Apostel beim Kardinal!

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wackererkatholik
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Apostel beim Kardinal!

Beitrag von wackererkatholik »

Hallo zusammen,

Kreutz.net

Jetzt verfolgt mich die NAK schon, wenn ich auf katholischen Seiten surfe[schild=8 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1][Punkt][/schild]

*binschonwech*

Wackere Grüße!
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holzi
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Re: Apostel beim Kardinal!

Beitrag von holzi »

wackererkatholik hat geschrieben:Hallo zusammen,

Kreutz.net

Jetzt verfolgt mich die NAK schon, wenn ich auf katholischen Seiten surfe[schild=8 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1][Punkt][/schild]

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Wackere Grüße!
Was genau glaubt man denn eigentlich in der NAK und wie laufen die Gottesdienste ab?

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wackererkatholik
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Beitrag von wackererkatholik »

Holzi

Guckst du

Viel Spaß beim lesen aber nicht konvertieren, hörst du :ja:

Wackere Grüße!
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Wenn man sich mal ein bißchen mit der Gesichte der katholisch-apostolischen Bewegung beschäftigt, stellt man mit Erschütterung fest, was die NAK daraus gemacht hat...

Allerdings fasziniert mich bei der NAK, wie die die Kommunion in beiderlei Gestalt lösen: In die Hostien sind einige Tropfen Wein eingebacken, sodaß man auf die Kelchkommunion verzichten kann.

Hochspannend ist der Öffnungskurs, den man seit ca. 10 Jahren in der NAK fährt, nicht ohne Rückschläge und ohne Krisen. Aber es ist deutlich, daß man sich für Gespräche mit den christlichen Kirchen öffnet und zaghafte Schritte geht, die in Richtung des Selbstverständnisses als "Freikirche" gehen. Ein solch offizielles Treffen zwischen einem Vertreter der NAK und der RKK wäre noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen, und zwar vonseiten der NAK! Was immer die NA Hierarchen hinter geschlossenen Türen aushecken, man darf gespannt auf die Zukunft sein.

Interessant auch dieser Link: www.nak-info.de
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Stephen hat geschrieben:Allerdings fasziniert mich bei der NAK, wie die die Kommunion in beiderlei Gestalt lösen: In die Hostien sind einige Tropfen Wein eingebacken, sodaß man auf die Kelchkommunion verzichten kann
Was mich bei der NAK "fasziniert" ist, wie man diese Hostien angeblich in Leib und Blut Christi "aussondert", die nicht ausgeteilten Hostien nach dem Gottesdienst dann aus dem Kelch in eine plumpe Plastiktüte schüttet, um selbige beim nächsten Mal wieder auszusondern. Sehr glaubwürdig ! :roll:
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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wackererkatholik
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Beitrag von wackererkatholik »

Stephan, was die NAK da veranstaltet ist PR und nicht mehr. Die NAK war, ist und bleibt eine Sekte.

Derzeit laufen ihr massenweise die Mitglieder davon. Aber nur diejenigen die intelektuell auf der Höhe sind.

Frag mal Sebastian :mrgreen:
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

wackererkatholik hat geschrieben:Stephan, was die NAK da veranstaltet ist PR und nicht mehr. Die NAK war, ist und bleibt eine Sekte.
Ich sehe das ein wenig differenzierter. Für die gegenwärtige NAK stimmt das sicher. Die Wurzeln in der Kath.-apostolischen Bewegung waren aber weitaus offener und vielschichtiger. Erst durch die Abspaltung der NAK hat sich diese in sektenhafter Enge verschlossen und weitere problematische Ansichten übernommen. Ob dieser Weg umkehrbar ist, weiß ich nicht. Von außen betrachtet ist jedoch sehr interessant zu sehen, daß es offenbar Kräfte gibt, die diese Entwicklung vorantreiben wollen, andere wiederum wollen das verhindern. Welche Schwierigkeiten eine solche Öffnung mit sich bringt, ist hier also genau zu studieren.

