asderrix hat geschrieben:Hallo Mellon,
Mellon hat geschrieben:asderrix hat geschrieben:Todsünden sind ein römische Erfindung!
"Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tod, soll er bitten, und er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tod sündigen.
Es gibt Sünde zum Tod; nicht im Hinblick auf sie sage ich, daß er bitten solle.
Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; und
es gibt Sünde, (die) nicht zum Tod (ist)."
(1 Joh 5,16-17)
Interessante Stelle, erklärst du mir mal wie du das Fürbitten verstehst, ich hab das noch nicht richtig verstanden, da ich davon ausgehe, das Sünden nur persönlich mit Gott in Ordnung gebracht werden können, egal ob mit Seelsorger(Priester, Pfarrer oder anderem Christ) oder ohne.
Siehst du hier eine stellvertretende Sühnung von Menschen?
Achso aber was hat das mit Todsünden zu tun?
Hier wird doch nur darauf hingewiesen, dass Sünden automatisch zum Tod führen, wenn sie nicht bekannt und durch das Blut Christi abgewaschen werden.
Da muß ein Irrtum vorliegen:
"
Hier" wird definitiv nicht „darauf hingewiesen, dass Sünden automatisch zum Tod führen, wenn sie nicht bekannt und durch das Blut Christi abgewaschen werden.“
Hier wird eigentlich nur gesagt, daß es „Sünde zum Tod“ gibt“ und Sünde, „die nicht zum Tod“ ist.
Dieses biblische Zitat kam eigentlich nur wegen der These, daß Todsünden eine römische Erfindung seien. Weiter ausbreiten wollte ich die Sache eigentlich nicht, da die Diskussion sich in diesem Thread mehr um die Frage der Taufe dreht.
Nun, sei’s drum:
Ich gehe gleichfalls davon aus, daß mit dem „bitten“ in Vers 16 Fürbitte gemeint ist. Daß es also darum geht, daß jemand, der „seinen Bruder sündigen sieht eine Sünde nicht zum Tod“ für ihn zu
Gott beten soll und nicht, daß er etwa diesen
Bruder „bitten“ soll, das Sündigen doch sein zu lassen und/oder sich selbst um Gottes Vergebung zu bemühen.
Mir fällt in Zusammenhang der Fürbitte und Vergebung spontan die Fürbitte Abrams für Sodom ein: Die Einwohner Sodoms „kümmerten“ sich zwar nicht "persönlich" darum, daß ihre Sünden „mit Gott in Ordnung gebracht wurden“, aber Gott war bereit, den Sodomitern einzig aufgrund der Fürbitte eines anderen, nämlich Abrahams „das Leben zu geben“.
Wer weiß, was geschehen wäre, wenn Abraham den HErrn nicht auf zehn, sondern auf
einen einzigen Gerechten heruntergehandelt hätte?
Den hätte der Herr ja in Sodom gefunden: 2 Petr 2,7.
An „eine stellvertretende Sühnung von Menschen“ denke ich hier bei Johannes erst einmal nicht. Meine Einschränkung („erst einmal“) wird Dich vermutlich ärgern, lieber asderrix.
Die Frag eist natürlich, was damit überhaupt gemeint ist. Das Wort Sühnung kommt in der Elberfelder Übersetzung der Bibel im NT nur zwei Mal vor. Aber es findet sich oft im AT, wo steht, wie die Priester für andere "Sühnung erwirken". Wenn ich dann bedenke, daß nach dem Neuen Testament alle Christen Könige und Priester sind (auch wenn nicht alle Christen in einer Regierung sitzen oder einer Gemeinde vorstehen), dann kann ich nicht so einfach von vornherein sagen, daß diese Menschen auf gar keinen Fall
priesterlich wirken.
Zurück zu den „Sünden zum Tod“ und den „Sünden nicht zum Tod“.
Man fragt sich, ob denn nicht
jede Sünde eine Sünde zum Tode ist. Schreibt denn nicht der Apostel Paulus den Römern: "Der Lohn der Sünde ist der Tod“?
In der Tat! Was der Apostel Johannes hier schreibt, ist aber dennoch kein Widerspruch zu dem, was Paulus lehrt. Auch Johannes geht ja in Vers 16 davon aus, daß jemandem, der eine Sünde tut „nicht zum Tod“ „das Leben“ gegeben werden muß: „Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tod, soll er bitten, und
er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tod sündigen“.
Wer ist mit „er“ in diesem Vers gemeint?
Man denkt natürlich erst einmal an Gott. Und das ist natürlich auch nicht verkehrt, denn nur Gott kann wirklich Leben geben.
Der Satzbau verlangt aber eigentlich, daß mit „er“ der Fürbitter gemeint ist, der durch seine Fürbitte (indirekt und sozusagen vermittelnd) dem Sünder das Leben gibt.
Ich denke, daß sich mittels der Grammatik die Frage, wer mit „er“ gemeint ist, nicht klären läßt.
Aber beide Wahrheiten widersprechen sich ja eigentlich auch nicht: Daß Gott das Leben gibt und/oder daß Er es wegen der Fürbitte eines anderen tut.