Exorzismus in den Landeskirchen
Exorzismus in den Landeskirchen
Wird in den Landeskirchen eigentlich noch der Taufexorzismus praktitiert?
Vgl. hierzu Luthers Taufbüchlein
Vgl. hierzu Luthers Taufbüchlein
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Den letzten Taufexorzismus in einer landeskirchlichen Kirchgemeinde habe ich Anfang der achtziger Jahre in meinem Heimatort (Berlin-Brandenburg, Kirchenkreis Pankow) erlebt. Er wurde während einer Vakanzvertretung durchgeführt von einem Pastor, der der Geistlichen Gemeindeerneuerung nahestand.
Er kennet seine Scharen / am Glauben, der nicht schaut / und doch dem Unsichtbaren, als säh er ihn, vertraut;
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Interessant. Ich habe solches oder ähnliches aber noch nie erlebt.
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Zwingli und Calvin lehnten m. W. ohnehin den Exorzismus ab. Daher wird er in reformierten Kirchen wohl auch nicht zur Anwendung kommen bzw. gekommen sein.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
- Sebastian
- Beiträge: 1537
- Registriert: Sonntag 20. August 2006, 11:23
- Wohnort: Frag den Igel
- Kontaktdaten:
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Wie hält es denn die SELK, Marcus?Marcus hat geschrieben:Wird in den Landeskirchen eigentlich noch der Taufexorzismus praktitiert?
Vgl. hierzu Luthers Taufbüchlein
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Hallo Sebastian,
in der SELK gibt es den Taufexorzismus heute noch. Der liturgische Ablauf eines Taufgottesdienstes wird von Pfr. Dr. Martens sehr anschaulich erklärt.
Pfr. Dr. Wenz ging auf das Thema übrigens in seiner Predigt zum 2. Advent 2006 ein.
Hier nachzulesen. (S. 3)
Gruß Marcus
in der SELK gibt es den Taufexorzismus heute noch. Der liturgische Ablauf eines Taufgottesdienstes wird von Pfr. Dr. Martens sehr anschaulich erklärt.
Pfr. Dr. Wenz ging auf das Thema übrigens in seiner Predigt zum 2. Advent 2006 ein.
Hier nachzulesen. (S. 3)
Gruß Marcus
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
...das ist zwar nicht ein Exorzismus, wie ihn Luther formulierte, aber auch Teil einer landeskirchlich verwendeten Liturgie mit exorzistischem Charakter.(...) Wehre allem Bösen, entreiße N.N. immer wieder den Mächten und Gewalten, die sie bedrängen werden, denn sie sagt dem Teufel und allen seinen Werken ab. (...)
In den Landeskirchen ist schließlich alles Mögliche (und Unmögliche) möglich, die aktuelle Agende erhebt schließlich auch nicht mehr den Anspruch, verbindlich für alle zu sein...
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Wie handhaben das eigentlich Hochkirchler? Praktizieren sie den Taufexorzismus?
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
- Sebastian
- Beiträge: 1537
- Registriert: Sonntag 20. August 2006, 11:23
- Wohnort: Frag den Igel
- Kontaktdaten:
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Vielen Dank für die Info.Marcus hat geschrieben:in der SELK gibt es den Taufexorzismus heute noch. Der liturgische Ablauf eines Taufgottesdienstes wird von Pfr. Dr. Martens sehr anschaulich erklärt.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Na ja, ein Exorzismus ist das eigentlich gar nicht, sondern eine Art Fürbitte, wie man sie auchtanatos hat geschrieben:...das ist zwar nicht ein Exorzismus, wie ihn Luther formulierte, aber auch Teil einer landeskirchlich verwendeten Liturgie mit exorzistischem Charakter.(...) Wehre allem Bösen, entreiße N.N. immer wieder den Mächten und Gewalten, die sie bedrängen werden, denn sie sagt dem Teufel und allen seinen Werken ab. (...)
im reformierten katholischen Taufritus unter Abschaffung der alten Exorzismen eingeführt hat.
