TillSchilling hat geschrieben:Lutheraner hat geschrieben:
Äh was? Sakramentalist... was soll das genau sein? Google gibt mir nur verwirrende Antworten von Herrn Sölle und der DBK.
Vielleicht gibt es das Wort auf Deutsch nicht. Auf Englisch - sacramentalist - schon. Das ist eben ein Vertreter des Sakramentalismus. Der ist laut Free Dictionary:
1. The doctrine that observance of the sacraments is necessary for salvation and that such participation can confer grace.
2. Emphasis on the efficacy of a sacramental.
Lutheraner hat geschrieben:
.. und sind für den Irakkrieg und die Todesstrafe

Du lachst aber bei der ersten bible study, die ich in der ELCE besuchte, ging es um die Artikel der CA, die den Kriegsdienst und den Beruf des Executeurs behandeln. Die unseligen Artikel, in denen Meister Philipp sich beeilte dem Kaiser zu versichern, dass Lutheraner gute Soldaten sind und natuerlich auch Koepfe abschlagen wuerden wenn es sein muss. Der Pastor, ein von der LCMS kommender Amerikaner, stellte tatsaechlich die Frage ob man als Christ denn Executioner sein koenne

und vom Krieg sprach er als vergleichbar dem Amputieren eines Armes. Nicht schoen aber notwendig um den Leib zu retten. Chirurgisch sauberer Eingriff.

Um Missverständnisse von Anfang an zu vermeiden: Ich bekenne mich sowohl als Gegner der Todesstrafe als auch als Gegner von Angriffskriegen, vor allem, wenn sie aus wirtschaftlichen, rassistischen oder imperialistischen Motiven geführt werden. Man kann allerdings nicht sagen, Gott verböte die Todesstrafe oder der Staat hätte nicht das Recht, das Böse mit Waffengewalt zu bekämpfen:
Römerbrief 13, 1-7 hat geschrieben:Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet.
Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen.
Denn die Gewaltigen sind nicht den guten Werken, sondern den bösen zu fürchten. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes, so wirst du Lob von ihr haben.
Denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut.
Darum ist's not, untertan zu sein, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen.
Derhalben müßt ihr auch Schoß geben; denn sie sind Gottes Diener, die solchen Schutz handhaben.
So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid: Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.
Das Bekenntnis von Augsburg trägt dem Rechnung. Ferner sollte man auch die Zwei-Reichen-Lehre beachten. Einem Staat ist es nach göttlichem Recht weder geboten noch verboten, Verbrecher mit dem Tode zu bestrafen. Selbstverständlich kann man daher sowohl als Staat wie auch als Christ gegen die Todesstrafe sein. Das bin ich ja auch. Die Bibel sollte jedenfalls nicht als politisches Deutungsmodell missbraucht werden.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)