Christ-sein in der Welt

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Janet1983
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Christ-sein in der Welt

Beitrag von Janet1983 »

Wie wirkt sich das Christ-sein bei euch aus bzw. wie verhaltet ihr euch typisch christlich?
Es gibt verschiedene Dinge an denen man einen Christen erkennen müsste, oder?
Nicht fluchen?
Kleidung?
Verhalten?
Einladung anderer zum Gottesdienst?
Ich bin der Ansicht wir sollten uns als Christen wieder erneut darauf besinnen, dass wir gewisse Moralvorstellungen vertreten und auch selber danach leben sollten, um nicht wie die Pharisäer zu sein.
Welche "Merkmale" habt ihr, die euch speziell als Christen kennzeichnen? Was lässt euch eventuell sogar zum Vorbild anderer werden? Was lässt andere vielleicht verstaubte Vorstellungen und Stereotypen ablegen zu Gunsten eines annehmbaren Bildes, das sie vielleicht sogar dazu animiert, selber den Glauben zu leben?

Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten.
Janet

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Slomo
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Beitrag von Slomo »

Es gibt verschiedene Dinge an denen man einen Christen erkennen müsste, oder?
Nicht fluchen?
Kleidung?
Ich persönlich denke schon das ich relativ christlich bin. Dennoch glaube ich können bzw. dürfen Christen auch mal fluchen.

Außerdem gibt es auch keinen Dresscode. Man kann keinem Menschen vorschreiben wie er sich als richtiger Christ zu kleiden hat. Jeder Mensch glaubt auf eine ganz eigene Art. Menschen auf Grund ihrer Kleidung in der sie sich vllt. wohl fühlen nicht als Christen zu zählen wäre, so finde ich nicht sehr christlich!!

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

Slomo hat geschrieben:
Es gibt verschiedene Dinge an denen man einen Christen erkennen müsste, oder?
Nicht fluchen?
Kleidung?
Ich persönlich denke schon das ich relativ christlich bin. Dennoch glaube ich können bzw. dürfen Christen auch mal fluchen.

Außerdem gibt es auch keinen Dresscode. Man kann keinem Menschen vorschreiben wie er sich als richtiger Christ zu kleiden hat. Jeder Mensch glaubt auf eine ganz eigene Art. Menschen auf Grund ihrer Kleidung in der sie sich vllt. wohl fühlen nicht als Christen zu zählen wäre, so finde ich nicht sehr christlich!!

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"Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist (2. Mose 20,13; 21,12): «Du sollst nicht töten»; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. 22Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig."
Mt 5,22

Wir sollten uns als Christen darüber im Klaren sein, wem wir nachfolgen.
Ich fluche nicht und ich ziehe unter knappen Tops noch was drunter, was bestimmte Dinge verdeckt. (Ich bin verheiratet... "When you're not in business, don't advertise...")
Ich gehe regelmäßig in den Gottesdienst und besuche die PWOC (Protestant Women Of the Chapel) zum Bibelstudium und zum Beisammensein.
Ich versuche liebevoll mit meinen Mitmenschen umzugehen und ich versuche das alles mit freudigem Herzen zu tun und auch zu verbessern, weil ich weiss, dass ich garantiert nicht perfekt bin. Das Schönste ist jeden Sonntag im Praise Team vorne in der Kirche zu stehen und Gott zu preisen und andere einzuladen Sonntags mal mitzukommen.
Als Christ sollte man sich nicht verstecken sondern anderen Menschen zeigen, was es heisst Christ zu sein. Ist es nicht total wunderbar, was Gott für uns tut und ist es dann nicht einfach klasse, etwas geben zu können?