Tja. Wenn man die Existenz des Teufels und seiner dämonischen Legion nicht mehr für wahr
hält, kann man die bösen Geister auch nicht mehr direkt anreden und ihnen befehlen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Wo hast Du das Zitat her?tanatos hat geschrieben:...das ist zwar nicht ein Exorzismus, wie ihn Luther formulierte, aber auch Teil einer landeskirchlich verwendeten Liturgie mit exorzistischem Charakter.(...) Wehre allem Bösen, entreiße N.N. immer wieder den Mächten und Gewalten, die sie bedrängen werden, denn sie sagt dem Teufel und allen seinen Werken ab. (...)
In den Landeskirchen ist schließlich alles Mögliche (und Unmögliche) möglich, die aktuelle Agende erhebt schließlich auch nicht mehr den Anspruch, verbindlich für alle zu sein...
Robert, bist Du mit dem Exorzismus einverstanden?Pfr. Dr. Martens hat geschrieben:...Die Taufe ist Stiftung und Befehl Christi und nicht Erfindung der gläubigen Gemeinde. An die Stiftungsworte schließen sich der Exorzismus und die Segnung des Täuflings mit dem Kreuzeszeichen an: „Fahre aus, du unreiner Geist, und gib Raum dem Heiligen Geist. Nimm hin das Zeichen des Heiligen Kreuzes, beides + an der Stirn + und an der Brust.“ Durch die Taufe wird der Täufling der Herrschaft des Teufels und aller bösen Mächte entrissen und unter die Herrschaft Christi gestellt. Dies wird durch den Exorzismus sehr eindrücklich erkennbar, der natürlich mit irgendwelchen Gruselfilmen nichts gemein hat. Wohl aber sollen wir wissen, dass sich jetzt in der Taufe ein lebensentscheidender Kampf vollzieht, in dem der Täufling dem Teufel „aus dem Hals gerissen“ wird, wie Martin Luther es im Großen Katechismus so drastisch formuliert...
P.S. Tanatos, ich hab´s gerade gemerkt. Du sprachst ja von der landeskirchlichen Liturgie.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Sie tun es. Jedenfalls habe ich es noch nicht anders erlebt ...Marcus hat geschrieben:Wie handhaben das eigentlich Hochkirchler? Praktizieren sie den Taufexorzismus?
Er kennet seine Scharen / am Glauben, der nicht schaut / und doch dem Unsichtbaren, als säh er ihn, vertraut;
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Das freut mich zu lesen.
Welche Liturgie verwendet Ihr dabei? Orientiert Ihr Euch an Luthers Taufbüchlein?
Welche Liturgie verwendet Ihr dabei? Orientiert Ihr Euch an Luthers Taufbüchlein?
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
ich denke, da habe ich mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt.Marcus hat geschrieben:Wo hast Du das Zitat her?tanatos hat geschrieben:...das ist zwar nicht ein Exorzismus, wie ihn Luther formulierte, aber auch Teil einer landeskirchlich verwendeten Liturgie mit exorzistischem Charakter.(...) Wehre allem Bösen, entreiße N.N. immer wieder den Mächten und Gewalten, die sie bedrängen werden, denn sie sagt dem Teufel und allen seinen Werken ab. (...)
In den Landeskirchen ist schließlich alles Mögliche (und Unmögliche) möglich, die aktuelle Agende erhebt schließlich auch nicht mehr den Anspruch, verbindlich für alle zu sein...
(...)
P.S. Tanatos, ich hab´s gerade gemerkt. Du sprachst ja von der landeskirchlichen Liturgie.
das zitat stammt zwar aus EINER in der landeskirche gebräuchlichen ordnung, nicht aber aus DER landeskirchlichen liturgie.
während das evangelische gottesdienstbuch mit seiner postmodernen beliebigkeit für jeden etwas zu bieten hat und auch bei gegensätzlichen liturgischen vorstellungen verwendung findet, gilt dies nicht für die taufe. bei der taufe findet das offizielle formular kaum verwendung (wie ich im predigerseminar feststellen mußte) und mancher meint, hier seiner für außenstehende nicht unbedingt begeisternden liturgischen kreativität frönen zu müssen.
bei taufen kann man also zählen: 5 pastoren = 6 liturgien. und die offizielle agende muß nicht unbedingt dabei sein.