Daß Ex-NAKis mit aller Macht gegen ihre alte "Kirche" wettern, ist nur zu verständlich, und nur die Insider wissen wohl, wie es sich innerhalb der NAK wirklich "anfühlt". Mich irritiert allerdings häufiger - auch das sei gesagt - daß mancher NAKi, der diese Gemeinschaft verläßt, auch außerhalb an den Denkstrukturen der NAK festhält. Auch wenn man Lehrgebäude und Anspruch der NAK als falsch durchschaut hat, sucht man jetzt (bewußt oder unbewußt) außerhalb der NAK nach genau den gleichen Strukturen und "Gewißheiten". Das finde ich schade, aber es ist vielleicht nicht zu ändern.

LG
SD
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Linus
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Beitrag von Linus »

Naja, manche haben sichs in den NAK Strukturen gemütlich gemacht. Ich kenn einen NAKi der sich nach dem Studium (Bodenkultur) in irgendeinem faden Betrieb gemütlich gemacht hat. (20 Stunden 3000 Euro netto, deswegen ist er auch ziemlich NAK engagiert.) Er war letztens bei einer taufe dabei, und war einer der wenigen die mit ordentlichem Bass die Gottesloblieder auswendig mitgeträllert hat.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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wackererkatholik
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Beitrag von wackererkatholik »

Stephen Dedalus hat geschrieben:


Ich sehe das ein wenig differenzierter. Für die gegenwärtige NAK stimmt das sicher. Die Wurzeln in der Kath.-apostolischen Bewegung waren aber weitaus offener und vielschichtiger. Erst durch die Abspaltung der NAK hat sich diese in sektenhafter Enge verschlossen und weitere problematische Ansichten übernommen. Ob dieser Weg umkehrbar ist, weiß ich nicht. Von außen betrachtet ist jedoch sehr interessant zu sehen, daß es offenbar Kräfte gibt, die diese Entwicklung vorantreiben wollen, andere wiederum wollen das verhindern. Welche Schwierigkeiten eine solche Öffnung mit sich bringt, ist hier also genau zu studieren.


Das ist vollkommen richtig. Der Ursprungsgedanke der NAK wurde spätestens mit Stap. Bischoff über Bord geworfen. Mit der kath.-apostolischen Bewegung hat die NAK nichts mehr gemein.
Stephen Dedalus hat geschrieben:

Daß Ex-NAKis mit aller Macht gegen ihre alte "Kirche" wettern, ist nur zu verständlich, und nur die Insider wissen wohl, wie es sich innerhalb der NAK wirklich "anfühlt". Mich irritiert allerdings häufiger - auch das sei gesagt - daß mancher NAKi, der diese Gemeinschaft verläßt, auch außerhalb an den Denkstrukturen der NAK festhält. Auch wenn man Lehrgebäude und Anspruch der NAK als falsch durchschaut hat, sucht man jetzt (bewußt oder unbewußt) außerhalb der NAK nach genau den gleichen Strukturen und "Gewißheiten". Das finde ich schade, aber es ist vielleicht nicht zu ändern.
Das sehe ich nun differenzierter. Für die erste Aussteigerwelle in den 90er Jahren mag dies gelten. Trifft aber heute auf die wenigsten zu, die diese Kirche verlassen. Unter anderem auch für mich. Ich fühle mich keinesfalls als Aussteiger und wettere auch nirgendwo gegen die NAK. Allerdings sage ich überall, dass es sich um eine Sekte handelt, da dies oft vergessen wird.

Wackere Grüße!
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Herzlichen Dank für Deine Antwort!
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wackererkatholik
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Beitrag von wackererkatholik »

Klingt da Ironie durch???
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Nein, kein Stück. War nicht intendiert.
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Hier kann man mal nachlesen wegen welcher Äußerungen man in der NAK bereits seines Amtes enthoben wird.

