Eine lutherische Predigt zur Taufe
Verfasst: Samstag 29. November 2008, 18:49
So, morgen will/muss ich mal meine Pietisten schocken:
Folgendes beabsichtige ich anlässlich zweier Taufe zu predigen:
(Es ist ein Redemanuskript, keine ganz ausformulierte Predigt - an diversen grammatikalischen Fehlern bitte nicht aufhalten - die predige ich nicht mit )
Was lehren wir von der Taufe?
In der Bibel: JdT – das ist eine andere Taufe.
Die Jünger tauften, nicht aber Jesus – ebenfalls nicht die christliche Taufe, sondern eine Taufe zur Sündenvergebung, die auch wiederholbar war.
Himmelfahrt: Taufbefehl an die Jünger: Taufe auf den Dreieinigen Gott.
3 Fragen zur Taufe:
- Kindertaufe?
- heilsnotwendig?
- Wiedergeburt?
1.Heute hört man oft: Taufe von Kleinkindern sei unbiblisch. Und leider verbreitet sich diese Auffassung besonders unter denen, die aufrichtig und ernsthaft Christen sein wollen. Trotzdem ist sie nachweislich falsch.
Die Idee, dass man nur taufen dürfe, wer sich vorher bekehrt hat, entstand in der Reformationszeit bei radikalen Wiedertäufergruppen und wurde aber stets von allen Kirchen abgelehnt. Vorher kam kein Christ auf eine solche Idee.
In der Urkirche war es vielmehr so: selbstverständlich haben die Apostel auch Kinder getauft. Das steht zwar nicht ausdrücklich in der Bibel drin, aber es ist trotzdem völlig klar. Wäre es nämlich anders gewesen, dann hätte es in der Urkirche darüber Auseinandersetzungen gegeben. Wäre sie irgendwann einmal entgegen der Lehre Jesu und der Apostel eingeführt worden, hätte es selbstverständlich Widerstand bei allen glaubenstreuen Christen gegeben.
Aber niemand in der Urkirche hat die Kindertaufe in Frage gestellt und sie ist auch niemals eingeführt worden. Wer das Gegenteil behauptet, hat alle Tatsachen gegen sich und das Wort Gottes trotzdem nicht auf seiner Seite.
Denn die Erkenntnis des Evangeliums ist nicht die Bedingung für die Taufe.
Wer versteht denn das Evangelium gut genug? Ist es nicht bei jedem lebendigen Christen so, dass er immer weiter wächst im Glauben und mit 25 manches anders und besser sieht als mit 15 und mit 60 anders als mit 40?
Wann wäre der Glaube reif genug für die Taufe?
Nein, für die Taufe genügt das Begehren, bei Kindern auch das Begehren der Erziehungsberechtigten.
Nein, ohne Zweifel ist die Kindertaufe voll und ganz vom Evangelium und von der Lehre der Apostel gedeckt und schon in der Urkirche war es für christliche Eltern selbstverständlich, ihre Kinder zur Taufe zu bringen.
2.Denn die Taufe ist ja das äußere Zeichen der Zugehörigkeit zum Bund Gottes mit den Menschen. Sie ist normalerweise auch heilsnotwendig.
Das lehrt die Heilige Schrift an vielen Stellen das ist auch bis heute die Lehre aller rechtgläubigen Kirchen geblieben.
Normalerweise auch heilsnotwendig, das heißt: wenn ein ungetaufter Mensch gläubig wird, hat er die Pflicht, sich bald taufen zu lassen. Stirbt er vorher, kann angenommen werden, dass ihm der Wunsch die Taufe ersetzt.
Lehnt er die Taufe ab, kann er wiederum seines Heiles nicht gewiss sein.
Auch ungetaufte Kinder, die sterben, können solch ein Sonderfall sein. Aber wir sollen die Barmherzigkeit Gottes nicht mutwillig herausfordern. Deshalb ist es gute christliche Sitte, die Kinder möglichst bald nach der Geburt zu taufen, denn es gilt das Wort Jesu: wer glaubt und getauft wird, wird selig werden.
Weder der Glaube, noch die Taufe an sich haben diese Verheißung – auch wenn die Gnade Gottes immer größer sein kann, als unsere menschlichen Fehler.
3.Die Taufe wird in der Bibel als das Bad der Wiedergeburt bezeichnet.
Natürlich ist bei dieser Bibelstelle als damaliger Normalfall die Taufe von gläubig gewordenen Erwachsenen gemeint. Hinter dem Bild von der Wiedergeburt steht die symbolische Deutung des dreimaligen Untertauchens des Täuflings als Entsprechung zu den 3 Tagen des Todes Jesu. Taufe bedeutet: wir sind in Christi Tod getauft und erstehen mit ihm wieder aus dem Tod zum neuen Leben in seiner Herrlichkeit.