(lex orendi, lex credendi in negative reinform: es verbindet nicht gemeinsame liturgie, also verbindet genaugenommen auch kein gemeinsamer glaube. aber das gehört eigentlich in einen anderen faden!).
das ist es möglich, einen exorzismus zu beten, während gleichzeitig in der nachbargemeinde überhaupt nichts von einem taufexorzismus bekannt ist, dafür aber auf den namen des vaters, des sohnes und der mutter (!) getauft wird, was offiziell auch kaum jemanden stört, sofern nicht wie im rheinland geschehen die römische kirche sich erstaunt fragend einmischt.
die genannte ordnung hat mir mal ein landeskirchlicher pastor gegeben, ich weiß nicht wo er sie her hat.
- SpaceRat
- Beiträge: 651
- Registriert: Samstag 19. Mai 2007, 14:35
- Wohnort: Kirchenkreis Aachen
- Kontaktdaten:
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Äh, Hallo?tanatos hat geschrieben:dafür aber auf den namen des vaters, des sohnes und der mutter (!) getauft wird
Ist bei dem entsprechenden Pfarrer (oder Pfarrerin) denn da oben noch jemand zuhause?
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Das ist der landeskirchliche Protestantismus! (im Gegensatz zum eigentlichen am Bekenntnis der Kirche orientierten Luthertum)SpaceRat hat geschrieben:Äh, Hallo?tanatos hat geschrieben:dafür aber auf den namen des vaters, des sohnes und der mutter (!) getauft wird
Ist bei dem entsprechenden Pfarrer (oder Pfarrerin) denn da oben noch jemand zuhause?
Erlaubt ist was gefällt, und dieser Feministin gefällt wohl die Vorstellung eine weiblichen Gottheit.
Theologisch verbrämt wird das Ganze dann durch die Feststellung, daß das Hebräische "ruach" eine feminine Form habe.
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Das ist praktiziertes Neuheidentum unter pseudo-christlichem Deckmantel! Aber jemanden auf dem Namen des Vaters, der Mutter des Sohne und der Tochter sowie der Hl. Geisteskraft zu taufen, gefällt sicherlich nicht nur der antichristlichen Gender-Mainstreaming-Lobby, sondern scheint für manche Damen und Herren in den Landeskirchen noch eher hinnehmbar zu sein als ein Pfarrer, der Gesetz und Evangelium auf der Kanzel unverfälscht und ungekürzt verkündigt, die Frauenordination ablehnt und praktizierende Homosexualität öffentlich als Sünde bezeichnet. Als Dienstvorgesetzter würde ich gegen PfarrerInnen, die nicht gemäß der biblischen Taufformel taufen, sofort ein förmliches Disziplinarverfahren mit dem Ziel Entfernung aus dem Kirchenbeamtenverhältnis in die Wege leiten. Ferner würde ich mich um ein Kirchenausschlussverfahren bemühen. Darüber hinaus würde ich niemanden ordinieren, an dem ich aufgrund seiner vertretenen Ansichten Zweifel haben muss, ob er das Predigtamt gemäß seinem zu leistendem Ordinationsgelübde auch ausüben wird. Darin mag zwar der Eine und Andere eine „moderne Inquisition“ sehen. Doch bin ich der Meinung, dass dieser Schritt unumgänglich sein wird, wenn man verhindern möchte, dass sich die Landeskirchen langfristig zu neuheidnischen Sekten entwickeln.
Kennst Du den Artikel feminism and pagaganism?
Kennst Du den Artikel feminism and pagaganism?
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
"Orientieren" trifft es in etwa.Marcus hat geschrieben:Das freut mich zu lesen.
Welche Liturgie verwendet Ihr dabei? Orientiert Ihr Euch an Luthers Taufbüchlein?