Ja zur NAK - Nein zur Exklusivität

Zum Osnabrücker Gottesdienst, der ursächlich für die entsprechenden Äußerungen der Amtsträger war:

http://www.glaubenskultur.de/artikel-752.html

Ist es in christlichen Kirchen üblich, dass sich leitende Geistliche so wie der "Apostel" Bott während einer Predigt äußern?


Die NAK ist zwar stets bemüht, sich als "christliche Freikirche" in der Öffentlichkeit zu verkaufen, was aber nichts daran ändert, dass sie eine Sekte ist.

Nach NAK-Lehre ist das Abendmahl bereits auch dann gültig konsekriert, wenn bei einem Übertragungsgottesdienst ein "Apostel" das Abendmahl segnet und vor dem TV-Gerät Hostien liegen. Diese sind dann mitgesegnet. Auch weiß ich bis heute nicht so recht, welches Abendmahlsverständnis die NAK hat.

Auf offiziellen Seiten liest man zwar, dass man an der Realpräsenz festhalte und dass man das Wesen Christi mit der Hostie empfange (könnte so aber auch von Calvin stammen).

Im Katechismus heißt es dann, dass man Christi Leib und Blut geistig empfange. An anderer Stelle wird wiederum Bezug auf Joh. 6, 53 ff. genommen. Wieder woanders steht, dass Jesus Christus während der Abendmahlsfeier gegenwärtig sei, ohne näher auf die Form einzugehen. Das könnte auch eine Gegenwart nach dem Grundsatz "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich zugegen" sein.

@SD

Die NAK kennt überhaupt keine Kelchkommunion mehr. Es gibt auch keinen Kelch, der konsekriert wird. Die von Dir beschriebene Praxis ist dort ausschließlich vorzufinden.

Lehrunterschiede zwischen NAK und KAG

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

wackererkatholik hat geschrieben: Das ist vollkommen richtig. Der Ursprungsgedanke der NAK wurde spätestens mit Stap. Bischoff über Bord geworfen. Mit der kath.-apostolischen Bewegung hat die NAK nichts mehr gemein.
Das ging schon bei Krebs los:

http://www.naki.de/_nak_geschichte/nak_ ... _krebs.htm

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Walfischschleim
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Beitrag von Walfischschleim »

Stephen Dedalus hat geschrieben: . . . In die Hostien sind einige Tropfen Wein eingebacken, sodaß man auf die Kelchkommunion verzichten kann. . . .
Umgekehrt wärs leckerer.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Die NAK ist freilich eine Sekte, Vor einigen Jahrzehnten haben sie behauptet ihr sog. Stammapostel sterbe nicht, bevor Jesus wiederkäme. Er ist aber doch gestorben ohne dass die Wiederkunft des Herrn geschehen ist. Damals sind viele wegen dieser Lüge, die sie allen Mitgliedern schwer eingetrichtet haben, aus dieser Sekte ausgetreten.
Damit aber nicht jeder Prediger eine andere Erklärung für das Nichteintreten dieser falschen Behauptung an ihre Mitglieder abliefert, wurde damals vom Hauptsitz aus zentral gesteuert eine Erklärung der verbleibenden Apostel an alle Gemeinden abgegeben, mit dem Inhalt, Gott habe seinen Plan geändert. Damit haben sie dann doch die meisten Leute halten können.
Die Apostel kennen eine sog. Versiegelung, eine rein formale Sache, mit der Handauflegung ihrer sog. Bischofs und damit meinen sie, das Himmelreich gepachtet zu haben, wogegen sie es andern absprechen. Sie behaupten auch ihre sog. Apostel seien die Nachfolger der biblischen Apostel und die Kirche sei fast die ganzen 2000 Jahre bis zu Gründung der Neuapostolischen im Irrtum gewesen, was eine absolute Anmassung ist. Sie lehren auch die Sündenvergebung könne nur durch ihre sog. Apostel geschehen, auch das ist absurd.
Ob sich in ihrer Lehre inzwischen etwas geändert hat, ist mir nicht bekannt. Ich glaube es jedenfalls nicht, es sei denn ich bekäme dazu kompetente neue Infos.