Wir erstehen aber auch aus dem geistlichen Tod zum neuen Leben als Christen in dieser Welt. Das meint Wiedergeburt und ist nicht dasselbe wie Bekehrung!
Die Taufe ist auch der Beginn der Mitgliedschaft in der Kirche Jesu Christi.
Sie ist ohne wenn und aber die Zulassungsbedingung für das Heilige Abendmahl. Ungetaufte dürfen unter keinen Umständen daran teilnehmen. Das war schon immer so und muss auch heutzutage fest gehalten werden – aus Liebe zu Christus und der Überlieferung seiner Kirche.
Zum Schluss noch eine ganz praktische Frage:
Wie sollte eigentlich eine richtige Taufe sein?
In der Bibel steht erstaunlicherweise gar nichts darüber. Nicht einmal, dass Wasser dazugehört, steht in der Bibel. Das war damals, als das NT geschrieben wurde, genauso klar und unstrittig wie die Kindertaufe.
Ursprünglich hat man die Täuflinge, egal wie alt, dreimal ganz untergetaucht.
In der Tradition der Ostkirchen ist das auch heute noch so.
Im Westen, wozu wir auch gehören, hat man aber im Mittelalter so gefragt: wieviel Wasser ist unbedingt nötig, dass es noch eine Taufe ist? Und man einigte sich darauf: dass es fließendes Wasser sein muss. Deshalb darf eine Taufe nicht nur mit einem feuchten Finger durchgeführt werden!
Die Paten wiederum sind ursprünglich Taufzeugen, die zum einen stellvertretend für das Kind den Glauben bezeugen, andererseits die stattgefundenen Taufe bezeugen können und gemeinsam mit den Eltern die christliche Erziehung garantieren sollen. Für diese drei Aufgaben stehen Sie, liebe Paten, vor Gott und der Gemeinde in der Pflicht.
Dass sie für die Versorgung eines Kindes verantwortlich sind, ist dagegen menschliche Tradition und gehört nicht zum kirchlichen Patenamt.
Es gäbe noch viel über die Taufe zu sagen – für heute damit genug.
Sie ist ein Geschenk Gottes für die Christen. Sie darf jedem gewährt werden, der darum bittet, bzw. dessen Erziehungsberechtigten das tun, auch Kindern.
Sie ist im Normalfall die Bedingung für die Mitgliedschaft am Leib Christi und deshalb heilsnotwendig. Sie gewährt uns Anteil am Geheimnis des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Dafür sei dem Dreieinigen Gott Lob, Preis und Dank – in Ewigkeit, Amen.
Folgendes beabsichtige ich anlässlich zweier Taufe zu predigen:
(Es ist ein Redemanuskript, keine ganz ausformulierte Predigt - an diversen grammatikalischen Fehlern bitte nicht aufhalten - die predige ich nicht mit )
Was lehren wir von der Taufe?
In der Bibel: JdT – das ist eine andere Taufe.
Die Jünger tauften, nicht aber Jesus – ebenfalls nicht die christliche Taufe, sondern eine Taufe zur Sündenvergebung, die auch wiederholbar war.
Himmelfahrt: Taufbefehl an die Jünger: Taufe auf den Dreieinigen Gott.
3 Fragen zur Taufe:
- Kindertaufe?
- heilsnotwendig?
- Wiedergeburt?
1.Heute hört man oft: Taufe von Kleinkindern sei unbiblisch. Und leider verbreitet sich diese Auffassung besonders unter denen, die aufrichtig und ernsthaft Christen sein wollen. Trotzdem ist sie nachweislich falsch.
Die Idee, dass man nur taufen dürfe, wer sich vorher bekehrt hat, entstand in der Reformationszeit bei radikalen Wiedertäufergruppen und wurde aber stets von allen Kirchen abgelehnt. Vorher kam kein Christ auf eine solche Idee.
In der Urkirche war es vielmehr so: selbstverständlich haben die Apostel auch Kinder getauft. Das steht zwar nicht ausdrücklich in der Bibel drin, aber es ist trotzdem völlig klar. Wäre es nämlich anders gewesen, dann hätte es in der Urkirche darüber Auseinandersetzungen gegeben. Wäre sie irgendwann einmal entgegen der Lehre Jesu und der Apostel eingeführt worden, hätte es selbstverständlich Widerstand bei allen glaubenstreuen Christen gegeben.
Aber niemand in der Urkirche hat die Kindertaufe in Frage gestellt und sie ist auch niemals eingeführt worden. Wer das Gegenteil behauptet, hat alle Tatsachen gegen sich und das Wort Gottes trotzdem nicht auf seiner Seite.
Denn die Erkenntnis des Evangeliums ist nicht die Bedingung für die Taufe.
Wer versteht denn das Evangelium gut genug? Ist es nicht bei jedem lebendigen Christen so, dass er immer weiter wächst im Glauben und mit 25 manches anders und besser sieht als mit 15 und mit 60 anders als mit 40?
