Nun exponiere ich schon einmal einen meiner seltenen Anflüge von Selbstkritik - und dann wird es gar nicht wahrgenommen: Beide Verhaltensweisen sind doch geeignet, daqs Vorgehen auf katholischer Seite in Frage zu stellen.Stephen Dedalus hat geschrieben:Famos! Den Protestanten läßt sich aber auch wirklich alles in die Schuhe schieben...Das eingängigere "deutsche Kirchenlied" der Protestanten verleidete einerseits den Katholiken da, wo sie es noch taten, vielfach den Choralgesang - andererseits machten sie sich auch selbst Vorwürfe oder bekamen Vorwürfe gemacht, wenn sie "lutherische Choräle" sangen - selbst wo die gut katholisch waren. Tatsächlich vermute ich hier eine der Hauptursachen der bis in die Gegenwart andauernden Probleme.
Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Es gibt sehr wohl gute Musik und fähige Musiker in der katholischen Kirche. Aber das ist meist nur in außerliturgischen Konzerten wahrnehmbar.
Obwohl nämlich die Liturgiekonstitution der liturgischen Kirchenmusik eine hohe Wertschätzung entgegenbringt und die Institutio generalis Missalis Romani von der Anwesenheit eines Chores oder zumindest eines Kantors in der Messe als Normalfall ausgeht, wird in vielen Gemeinden der Chor nur als Verschönerung zu seltenen besonders feierlichen Anlässen verstanden und das Amt des Kantors ist vielerorts völlig unbekannt. Dementsprechend finden in vielen katholischen Gottesdiensten auch keinerlei Wechselgesänge statt; dabei sind gerade sie charakteristisch für die christliche Musik. Die Musiker bringen ihr Talent statt im Gottesdienst in Konzerten zur Geltung.
Das musikalische Potential ist in den Gemeinden also durchaus vorhanden, aber es wird nicht genutzt, da die liturgischen Normen in diesem Punkt einmal mehr völlig ignoriert werden, warum auch immer.
Obwohl nämlich die Liturgiekonstitution der liturgischen Kirchenmusik eine hohe Wertschätzung entgegenbringt und die Institutio generalis Missalis Romani von der Anwesenheit eines Chores oder zumindest eines Kantors in der Messe als Normalfall ausgeht, wird in vielen Gemeinden der Chor nur als Verschönerung zu seltenen besonders feierlichen Anlässen verstanden und das Amt des Kantors ist vielerorts völlig unbekannt. Dementsprechend finden in vielen katholischen Gottesdiensten auch keinerlei Wechselgesänge statt; dabei sind gerade sie charakteristisch für die christliche Musik. Die Musiker bringen ihr Talent statt im Gottesdienst in Konzerten zur Geltung.
Das musikalische Potential ist in den Gemeinden also durchaus vorhanden, aber es wird nicht genutzt, da die liturgischen Normen in diesem Punkt einmal mehr völlig ignoriert werden, warum auch immer.
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Hallo Galileo G., danke für Deinen Beitrag und herzlich willkommen hier im Forum!Galilei hat geschrieben:Es gibt sehr wohl gute Musik und fähige Musiker in der katholischen Kirche. Aber das ist meist nur in außerliturgischen Konzerten wahrnehmbar.
Obwohl nämlich die Liturgiekonstitution der liturgischen Kirchenmusik eine hohe Wertschätzung entgegenbringt und die Institutio generalis Missalis Romani von der Anwesenheit eines Chores oder zumindest eines Kantors in der Messe als Normalfall ausgeht, wird in vielen Gemeinden der Chor nur als Verschönerung zu seltenen besonders feierlichen Anlässen verstanden und das Amt des Kantors ist vielerorts völlig unbekannt. Dementsprechend finden in vielen katholischen Gottesdiensten auch keinerlei Wechselgesänge statt; dabei sind gerade sie charakteristisch für die christliche Musik. Die Musiker bringen ihr Talent statt im Gottesdienst in Konzerten zur Geltung.
Das musikalische Potential ist in den Gemeinden also durchaus vorhanden, aber es wird nicht genutzt, da die liturgischen Normen in diesem Punkt einmal mehr völlig ignoriert werden, warum auch immer.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Galilei hat geschrieben: Das musikalische Potential ist in den Gemeinden also durchaus vorhanden, aber es wird nicht genutzt, da die liturgischen Normen in diesem Punkt einmal mehr völlig ignoriert werden, warum auch immer.
