei erkennbar mit der Qualität der bezeichneten Sache. :roll:

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

anneke6 hat geschrieben:Hast Du was gegen slawische Sprachen, Maurus? :shock:
Keineswegs. Nur ist es schon schwierig genug, die Gemeinde zum Singe deutschsprachiger Lieder zu bewegen. Bei Sprachen, die einem hiesigen Muttersprachler schwer über die Lippen kommen dürfte das ganze dann bestenfalls in einem allgemeinen Gemurmel enden. Daher ist mir der Sinn dieser Aktion wie gesagt nicht klar.
Ansonsten klingt es ja gut: Ich bin auf jeden Fall gespannt auf ein neues Gotteslob. Vielleicht kaufe ich mir dann ja auch mal eins. :)
Was das Schriftbild angeht: Grau mag ja elegant aussehen, aber die Lesbarkeit erhöht es nicht. Und man soll sich wundern, wie klein manche Texte in Gebetbüchern gedruckt sind — da lohnt es sich fast grundsätzlich, eine Großdruckausgabe zu kaufen. Zweifarbig, i.e. schwarz und rot erhöht eher die Lesbarkeit.
Als ich einige Antworten las, was sich Leute vom neuen GL wünschen, mußte ich etwas schmunzeln. Die Leute wollen ein optisch schön aufgemachtes Buch. Es soll eine große Auswahl von Gebeten drin sein, neue Lieder, aber auch solche wie "Rosenkranzkönigin" und "Segne Du, Maria"…Und es soll handlich und kompakt sein.
Man könnte bei einigen Klassikern einfach die Noten weglassen. Etliche Melodien (zB zu "Gott ruft sein Volk zusammen") sind im aktuellen GL mehrfach abgedruckt - überflüssig.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Grundsätzlich finde ich Bücher mit Noten eine gute Sache. Deshalb habe ich mich bei meinem neuen Droga do Nieba (2006) extra für eine Ausgabe mit Noten entschieden. Das war mir der Unterschied von 20 Zloty wert. Handlicher ist das Buch dadurch nicht geworden…aber trotzdem, ich wollt eins. Grund: Obwohl ich ein Choralbuch (Siedlecki) besitze, sind im Droga do Nieba einige selten gebrauchtere und/oder regionale Lieder.
Wenn das neue GL rauskommt, will ich auf jeden Fall eins mit Noten haben. Bei bekannten Melodien kann man natürlich darauf verzichten, sie mehrmals abzudrucken.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Rein für die Organisten, die wie ich aus dem Gotteslob raus harmonisieren, wäre es nicht schlecht, wenn sowohl der Text als auch die Melodie übereinstimmt - ich zumindest lese die Strophen immer mit - grade, wenn il Padre sagt: Wir singen die erste, die vierte, die siebte und die neunte Strophe des Liedes... damit ich dann nicht vergesse, welche Strophe das Volk gerne singt, brauch ich das in solchen Fällen schon... ;)
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Wenn ich Dich recht verstehe: Du hast das Gotteslob auf dem Spieltisch stehen? Ja, warum auch nicht…
Ich muß allerdings immer an unseren alten Organisten aus der PMK denken. Er spielte komplett alles auswendig. Die Strophen sang ich vor…ein eingespieltes Team.
Ich frage mich, was das neue GL angeht, allerdings noch etwas anderes. In Deutschland ist es ja üblich, die Nummern der einzelnen Lieder anzuzeigen oder anzusagen. Also wird eine schrittweise Umstellung auf das neue GL, das ja eine andere Nummerierung haben wird, wohl nicht gehen: Alle müssen die neuen Bücher haben, oder?

