Die Macht des Organisten...

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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Juergen
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Die Macht des Organisten...

Beitrag von Juergen »

Tatort: Neujahr, Abendmesse... 1. Januar 2011.... Paderborn... Dom...

Der Zeremoniar gibt dem Ministranten einen Wink und der trägt das Messbuch für's Schlußgebet zum Zelebranten.
Plötzlich... Orgelgebrause...
Te Deum wird intoniert...
Organist haut in die Tasten... ist nicht zu bremsen... immer lauter...
kurze Pause.... Zelebrant ist verdutzt.... stimmt aber doch das Te Deum an...
Küster hören es und werfen das Vollgeläut an.
Te Deeeeeeeeuuuummmm...................................

:)
Gruß Jürgen

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lifestylekatholik
Beiträge: 8702
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Re: Die Macht des Organisten...

Beitrag von lifestylekatholik »

:D
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Galilei
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Re: Die Macht des Organisten...

Beitrag von Galilei »

Der Organist kann auch den ordnungsgemäßen Ablauf retten.
Ich habe an einem Tag mit Gloria mal Folgendes erlebt:

Zelebrant nach dem Kyrie: »Lasset uns beten.«
Organist spielt flink das Gloria an.
Zelebrant stimmt Gloria an. :daumen-rauf:

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Melody
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Re: Die Macht des Organisten...

Beitrag von Melody »

Ich hab erst vor einer Woche das Gegenteil erlebt.

In einer Kirche, wo normalerweise wie so üblich die zweite Lesung ausgelassen wird, steht zur Feier des Tages der Küster als Lektor am Ambo und möchte die zweite Lesung lesen...

Da geht der Organist vom Zwischenlied übergangslos zum Halleluja über... Lektor und Priester schauen sich an, und das war's... so hat der Organist beschlossen, dass es auch an Weihnachten keine zweite Lesung zu geben braucht...
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Torsten
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Re: Die Macht des Organisten...

Beitrag von Torsten »

Melody hat geschrieben:... so hat der Organist beschlossen, dass es auch an Weihnachten keine zweite Lesung zu geben braucht...
Auch darin zeigt sich die Macht des Organisten.

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Melody
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Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Die Macht des Organisten...

Beitrag von Melody »

Naja, ich gehe davon aus, es war ein Versehen und keine Absicht... aber ich fand's halt wirklich sehr schade... :(
Dumm, dass man nach dem Halleluja wohl keine Chance mehr hat, trotzdem noch die zweite Lesung zu lesen... ein Glück, dass die Predigt nicht darauf aufbaute...
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Raimund J.
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Re: Die Macht des Organisten...

Beitrag von Raimund J. »

Melody hat geschrieben:Naja, ich gehe davon aus, es war ein Versehen und keine Absicht... aber ich fand's halt wirklich sehr schade... :(
Dumm, dass man nach dem Halleluja wohl keine Chance mehr hat, trotzdem noch die zweite Lesung zu lesen... ein Glück, dass die Predigt nicht darauf aufbaute...
Ja, da muss man als Organist natürlich fragen ob eine zweite Lesung vorgesehen ist und grundsätzlich sollte das Halleluja sowieso nicht Übergangslos nach dem Antwortpsalm (oder "Zwischengesang") sondern davon deutlich abgesetzt kommen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Peregrin
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Re: Die Macht des Organisten...

Beitrag von Peregrin »

Freilich macht das nicht jeder Zelebrant mit. Bei unserem Kaplan hat einmal die Organistin ein falsches Lied intoniert (nicht aus Malice, wie sich herausstellte, sondern aufgrund eines Mißverständnisses), worauf der mit beiden Armen herumwinkte, bis sie verwirrt zu spielen aufhörte, um ihr dann mit den Fingern die zu spielende Liednummer anzuzeigen. Es brauchte mehrere Versuche, bis das zufriedenstellend signalisiert war, aber das hat ihn nicht geniert.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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cantus planus
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Re: Die Macht des Organisten...

Beitrag von cantus planus »

Melody hat geschrieben:Naja, ich gehe davon aus, es war ein Versehen und keine Absicht... aber ich fand's halt wirklich sehr schade... :(
Dumm, dass man nach dem Halleluja wohl keine Chance mehr hat, trotzdem noch die zweite Lesung zu lesen... ein Glück, dass die Predigt nicht darauf aufbaute...
Wieso nicht? Derlei ist mir auch schonmal aufgrund eines Mißverständnisses passiert. Da wird eben ganz normal mit der zweiten Lesung weitergemacht. Dann gab es, statt das bereits gesungene Halleluja plump zu wiederholen eine kurze, knackige Improvisation über selbiges, und dann das Evangelium.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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