Hinzu kommt allerdings in der Regel die Verwendung von Katechumenenöl. Nach altem kirchlichen Brauch geschieht dies in exorzisierender Absicht. Bei der Weihe dieses Öles wird nämlich nach altem Ritus u. a. darum gebetet, daß Gott "denen, die zum Bad der seligen Wiedergeburt kommen werden, durch die Salbung mit diesem Öl die Reinigung der Seele und des Leibes schenken" möge, "damit, wenn ihnen irgendwelche Befleckungen durch widerstrebende Geister innewohnen, diese bei der Berührung mit dem heiligen Öl verschwinden mögen. Es bleibe kein Raum für bösartige Geister, keine Möglichkeit für abtrünnige Mächte, keine Erlaubnis zum Versteck für böse lauernde Wesen."
Unsere "aufgeklärte" Zeit hat freilich für solche Dinge kein Verständnis mehr - gewiß zur großen Freude und Befreidigung des Fürsten dieser Welt. ...
Er kennet seine Scharen / am Glauben, der nicht schaut / und doch dem Unsichtbaren, als säh er ihn, vertraut;
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Moin mein Lieber . Ob der Fürst dieser Welt damit so zufrieden ist weiß ich nicht. Immerhin ist die Ursache dafür, dass der Exorzismus nicht mehr explizit geübt wird weniger das mangelnde Vertrauen in seine Wirksamkeit sondern dass die Menschen die personale Existenz dieses Fürsten nicht mehr glauben. Was nicht automatisch bedeutet, dass sie nicht das Böse erkennen.Mellon hat geschrieben:Unsere "aufgeklärte" Zeit hat freilich für solche Dinge kein Verständnis mehr - gewiß zur großen Freude und Befreidigung des Fürsten dieser Welt. ...
Ich überbringe Grüße und Frohes Neues aus Deiner z.Zt. überaus zugigen Heimatkirche
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
Das mit der Zufriedenheit des Fürsten dieser Welt war in der Tat nur eine Vermutung meinerseits. In so engem Kontakt stehen wir beide nicht, als daß ich hier Gewißheit haben könnte.
Freilich habe ich aber genug von ihm gehört, daß ich es mir gut vorstellen könnte, es wäre so, wie von mir vermutet.
Ich glaube, es war Chesterton, der bedenkenswertes zur Entpersönlichung des Bösen schrieb. Müßte ich mir wieder mal vornehmen ...
Ob die Menschen das Böse wirklich immer erkennen? "Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte."
Man nehme nur Übertretungen gegen die Gebote der 1. Tafel:
"Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir." Verstöße dagegen gelten in der Regel nicht als "böse", sondern zum Beispiel als Ausdruck von Relionsfreiheit und des Rechtes, sich seinen Gott selbst wählen zu können . Als "böse" (weil fundamentalistisch) gilt eher ein Insistieren auf dieses Gebot.
"Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht." Verstöße dagegen gelten in der Regel nicht als "böse", sondern zum Beispiel als Ausdruck von Freiheit der Kunst oder des Rechtes auf Meinungsfreiheit. Als "böse" (weil fundamentalistisch) gilt eher ein Insistieren auf dieses Gebot.
"Du sollst den Feiertag heiligen." Verstöße dagegen gelten in der Regel nicht als "böse", sondern zum Beispiel als Ausdruck der individuellen Freiheit der Zeiteinteilung und des Rechtes auf Freizeit. Als "böse" (weil gesetzlich bzw. gar fundamentalistisch) gilt eher ein Insistieren auf dieses Gebot.
Ich könnte mühelos weiterquengeln anhand der anderen Gebote.
Ich würde bei meiner Heimatkirche nicht von "zugig" sprechen wollen. Das klingt irgendwie so ... na ja ... . Viel schöner und gewiß passender als von "Zug" in dieser Kirche zu sprechen wäre doch ein Reden über ein "Wehen" in ihr ...
Freilich habe ich aber genug von ihm gehört, daß ich es mir gut vorstellen könnte, es wäre so, wie von mir vermutet.
Ich glaube, es war Chesterton, der bedenkenswertes zur Entpersönlichung des Bösen schrieb. Müßte ich mir wieder mal vornehmen ...
Ob die Menschen das Böse wirklich immer erkennen? "Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte."
Man nehme nur Übertretungen gegen die Gebote der 1. Tafel:
"Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir." Verstöße dagegen gelten in der Regel nicht als "böse", sondern zum Beispiel als Ausdruck von Relionsfreiheit und des Rechtes, sich seinen Gott selbst wählen zu können . Als "böse" (weil fundamentalistisch) gilt eher ein Insistieren auf dieses Gebot.
"Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht." Verstöße dagegen gelten in der Regel nicht als "böse", sondern zum Beispiel als Ausdruck von Freiheit der Kunst oder des Rechtes auf Meinungsfreiheit. Als "böse" (weil fundamentalistisch) gilt eher ein Insistieren auf dieses Gebot.
"Du sollst den Feiertag heiligen." Verstöße dagegen gelten in der Regel nicht als "böse", sondern zum Beispiel als Ausdruck der individuellen Freiheit der Zeiteinteilung und des Rechtes auf Freizeit. Als "böse" (weil gesetzlich bzw. gar fundamentalistisch) gilt eher ein Insistieren auf dieses Gebot.
Ich könnte mühelos weiterquengeln anhand der anderen Gebote.
Ich würde bei meiner Heimatkirche nicht von "zugig" sprechen wollen. Das klingt irgendwie so ... na ja ... . Viel schöner und gewiß passender als von "Zug" in dieser Kirche zu sprechen wäre doch ein Reden über ein "Wehen" in ihr ...
Er kennet seine Scharen / am Glauben, der nicht schaut / und doch dem Unsichtbaren, als säh er ihn, vertraut;
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
Re: Exorzismus in den Landeskirchen
@ Mellon
Hab vielen Dank für die ausführlichen Informationen über Eure Taufexorzismus-Praktiken.
@ Allons
Man kann den Teufel als Person im Christentum wohl kaum wegdenken. Ohne ihn gäbe es letztlich nämlich gar kein Christentum. Die Leugnung des Teufels wirkt sich unmittelbar auf den Sündenfall, die Erbsündenlehre und somit letztlich auch auf das Sühneopfer Christi am Kreuz aus, so dass es auch nicht wundern braucht, wenn die Zahl der Menschen, einschließlich der der Theologen, welche keinen Zusammenhang mehr zwischen Sündenvergebung bzw. Erlösung von Sünde und dem Sühneopfer Christi am Kreuze erkennen können, stetig zunimmt. Das kann aber nur passieren, wenn man den Aussagegehalt der Bibel bzw. des göttlichen Wortes relativiert, kritisch hinterfragt oder ganz infragestellt. Wer die Existenz des Teufels, der Dämonen und der Hölle leugnet, ist zumindest auf „ bestem Wege“, sich seinen eigenen „Glauben“ zu kreieren. Inwieweit in diesem Fall noch von einem christlichen Glauben gesprochen werden kann, vermag ich nicht zu beurteilen; das hängt vor allem von den daraus resultierenden Konsequenzen auf zentrale christliche Glaubenslehren im Einzelfall ab.
Hab vielen Dank für die ausführlichen Informationen über Eure Taufexorzismus-Praktiken.
@ Allons
Man kann den Teufel als Person im Christentum wohl kaum wegdenken. Ohne ihn gäbe es letztlich nämlich gar kein Christentum. Die Leugnung des Teufels wirkt sich unmittelbar auf den Sündenfall, die Erbsündenlehre und somit letztlich auch auf das Sühneopfer Christi am Kreuz aus, so dass es auch nicht wundern braucht, wenn die Zahl der Menschen, einschließlich der der Theologen, welche keinen Zusammenhang mehr zwischen Sündenvergebung bzw. Erlösung von Sünde und dem Sühneopfer Christi am Kreuze erkennen können, stetig zunimmt. Das kann aber nur passieren, wenn man den Aussagegehalt der Bibel bzw. des göttlichen Wortes relativiert, kritisch hinterfragt oder ganz infragestellt. Wer die Existenz des Teufels, der Dämonen und der Hölle leugnet, ist zumindest auf „ bestem Wege“, sich seinen eigenen „Glauben“ zu kreieren. Inwieweit in diesem Fall noch von einem christlichen Glauben gesprochen werden kann, vermag ich nicht zu beurteilen; das hängt vor allem von den daraus resultierenden Konsequenzen auf zentrale christliche Glaubenslehren im Einzelfall ab.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)