"Warum auch immer"!?
Das ist der springende Punkt, den es zu ergründen gilt!
Warum werden die liturgischen Normen völlig ignoriert????
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Diese Frage ist mehr als berechtigt, und wir reichen sie erst einmal an Galileo G. weiter....Raimund Josef H. hat geschrieben:Galilei hat geschrieben: Das musikalische Potential ist in den Gemeinden also durchaus vorhanden, aber es wird nicht genutzt, da die liturgischen Normen in diesem Punkt einmal mehr völlig ignoriert werden, warum auch immer.
"Warum auch immer"!?
Das ist der springende Punkt, den es zu ergründen gilt!
Warum werden die liturgischen Normen völlig ignoriert????
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Man kann es eigentlich nicht oft genug wiederholen:
Jede Liturgie hat die Kirchenmusik, die sie verdient. Und für das, was heute liturgisch als Regelfall geboten wird, ist die Kirchenmusik oft noch viel zu gut.
(Eine Ausnahme bilden ausgerechnet die Papstgottesdienste, die liturgisch ständig neue Höhen erklimmen, während die Kirchenmusik immer noch unterirdisch ist. Ich warte immer noch auf das Motu Proprio zur Reform der Sixtina "Exstinguendos crocitantes".)
Jede Liturgie hat die Kirchenmusik, die sie verdient. Und für das, was heute liturgisch als Regelfall geboten wird, ist die Kirchenmusik oft noch viel zu gut.
(Eine Ausnahme bilden ausgerechnet die Papstgottesdienste, die liturgisch ständig neue Höhen erklimmen, während die Kirchenmusik immer noch unterirdisch ist. Ich warte immer noch auf das Motu Proprio zur Reform der Sixtina "Exstinguendos crocitantes".)
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Danke für die Begrüßung, Niels!Niels hat geschrieben:Hallo Galileo G., danke für Deinen Beitrag und herzlich willkommen hier im Forum!
Immer, wenn der Normalmensch keine Erklärung weiß, werden wir Naturwissenschaftler gefragt. Aber allwissend sind wir auch nicht.Niels hat geschrieben:Diese Frage ist mehr als berechtigt, und wir reichen sie erst einmal an Galileo G. weiter....Raimund Josef H. hat geschrieben:Galilei hat geschrieben: Das musikalische Potential ist in den Gemeinden also durchaus vorhanden, aber es wird nicht genutzt, da die liturgischen Normen in diesem Punkt einmal mehr völlig ignoriert werden, warum auch immer.
"Warum auch immer"!?
Das ist der springende Punkt, den es zu ergründen gilt!
Warum werden die liturgischen Normen völlig ignoriert????
Meine Mutmaßungen:
1. Viele Priester gefallen sich als Alleindarsteller und wollen ihre "Bühne" (=Altarraum) ungern mit anderen teilen. In Werktagsgottesdiensten übernimmt manch ein Priester nebenbei gerne noch die Ämter des Diakons, des Lektors, des Kantors, des Ministranten ... Den Organisten dulden sie wohl nur, weil er für die Gemeinde nicht sichtbar ist. (Andererseits halten sich manche Priester bei ihren eigentlichen Aufgaben wie Predigt, Kommunionausteilung etc. auch vornehm zurück und ziehen hierfür Laien heran. )
2. Die Seelsorger haben Angst, dass die Gemeinde um die tätige Teilnahme an der Liturgie gebracht wird (die in den einschlägigen Dokumenten ja durchaus angemahnt wird) und wollen deshalb den Gesang nicht durch den Chor der Gemeinde "wegnehmen". Selbst bei Wechselgesängen wird anscheinend die tätige Teilnahme als zu gering empfunden. Hier gilt das Wort: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Die Kirchenmusik ist Teil der Liturgie! Eine Unterscheidung von Liturgie auf der einen und Kirchenmusik auf der anderen Seite ist mithin unsinnig.taddeo hat geschrieben:Man kann es eigentlich nicht oft genug wiederholen:
Jede Liturgie hat die Kirchenmusik, die sie verdient. Und für das, was heute liturgisch als Regelfall geboten wird, ist die Kirchenmusik oft noch viel zu gut.
(Eine Ausnahme bilden ausgerechnet die Papstgottesdienste, die liturgisch ständig neue Höhen erklimmen, während die Kirchenmusik immer noch unterirdisch ist. Ich warte immer noch auf das Motu Proprio zur Reform der Sixtina "Exstinguendos crocitantes".)
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Das ist mir schon klar. Aber es sind doch - technisch gesehen - verschiedene Funktionsbereiche innerhalb des Gesamtkomplexes "Liturgie", allein deshalb, weil sie von unterschiedlichen Beteiligten ausgeführt werden. Doch vieles von dem, was heute in Gottesdiensten erklingt, verdient den Namen "Liturgie" genauso wenig wie das Herumalbern mancher Zelebranten.Galilei hat geschrieben:Die Kirchenmusik ist Teil der Liturgie! Eine Unterscheidung von Liturgie auf der einen und Kirchenmusik auf der anderen Seite ist mithin unsinnig.taddeo hat geschrieben:Man kann es eigentlich nicht oft genug wiederholen:
Jede Liturgie hat die Kirchenmusik, die sie verdient. Und für das, was heute liturgisch als Regelfall geboten wird, ist die Kirchenmusik oft noch viel zu gut.
(Eine Ausnahme bilden ausgerechnet die Papstgottesdienste, die liturgisch ständig neue Höhen erklimmen, während die Kirchenmusik immer noch unterirdisch ist. Ich warte immer noch auf das Motu Proprio zur Reform der Sixtina "Exstinguendos crocitantes".)
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Das ist sicher ein Schlüsselsatz. Aber liegen diese Defizite nur an mangelhafter "performance", oder nicht eher daran, daß die vorgegebene Musik minderwertig ist? Wann immer ich in einen Gottesdienst nach dem NO gerate, fällt mir auf, daß die Gemeinden die Melodien der Wechselgesänge immer noch nicht verinnerlicht haben. Aber das wundert mich überhaupt nicht, weil diese Melodien - zumindest soweit ich sie kenne - so blutleer und abstrakt (typisch 70er Jahre letztes Jahrhundet) sind, daß kein Mensch sie sich wirklich zu eigen machen mag.taddeo hat geschrieben:Doch vieles von dem, was heute in Gottesdiensten erklingt, verdient den Namen "Liturgie" genauso wenig wie das Herumalbern mancher Zelebranten.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Letzterem stimme ich zu, aber die Rede von den verschiedenen Funktionsbereichen ist mir nicht geheuer. Alle Teilnehmer des Gottesdienstes nehmen (zumindest theoretisch) auf ihre Weise an der Kirchenmusik teil. Der Zelebrant beispielsweise hat das Gloria und das Credo anzustimmen und singt ggf. das Hochgebet.taddeo hat geschrieben:Das ist mir schon klar. Aber es sind doch - technisch gesehen - verschiedene Funktionsbereiche innerhalb des Gesamtkomplexes "Liturgie", allein deshalb, weil sie von unterschiedlichen Beteiligten ausgeführt werden. Doch vieles von dem, was heute in Gottesdiensten erklingt, verdient den Namen "Liturgie" genauso wenig wie das Herumalbern mancher Zelebranten.Galilei hat geschrieben:Die Kirchenmusik ist Teil der Liturgie! Eine Unterscheidung von Liturgie auf der einen und Kirchenmusik auf der anderen Seite ist mithin unsinnig.taddeo hat geschrieben:Man kann es eigentlich nicht oft genug wiederholen:
Jede Liturgie hat die Kirchenmusik, die sie verdient. Und für das, was heute liturgisch als Regelfall geboten wird, ist die Kirchenmusik oft noch viel zu gut.
(Eine Ausnahme bilden ausgerechnet die Papstgottesdienste, die liturgisch ständig neue Höhen erklimmen, während die Kirchenmusik immer noch unterirdisch ist. Ich warte immer noch auf das Motu Proprio zur Reform der Sixtina "Exstinguendos crocitantes".)
Von guter Liturgie mit schlechter Kirchenmusik zu sprechen, klingt mir ein bisschen zu sehr danach, die Kirchenmusik als Zugabe abzuqualifizieren, statt sie als integrativen Bestandteil zu betrachten.
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Theoretisch hast Du schon recht. Alles, was in der Liturgie gesungen wird, ist im Grunde Kirchenmusik. Allerdings würde das voraussetzen, daß sich die Gesänge auch tatsächlich nach den Erfordernissen der Liturgie richten. Und da fängt das Schlamassel an: Ein guter Teil unserer heutigen "Kirchenmusik" ist in Wirklichkeit nur "Musik in der Kirche", kann aber wegen ihrer liturgischen und oft genug auch musikalischen Mangelhaftigkeit nicht mehr guten Gewissens als "integrativer Bestandteil der Liturgie" bzw. als Liturgie selbst qualifiziert werden. Sie ist dann tatsächlich nur noch ein Zugabe, und meistens eine schlechte. Und das betrifft beileibe nicht nur Phänomene wie NGL oder anderes modern(istisch)es Geplänkel, sondern auch etwa minderwertige lateinische Musik aus dem Umfeld der Cäcilianismus-Epigonen, von der es gerade auf dem flachen Land bei uns hier noch immer viel zu viel gibt.Galilei hat geschrieben:Letzterem stimme ich zu, aber die Rede von den verschiedenen Funktionsbereichen ist mir nicht geheuer. Alle Teilnehmer des Gottesdienstes nehmen (zumindest theoretisch) auf ihre Weise an der Kirchenmusik teil. Der Zelebrant beispielsweise hat das Gloria und das Credo anzustimmen und singt ggf. das Hochgebet.
Von guter Liturgie mit schlechter Kirchenmusik zu sprechen, klingt mir ein bisschen zu sehr danach, die Kirchenmusik als Zugabe abzuqualifizieren, statt sie als integrativen Bestandteil zu betrachten.
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Wie wahr, wie wahr. Schau Dir mal im Gotteslob des Bistums Münster die Nummern 800 bis 900 an, dann siehst Du, mit welcher "Kirchenmusik" ich aufgewachsen bin. In meiner Heimatpfarrei wird fast ausschließlich auf diesen aus NGL bestehenden Teil des Gesangbuchs zurückgegriffen. Ich habe dort niemals eine einzige lateinische Silbe gesungen.taddeo hat geschrieben:Theoretisch hast Du schon recht. Alles, was in der Liturgie gesungen wird, ist im Grunde Kirchenmusik. Allerdings würde das voraussetzen, daß sich die Gesänge auch tatsächlich nach den Erfordernissen der Liturgie richten. Und da fängt das Schlamassel an: Ein guter Teil unserer heutigen "Kirchenmusik" ist in Wirklichkeit nur "Musik in der Kirche", kann aber wegen ihrer liturgischen und oft genug auch musikalischen Mangelhaftigkeit nicht mehr guten Gewissens als "integrativer Bestandteil der Liturgie" bzw. als Liturgie selbst qualifiziert werden. Sie ist dann tatsächlich nur noch ein Zugabe, und meistens eine schlechte. Und das betrifft beileibe nicht nur Phänomene wie NGL oder anderes modern(istisch)es Geplänkel, sondern auch etwa minderwertige lateinische Musik aus dem Umfeld der Cäcilianismus-Epigonen, von der es gerade auf dem flachen Land bei uns hier noch immer viel zu viel gibt.
Dass unpassende Musik verwendet wird, scheint mir vor allem daran zu liegen, dass die Verantwortlichen kein rechtes Verständnis für die Funktion der einzelnen Gesänge innerhalb des Gottesdienstes haben. Die Messe mit ihrer sinndurchtränkten Dramaturgie wird so zu einer Gemeindeversammlung mit religiösen Liedern. Besonders lächerlich finde ich es, wenn anstelle des Credo ein x-beliebiges Lied gesungen wird, zu dem dann auch noch alle scheinheiligerweise aufstehen.
Von seiten der deutschsprachigen Bischofskonferenzen vermisse ich auch klare Vorgaben darüber, welche Lieder an den einzelnen Tagen für die einzelnen Teile des Propriums wirklich geeignet sind. Auch scheint es keinerlei Bemühungen zu geben, das Proprium in deutscher Sprache zu vertonen (wobei der Königsweg natürlich ohnehin die lateinische Fassung ist).
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
@Galilei
Wobei dieses Problem eher historisch ist und erst nach der Liturgiereform Bedeutung erlangte.
Aus den Stillen Messen im alten Ritus entwickelten sich teilweise die so genannten Bet-Singmessen, bei denen der Zelebrant die Messe wie bei der Stillen Messe las, das Volk jedoch mit dem Singen volkssprachlicher Gesänge beschäftigt war, die an die Ordinariumsteile angelehnt war, jedoch kürzer sein musste, da der Priester eben nicht auf das Volk warten konnte. Ergo sang das Volk irgendwelche Volkssprachlichen Gesänge die halbwegs zum Ordinariumsteil passten, während der Zelebrant das korrekte Ordinarium betete.
Nach der Liturgiereform wurden diese Gesänge weiterhin an entsprechenden Stellen gesungen, jedoch ist es nicht mehr Aufgabe des Zelebranten das Ordinarium in korrekter Weise am Altar parrallel dazu zu beten.
Ich kenne zwar den Anhang von Münster nicht, jedoch den von Paderborn, welche zahlreiche Meßreihen enthält, die meiner Meinung inhaltlich mehr Niveau haben als die des Stammteils.
Dennoch bin ich der Meinung, dass entweder der Zelebrant das korrekte Ordinarium zu beten hat, oder andernfalls die Gemeindegesänge den Ordinariumstexten entsprechen müssen. Das Problem hat sich das 2. Vaticanum jedoch selbst geschaffen...
Wobei dieses Problem eher historisch ist und erst nach der Liturgiereform Bedeutung erlangte.
Aus den Stillen Messen im alten Ritus entwickelten sich teilweise die so genannten Bet-Singmessen, bei denen der Zelebrant die Messe wie bei der Stillen Messe las, das Volk jedoch mit dem Singen volkssprachlicher Gesänge beschäftigt war, die an die Ordinariumsteile angelehnt war, jedoch kürzer sein musste, da der Priester eben nicht auf das Volk warten konnte. Ergo sang das Volk irgendwelche Volkssprachlichen Gesänge die halbwegs zum Ordinariumsteil passten, während der Zelebrant das korrekte Ordinarium betete.
Nach der Liturgiereform wurden diese Gesänge weiterhin an entsprechenden Stellen gesungen, jedoch ist es nicht mehr Aufgabe des Zelebranten das Ordinarium in korrekter Weise am Altar parrallel dazu zu beten.
Ich kenne zwar den Anhang von Münster nicht, jedoch den von Paderborn, welche zahlreiche Meßreihen enthält, die meiner Meinung inhaltlich mehr Niveau haben als die des Stammteils.
Dennoch bin ich der Meinung, dass entweder der Zelebrant das korrekte Ordinarium zu beten hat, oder andernfalls die Gemeindegesänge den Ordinariumstexten entsprechen müssen. Das Problem hat sich das 2. Vaticanum jedoch selbst geschaffen...
Zuletzt geändert von EcceLignum am Sonntag 10. Januar 2010, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Das Zitat wird zwar bisweilen Augustinus unterstellt - stammt aber nicht von im.Niels hat geschrieben:
Es sei an das bekannte Zitat des Hl. Augustinus erinnert:
»bis orat qui cantat« (doppelt betet, wer singt).
Zudem ist es hier verkürzt wiedergegeben und in der Verkürzung steckt der Zunder....
Es heißt nämlich: "bis orat qui bene cantat"
Wenn's nicht "bene" ist, ist es auch nicht doppelt, sondern maximal halb.
Das ganze führe notgedrungen zum Auseinanderfallen des liturgischen Vollzugs des Priesters und dem Beten und Singen der Gemeinde, zumal nur das liturgisch gültig war, was der Priester auf latein betete. So sang der Chor ein Gloria (wolmöglich sogar auf deutsch) aber gültig und relevant war nur der vom Priester leise gesprochene Text.EcceLignum hat geschrieben:Wobei dieses Problem eher historisch ist und erst nach der Liturgiereform Bedeutung erlangte.
Aus den Stillen Messen im alten Ritus entwickelten sich teilweise die so genannten Bet-Singmessen, bei denen der Zelebrant die Messe wie bei der Stillen Messe las, das Volk jedoch mit dem Singen volkssprachlicher Gesänge beschäftigt war, die an die Ordinariumsteile angelehnt war, jedoch kürzer sein musste, da der Priester eben nicht auf das Volk warten konnte. Ergo sang das Volk irgendwelche Volkssprachlichen Gesänge die halbwegs zum Ordinariumsteil passten, während der Zelebrant das korrekte Ordinarium betete.
Ich habe da eine Sache in den 90er Jahren - es war wohl 1996 - in Salzburg erlebt. Der Chor begann das Sanctus zu singen und währenddessen begann der Erzbischof mit den Konzelebranten leise das Hochgebet. Nachdem das (halbe) Sanctus verklungen war, folgte laut der Einsetzungsbericht. Danach setzte der Chor das Sanctus (ab Benedictus) fort.
Daß dies durchaus üblich war, sieht man schon daran, daß "Sanctus" und "Benedictus" in vielen vertonten Messen als zwei Stücke aufgeführt sind.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Geht es Dir jetzt um das Ordinarium oder um das Proprium?EcceLignum hat geschrieben:Dennoch bin ich der Meinung, dass entweder der Zelebrant das korrekte Ordinarium zu beten hat, oder andernfalls die Gemeindegesänge den Propriumstexten entsprechen müssen. Das Problem hat sich das 2. Vaticanum jedoch selbst geschaffen...
Die Ordinariumstexte sollten auf jeden Fall immer wörtlich verwendet werden. Beim Proprium halte ich etwas mehr Spielraum für sinnvoll, jedoch keine Beliebigkeit.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Sic!Galilei hat geschrieben:Die Ordinariumstexte sollten auf jeden Fall immer wörtlich verwendet werden. Beim Proprium halte ich etwas mehr Spielraum für sinnvoll, jedoch keine Beliebigkeit.
Volle Zustimmung - und auch noch einen herzlichen Willkommensgruß!
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
De facto bedeuten die Vorschläge ein komplettes Abschaffen aller Lieder des Gotteslobs.
Für die bleibt dann nämlich kein Platz in der Messe.
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Gruß Jürgen
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Es ging natürlich um die Ordinariumstexte...
Gesänge, die dem Proprium in irgendeiner Weise entsprechen existieren ja im wesentlichen kaum noch.
Und Falls sie existieren werden sie zu allen unmöglichen Gelegenheiten gesungen, nur dann nicht, wenn sie angebracht wären.
Ich denke hier zB an "Zu dir o Gott erheben wir". Dieses Lied entspricht dem Introitus eines Adventsonntags, wird jedoch hauptsächlich zu anderen gelegenheiten verwendet.
Gesänge, die dem Proprium in irgendeiner Weise entsprechen existieren ja im wesentlichen kaum noch.
Und Falls sie existieren werden sie zu allen unmöglichen Gelegenheiten gesungen, nur dann nicht, wenn sie angebracht wären.
Ich denke hier zB an "Zu dir o Gott erheben wir". Dieses Lied entspricht dem Introitus eines Adventsonntags, wird jedoch hauptsächlich zu anderen gelegenheiten verwendet.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Wenn man das Konzil beim Worte nimmt: ja. Allerdings gab es bereits vorher Sonderregelungen - so die Erlaubnis zum "Deutschen Hochamt" (1955) - und auch das Verbot solistischen Orgelspiels in der Fastenzeit ist ja durch die Bischofskonferenz unter durchaus plausiblen Hinweisen gelockert worden. In der Tat gibt es da wunderbare Literatur. Allerdings bemerkt man bei vielen Organisten das ganze Jahr über keinen Unterschied. Das kann man aber weder der Orgel, noch der Orgelliteratur anlasten. So ist es auch mit Kyriale und Gotteslob - beides ist nicht per se gut oder schlecht. Man muss damit umgehen können.Juergen hat geschrieben:De facto bedeuten die Vorschläge ein komplettes Abschaffen aller Lieder des Gotteslobs.
Für die bleibt dann nämlich kein Platz in der Messe.
Ich gestehe aber, dass es mir seit Jahren ein Dorn im Auge ist, dass keine singbaren deutschen Ordinarien mehr komponiert werden. Die Erstellung des neuen Gotteslobes wäre die Gelegenheit gewesen. Dass man sie verstreichen lies, ist nachgerade strafbar.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Mach Du das doch. Wozu haben wir Dich sonst Kirchenmusik lernen lassen?cantus planus hat geschrieben:Ich gestehe aber, dass es mir seit Jahren ein Dorn im Auge ist, dass keine singbaren deutschen Ordinarien mehr komponiert werden.
