Ich denke dabei an eine Persönlichkeit à la Döllinger mit einer echt kirchlichen Gesinnung, ferab von einer schismatischen Grundeinstellung.ad-fontes hat geschrieben:Das Ganze kann nur mit hochkompetentem Personal eine Zukunft haben.ottaviani hat geschrieben:Ich bin mal echt gespannt wie sich das ganze entwickelt
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Re: Alt-Katholiken
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Alt-Katholiken
Der Geist des Textes lässt aber (für mich) deutlich werden, dass man insgesamt die "Familie" als problematisches Vorbild sieht.Fiacrius hat geschrieben:@Heinrich: das mit der Relativierung von Ehe und Familie hast Du falsch verstanden. Man bezieht sich hier auf das Bild von der Gemeinde, die so persönlich ist, dass man das Klima als "familiär" bezeichnen könne.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?
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Re: Alt-Katholiken
Nein, das steht da gar nicht. Es geht darum, daß man bestimmte Bilder und Metaphern vorsichtig verwenden sollte, wenn sie in der Lebenswirklichkeit der Gemeinde keine Rolle oder nur eine untergeordnete Rolle spielen.Heinrich II hat geschrieben:Der Geist des Textes lässt aber (für mich) deutlich werden, dass man insgesamt die "Familie" als problematisches Vorbild sieht.Fiacrius hat geschrieben:@Heinrich: das mit der Relativierung von Ehe und Familie hast Du falsch verstanden. Man bezieht sich hier auf das Bild von der Gemeinde, die so persönlich ist, dass man das Klima als "familiär" bezeichnen könne.
Du solltest vielleicht den Text nicht nur durch die Brille Deiner eigenen Betroffenheit lesen...
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Re: Alt-Katholiken
Stephen Dedalus hat geschrieben:Es geht darum, daß man bestimmte Bilder und Metaphern vorsichtig verwenden sollte, wenn sie in der Lebenswirklichkeit der Gemeinde keine Rolle oder nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Gibt es denn dann überhaupt (noch) Bilder, die in der Lebenswirklichkeit der Gemeinde allgemein eine Rolle spielen? Hast du einen Vorschlag, durch welche "aktuellen" Bilder man beispielsweise die Bilder "Familie", "Vater", "Mutter" usw. ersetzen kann, sodass durch sie wieder die "Lebenswirklichkeit der Gemeinde" getroffen wird?
Und war es nicht schon zu allen Zeiten so, dass beispielsweise Kinder ohne Eltern aufwuchsen -- z.B. weil diese zu früh gestorben waren oder weil sie absolut nicht in der Lage waren, sich um ihre Kinder zu kümmern (alte Erzählungen sind voll davon), von Kriegen usw. ganz zu schweigen --, und trotzdem war das Bild von der Familie ein allgemeingültiges Bild, das jeder verstand? Die teilweise alttestamentlichen Bilder vom "Vater", "Familie" usw. stammen doch genau aus der Zeit, in der auch das Gebot galt, sich "der Witwen und Waisen", also derer mit der kaputten oder fehlenden Familie, zu erbarmen. Ein Leben mit beschädigter Familie ist also überhaupt nix Neues.
(Und nur ganz nebenbei: Bilder spielen nicht nur in der Theologie eine Rolle, sondern auch im Unterbewussten und im Märchen. Die dort hundertfach verwendeten Bilder von der "bösen Stiefmutter" zum Beispiel versteht heute noch jedes fünfjährige Kind auf Anhieb, auch wenn das Konstrukt heute offiziell "Patchworkfamilie" heißt.)
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Re: Alt-Katholiken
Sicher gibt es gewisse Archetypen unter den Bildern. Vater und Mutter gehören dazu, auch andere Begriffe. Die kann man gar nicht ersetzen, wenngleich man sich auch immer bewußt sein sollte, wie und wann man sie einsetzt.
Auch ist richtig, dass Familie immer sowohl die wichtigste und engste soziale Gemeinschaft war, die ein Mensch um sich hatte - auch der wichtigste soziale und finanzielle Rückhalt, wenn Probleme auftraten. So war es beim Tod eines oder beider Elternteile selbstverständlich, dass die nächsten Verwandten die Fürsorge übernahmen usw.