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

anneke6 hat geschrieben:Wenn ich Dich recht verstehe: Du hast das Gotteslob auf dem Spieltisch stehen? Ja, warum auch nicht…
Das mache ich auch so. Mit einer Großausgabe des GL.
anneke6 hat geschrieben: Ich frage mich, was das neue GL angeht, allerdings noch etwas anderes. In Deutschland ist es ja üblich, die Nummern der einzelnen Lieder anzuzeigen oder anzusagen. Also wird eine schrittweise Umstellung auf das neue GL, das ja eine andere Nummerierung haben wird, wohl nicht gehen: Alle müssen die neuen Bücher haben, oder?
Ja, das war aber eigentlich schon bei jeder Umstellung so. Schrittweise geht nicht.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Wenn ich Dich recht verstehe: Du hast das Gotteslob auf dem Spieltisch stehen? Ja, warum auch nicht…
Das mache ich auch so. Mit einer Großausgabe des GL.
Stimmt, mit den kleinen geht es echt schlecht, die fallen einem sonst zu und auf den Spieltisch... :mrgreen: Ist mir schon mal passiert - mitten im Lied... nie wieder, sag ich da... ;)
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Ecce Homo hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Wenn ich Dich recht verstehe: Du hast das Gotteslob auf dem Spieltisch stehen? Ja, warum auch nicht…
Das mache ich auch so. Mit einer Großausgabe des GL.
Stimmt, mit den kleinen geht es echt schlecht, die fallen einem sonst zu und auf den Spieltisch... :mrgreen: Ist mir schon mal passiert - mitten im Lied... nie wieder, sag ich da... ;)
Ja, entweder fallen die um oder die Seiten verblättern, da müsste man sich dann wieder mit profanenen Wäscheklammern behelfen, die mag ich aber nicht auf dem Spieltisch.

Ach ja, was ich noch sagen wollte, ich hoffe beim neuen Gotteslob bemüht man sich die Lieder so zu placieren, daß man nicht schon mitten unter der ersten Strophe (also wenn die Noten abgedruckt sind) umblättern muss!
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Wenn ich Dich recht verstehe: Du hast das Gotteslob auf dem Spieltisch stehen? Ja, warum auch nicht…
Das mache ich auch so. Mit einer Großausgabe des GL.
Stimmt, mit den kleinen geht es echt schlecht, die fallen einem sonst zu und auf den Spieltisch... :mrgreen: Ist mir schon mal passiert - mitten im Lied... nie wieder, sag ich da... ;)
Ja, entweder fallen die um oder die Seiten verblättern, da müsste man sich dann wieder mit profanenen Wäscheklammern behelfen, die mag ich aber nicht auf dem Spieltisch.
Ich spiele eigentlich immer aus einem "normalen" Gotteslob, und je älter das Exemplar ist, desto besser bleibt es stehen. Allerdings halte ich die Wäscheklammern am Orgelspieltisch für ein absolutes Muß in der organistischen Grundausstattung (ich hab sogar schon in einem Exerzitienhaus die Hausleitung damit erheitert, daß ich vor der Christmette nach Wäscheklammern gefragt - und sie auch bekommen - habe). Wenn ich wo spielen muß, wo ich noch nie war, nehme ich die Dinger inzwischen selber mit... auch wenn mich das immer an mein erstes eigenes Auto erinnert (nein, kein Trabi): mein alter FIAT 126 "bambino" war auch dann am zuverlässigten, wenn man Blumendraht, Wäscheklammern, Gummibänder und Tesafilm dabei hatte.

Der manchmal doofe Seitenumbruch im GL ist tatsächlich ein Ärgernis für "Freihand"-Organisten. Genauso ungemütlich sind manche Tonarten, in denen die Stücke stehen; aus Rücksicht auf das singende Gottesvolk unter mir transponiere ich dann oft die Lieder (wer singt schon im Rorate in aller Herrgottsfrüh das "Tauet Himmel" in C-Dur? Ich spiele es dann meistens in B-Dur) und würde mir manchmal wünschen, meine Orgel hätte auch so einen kleinen Knopf zum stufenlosen Runterschrauben der Tonhöhe, wie es die modernen E-Pianos haben. Aber gut, wofür hat man Tonsatz und Harmonielehre gelernt...