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Edi
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Beitrag von Edi »


Münzi
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Beitrag von Münzi »

Edi hat geschrieben:Die Apostel kennen eine sog. Versiegelung, eine rein formale Sache, mit der Handauflegung ihrer sog. Bischofs und damit meinen sie, das Himmelreich gepachtet zu haben, wogegen sie es andern absprechen.
Das beschreibt die Versiegelung nicht ganz richtig, sie zielt auf eine Erste Auferstehung bei der Wiederkunft Christi vor einem Tausendjährigen Reich Gottes auf Erden und dem Jüngsten Gericht.
Edi hat geschrieben:Sie lehren auch die Sündenvergebung könne nur durch ihre sog. Apostel geschehen, auch das ist absurd.
Die Absolution durch die Priester geschieht im Auftrag eines neuapostolischen Apostels, nicht ausschließlich durch Apostel. Das hängt mit dem Amtsverständnis zusammen. (Quelle: Richtlinien für Amtsträger der NAK)

Edi hat geschrieben:Ob sich in ihrer Lehre inzwischen etwas geändert hat, ist mir nicht bekannt. Ich glaube es jedenfalls nicht, es sei denn ich bekäme dazu kompetente neue Infos.
Problematisch ist in der Tat die ungenaue und laxe Beschreibung von Inhalten des neuapostolischen Glaubens in NAK kircheneigenen Publikationen, vielleicht wird sich das mit einem geplanten neuen Katechismus ändern.

Carsten

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Edi
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Beitrag von Edi »

Münzi hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Die Apostel kennen eine sog. Versiegelung, eine rein formale Sache, mit der Handauflegung ihrer sog. Bischofs und damit meinen sie, das Himmelreich gepachtet zu haben, wogegen sie es andern absprechen.
Das beschreibt die Versiegelung nicht ganz richtig, sie zielt auf eine Erste Auferstehung bei der Wiederkunft Christi vor einem Tausendjährigen Reich Gottes auf Erden und dem Jüngsten Gericht.Carsten
Jedenfalls also dann doch eine Garantie, die kein Mensch geben kann, weder für diese Art von Auferstehung noch für das Himmelreich. Ohnehin hat man das Empfinden, die "Apostel" wähnen sich schon im Himmelreich, wenn man so einiges von ihnen mitkriegt, es sind eben die "Auserlesenen". Ein anmassender Verein jedenfalls, den man nicht ernst nehmen kann.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Wäre überhaupt mal interessant, zu überprüfen, ob und inwieweit die NAK sich auf die Lehren und Akte der Katharer zurück bezieht.
Die Versiegelung z. B., gab es schon bei den Katharern.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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wackererkatholik
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Beitrag von wackererkatholik »

ad_hoc - wie kommst du denn jetzt darauf? Den Bogen, den du hier spannst ist für mich nicht nachvollziehbar... :roll:
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Edi
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Beitrag von Edi »

Die "Neuapostel" sind doch eine Sekte, die ganz gewiss sich nicht auf jemand beruft, der NACH den biblischen Aposteln was auch immer gelehrt hat.
Die haben doch einzig die neue richtige Apostellehre, nachdem diese angeblich in der Kirche verloren gegangen sei. Daher war ja nach ihrer Meinung auch ihre Neugründung nötig.
Gott hätte demnach also die Kirche über viele Jahrhunderte im Stich gelassen, was natürlich ein grosser Unsinn ist.