Wann wäre der Glaube reif genug für die Taufe?
Nein, für die Taufe genügt das Begehren, bei Kindern auch das Begehren der Erziehungsberechtigten.
Nein, ohne Zweifel ist die Kindertaufe voll und ganz vom Evangelium und von der Lehre der Apostel gedeckt und schon in der Urkirche war es für christliche Eltern selbstverständlich, ihre Kinder zur Taufe zu bringen.
2.Denn die Taufe ist ja das äußere Zeichen der Zugehörigkeit zum Bund Gottes mit den Menschen. Sie ist normalerweise auch heilsnotwendig.
Das lehrt die Heilige Schrift an vielen Stellen das ist auch bis heute die Lehre aller rechtgläubigen Kirchen geblieben.
Normalerweise auch heilsnotwendig, das heißt: wenn ein ungetaufter Mensch gläubig wird, hat er die Pflicht, sich bald taufen zu lassen. Stirbt er vorher, kann angenommen werden, dass ihm der Wunsch die Taufe ersetzt.
Lehnt er die Taufe ab, kann er wiederum seines Heiles nicht gewiss sein.
Auch ungetaufte Kinder, die sterben, können solch ein Sonderfall sein. Aber wir sollen die Barmherzigkeit Gottes nicht mutwillig herausfordern. Deshalb ist es gute christliche Sitte, die Kinder möglichst bald nach der Geburt zu taufen, denn es gilt das Wort Jesu: wer glaubt und getauft wird, wird selig werden.
Weder der Glaube, noch die Taufe an sich haben diese Verheißung – auch wenn die Gnade Gottes immer größer sein kann, als unsere menschlichen Fehler.
3.Die Taufe wird in der Bibel als das Bad der Wiedergeburt bezeichnet.
Natürlich ist bei dieser Bibelstelle als damaliger Normalfall die Taufe von gläubig gewordenen Erwachsenen gemeint. Hinter dem Bild von der Wiedergeburt steht die symbolische Deutung des dreimaligen Untertauchens des Täuflings als Entsprechung zu den 3 Tagen des Todes Jesu. Taufe bedeutet: wir sind in Christi Tod getauft und erstehen mit ihm wieder aus dem Tod zum neuen Leben in seiner Herrlichkeit.
Wir erstehen aber auch aus dem geistlichen Tod zum neuen Leben als Christen in dieser Welt. Das meint Wiedergeburt und ist nicht dasselbe wie Bekehrung!
Die Taufe ist auch der Beginn der Mitgliedschaft in der Kirche Jesu Christi.
Sie ist ohne wenn und aber die Zulassungsbedingung für das Heilige Abendmahl. Ungetaufte dürfen unter keinen Umständen daran teilnehmen. Das war schon immer so und muss auch heutzutage fest gehalten werden – aus Liebe zu Christus und der Überlieferung seiner Kirche.
Zum Schluss noch eine ganz praktische Frage:
Wie sollte eigentlich eine richtige Taufe sein?
In der Bibel steht erstaunlicherweise gar nichts darüber. Nicht einmal, dass Wasser dazugehört, steht in der Bibel. Das war damals, als das NT geschrieben wurde, genauso klar und unstrittig wie die Kindertaufe.
Ursprünglich hat man die Täuflinge, egal wie alt, dreimal ganz untergetaucht.
In der Tradition der Ostkirchen ist das auch heute noch so.
Im Westen, wozu wir auch gehören, hat man aber im Mittelalter so gefragt: wieviel Wasser ist unbedingt nötig, dass es noch eine Taufe ist? Und man einigte sich darauf: dass es fließendes Wasser sein muss. Deshalb darf eine Taufe nicht nur mit einem feuchten Finger durchgeführt werden!
Die Paten wiederum sind ursprünglich Taufzeugen, die zum einen stellvertretend für das Kind den Glauben bezeugen, andererseits die stattgefundenen Taufe bezeugen können und gemeinsam mit den Eltern die christliche Erziehung garantieren sollen. Für diese drei Aufgaben stehen Sie, liebe Paten, vor Gott und der Gemeinde in der Pflicht.
Dass sie für die Versorgung eines Kindes verantwortlich sind, ist dagegen menschliche Tradition und gehört nicht zum kirchlichen Patenamt.
Es gäbe noch viel über die Taufe zu sagen – für heute damit genug.
Sie ist ein Geschenk Gottes für die Christen. Sie darf jedem gewährt werden, der darum bittet, bzw. dessen Erziehungsberechtigten das tun, auch Kindern.
Sie ist im Normalfall die Bedingung für die Mitgliedschaft am Leib Christi und deshalb heilsnotwendig. Sie gewährt uns Anteil am Geheimnis des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Dafür sei dem Dreieinigen Gott Lob, Preis und Dank – in Ewigkeit, Amen.