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Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Montag 10. Dezember 2007, 09:53
von Allons
Hallo liebe Forumsteilnehmer,
als Lektor in der Ausbildung werde ich am Sonntag Rogate meinen "Probegottesdienst" halten. "Probegottesdienst" weil die Gemeinde und ihr Glauben auf die Probe gestellt wird.
Inhalt ist 2. Mose 32, 7-14
hier zu lesen
Mir ist der Text äußerst unheimlich. Der Gott des 2. Buches ist so gar nicht kompatibel zu dem, was uns Paulus nahebringen will.
Gott läßt mit sich reden, ja, aber läßt er mit sich "handeln"? Läßt er sich eine Entscheidung "abringen"? Kann er im Zorn irren? Verändert das Gebet also Gott? Oder ausschliesslich den Menschen? Wie verhält sich das Verändern Gottes zu seinen Eigenschaften als Allwissend und Allgütig?
Was mich insbesondere interessiert, ist ob Gott seine Entscheidung das Volk zu verschonen
aufgrund der Argumente des Moses gefällt hat. In der o.a. Übersetzung heißt es: "Da reute den HERRN..", was in so fern neutral ist. Wie lautet der Urtext? Ich wüßte noch nicht mal wo ich das recherchieren könnte. Die Argumente des Moses sind imho ziemlich schwach, Gottes Reputation in Ägypten ist bspw. sicherlich eh ziemlich angeschlagen.
Ich würde mich über einige Quellen, Hinweise und Aspekte zur Veränderung Gottes durch das Gebet sehr freuen.
Beste Grüße, Allons!
Verfasst: Montag 10. Dezember 2007, 13:56
von Linus
Gott läßt mit sich reden, ja, aber läßt er mit sich "handeln"? Läßt er sich eine Entscheidung "abringen"?
Ja. Genesis 18 Mose verhandelt mit Gott um die Gerechten von Sodom
Kann er im Zorn irren? Verändert das Gebet also Gott? Ja
Gott kann irren, aber dennoch ist das Törichte an Gott weiser als die Menschen (1 Kor 1, 25) Gott ändert sich nicht. Er bleibt immer derselbe. Aber seine Beziehung zum Menschen kann sich ändern. Er ist manchmal ein richtiger Heißsporn. Nicht "nur" göttliche Liebe sondern vor Eifersucht verzehrende göttliche Liebe.
Oder ausschliesslich den Menschen?
Hoffentlich nur den. zum Besseren.
Wie verhält sich das Verändern Gottes zu seinen Eigenschaften als Allwissend und Allgütig?
Nicht Gott in Seinem Sein ändert sich. Aber in seinem Tun. Das Er Seinen Sohn sandte war - ziemlich töricht. aber Allgütig.
Verfasst: Sonntag 23. Dezember 2007, 22:54
von pierre10
Verständlicher Weise kann ich nicht mit Bibelstellen dienen, aber das Thema ist wichtig. Meine eigene Erfahrung geht sicher in die Richtung, dass das Gebet den Betenden verändert, er sich im Gebet dem Göttlichen öffnet, Katholiken würden da nun den Heiligen Geist erkennen, für mich ist das Gebet der Moment der eigentlichen Begegnung mit IHM.
Gott lässt sicher nicht mit sich handeln, ......
Vielleicht liegt meine Antwort neben der eigentlichen Frage.....
Pierre
Re:
Verfasst: Montag 16. November 2009, 20:25
von tmansor
pierre10 hat geschrieben:Verständlicher Weise kann ich nicht mit Bibelstellen dienen, aber das Thema ist wichtig. Meine eigene Erfahrung geht sicher in die Richtung, dass das Gebet den Betenden verändert, er sich im Gebet dem Göttlichen öffnet, Katholiken würden da nun den Heiligen Geist erkennen, für mich ist das Gebet der Moment der eigentlichen Begegnung mit IHM.
Gott lässt sicher nicht mit sich handeln, ......
Dem kann ich nur zustimmen (auch wenn der Diskussionsbeitrag schon etwas älter ist). Das Gebet ist meiner Meinung nach nicht so sehr Bittgebet oder "letzte Instanz", wenn sonst alles gescheitert ist, sondern eine geistliche Übung (wobei der Begriff "Übung" natürlich nicht ideal ist) zur Öffnung des eigenen Herzens und, in der inneren Betrachtung des Gebets, eine Wandlung der eigenen Persönlichkeit. Das Gebet ist somit ein Ausdruck des Heiligen Geistes.
Tarec
Re: Das Gebet verändert - wen?
Verfasst: Montag 16. November 2009, 20:31
von lifestylekatholik
tmansor hat geschrieben:Das Gebet ist somit ein Ausdruck des Heiligen Geistes.
Das Gebet ist »Ausdruck des Heiligen Geistes«? Kannst du das deutlicher machen, was meinst du hier mit Ausdruck? Meinst du, der Heilige Geist drückt sich aus und ich nicht? Und der Heilige Geist richtet sein Gebet an den Vater? -- Nee, wahrscheinlich meinste das nicht.