"Denn ich sage: aChristus ist ein Diener der Juden geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, bum die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; 9die Heiden aber sollen Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht (Psalm 18,50): «Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen.» "
Röm 15,9

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Slomo
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Beitrag von Slomo »

Also ehrlich wenn das alles so ist wie du schreibst dann würde ich dich bewundern.
Dennoch hört sich das alles ein wenig zu perfekt an. Ich denke dass man damit in der heuten Gesellschaft nicht mehr viel erreichen kann, sorry. Denn mit deinem Verhaltenscodex wirst du woll der Ausnahmefall sein! Zumindestens in der "normalen" Kirche.
Alles gute dabei! ;)

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

Ist hier alles ziemlich einfach. Ich lebe auf einem amerikanischem Posten und alle meine Freunde sind in dieser Gemeinde... Wir teilen alle eine Kapelle, die Sonntags gegen 10 von katholisch und protestantisch geändert wird. (Kreuzweg Türen zu, Kreuz umdrehen, weil bei den Katholiken Jesus dranhängt, Maria und Josef gegen Blumen austauschen).
Weil es diese Gruppen gibt (PWOC für die Frauen, PMOC für die Männer, YOC für die Jugendlichen, MOPS für die Mütter von Kleinkindern, Mopettes für diejenigen, die auf die MOPS Kleinkinder aufpassen während der MOPS Zeiten) ist quasi mein gesamter Freundeskreis religiös und diejenigen, die noch nicht in die Kapelle gehen (ja da kenne ich auch schon ein paar) sind Arbeitskollegen von meinem Mann oder deren Nachbarn und eine ist heute zum ersten Mal bei PWOC gewesen... Ist das nicht cool? Sie ist tatsächlich mitgekommen... Na gut wir hatten heute morgen Themendonnerstag mit Girlscouts Erinnerungen und Chili... aber trotzdem... vielleicht kommt sie bald wieder um mehr mitzumachen.
Diese Gemeinde hier ist vor allem für die Frauen super deren Männer über ein Jahr im Einsatz sind.
Es gibt hier auch verschiedene Konfessionen, das heißt, dass jeder mal was mit der Kapelle zu tun hatte (katholisch, protestantisch gemischt und der protestantische Gospelservice).
Ich finde es einfach nur klasse... so viele Leute und alle sind an Gott interessiert und mehr kommen dazu und wenn sie dann den Standort wechseln ist die neue Kapelle mit allen Gruppen schon für sie bereit um ihnen zu helfen, sie Willkommen zu heißen und dafür zu sorgen, dass der Umzug einfach verläuft. Ich liebe es einfach...
Das einzige was mich im Moment stört ist mein amerikanisches Keyboard ohne Umlaute... ich muss immer meine Google-Toolbar bemühen (Rechtschreibprüfung) wenn ich schreibe...

PS: Und selbst dann hab ich noch lange nicht alle Umlaute verbessert und muss nachkorrigieren... editieren und schauen ob ich den Umlaut woanders korrigiert bekommen hab und dann einsetzen.

Ach und noch was: Es geht mir nicht darum wie sich die heutige Welt verhält, denn das ist nicht mein Ziel (höchstens um mehr für Jesus zu begeistern). Und um Bewunderung gehts mir nicht wirklich... Ich mags wenn andere sich anstecken lassen und mitmachen...

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Linus
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Linus »

Janet1983 hat geschrieben: Es gibt verschiedene Dinge an denen man einen Christen erkennen müsste, oder?
Nicht fluchen?
Kleidung?
Verhalten?
Einladung anderer zum Gottesdienst?
Nicht fluchen, segnen. Kleidung: ja wenn man geweiht ist. (und nichtmal dann verpflichtend, als Jungfrau etwa) , Verhalten ja. Gottesdiensteinladung gegebenenfalls. Das wichtigste hast du Ausgelassen.
Eine lebendige Beziehung zu Gott. (wenn man die hat, wirkt das von alleine, dann sind die vorgenannten Punkte sekundär).
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Janet1983
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Janet1983 »

Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben: Es gibt verschiedene Dinge an denen man einen Christen erkennen müsste, oder?
Nicht fluchen?
Kleidung?
Verhalten?
Einladung anderer zum Gottesdienst?
Nicht fluchen, segnen. Kleidung: ja wenn man geweiht ist. (und nichtmal dann verpflichtend, als Jungfrau etwa) , Verhalten ja. Gottesdiensteinladung gegebenenfalls. Das wichtigste hast du Ausgelassen.
Eine lebendige Beziehung zu Gott. (wenn man die hat, wirkt das von alleine, dann sind die vorgenannten Punkte sekundär).
Ne lebendige Beziehung habe ich irgendwie vorausgesetzt... danke... ging mir auch darum mal zu schauen, wie sich das auf den Alltag und unser gesamtes Auftreten auswirkt. