Raimund Josef H. hat geschrieben:taddeo hat geschrieben:
Mit "nirgends" meinte ich allerdings einen Umkreis um meinen Wohnort, den man vernünftigerweise am Sonntag für einen Meßbesuch fahren könnte. Im Bistum Passau dürfte man da kaum fündig werden..
Also das glaube ich nicht. Bistum Passau, das ist niederbayerischstes Niederbayern, das sind doch die Leute per se konservativ. Und bei den zig Pfarrern u. Priester dort wird es wohl auch eine erkleckliche Anzahl geben, die den Gottesdienst streng gem. der Richtlinien des römischen Messbuchs zelebrieren. (Jetzt mal völlig abgesehen vom Thema a.o. Form). Ich kenne bspw. den Prälat Herzig aus Passau und die Art wie er Gottesdienste hält. Da gibts wirklich nichts dran auszusetzen.
Nun ja. Ich kenne natürlich nicht alle Pfarreien und Priester des Bistums, aber einen ziemlichen Umkreis schon. Und wortwörtlich genommen "streng gem. der Richtlinien des römischen Meßbuchs" habe ich eigentlich noch keinen einzigen Gottesdienst erlebt, seit ich im Bistum wohne (seit 1995). Jeder, aber auch wirklich jeder Priester hat irgendwann, irgendwo, irgendwie seine "persönliche Note" in Form von Umformulierungen, Zusätzen, Auslassungen hineingebracht. Das ist bei uns hier einfach der allgemeine Standard, mit begünstigt durch ein (nicht nur liturgisch) extrem laxes Regime der früheren Bischöfe Antonius Hofmann und Franz Xaver Eder, und kaum beeinträchtigt durch den jetzigen Oberhirten Wilhelm Schraml. Man muß schon froh sein, wenn man bei der Messe den Eindruck gewinnt, daß der Zelebrant mit dem Herzen bei der Sache ist und nicht (wie unser Pfarrer) in Gedanken schon wieder ganz wo anders. Aber die meisten Pfarrer, die ich kenne, sind auch noch sehr stolz auf ihre fortschrittliche Auffassung und reagieren äußerst gereizt, wenn man sie auf solche Themen anspricht.
Vielleicht bin ich auch etwas empfindlich, aber ich durfte anderswo schon oft genug erleben, daß es auch anders ginge als in meiner Umgebung.