Heute erleben wir hingegen zunehmend, dass die verwandtschaftlichen Beziehungen sich lockern, während Menschen ihr selbstgewähltes soziales Netzwerk als weitaus wichtiger einstufen als ihre leibliche Familie. Viele Menschen würden sich auch im Ernstfall eher an ihre Freunde wenden als an Familienangehörige. Für viele Menschen gibt es heute reale Gemeinschaften von gegenseitiger Verantwortung, des Vertrauens und der Liebe, die nicht 'Familie' sind (d.h. im übertragenen Sinne sind sie natürlich genau das, aber nicht im herkömmlichen biologischen Sinne, wo Familie ja immer Verwandtschaftsbeziehungen voraussetzt).
Statt auf das Bild der 'Familie' zurückzugreifen, wenn man bestimmte Formen von Gemeinschaft beschreiben will, können also in bestimmten Kontexten durchaus andere Begriffe passender sein.
Das fängt ja schon beim Begriff 'Familiengottesdienst' an, bei dem ich mich immer frage, ob da dann nur Familien eingeladen sind...
Auch ist richtig, dass Familie immer sowohl die wichtigste und engste soziale Gemeinschaft war, die ein Mensch um sich hatte - auch der wichtigste soziale und finanzielle Rückhalt, wenn Probleme auftraten. So war es beim Tod eines oder beider Elternteile selbstverständlich, dass die nächsten Verwandten die Fürsorge übernahmen usw.
Heute erleben wir hingegen zunehmend, dass die verwandtschaftlichen Beziehungen sich lockern, während Menschen ihr selbstgewähltes soziales Netzwerk als weitaus wichtiger einstufen als ihre leibliche Familie. Viele Menschen würden sich auch im Ernstfall eher an ihre Freunde wenden als an Familienangehörige. Für viele Menschen gibt es heute reale Gemeinschaften von gegenseitiger Verantwortung, des Vertrauens und der Liebe, die nicht 'Familie' sind (d.h. im übertragenen Sinne sind sie natürlich genau das, aber nicht im herkömmlichen biologischen Sinne, wo Familie ja immer Verwandtschaftsbeziehungen voraussetzt).
Statt auf das Bild der 'Familie' zurückzugreifen, wenn man bestimmte Formen von Gemeinschaft beschreiben will, können also in bestimmten Kontexten durchaus andere Begriffe passender sein.
Das fängt ja schon beim Begriff 'Familiengottesdienst' an, bei dem ich mich immer frage, ob da dann nur Familien eingeladen sind...
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Re: Alt-Katholiken
Kannst Du da zum besseren Verständnis mal ein oder zwei Beispiele nennen?Stephen Dedalus hat geschrieben:Für viele Menschen gibt es heute reale Gemeinschaften von gegenseitiger Verantwortung, des Vertrauens und der Liebe, die nicht 'Familie' sind (d.h. im übertragenen Sinne sind sie natürlich genau das, aber nicht im herkömmlichen biologischen Sinne, wo Familie ja immer Verwandtschaftsbeziehungen voraussetzt).
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Re: Alt-Katholiken
Du bestätigst mit diesem Text genau meine obige Beobachtung, dass man meint in der heutigen Zeit den Menschen Ehe und Familie nicht mehr als Ziel und Vorbild präsentieren zu dürfen.Stephen Dedalus hat geschrieben: Heute erleben wir hingegen zunehmend, dass die verwandtschaftlichen Beziehungen sich lockern, während Menschen ihr selbstgewähltes soziales Netzwerk als weitaus wichtiger einstufen als ihre leibliche Familie. Viele Menschen würden sich auch im Ernstfall eher an ihre Freunde wenden als an Familienangehörige. Für viele Menschen gibt es heute reale Gemeinschaften von gegenseitiger Verantwortung, des Vertrauens und der Liebe, die nicht 'Familie' sind (d.h. im übertragenen Sinne sind sie natürlich genau das, aber nicht im herkömmlichen biologischen Sinne, wo Familie ja immer Verwandtschaftsbeziehungen voraussetzt)
Der nächste Schritt dieser völligen Anpassung an die Welt, um nur niemanden sein Fehlverhalten aufzuzeigen ist dann:
Sicher Christus war für viele Menschen früher ein Wegweiser, an dem sie ihr Leben ausrichteten.