Münzi
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Beitrag von Münzi »

Edi hat geschrieben:
Münzi hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Die Apostel kennen eine sog. Versiegelung, eine rein formale Sache, mit der Handauflegung ihrer sog. Bischofs und damit meinen sie, das Himmelreich gepachtet zu haben, wogegen sie es andern absprechen.
Das beschreibt die Versiegelung nicht ganz richtig, sie zielt auf eine Erste Auferstehung bei der Wiederkunft Christi vor einem Tausendjährigen Reich Gottes auf Erden und dem Jüngsten Gericht.Carsten
Jedenfalls also dann doch eine Garantie, die kein Mensch geben kann, weder für diese Art von Auferstehung noch für das Himmelreich.
Zumindest wird die Versiegelung als Vorbedingung zu einer solchen Teilnahme gesehen, der katholisch-apostolische Bischof Albrecht schrieb im k.a. Katechismus "Abhandlungen über die Kirche" dazu:
So werden wir durch die Versiegelung gesegnet zur Vollendung; aber wir werden zugleich gesegnet zur Errettung, d.h. zur Bewahrung vor der großen Trübsal.
Edi hat geschrieben:Ohnehin hat man das Empfinden, die "Apostel" wähnen sich schon im Himmelreich, wenn man so einiges von ihnen mitkriegt, es sind eben die "Auserlesenen". Ein anmassender Verein jedenfalls, den man nicht ernst nehmen kann.
Dass manche daraus einen Freifahrtschein ableiten und sich als Auserlesene verstehen, lässt sich sicherlich nicht leugnen.

Carsten

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Edi
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Beitrag von Edi »

Münzi hat geschrieben:Zumindest wird die Versiegelung als Vorbedingung zu einer solchen Teilnahme gesehen, der katholisch-apostolische Bischof Albrecht schrieb im k.a. Katechismus "Abhandlungen über die Kirche" dazu:
So werden wir durch die Versiegelung gesegnet zur Vollendung; aber wir werden zugleich gesegnet zur Errettung, d.h. zur Bewahrung vor der großen Trübsal.
Die Vollendung des Menschen lässt nicht durch eine Amtshandlung ersegnen und die Errettung meint üblichweise, die vor dem geistlichen Tod und nicht vor der Trübsal der sog. Endzeit.

Aber die Neuapostel sind ohnehin sehr endzeitbezogen, das aber sind eher mehr irdische Dinge. Die "Endzeit" erlebt jeder Mensch nach seinem Tode, es geht in erster Linie also um geistliche Errettung vor dem ewigen Tode. Die ist viel wichtiger als die Verschonung vor Trübsalen. Man sieht hier auch wiederum den ganz irdischen Denkansatz, der ja auch bei der Apostellüge vom angeblichen Erscheinen des Herrn vor dem Tode des sog. Stammmapostels Bischof zum Ausdruck kam. Die dumme Masse fiel auf diese dreiste Lüge herein, nur wenige Prozent ihrer Anhänger sind damals deswegen aus dieser Sekte ausgetreten.

Münzi
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Beitrag von Münzi »

Edi hat geschrieben:Die Vollendung des Menschen lässt nicht durch eine Amtshandlung ersegnen und die Errettung meint üblichweise, die vor dem geistlichen Tod und nicht vor der Trübsal der sog. Endzeit.
Das mit dem Segen halte ich für eine Interpretationsfrage, wozu er dienen soll, aber nichtsdestotrotz.
Edi hat geschrieben:Aber die Neuapostel sind ohnehin sehr endzeitbezogen, das aber sind eher mehr irdische Dinge. Die "Endzeit" erlebt jeder Mensch nach seinem Tode, es geht in erster Linie also um geistliche Errettung vor dem ewigen Tode. Die ist viel wichtiger als die Verschonung vor Trübsalen.
Zum Verständnis der Theologie der Apostelgemeinschaften ist aber deren Annahme eines Prämillenarismus Vorbedingung.

