Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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Seraphina
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Seraphina »

Hubertus hat geschrieben:Zum Einzug Strophe 1 und 2 eines Liedes, zum Gloria die 3., Zwischengesang die 4. usw.
Das wäre bei uns aber auch nicht das erste Mal...

Wobei ich ja schon sagen muss, verglichen mit manchem was ich hier so bisweilen lese, haben wir bei uns doch noch recht anständige Messen :)
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taddeo
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von taddeo »

Hubertus hat geschrieben:Ich dachte eigentlich, daß diese Zeiten überwunden wären. Das erinnert mich daran, wie ich es in meiner Kindheit gelegentlich erlebt habe:
Zum Einzug Strophe 1 und 2 eines Liedes, zum Gloria die 3., Zwischengesang die 4. usw.
Was heißt denn "diese Zeiten"???
Das waren doch ganz genau die Zeiten, die hier im Forum immer so verklärt und hochgejubelt werden -
nämlich die Zeiten der Alleinherrschaft der "Alten Messe", bei der es egal ist, womit sich das Volk vergnügt, während der Priester zelebriert.
Daß der landessprachliche Volksgesang inhaltlich was mit der Zelebration zu tun haben sollte, ist erst seit 1970 wieder Allgemeingut. Vorher galt das nur für lateinischen Gesang.

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Hubertus
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Ich dachte eigentlich, daß diese Zeiten überwunden wären. Das erinnert mich daran, wie ich es in meiner Kindheit gelegentlich erlebt habe:
Zum Einzug Strophe 1 und 2 eines Liedes, zum Gloria die 3., Zwischengesang die 4. usw.
Was heißt denn "diese Zeiten"???
Das waren doch ganz genau die Zeiten, die hier im Forum immer so verklärt und hochgejubelt werden -
nämlich die Zeiten der Alleinherrschaft der "Alten Messe", bei der es egal ist, womit sich das Volk vergnügt, während der Priester zelebriert.
Daß der landessprachliche Volksgesang inhaltlich was mit der Zelebration zu tun haben sollte, ist erst seit 1970 wieder Allgemeingut. Vorher galt das nur für lateinischen Gesang.
Nee. Meine Kindheitserinnerungen betreffen ausschließlich die Zeit nach 1970. :unbeteiligttu:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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taddeo
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von taddeo »

Hubertus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Ich dachte eigentlich, daß diese Zeiten überwunden wären. Das erinnert mich daran, wie ich es in meiner Kindheit gelegentlich erlebt habe:
Zum Einzug Strophe 1 und 2 eines Liedes, zum Gloria die 3., Zwischengesang die 4. usw.
Was heißt denn "diese Zeiten"???
Das waren doch ganz genau die Zeiten, die hier im Forum immer so verklärt und hochgejubelt werden -
nämlich die Zeiten der Alleinherrschaft der "Alten Messe", bei der es egal ist, womit sich das Volk vergnügt, während der Priester zelebriert.
Daß der landessprachliche Volksgesang inhaltlich was mit der Zelebration zu tun haben sollte, ist erst seit 1970 wieder Allgemeingut. Vorher galt das nur für lateinischen Gesang.
Nee. Meine Kindheitserinnerungen betreffen ausschließlich die Zeit nach 1970. :unbeteiligttu:
Ich weiß. Aber es amüsiert mich immer wieder, wenn man sich ausgerechnet über diejenigen Erscheinungen aufregt, die sich aus der "vorkonziliaren" Praxis bis in die Gegenwart erhalten haben. ;D