Heute erleben wir hingegen, dass viele Menschen mit Gott nichts mehr anfangen können. Die Bezeichnung Gottesdienst ist daher höchst problematisch, besser ist es von Dienst für alle Menschen zu sprechen. Auch sollten wir uns vor allzu frommen Gesten wie z.B. Gebeten hüten. Atheisten fühlen sich sonst oft ausgeschlossen.
Ebenso kann man es dem modernen Menschen nicht zumuten so etwas brutales wie Jesu Blut anzubieten. Besser ist es statt des Mahls eine Lichtwrkette gegen Diskriminierung zu veranstalten.
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Re: Alt-Katholiken
Naja, ich denke zum Beispiel an Menschen, die alleinstehend sind und deren Familienangehörige weit weg in anderen Städten leben. Diese Menschen haben über ihre Gemeinde oder andere soziale Kontakte ein Netzwerk von Freunden und Menschen, die sich umeinander kümmern, gemeinsam Unternehmungen organisieren und sich sonst unterstützen und füreinander da sind. Mitunter hört man jetzt ja sogar von Senioren-WGs etc.TomS hat geschrieben:Kannst Du da zum besseren Verständnis mal ein oder zwei Beispiele nennen?Stephen Dedalus hat geschrieben:Für viele Menschen gibt es heute reale Gemeinschaften von gegenseitiger Verantwortung, des Vertrauens und der Liebe, die nicht 'Familie' sind (d.h. im übertragenen Sinne sind sie natürlich genau das, aber nicht im herkömmlichen biologischen Sinne, wo Familie ja immer Verwandtschaftsbeziehungen voraussetzt).
Ähnliche verbindliche Gemeinschaften entstehen in Gemeinden zuweilen in Hauskreisen.
Da entsteht sozusagen so etwas wie 'Familie' als Ersatz für die nicht (mehr, oder noch nicht) vorhandene biologische Familie.
Solche Gemeinschaften praktisch gelebter 'Liebe' sind gut, wertvoll und unterstützenswert.
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Re: Alt-Katholiken
Du bist auf einem völlig anderen Dampfer und hast offenbar nicht verstanden, was ich sagen will. Ich rede nicht von 'Vorbildern' und auch nciht von 'Fehlverhalten'. Es geht darum, dass wir in der liturgischen Sprache (i.e. im Gottesdienst) Bilder und Motive verwenden, die mit der Lebenswirklichkeit der Menschen etwas zu tun haben, und ihnen so ermöglichen, die Botschaft des Evangeliums zu verstehen.Heinrich II hat geschrieben:Du bestätigst mit diesem Text genau meine obige Beobachtung, dass man meint in der heutigen Zeit den Menschen Ehe und Familie nicht mehr als Ziel und Vorbild präsentieren zu dürfen.Stephen Dedalus hat geschrieben: Heute erleben wir hingegen zunehmend, dass die verwandtschaftlichen Beziehungen sich lockern, während Menschen ihr selbstgewähltes soziales Netzwerk als weitaus wichtiger einstufen als ihre leibliche Familie. Viele Menschen würden sich auch im Ernstfall eher an ihre Freunde wenden als an Familienangehörige. Für viele Menschen gibt es heute reale Gemeinschaften von gegenseitiger Verantwortung, des Vertrauens und der Liebe, die nicht 'Familie' sind (d.h. im übertragenen Sinne sind sie natürlich genau das, aber nicht im herkömmlichen biologischen Sinne, wo Familie ja immer Verwandtschaftsbeziehungen voraussetzt)
Der nächste Schritt dieser völligen Anpassung an die Welt, um nur niemanden sein Fehlverhalten aufzuzeigen ist dann:
Sicher Christus war für viele Menschen früher ein Wegweiser, an dem sie ihr Leben ausrichteten.