Gruß Jürgen
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Und wo sollte man es jetzt noch einreichen?
Es besteht ja gar kein Interesse, daran etwas zu ändern.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Das vermarktest Du im Eigenverlag über's Internet.
Alle Kirchenmusiker, die im Kreuzgang registriert sind, werden verpflichtet es zu kaufen und zu nutzen.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
...einschließlich der wenigen Pfarrer, die hier posten ist ein Zwang zur Anschaffung eines evtl Ordinariums alla cantus planus gar nicht nötig. Wir reißen es ihm förmlich aus der Hand!
Und wenn meine "Orgelquäler" nicht mit machen, dann singen wir eben "von Hand"!
Also nur Mut!
+L.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Da werde ich sehnlichst drauf, daß endlich mal jemand singbare Ordinarien für das Volk komponiert! Ein schönes singbares Gloria, Sanctus und Agnus Dei, daß dem Originaltext auch entspricht, und davon müsste es mindestens sieben verschiedene Melodien geben!cantus planus hat geschrieben:Wenn man das Konzil beim Worte nimmt: ja. Allerdings gab es bereits vorher Sonderregelungen - so die Erlaubnis zum "Deutschen Hochamt" (1955) - und auch das Verbot solistischen Orgelspiels in der Fastenzeit ist ja durch die Bischofskonferenz unter durchaus plausiblen Hinweisen gelockert worden. In der Tat gibt es da wunderbare Literatur. Allerdings bemerkt man bei vielen Organisten das ganze Jahr über keinen Unterschied. Das kann man aber weder der Orgel, noch der Orgelliteratur anlasten. So ist es auch mit Kyriale und Gotteslob - beides ist nicht per se gut oder schlecht. Man muss damit umgehen können.Juergen hat geschrieben:De facto bedeuten die Vorschläge ein komplettes Abschaffen aller Lieder des Gotteslobs.
Für die bleibt dann nämlich kein Platz in der Messe.
Ich gestehe aber, dass es mir seit Jahren ein Dorn im Auge ist, dass keine singbaren deutschen Ordinarien mehr komponiert werden. Die Erstellung des neuen Gotteslobes wäre die Gelegenheit gewesen. Dass man sie verstreichen lies, ist nachgerade strafbar.
Am meisten wird hierzulande in letzter Zeit beim Agnus Dei geschludert. Stattdessen gibts anscheinend nur noch Begleitlieder zum Friedensgruß. Andere Priester behaupten, daß Agnus Dei könne entfallen, denn er würde dann eh sagen "Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt ..."
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Also meiner Erfahrung nach kommen die Verwendeten Gesänge/Gebete zum Kyrie, Santus und Agnus dei den Ordinariumstexten noch am nächsten.
Beispiel GL:
Erste Reihe (462-473): nur Kyrie OK
Zweite Reihe (474-484): Kyrie (OK), Gloria (nicht OK), Credo (OK), Sanctus und Agnus dei (OK)
Dritte Reihe (485-494): Kyrie, Gloria und Credo (nicht OK), Sanctus und Agnus dei (OK)
Vierte Reihe und fünfte Reihe: Sanctus, Agnus Dei (OK)
Beispiel GL:
Erste Reihe (462-473): nur Kyrie OK
Zweite Reihe (474-484): Kyrie (OK), Gloria (nicht OK), Credo (OK), Sanctus und Agnus dei (OK)
Dritte Reihe (485-494): Kyrie, Gloria und Credo (nicht OK), Sanctus und Agnus dei (OK)
Vierte Reihe und fünfte Reihe: Sanctus, Agnus Dei (OK)
Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Vielleicht muß man mal gucken, wie das Agnus Dei entstanden ist und warum es gesungen wird. Bei Jungmann liest man: "Das Agnus Dei war also ein Brechungsgesang, ein confractorium, dazu bestimmt, die mit diesem Vorgang gegebene Pause nach dem Pax Domini auszufüllen."Raimund Josef H. hat geschrieben:Am meisten wird hierzulande in letzter Zeit beim Agnus Dei geschludert. Stattdessen gibts anscheinend nur noch Begleitlieder zum Friedensgruß. Andere Priester behaupten, daß Agnus Dei könne entfallen, denn er würde dann eh sagen "Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt ..."