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Hubertus
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Ich dachte eigentlich, daß diese Zeiten überwunden wären. Das erinnert mich daran, wie ich es in meiner Kindheit gelegentlich erlebt habe:
Zum Einzug Strophe 1 und 2 eines Liedes, zum Gloria die 3., Zwischengesang die 4. usw.
Was heißt denn "diese Zeiten"???
Das waren doch ganz genau die Zeiten, die hier im Forum immer so verklärt und hochgejubelt werden -
nämlich die Zeiten der Alleinherrschaft der "Alten Messe", bei der es egal ist, womit sich das Volk vergnügt, während der Priester zelebriert.
Daß der landessprachliche Volksgesang inhaltlich was mit der Zelebration zu tun haben sollte, ist erst seit 1970 wieder Allgemeingut. Vorher galt das nur für lateinischen Gesang.
Nee. Meine Kindheitserinnerungen betreffen ausschließlich die Zeit nach 1970. :unbeteiligttu:
Ich weiß. Aber es amüsiert mich immer wieder, wenn man sich ausgerechnet über diejenigen Erscheinungen aufregt, die sich aus der "vorkonziliaren" Praxis bis in die Gegenwart erhalten haben. ;D
(Wobei ich gestehen muß: In der Forma extraordinaria stört es mich tatsächlich weniger - wenn ich es auch dort nicht angesmessen finde. Schließlich weiß ich ja, daß zumindest der Priester das echte Ordinarium betet. Aber wenn im NOM alle irgendwas singen, ist das schon noch grausliger. Aber genug von mir.)
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lifestylekatholik
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von lifestylekatholik »

taddeo hat geschrieben:Aber es amüsiert mich immer wieder, wenn man sich ausgerechnet über diejenigen Erscheinungen aufregt, die sich aus der "vorkonziliaren" Praxis bis in die Gegenwart erhalten haben.
Du müsstest halt mal deine ideologischen Scheuklappen abnehmen, um einen Blick auf die Wirklichkeit und nicht immer nur auf dein Klischeebild vom "Tradi" werfen zu können.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Kilianus
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Kilianus »

taddeo hat geschrieben: Ich weiß. Aber es amüsiert mich immer wieder, wenn man sich ausgerechnet über diejenigen Erscheinungen aufregt, die sich aus der "vorkonziliaren" Praxis bis in die Gegenwart erhalten haben. ;D
Stopp. Es ist ein fundamentaler Unterschied, ob unliturgischer Volksgesang parellel zum Ritus stattfindet - oder an seiner Stelle. Wenn zum Sanctus "Nun freut euch ihr Christen" gesungen wird (habe ich am 26. Dezember erleben müssen), der Priester aber parallel tatsächlich das Sanctus rezitiert, ist das sicherlich nicht "best practice", aber der Ritus bleibt wenigstens unter der Oberfläche intakt. Wenn er "Nun freut euch ihr Christen" mitsingt, ist das Gefüge des Hochgebets zerstört. Es hat auf der Textebene noch so viel Sinn wie eine Engelsfigur, die dahin deutet, wo der Altar nicht mehr steht.

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Melody
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Melody »

Hubertus hat geschrieben:(Wobei ich gestehen muß: In der Forma extraordinaria stört es mich tatsächlich weniger - wenn ich es auch dort nicht angesmessen finde. Schließlich weiß ich ja, daß zumindest der Priester das echte Ordinarium betet.)
Kilianus hat geschrieben:Stopp. Es ist ein fundamentaler Unterschied, ob unliturgischer Volksgesang parellel zum Ritus stattfindet - oder an seiner Stelle. Wenn zum Sanctus "Nun freut euch ihr Christen" gesungen wird, der Priester aber parallel tatsächlich das Sanctus rezitiert, ist das sicherlich nicht "best practice", aber der Ritus bleibt wenigstens unter der Oberfläche intakt. Wenn er "Nun freut euch ihr Christen" mitsingt, ist das Gefüge des Hochgebets zerstört.
:daumen-rauf:

Das sehe ich ganz genauso.

