Wartung für Kirchenorgeln

[thomas12]

Hallo Forumsgemeinde,
ich hab mal eine Frage.
Unsere Orgel ist 2009 renoviert worden. Die Orgel wurde überprüft, gestimmt und "aufpoliert".
Außerdem haben wir mit einem befreundeten Orgelpfeifenbauer die Pfeifen generalüberholt, gereinigt und konserviert.
Jetzt habe ich vor ein paar Wochen eine Mail des Orgelbauers, der die Orgel damals gestimmt hat, bekommen. Er fragt, ob er uns eine Wartung anbieten soll.

Da kommt jetzt meine Frage ins Spiel:
Muss so eine Kirchenorgel regelmäßig gewartet werden?
Einen TÜV-Kleber oder sowas habe ich jedenfalls nicht gefunden .
Mal im Ernst, wird sowas regelmäßig gemacht? Ich verstehe davon nämlich gar nichts. Bin nur der Kirchenpfleger, einen festen Organisten haben wir leider auch nicht, also spielen sehr viele verschiedene Organisten auf dem Instrument und jeder erzählt mir was anderes.
Gruß
Thomas

[holzi]

Ich bin zwar selbst kein Organist, aber als Mitglied der Kirchenverwaltung bekomme ich schon immer mit, wenn der Organist eine Wartung anfordert. Alle paar Jahre sollte die Stimmung geprüft werden, mit der Zeit verstellen sich manche Pfeifen, es sind Gelenke und Zugverbindungen zwischen dem Spieltisch und den Pfeifen zu überwachen und ggf. einzustellen. Wenn die Wartung einige Jahre vergessen wird, dann häufen sich manche kleine Fehler derartig, daß die ganze Orgel schräg klingt.

[thomas12]

Ja, das habe ich mir gedacht, einen sinnvollen Zeitraum wird es hier wohl nicht geben?
Ich meine 4/5/6 Jahre?

[taddeo]

Ja, das habe ich mir gedacht, einen sinnvollen Zeitraum wird es hier wohl nicht geben?
Ich meine 4/5/6 Jahre?

Also bei einer Orgel, die halbwegs regelmäßig in Gebrauch ist, sollte schon alle ca. 5 Jahre mal ein Orgelbauer einen Blick reinwerfen, das ist kein übertriebener Luxus. Nachstimmen schadet nach dieser Zeit sicher auch nicht. Unbedingt vorher einen verbindlichen Kostenvoranschlag geben lassen und bei größeren Dingen mehrere Angebote einholen - die Kosten können sich von Firma zu Firma gravierend unterscheiden!

taddeo, als Organist und Kirchenverwaltungsmitglied sozusagen auf beiden Seiten des Spieltisches sitzend

[thomas12]

Ja, das habe ich mir gedacht, einen sinnvollen Zeitraum wird es hier wohl nicht geben?
Ich meine 4/5/6 Jahre?

Also bei einer Orgel, die halbwegs regelmäßig in Gebrauch ist, sollte schon alle ca. 5 Jahre mal ein Orgelbauer einen Blick reinwerfen, das ist kein übertriebener Luxus. Nachstimmen schadet nach dieser Zeit sicher auch nicht. Unbedingt vorher einen verbindlichen Kostenvoranschlag geben lassen und bei größeren Dingen mehrere Angebote einholen - die Kosten können sich von Firma zu Firma gravierend unterscheiden!

taddeo, als Organist und Kirchenverwaltungsmitglied sozusagen auf beiden Seiten des Spieltisches sitzend

Danke, das hört sich für mich nachvollziehbar und vernünftig an. So werde ich das in meinen Plan aufnehmen.
Gruß
Thomas

[Camillo]

Bei uns wird die Orgel so etwa zwei mal im Jahr gestimmt - manchmal auch öfter, je nach dem, ob Konzerte anstehen. Kleinere oder größere Reperaturen werden dann gleich mitgemacht, von dem her wird der Orgelbauer eigentlich nie speziell zur Wartung bestellt.

Dass das Instrument so oft gestimmt wird liegt daran, dass wir in der alten Barockkirche riesige Temperaturschwankungen haben und daher die Zungenregister nach wenigen Monaten kaum mehr zu gebrauchen sind.

Es muss vielleicht nicht unbedingt ganz so oft sein, aber falls die Orgel hin und wieder gestimmt wird, sagt der Orgelbauer schon, ob irgendwas repariert werden müsste. Wenn sich aber bei Dir noch kein Organist beklagt hat, dass die Orgel verstimmt ist, würde ich mich wahrscheinlich an die von taddeo vorgeschlagenen 5 Jahre halten.

[taddeo]

Die Orgel in unserer Kirche ist, was die Stimmung angeht, ein echtes Urviech - einmal im Jahr Zungenstimmen reicht eigentlich. In anderen Kirchen ist das völlig undenkbar, da müßte man praktisch jedes Wochenende vor den Messen nachstimmen, so daß die Zungen meist gar nicht verwendet werden.

Zungenstimmen ist allerdings ne Sache, die normalerweise der Organist selbst machen kann, wenn sie nicht total verzwickt an unmöglichen Stellen im Gehäuse verbaut sind. Ich weiß noch gut, wie mich als kleinen Bub mein Vater so drei-, viermal im Jahr vor Feiertagen zum Tönehalten mitgenommen hat, lange bevor ich selber Orgelspielen konnte. Und ich hab's dann mit meiner Tochter genauso gemacht ... nur ich hab damals ne Mark gekriegt dafür, mein Töchterchen hat's schon nicht mehr unter zwei Euro getan.