Carsten

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Edi
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Beitrag von Edi »

Münzi hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Aber die Neuapostel sind ohnehin sehr endzeitbezogen, das aber sind eher mehr irdische Dinge. Die "Endzeit" erlebt jeder Mensch nach seinem Tode, es geht in erster Linie also um geistliche Errettung vor dem ewigen Tode. Die ist viel wichtiger als die Verschonung vor Trübsalen.
Zum Verständnis der Theologie der Apostelgemeinschaften ist aber deren Annahme eines Prämillenarismus Vorbedingung.
Wesentlich ist das aber nicht, darum geht es. Viele dieser Endzeitgemeinschaften haben nur Leute in die Irre geführt wie die Neuapostel auch, eben aus dem Grund, dass sie diese Themen überbetonen oder überhaupt betonen. Ziel eines Christen ist etwas ganz anderes. nämlich so zu leben, dass er eines Tages ins Himmelreich aufgenommen wird, denn jeder wird vor Gott einmal Rechenschaft ablegen müssen. Auf endzeitliche Spekulationen von wem auch immer die sind, kann man sich nicht verlassen, schon gar nicht, wenn man meint, genaue Zeitangaben machen zu können. Das führt nur dazu, dass man oft wesentliche geistliche Dinge in den Hintergrund treten lässt.

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Beitrag von Münzi »

Edi hat geschrieben:
Münzi hat geschrieben:Zum Verständnis der Theologie der Apostelgemeinschaften ist aber deren Annahme eines Prämillenarismus Vorbedingung.
Wesentlich ist das aber nicht, darum geht es.
Wozu wesentlich? Zur Beurteilung vielleicht, zum Verständnis der Thematik dann aber doch.
Edi hat geschrieben:Viele dieser Endzeitgemeinschaften haben nur Leute in die Irre geführt wie die Neuapostel auch, eben aus dem Grund, dass sie diese Themen überbetonen oder überhaupt betonen.
Dann ist die Endzeiterwartung ein Kriterium einer Gemeinde, ich mag das aber nicht für Pauschalurteile heranziehen und würde lieber im konkreten Fall genauer hinschauen, wozu das jetzt folgende wesentlich ist.
Edi hat geschrieben:Ziel eines Christen ist etwas ganz anderes. nämlich so zu leben, dass er eines Tages ins Himmelreich aufgenommen wird, denn jeder wird vor Gott einmal Rechenschaft ablegen müssen. Auf endzeitliche Spekulationen von wem auch immer die sind, kann man sich nicht verlassen, schon gar nicht, wenn man meint, genaue Zeitangaben machen zu können. Das führt nur dazu, dass man oft wesentliche geistliche Dinge in den Hintergrund treten lässt.
Da sind wir völlig d'accord, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das vielleicht auch nur ein Missverständnis beinhaltet, auf der einen Ebene das Ziel eines Christen, auf der anderen Seite das Ziel der Kirche oder der Christen, nur so in's Unreine geschrieben.

Carsten

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ein wenig OT, aber doch nicht ganz: Habe durch Zufall festgestellt, daß ich morgen auf einer Wanderung durch Albury in Surrey kommen werde. Ich hoffe, daß die "Apostelkirche" dort zur Besichtigung offenstehen wird. Das würde mich doch interessieren. Die großartige Zentralkirche "Christ the King" der Kath.-Apostolischen Gemeinden am Gordon Square in Bloomsbury ist leider immer verschlossen und wird nur noch gelegentlich für anglikanische Messen genutzt.
If only closed minds came with closed mouths.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

wackererkatholik hat geschrieben:ad_hoc - wie kommst du denn jetzt darauf? Den Bogen, den du hier spannst ist für mich nicht nachvollziehbar... :roll:
Nicht unbedingt, wenn man weiß, woher die Katharer gekommen sind und wohin sich deren Lehre verbreitet hat. Man darf einfach nicht unterschätzen, welche verschiedensten Glaubensbewegungen und der damit verbundenen -abweichungen und Entstellungen bis zum Hochmittelalter gewirkt haben. Auch die spätere Reformationszeit, offiziell durch Luther eingeläutet, hat genau hier ihren Ursprung, d. h.: auch ohne Luther wäre es wohl zu einem Schisma, wenn auch unter anderen Vorzeichen, gekommen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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