Re: Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Montag 16. November 2009, 20:41
von tmansor
Ich sage es anders: der Heilige Geist wirkt im Gebet.
Tarec
Re: Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Montag 16. November 2009, 21:37
von Marion
tmansor hat geschrieben:Ich sage es anders: der Heilige Geist wirkt im Gebet.
Tarec
Verstehe ich auch nicht

Re: Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Montag 16. November 2009, 21:48
von Clemens
Vgl. Röm.8,15 (im Zusammenhang)!
Als Evangelische sind wir es gewöhnt zu sagen (und zu glauben), dass das Gebet eine Wirkung des Heiligen Geistes in uns ist.
Re: Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Montag 16. November 2009, 21:51
von songul
tmansor hat geschrieben:Ich sage es anders: der Heilige Geist wirkt im Gebet.
Tarec
Ich weiss nicht ob das in deine Richtung führt, aber bei uns betet man ja immer ob privat oder im Rahmen eines Gottesdienstes das Gebet "Himmlischer König..."; da geht es ja um die Herabrufung des Hl Geistes.
Re: Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Montag 16. November 2009, 21:56
von anneke6
In der Osterzeit aber nicht, oder?
Re: Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Montag 16. November 2009, 22:03
von songul
Das ist richtig, aber hier geht es um die Frage des Heiligen Geistes während des Gebets.
Insofern ist das nur ein Beispiel.
Re: Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Montag 16. November 2009, 22:28
von lifestylekatholik
Marion hat geschrieben:Verstehe ich auch nicht

Puuh, danke. Mir war’s zu peinlich, noch mal nachzufragen. Aber bei Overkott versteh ich eh auch nur das Wenigste.

Re:
Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 09:28
von overkott
pierre10 hat geschrieben:Verständlicher Weise kann ich nicht mit Bibelstellen dienen, aber das Thema ist wichtig. Meine eigene Erfahrung geht sicher in die Richtung, dass das Gebet den Betenden verändert, er sich im Gebet dem Göttlichen öffnet, Katholiken würden da nun den Heiligen Geist erkennen, für mich ist das Gebet der Moment der eigentlichen Begegnung mit IHM.
Gott lässt sicher nicht mit sich handeln, ......
Vielleicht liegt meine Antwort neben der eigentlichen Frage.....
Pierre
Du darfst die Bibel aber ruhig lesen, Pierre. Ich glaube, sie wird dir nicht schaden. Du wirst sie mit offenen Augen lesen und, ich meine auch, verstehen können.
Re:
Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 13:40
von overkott
Linus hat geschrieben:Gott läßt mit sich reden, ja, aber läßt er mit sich "handeln"? Läßt er sich eine Entscheidung "abringen"?
Ja. Genesis 18 Mose verhandelt mit Gott um die Gerechten von Sodom
Kann er im Zorn irren? Verändert das Gebet also Gott? Ja
Gott kann irren, aber dennoch ist das Törichte an Gott weiser als die Menschen (1 Kor 1, 25) Gott ändert sich nicht. Er bleibt immer derselbe. Aber seine Beziehung zum Menschen kann sich ändern. Er ist manchmal ein richtiger Heißsporn. Nicht "nur" göttliche Liebe sondern vor Eifersucht verzehrende göttliche Liebe.
Oder ausschliesslich den Menschen?
Hoffentlich nur den. zum Besseren.
Wie verhält sich das Verändern Gottes zu seinen Eigenschaften als Allwissend und Allgütig?
Nicht Gott in Seinem Sein ändert sich. Aber in seinem Tun. Das Er Seinen Sohn sandte war - ziemlich töricht. aber Allgütig.
So viel ernsthafte Betrachtung habe ich von dir noch gar nicht gelesen.
Re: Das Gebet verändert - wen ?
Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 14:14
von GeorgBln
"Je weniger Form in der Religion, um so besser; denn Gott ist Geist. Je geistiger unser Gottesdienst, um so näher der Natur Gottes, je schweigender, um so angepaßter der Sprache Gottes"
William Penn, Quäker (1644-1718)
Re: Re:
Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 16:15
von Linus
overkott hat geschrieben:So viel ernsthafte Betrachtung habe ich von dir noch gar nicht gelesen.
jetzt bist schmähstaat gell? Du dachtest wohl ich könnt nur mit Feuer und Holz umgehen.
Herzliche Grüße
Linus