Wenn dem so ist, und die Brechung heute und seit langem nur darin besteht, eine Hostie durchzubrechen, dann ist der Grund für den Gesang entfallen, da diese Pause nur wenige Sekunden dauert.
Wen wundert es da, daß mit der Zeit eine "Umdeutung" zum Gesang zu Friedensgruß daraus wird und in weiterer Entwicklung ein "Friedenslied", zumal auch schon in alten Meßkompositionen das "dona nobis pacem" so ausgedudelt wird, daß man mit den Füßen scharrt und sich fragt, wann der Komponist endlich ein Ende findet.
Gruß Jürgen
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Dann fände ich aber zumindest ein gesprochenes Agnus Dei immer noch tausendmal besser als gar keines. Während der Brotbrechung ist doch auch ein eigenes Gebet des Priesters vorgeschrieben, oder?
Zuletzt geändert von Raimund J. am Sonntag 10. Januar 2010, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Das Agnus Dei kann auch ein Glaubensbekenntnis sein. Das fiel mir in der Messe auf, die ich heute Morgen besuchte. Nachdem ich nach der Predigt fast soweit war, die Messe vorzeitig zu verlassen, hielt ich mühsam doch durch - und hörte zum Agnus Dei das Lied "Seht das Brot, das wir hier teilen, das ein jeder von uns nimmt..."
Brot. Als ob es nicht eben eine Wandlung gegeben hätte...
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Das Sprechen desselben kann man aber wohl nur als liturgische Schrumpfform bezeichnen. Dann wird aus dem ehemaligen Gesang ein rein rubrizistisch aufzusagender aber nichtssagender Text.Raimund Josef H. hat geschrieben:Dann fände ich aber zumindest ein gesprochenes Agnus Dei immer noch tausendmal besser als gar keines.
Wäre man konsequent gäbe es zwei Möglichkeiten
- Wegfall des Agnus Dei
- Dem Agnus Dei wieder seinen Sinn zurückgeben, indem eben wieder Brotsgestalt gebrochen wird und zwar soviel, daß es eine Zeit dauert
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
In der GRM 2002 steht dazu folgendes:
Der Priester bricht das Brot und gibt ein Stück der Hostie in den Kelch, zum Zeichen der Einheit von Leib und Blut des Herrn beim Werk des Heils, das heißt des lebendigen und verherrlichten Leibes Jesu Christi. Die Anrufung Lamm Gottes (Agnus Dei) wird üblicherweise von der Schola oder vom Kantor im Wechsel mit dem Volk gesungen oder zumindest mit lauter Stimme gesprochen. Die Anrufung begleitet die Brechung des Brotes. Deshalb kann man sie so oft wie nötig wiederholen, bis der Ritus beendet ist. Die letzte Anrufung schließt mit den Worten gib uns deinen Frieden (dona nobis pacem).
155. Der Priester nimmt sodann die Hostie, bricht sie über der Patene beziehungsweise der Hostienschale und gibt ein Teilchen in den Kelch, wobei er still spricht: Diese Verbindung von Leib und Blut (Haec commixtio). Währenddessen wird vom Chor und vom Volk das Agnus Dei gesungen oder gesprochen (vgl. Nr. 83).
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Re: Warum ist katholische Kirchenmusik dermaßen schlecht?
Also singt man einmal: "Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt. Gib uns deinen Frieden" -- Dann dürfte jeder Priester fertig sein.Raimund Josef H. hat geschrieben:In der GRM 2002 steht dazu folgendes:
Der Priester bricht das Brot und gibt ein Stück der Hostie in den Kelch, zum Zeichen der Einheit von Leib und Blut des Herrn beim Werk des Heils, das heißt des lebendigen und verherrlichten Leibes Jesu Christi. Die Anrufung Lamm Gottes (Agnus Dei) wird üblicherweise von der Schola oder vom Kantor im Wechsel mit dem Volk gesungen oder zumindest mit lauter Stimme gesprochen. Die Anrufung begleitet die Brechung des Brotes. Deshalb kann man sie so oft wie nötig wiederholen, bis der Ritus beendet ist. Die letzte Anrufung schließt mit den Worten gib uns deinen Frieden (dona nobis pacem).
Gruß Jürgen
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