Ich mag es auch in der alten Messe nicht, wenn die Gemeinde irgendwelche Lieder singt, die da nichts zu suchen haben, aber es ist einfach ein immenser Unterschied, wenn man sich sicher sein kann, dass zumindest der Priester die vorgesehenen liturgischen Texte betet... und im NOM tut er das nicht.
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Seraphina
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Seraphina »

Und schon wieder: "Es ist ein' Ros' entsprungen" als Credo.. :roll:
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Juergen
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Juergen »

Immerhin durftest Du singen…

Ich brauchte nur bei zwei Liedern singen: "Nun freut euch ihr Christen" zur Gabenbereitung und "O du fröhliche" zum Schluß. Ansonsten gab es:
Franz Schubert (1797 – 1828)
Missa in C für Soli, Chor und Orchester

Camille Saint Saens (1835 – 1921)
Prélude + Tollite hostias
aus : Oratorio de Noel

Orgel:
Franz Lehrndorfer (*1928)
Variationen über „Zu Bethlehem geboren“

Marcel Dupré (1886-1971)
Präludium und Fuge H-Dur, op.7/1
Ahja, und einen päpstlichen Segen mit Ablass und so gab es natürlich auch. :daumen-rauf:
Gruß Jürgen

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Melody
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Melody »

Juergen hat geschrieben:Immerhin durftest Du singen…
Das ist schön formuliert... :)

Tatsächlich mag ich Orchestermessen (oder zu viel Chor-/Sologesang) überhaupt nicht. Wenn ich nicht selbst singen DARF, dann finde ich das gerade an solchen geprägten Tagen total traurig...

An solchen Tagen stören mich auch kein unliturgisches Gloria (mit meinem früheren Kirchenchor sangen wir immer das "Engel auf den Feldern singen", das ist mein allerliebstes Weihnachts-Gloria... kein Lied drückt für mich stärker die Freude über Christi Geburt aus...) oder Sanctus (bei mir war es das Schubert-Heilig, wie ich das liebe... :)). Nur beim Credo mag ich keine Kompromisse... großes Credo im NOM ist Pflicht! :)
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Seraphina
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Seraphina »

Da muss ich dir recht geben, ich singe tatsächlich auch gerne...aber nicht sowas unliturgisches...lieber ein anständiges Credo im Wechselgesang mit dem Chor/der Schola. Wobei ich Orchestermessen auch mag, aber es tatsächlich dann auch traurig finde, nicht (oder nur wenig) zu singen.

Also beim Gloria sehe ich das ziemlich locker, alles was so in die richtige Richtung geht, will ich besonders an Weihnachten akzeptieren, es macht den Menschen ja auch Freude, aber beim Rest, also Kyrie, Credo, Sanctus und Agnus Dei, brauche ich weder "Wir sagen euch an den lieben Advent" (letzten Sonntag zum Agnus Dei) noch "Es ist ein' Ros' entsprungen" (heute zum Credo).
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Melody
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Melody »

Seraphina hat geschrieben:...noch "Es ist ein' Ros' entsprungen" (heute zum Credo).
Wie gesagt: Beim Credo ärgert mich alles, was nicht das Credo zum Inhalt hat, leider betrifft das nun mal auch die im GL vorhandenen durchaus als Credo vorgesehenen [Punkt]

Jetzt, wo Du es sagst, fällt mir ein, dass ich irgendsoeine Stilblüte am Sonntag auch zum Credo hatte... ich hab es aber bereits erfolgreich verdrängt (hatte nur am Ende den Priester gefragt, mit dem das wohl auch nicht abgesprochen gewesen war) und weiß nicht mehr, was es war, und Sanctus war die 5. Strophe von "Macht hoch die Tür"... die ich liebe, aber nicht als Sanctus...
Ach ja, jetzt fällt mir das Credo auch wieder ein, "O komm, o komm, Immanuel"... ist ja durchaus mein Lieblings-Adventslied, aber nun wirklich nicht zum Credo... :roll:
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Seraphina
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Seraphina »