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mensch, das Letzte wäre auch wichtig... die Tonarten! Die sollten schon drauf achten, dass wunderschön prächtige nicht gerade in F-Dur gesetzt ist: Die Versuche besonders älterer weiblicher Gemeindemitgliederinnen :mrgreen: :D ;) , morgens um 7.15 in der Frühmesse das hohe F zu erreichen, die lassen die Scheiben klirren...
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Linus
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Linus' OFF Topic

Beitrag von Linus »

Ecce Homo hat geschrieben: weiblicher Gemeindemitgliederinnen
Was soll diese Tautologie, die obendrein falsch ist: weibliche Teile der Gemeinde sind Gemeindeohneglieder :D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

:mrgreen: :P
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Gestern konnte ich sehr gut singen. Ich mußte durch den Hagel zu Fuß laufen, da mein Fahrrad kaputt gegangen war, und mir war erbärmlich kalt. Auf einmal fing ich an zu singen: "Wir wihindehen Dir den Juhungfehernkranz mit veilllchenblauhauer Seiheide…" Es klang erstaunlich gut. Wenn ich schon hier bei unpassenden Liedern bin, so dachte ich mir, dann kann ich auch "Geh, aus mein Herz…" singen. Was ich dann auch tat.
Was "Wunderschön prächtige" angeht…ich kann ein hohes f singen, aber nicht besonders kräftig. (Es sei denn, mir ist ganz schrecklich kalt.) Ich bin ja eben nur ein Mezzosopran.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Mir ist da in diesem Zusammenhang noch etwas eingefallen…als ich zum ersten Mal von der Existenz der Note g'' erfuhr. Es war so ähnlich, wie als man mir sagte, wir würden um 4 Uhr morgens aufstehen. "Es gibt auch ein vier Uhr morgens?!"
Ja, und diese Note gibt es tatsächlich in manchen Gesangbüchern, bei "Adeste Fideles".

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monsieur moi
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Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch

Beitrag von monsieur moi »

Leute, ich hoffe, der Thread ist noch nicht überflüssig, wenn doch, ich hab das Thema noch nicht gefunden.
Also, wie ich ja in einem anderen Thread erwähnte, war ich heute in der Kirche und habe Orgel geübt. Und was lag da auf dem Tisch neben der Orgel? Ein neues Gesangbuch und ein neues Orgelbuch. Das Gesangbuch, mausgrau, war nur ungefähr ein drittel so dick, wie ein Gotteslob, der Orgelsatz, ebenfalls mausgrau, auch so. Beides unter dem Titel "Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch Probeauflage". Ich konnte natürlich nicht umhin und habe erst mal reingeschaut. Was soll ich sagen?
Es ist, genauso, wie das Gotteslob, von allen deutschsprachigen Diözesen herausgegeben worden. Trotzdem gibt es keinen Bistumseigenteil, sondern nur eine Gesamtausgabe. Das klingt schon mal nett. Beim Durchblättern kam bei mir dann die Ernüchterung. Die Liederauswahl ist weit weniger umfangreich, als im Gotteslob. Es sind nur wenige richtige Kirchenlieder darin enthalten, hauptsächlich aber Litaneien und Psalmen, was ja auch ganz hübsch sein mag, aber das kann es eben nicht alles sein.
Eine interessante Neuerung ist, dass einige Lieder, wie beispielsweise, das alte, bekannte und beliebte "Lobe den Herren" auf Deutsch, Englisch, Polnisch, Ungarisch, Italienisch und Französisch abgedruckt sind. Ansonsten ist das neue Gesangbuch eigentlich eher enttäuschend. Ich finde, es schränkt stark die Vielfalt der im Gottesdienst möglichen Lieder ein.
Nun die Frage: Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht, es vielleicht einmal Probehalber angewendet, die Orgelsätze (welche, harmonisch gesehen, die gleichen sind, wie im Gotteslob) durchgespielt? Wird das Gotteslob leider ganz durch das GGS ersetzt, oder ist das GGS nur als Ergänzung zu erwarten. Hoffentlich bleibt das Gotteslob erhalten!

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