Heute erleben wir hingegen, dass viele Menschen mit Gott nichts mehr anfangen können. Die Bezeichnung Gottesdienst ist daher höchst problematisch, besser ist es von Dienst für alle Menschen zu sprechen. Auch sollten wir uns vor allzu frommen Gesten wie z.B. Gebeten hüten. Atheisten fühlen sich sonst oft ausgeschlossen.
Ebenso kann man es dem modernen Menschen nicht zumuten so etwas brutales wie Jesu Blut anzubieten. Besser ist es statt des Mahls eine Lichtwrkette gegen Diskriminierung zu veranstalten.
Ich habe das doch oben schon dargestellt. Wer von Christus immer nur als 'König' spricht, muß damit rechnen, dass die meisten Menschen ihn in die Ecke einer Märchenfigur oder einer Celbrity rücken - obwohl der Königstitel Christi ursprünglich seine Würde, Autorität und Souveränität ausdrücken sollte. D. h. der Inhalt, den der alte Titel transportieren sollte, steht heute in Gefahr, durch den Begriff eher verdunkelt zu werden. Bei Menschen, die in den alten Formen leben und darin aufgewachsen sind, wird das freilich weniger der Fall sein, aber wir haben es in der Arbeit der Gemeinden ja nicht ausschließlich mit Insidern und kirchlich sozialisierten Menschen zu tun.
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Re: Alt-Katholiken
Weil Du schon von Archetypen redest: Wirkliche Profis, was Archetypen und Bilder angeht -- nein, die sitzen keineswegs in kirchlichen Sprachfindungskreisen -- verwenden archaische Urbilder "beruflich" mit vollster Absicht und mit großem Erfolg beispielsweise in SF-Fernsehserien, also genau dort, wo die Lebenswirklichkeit der Zuschauer wirklich eine völlig andere ist.Stephen Dedalus hat geschrieben:Sicher gibt es gewisse Archetypen unter den Bildern. Vater und Mutter gehören dazu, auch andere Begriffe. Die kann man gar nicht ersetzen, wenngleich man sich auch immer bewußt sein sollte, wie und wann man sie einsetzt.
...
So gibt es z.B. mehrere überaus erfolgreiche Science-Fiction-Serien aus verschiedenen Jahrzehnten, in denen man die vier Jungschen Archetypen in Reinform findet. (Ja, das war zweifellos volle Absicht der Macher und garantiert geradezu den Erfolg der Serie, weil sich fast jeder irgendwo wiederfindet, obwohl die Archetypen scheinbar mit der Lebenswirklichkeit der Zuschauer absolut nichts zu tun haben.)
Ein paar "völlig untheologische", aber dafür wirklich professionelle Beispiele, in denen archaische Urbilder (in diesem Fall: nach Jung) verwendet wurden und werden:
1. Raumschiff Enterprise
"Der König": Captain Kirk
"Der Liebende": Dr. MacCoy (Pille)
"Der Magier": Spock (der Vulkanier mit der unschlagbaren Logik und den spitzen Ohren)
"Der Krieger": Scotty (der Meister über Maschinenraum und Protonentorpedos)
2. Stargate (Das SG1-Team)
"Der König": Jack O'Neill
"Der Liebende": Dr. Daniel Jackson
"Der Magier": Major Dr. Samantha Carter
"Der Krieger": Teal'c
Was ich damit sagen will: Bilder und Archetypen funktionieren auch dann hervorragend und verfehlen ihren Sinn, ihre Aussagekraft und ihr Potential zur Identitätsgebung auch dann nicht, wenn sie mit unserer Lebenswirklichkeit scheinbar wenig bis gar nichts zu tun haben, selbst dann, wenn wir uns ihrer nicht einmal bewusst sind oder wenn wir sie offiziell ablehnen.
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Re: Alt-Katholiken
Ja, klar!Tritonus hat geschrieben: So gibt es z.B. mehrere überaus erfolgreiche Science-Fiction-Serien aus verschiedenen Jahrzehnten, in denen man die vier Jungschen Archetypen in Reinform findet. (Ja, das war zweifellos volle Absicht der Macher und garantiert geradezu den Erfolg der Serie, weil sich fast jeder irgendwo wiederfindet, obwohl die Archetypen scheinbar mit der Lebenswirklichkeit der Zuschauer absolut nichts zu tun haben.)
Ein paar "völlig untheologische", aber dafür wirklich professionelle Beispiele, in denen archaische Urbilder (in diesem Fall: nach Jung) verwendet wurden und werden:
1. Raumschiff Enterprise
"Der König": Captain Kirk
"Der Liebende": Dr. MacCoy (Pille)
"Der Magier": Spock (der Vulkanier mit der unschlagbaren Logik und den spitzen Ohren)
"Der Krieger": Scotty (der Meister über Maschinenraum und Protonentorpedos)
2. Stargate (Das SG1-Team)
"Der König": Jack O'Neill
"Der Liebende": Dr. Daniel Jackson
"Der Magier": Major Dr. Samantha Carter
"Der Krieger": Teal'c
Was ich damit sagen will: Bilder und Archetypen funktionieren auch dann hervorragend und verfehlen ihren Sinn, ihre Aussagekraft und ihr Potential zur Identitätsgebung auch dann nicht, wenn sie mit unserer Lebenswirklichkeit scheinbar wenig bis gar nichts zu tun haben, selbst dann, wenn wir uns ihrer nicht einmal bewusst sind oder wenn wir sie offiziell ablehnen.
Natürlich gibt es bestimmte Grundmuster, die wiederkehren. Und die gibt es natürlich auch heute. Aber sie kommen in anderer Begrifflichkeit daher, der Archetypus verändert sich sozusagen an der Oberfläche. Der König ist bei Raumschiff Enterprise eben nicht mehr der 'König', sondern der Captain!
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Re: Alt-Katholiken
Ist auch so ein Wort..Stephen Dedalus hat geschrieben:in der Arbeit der Gemeinden.
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Re: Alt-Katholiken
Nein, fünf.ad-fontes hat geschrieben:Ist auch so ein Wort..Stephen Dedalus hat geschrieben:in der Arbeit der Gemeinden.
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Re: Alt-Katholiken
Florianklaus hat geschrieben:Hier ein Link: http://www.christ-katholisch.de/Petur hat geschrieben:Im April dieses Jahres wird die Christ-Kath. Kirche in Deutschland begründet werden, die deutsche Vertretung der UvS. Ich weiß nicht, wie stark sie werden wird.ottaviani hat geschrieben:aber ist das nicht eine sehr lokale Angelegenheit
Dieser Beitrag muss mich doch - nach langer Zeit - dazu bewegen, einen Kommentar zu hinterlassen. Es schmerzt mich in der Seele, dass meine angestammte Konfession nun selbst im deutschsprachigen Raum in dieser Weise herabgewürdigt wird.
Mit grossem Entsetzen habe ich die - meiner Meinung nach vagantischen - Verwicklungen der PNCC beobachtet. Dass man sich von vagantischer Seite nun sogar erdreistet, den Namen der Christkatholischen Kirche zu entehren, erbost mich über alle Massen.
Die PNCC stürzt sich selbst in Schande, sollte sie des Vagantismus' willfahrig geworden sein.
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Re: Alt-Katholiken
ad-fontes hat geschrieben:Ich meinte damit: im zahlenmäßigen langsamen, aber stetigen Niedergang. Daran werden auch kurzfristig weitere Beitritte nichts ändern.Fiacrius hat geschrieben:Ad-Fontes, ich denke die AKK liegt keineswegs im "Siechtum", im Gegenteil. Nur eben ohne langfristige Perspektive, ohne Vision (und mMn auch ohne wirkliches Konzept).
Die einzigen, die dieses Problem frühzeitig erkannt haben, waren die Christkatholiken.
Es gibt keine deutschen Christkatholiken. Die Christkatholiken entstanden aus dem Kampf gegen die Dogmen des ersten Vatikanums in der Schweiz. Infolge des Kulturkampfs und der Aufspaltung der Katholiken wurden die Christkatholiken und die Römisch-Katholiken in der Schweiz öffentlich-rechtlich anerkannt.Fiacrius hat geschrieben:Welche? Die Schweizer oder die Deutschen?
Die deutsche Entsprechung der Christkatholiken ist Alt-Katholiken, die österreichische Altkatholiken und die europäische dito Altkatholiken.
Niemals, zu keiner Zeit und unter keinen Umständen, werde ich es dulden, dass Vaganten sich erdreisten, den Namen der Christkatholiken für sich zu beanspruchen. Immerhin bin ich christkatholischer Abstammung, egal welcher Konfession ich nun angehöre.
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Re: Alt-Katholiken
Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen, Christ86!
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Re: Alt-Katholiken
das wird die Herrschaften sicher nicht interessierenChrist86 hat geschrieben:ad-fontes hat geschrieben:Ich meinte damit: im zahlenmäßigen langsamen, aber stetigen Niedergang. Daran werden auch kurzfristig weitere Beitritte nichts ändern.Fiacrius hat geschrieben:Ad-Fontes, ich denke die AKK liegt keineswegs im "Siechtum", im Gegenteil. Nur eben ohne langfristige Perspektive, ohne Vision (und mMn auch ohne wirkliches Konzept).
Die einzigen, die dieses Problem frühzeitig erkannt haben, waren die Christkatholiken.Es gibt keine deutschen Christkatholiken. Die Christkatholiken entstanden aus dem Kampf gegen die Dogmen des ersten Vatikanums in der Schweiz. Infolge des Kulturkampfs und der Aufspaltung der Katholiken wurden die Christkatholiken und die Römisch-Katholiken in der Schweiz öffentlich-rechtlich anerkannt.Fiacrius hat geschrieben:Welche? Die Schweizer oder die Deutschen?
Die deutsche Entsprechung der Christkatholiken ist Alt-Katholiken, die österreichische Altkatholiken und die europäische dito Altkatholiken.
Niemals, zu keiner Zeit und unter keinen Umständen, werde ich es dulden, dass Vaganten sich erdreisten, den Namen der Christkatholiken für sich zu beanspruchen. Immerhin bin ich christkatholischer Abstammung, egal welcher Konfession ich nun angehöre.
Re: Alt-Katholiken
Ebenso!Stephen Dedalus hat geschrieben:Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen, Christ86!
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
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Re: Alt-Katholiken
Welcher Hoheitstitel wäre für den Herrn in der Gegenwart angemessen, nach eurer Diktion 'zeitgemäß'?Stephen Dedalus hat geschrieben: Du bist auf einem völlig anderen Dampfer und hast offenbar nicht verstanden, was ich sagen will. Ich rede nicht von 'Vorbildern' und auch nciht von 'Fehlverhalten'. Es geht darum, dass wir in der liturgischen Sprache (i.e. im Gottesdienst) Bilder und Motive verwenden, die mit der Lebenswirklichkeit der Menschen etwas zu tun haben, und ihnen so ermöglichen, die Botschaft des Evangeliums zu verstehen.
Ich habe das doch oben schon dargestellt. Wer von Christus immer nur als 'König' spricht, muß damit rechnen, dass die meisten Menschen ihn in die Ecke einer Märchenfigur oder einer Celbrity rücken - obwohl der Königstitel Christi ursprünglich seine Würde, Autorität und Souveränität ausdrücken sollte. D. h. der Inhalt, den der alte Titel transportieren sollte, steht heute in Gefahr, durch den Begriff eher verdunkelt zu werden. Bei Menschen, die in den alten Formen leben und darin aufgewachsen sind, wird das freilich weniger der Fall sein, aber wir haben es in der Arbeit der Gemeinden ja nicht ausschließlich mit Insidern und kirchlich sozialisierten Menschen zu tun.
Etwa "Präsident"? Daß dies bisher niemand ernsthaft erwogen hat, obwohl "Präsident" das naheliegenste wäre (neben "Diktator", "Großer Vorsitzender" etc.) liegt offen zutage. Warum ist dem wohl so?
Weil das Reich, über das Christus herrscht und welches wir im Symbolon der Väter von Nizäa und Konstantinopel bekennen, eben keine Demokratie ist. Βασιλεία und βασιλεύς, regnum und rex hängen nunmal auf das Engste zusammen. Die Leugnung oder (Quasi-)Abschaffung des Königstitels Christi ist häresiebegünstigend bzw- verdächtig. Zudem grenzt die Ablehnung dieses Hoheitstitels Christi nach meinem Dafürhalten ebenso an eine Verhöhnung der katholischen und evangelischen Opfer des Nationalsozialismus ("Es lebe Christus, der König!" katholischerseits; siehe Barmer Erklärung andererseits).
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Alt-Katholiken
Auf der einen Seite ist es erfreulich, dass Du wieder hier bist.Christ86 hat geschrieben:Florianklaus hat geschrieben:Hier ein Link: http://www.christ-katholisch.de/Petur hat geschrieben:Im April dieses Jahres wird die Christ-Kath. Kirche in Deutschland begründet werden, die deutsche Vertretung der UvS. Ich weiß nicht, wie stark sie werden wird.ottaviani hat geschrieben:aber ist das nicht eine sehr lokale Angelegenheit
Dieser Beitrag muss mich doch - nach langer Zeit - dazu bewegen, einen Kommentar zu hinterlassen. Es schmerzt mich in der Seele, dass meine angestammte Konfession nun selbst im deutschsprachigen Raum in dieser Weise herabgewürdigt wird.
Mit grossem Entsetzen habe ich die - meiner Meinung nach vagantischen - Verwicklungen der PNCC beobachtet. Dass man sich von vagantischer Seite nun sogar erdreistet, den Namen der Christkatholischen Kirche zu entehren, erbost mich über alle Massen.
Die PNCC stürzt sich selbst in Schande, sollte sie des Vagantismus' willfahrig geworden sein.
Auf der anderen Seite scheinst Du mir leider nicht richtig zu wissen, worum es im Fall der CKKD geht. Was Du schreibst, ist eine Missinterpretation. Ich weiß, dass Du den Port Royal Orden für sehr problematisch hältst, die CKKD wird aber keine "Privatkirche" des Ordens sein. Die CKKD wird als eine Administratur der Nordisch-Kath. Kirche (Union von Scranton) gegründet werden, der Administrator wird ein Säkularpriester sein, der mit dem Orden nicht zu tun hat. Die Abtei wird freilich zur CKKD gehören, die Kirche wird jedoch nicht von den Ordensleuten geleitet werden. Und die Kirche ist "christ-katholisch", nicht "christkatholisch".
Re: Alt-Katholiken
Man wüßte gerne die Gründe..Christ86 hat geschrieben:Florianklaus hat geschrieben:Hier ein Link: http://www.christ-katholisch.de/Petur hat geschrieben:Im April dieses Jahres wird die Christ-Kath. Kirche in Deutschland begründet werden, die deutsche Vertretung der UvS. Ich weiß nicht, wie stark sie werden wird.ottaviani hat geschrieben:aber ist das nicht eine sehr lokale Angelegenheit
Dieser Beitrag muss mich doch - nach langer Zeit - dazu bewegen, einen Kommentar zu hinterlassen. Es schmerzt mich in der Seele, dass meine angestammte Konfession nun selbst im deutschsprachigen Raum in dieser Weise herabgewürdigt wird.
Mit grossem Entsetzen habe ich die - meiner Meinung nach vagantischen - Verwicklungen der PNCC beobachtet. Dass man sich von vagantischer Seite nun sogar erdreistet, den Namen der Christkatholischen Kirche zu entehren, erbost mich über alle Massen.
Die PNCC stürzt sich selbst in Schande, sollte sie des Vagantismus' willfahrig geworden sein.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Alt-Katholiken
Lioba hat geschrieben:Ebenso!Stephen Dedalus hat geschrieben:Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen, Christ86!
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Re: Alt-Katholiken
Ich halte 'Herr' und 'Herrscher' für zeitgemäßer als 'König'. Aber ich kann da nur für mich sprechen. Auch ist es nicht unbedingt nötig, in liturgischer Sprache ausschließlich Titel zu verwenden.ad-fontes hat geschrieben: Welcher Hoheitstitel wäre für den Herrn in der Gegenwart angemessen, nach eurer Diktion 'zeitgemäß'?
Das liegt doch auf der Hand.Etwa "Präsident"? Daß dies bisher niemand ernsthaft erwogen hat, obwohl "Präsident" das naheliegenste wäre (neben "Diktator", "Großer Vorsitzender" etc.) liegt offen zutage. Warum ist dem wohl so?
Das ist auch alles Sprache der Tradition.Weil das Reich, über das Christus herrscht und welches wir im Symbolon der Väter von Nizäa und Konstantinopel bekennen, eben keine Demokratie ist. Βασιλεία und βασιλεύς, regnum und rex hängen nunmal auf das Engste zusammen.
Das gilt ja in Deinen Augen für alles, was nicht die Tradiiton einfach nur wiederholt.Die Leugnung oder (Quasi-)Abschaffung des Königstitels Christi ist häresiebegünstigend bzw- verdächtig.
Überhaupt: Wer redet hier von Leugnung oder Abschaffung?
Oh ja, schwing die Nazikeule. Hatten wir länger nicht!Zudem grenzt die Ablehnung dieses Hoheitstitels Christi nach meinem Dafürhalten ebenso an eine Verhöhnung der katholischen und evangelischen Opfer des Nationalsozialismus ("Es lebe Christus, der König!" katholischerseits; siehe Barmer Erklärung andererseits).
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Re: Alt-Katholiken
Du, Du, du sollst der Kaiser meiner Seele sein.
Du, du, du sollst den Purpur tragen ganz allein.
Du, du, du sollst das Zepter führen,
Nur du darfst darin regieren,
Du ziehst dort als Sieger ein.
Du, du, du sollst den Purpur tragen ganz allein.
Du, du, du sollst das Zepter führen,
Nur du darfst darin regieren,
Du ziehst dort als Sieger ein.
Re: Alt-Katholiken
taddeo hat geschrieben:Du, Du, du sollst der Kaiser meiner Seele sein.
Du, du, du sollst den Purpur tragen ganz allein.
Du, du, du sollst das Zepter führen,
Nur du darfst darin regieren,
Du ziehst dort als Sieger ein.
Re: Alt-Katholiken
ach die goldene Operetten Ära
Re: Alt-Katholiken
Der Disput, ob der Titel "König" für Christus angemessener sei als "Herr", hat auch was operettenhaftes, finde ich.ottaviani hat geschrieben:ach die goldene Operetten Ära
Re: Alt-Katholiken
"Führer (unserer Seelen)" ist auch ein legitimer Titel für den Herrn.taddeo hat geschrieben:Der Disput, ob der Titel "König" für Christus angemessener sei als "Herr", hat auch was operettenhaftes, finde ich.ottaviani hat geschrieben:ach die goldene Operetten Ära
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Re: Alt-Katholiken
Da springt mein Nazometer an.ad-fontes hat geschrieben:"Führer (unserer Seelen)" ist auch ein legitimer Titel für den Herrn.
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Re: Alt-Katholiken
Ausschließlich sicher nicht, aber Liturgie ist bzw. dient der Prädikation.Stephen Dedalus hat geschrieben:Auch ist es nicht unbedingt nötig, in liturgischer Sprache ausschließlich Titel zu verwenden.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Alt-Katholiken
Da springt bei mir Clemens Romanus an.HeGe hat geschrieben:Da springt mein Nazometer an.ad-fontes hat geschrieben:"Führer (unserer Seelen)" ist auch ein legitimer Titel für den Herrn.
Auch erinnere ich an Kardinal Innitzer: "Es gibt nur einen Führer: Jesus Christus!"
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