Wir hatten heute auch irgendwas lustiges zum Halleluja, was nichtmal unser Pfarrer als solches erkannt hat (zumindest nicht sofort) und deshalb auch erst nach der Hälfte des Liedes aufgestanden ist... :roll:
Melody hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:...noch "Es ist ein' Ros' entsprungen" (heute zum Credo).
Wie gesagt: Beim Credo ärgert mich alles, was nicht das Credo zum Inhalt hat, leider betrifft das nun mal auch die im GL vorhandenen durchaus als Credo vorgesehenen [Punkt]
Oh ja, diese drei-Zeilen-Lieder...
Melody hat geschrieben:Sanctus war die 5. Strophe von "Macht hoch die Tür"... die ich liebe, aber nicht als Sanctus...
Ach ja, jetzt fällt mir das Credo auch wieder ein, "O komm, o komm, Immanuel"... ist ja durchaus mein Lieblings-Adventslied, aber nun wirklich nicht zum Credo... :roll:
Ja, die meisten Lieder mag ich auch...aber eben da, wo sie hinpassen ;)
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Juergen
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Juergen »

Melody hat geschrieben:Tatsächlich mag ich Orchestermessen (oder zu viel Chor-/Sologesang) überhaupt nicht. Wenn ich nicht selbst singen DARF, dann finde ich das gerade an solchen geprägten Tagen total traurig...
Daß unser Erzbischof auf Latein zelebriert hat, hätte das doch sicher wieder ausgeglichen. :blinker:
Achja… und bei der Präfation hat er den feierlichen Präfationston gesungen, der im modernen Meßbuch ja gar nicht drinsteht.
Gruß Jürgen

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Seraphina
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Seraphina »

Juergen hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Tatsächlich mag ich Orchestermessen (oder zu viel Chor-/Sologesang) überhaupt nicht. Wenn ich nicht selbst singen DARF, dann finde ich das gerade an solchen geprägten Tagen total traurig...
Daß unser Erzbischof auf Latein zelebriert hat, hätte das doch sicher wieder ausgeglichen. :blinker:
Achja… und bei der Präfation hat er den feierlichen Präfationston gesungen, der im modernen Meßbuch ja gar nicht drinsteht.
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Peregrin
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Peregrin »

Juergen hat geschrieben: Präfationston gesungen, der im modernen Meßbuch ja gar nicht drinsteht.
Jo, derfens denn des?
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new
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von new »

Bei vielen Christmetten (1. Messe) gibts als Schlusslied Stille Nacht.
Bei vielen Weihnachtsmessen (3. Messe) gibts als Schlusslied ... auch stille Nacht.
Dort wo ich in die 3. Messe gehe gibts jeweils Adeste fidelis.
Von der Stimmung her fand ich das genau passend; Christmette am Ende eher leise Stille Nacht und am Ende der Weihnachtmesse dann mit Trompetenregister Adeste fidelis.

Im Vatikan gabs als Schlusslied der Christmette bereits Adeste fidelis. Mmh.

Was meint ihr?

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Protasius
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Protasius »

new hat geschrieben:Bei vielen Christmetten (1. Messe) gibts als Schlusslied Stille Nacht.
Bei vielen Weihnachtsmessen (3. Messe) gibts als Schlusslied ... auch stille Nacht.
Dort wo ich in die 3. Messe gehe gibts jeweils Adeste fidelis.
Von der Stimmung her fand ich das genau passend; Christmette am Ende eher leise Stille Nacht und am Ende der Weihnachtmesse dann mit Trompetenregister Adeste fidelis.

Im Vatikan gabs als Schlusslied der Christmette bereits Adeste fidelis. Mmh.

Was meint ihr?
Kann man als Schlußlied denn was anderes nehmen als O du fröhliche?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Raphaela
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Raphaela »

Tritonus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben: ... Der Pater predigte über das Lied "Alle Jahre wieder kommt das Christuskind". ...
Ausgerechnet wegen dieses Liedes hatte ich einmal eine unerwartet heftige Diskussion mit einem Pfarrer. Nachdem ich vorsichtig bemerkt hatte, dass eigentlich schon die erste Textzeile sachlich falsch oder zumindest erklärungsbedürftig sei, galt ich ihm von nun an als unverbesserlicher Fundamentalist.
Ich weiß zwar nicht, was der Priester genau gepredigt hat, aber die Zeile finde ich persönlich für eine Predigt klasse!
Und wer behauptet Christus/ das Christkind kommt nicht jedes Jahr: Wenn Christus wirklich in uns geboren wird, dann beschenken wir uns nicht einfach nur gegenseitig, bzw. Christus, sondern ER schenkt auch, weil er ja bei uns ankommen darf.
Lieber mal auf das Lied einlassen und darüber meditieren.
Und das Lied hat schon wirklich was: "...kehrt mit seinen Segen, ein in jedes Haus" Wer das nicht glaubt, bei dem kommt Christus auch nicht an!
Oder: "Steht auch mir zur Seite, still und unerkannt" - Auch das glauben nur die Leute nicht, die nicht gläubig sind.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Kantorin
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Kantorin »

Dann ist es ein bisschen unglücklich ausgedrückt - "und jährlich grüßt das Murmeltier - äääh - Christuskind".

Es klingt, als ob jedes Jahr zur Weihnachtszeit das Christuskind kommt und danach wieder verschwindet und dazwischen nicht da ist.

In einer Weihnachtsgeschichte (Albrecht Gralle: Die wunderbaren Schaufenster) wurde der Text zu "Einmal und nie wieder kam das Christuskind" verändert um zu betonen, dass die Geburt in Bethlehem ein einmaliges und besonderes Ereignis war.

Außerdem ist das Christuskind erwachsen geworden. :nuckel:

Und wäre Christus tausendmal
in Bethlehem geboren,
doch nicht in dir,
du wärest ewiglich verloren.


(Angelus Silesius)
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

iustus
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von iustus »

Kantorin hat geschrieben: In einer Weihnachtsgeschichte (Albrecht Gralle: Die wunderbaren Schaufenster) wurde der Text zu "Einmal und nie wieder kam das Christuskind" verändert um zu betonen, dass die Geburt in Bethlehem ein einmaliges und besonderes Ereignis war.
:neinfreu:

Das Christuskind kommt in jeder Messe:

http://www.einsicht-online.org/assets/d ... /e331.pdf
Martin Mosebach hat geschrieben:Es dauerte tausend Jahre, bis der Anfang des Johannes-Evangeliums (...) aus der Weihnachtsmesse in jede katholische Messe gelangte. Thomas von Aquin stellte im dreizehnten Jahrhundert die aus apostolischer Zeit stammende Lehre, Jesus sei unter den Gestalten von Brot und Wein beim eucharistischen Opfer wirklich gegenwärtig, auf den Boden der aristotelischen Philosophie und schuf für sie eine neue Terminologie, in der die wirkliche Gegenwart des Erlösers und die Wandlung, der Opfergaben in sein Fleisch und unter die Begriffe "Realpräsenz" und "Transsubstantiation" gefaßt wurden. Die Krönung dieser philosophischen Durchdringung war das Fest Fronleichnam, in dem der in Brotgestalt anwesende Christus besonders geehrt werden sollte. Thomas stellte die Texte für die neue Fronleichnamsmesse zusammen und dichtete ein langes Lehrgedicht, die Sequenz "Lauda Sion", das für diese Liturgie" so populär wurde, daß es sogar einen satirischen Niederschlag in den "Carmina Burana" fand.

Für die "Präfation" von Fronleichnam griff der um Worte wahrlich nicht verlegene Philosoph jedoch auf ein bereits vorhandenes Gebet zurück, auf die "Präfation" von Weihnachten. Diese Verbindung des eucharistischen Opfers mit Weihnachten wird heute noch gelegentlich als Verlegenheitslösung verstanden. Dabei macht der Wortlaut des Gebets sofort klar, was Thomas im Sinn hatte: "... denn indem Wir Gott mit den Augen erkennen, sollen wir zur Liebe zur unsichtbaren Welt hingerissen werden" - das läßt sich ebenso auf das Kind in der Krippe wie auf die während der Wandlung in der Messe über den Kopf des Priesters erhobene Hostie beziehen.

Dies Opfer der konsekrierten Gaben von Brot und Wein sollte zwar den Kreuzestod gegenwärtig werden lassen. Thomas hatte in seinem systematischen Denken jedoch die Notwendigkeit erkannt, daß auch der eucharistische Christus, um getötet zu werden, zunächst leben mußte. Was bei der Wandlung der Opfergaben geschah, war deshalb nicht nur Opfer und Tod, sondern auch Geburt: Christus wurde auf dem Altar geboren, um dort geopfert zu werden. Die Tücher, die den Altar bedeckten, vertraten nicht nur das Grabtuch von Jerusalem, sondern auch die Windeln von Bethlehem.

Als Fronleichnam gestiftet wurde, wurde das Weihnachtsevangelium "Im Anfang war das Wort" zuerst im Dominikaner-Meßbuch, bald darauf aber in allen Meßbüchern zum Schlußevangelium einer jeden Messe. Der Priester las es nach dem Schlußsegen mit leiser Stimme und kniete wie an Weihnachten, wenn er es laut las oder sang, beim letzten Satz. "Im Anfang war das Wort" wurde zum Resümee der Liturgie, zur Summe all ihrer vielen verschiedenen Worte und Handlungen. "Wir haben seine - des inkarnierten Wortes - Herrlichkeit gesehen" - das sollte von jeder Messe gesagt werden können, in der man die feierlich ausgestellte Hostie erblickt hatte. (...)

So beweist das erst im Mittelalter in die Liturgie geratene Schlußevangelium, wie sehr die Kirche in ihrer Messe dem Ideal der Apostel treu geblieben war: jeden Tag Karfreitag und Ostern, aber eben auch Weihnachten zu feiern.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Juergen
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Juergen »

Protasius hat geschrieben:Kann man als Schlußlied denn was anderes nehmen als O du fröhliche?
Nein!
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Niels
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Niels »

Doch!
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von iustus »

"Stille Nacht" nach der Christmette und an den restlichen Tagen der Weihnachtszeit "O Du fröhliche" - so gehört es sich.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Niels
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Niels »

iustus hat geschrieben:"Stille Nacht" nach der Christmette und an den restlichen Tagen der Weihnachtszeit "O Du fröhliche" - so gehört es sich.
:ikb_bangin:
Völlig falsche Antwort... :roll:

Nein! - Doch! - ??? ;D
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

iustus
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von iustus »

:neinfreu:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Niels
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Niels »

Oh! :glubsch:
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Peregrin
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Peregrin »

iustus hat geschrieben:"Stille Nacht" nach der Christmette und an den restlichen Tagen der Weihnachtszeit "O Du fröhliche" - so gehört es sich.
Es gibt ja auch Metten, wo "Stille Nacht" außen vor gelassen wird und z.B. "Es ist ein Ros entsprungen" am Schluß kommt. Empfinde ich als nette Abwechslung.
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iustus
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von iustus »

:motz:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

civilisation
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von civilisation »

Nach dem Pontifikalamt. Pfarrer am Mikrophon:

"Und während der Bischof sich jetzt umzieht, singen wir alle 'Maria, breit den Mantel aus'."
Juergen hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Kann man als Schlußlied denn was anderes nehmen als O du fröhliche?
Nein!

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Niels
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Re: Weihnachtsmessen - musikalische Fehlgriffe

Beitrag von Niels »

Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:"Stille Nacht" nach der Christmette und an den restlichen Tagen der Weihnachtszeit "O Du fröhliche" - so gehört es sich.
Es gibt ja auch Metten, wo "Stille Nacht" außen vor gelassen wird und z.B. "Es ist ein Ros entsprungen" am Schluß kommt. Empfinde ich als nette Abwechslung.
:daumen-rauf:
"Stille Nacht" am Ende ist superkitschig und drückt auf die Tränendrüse.
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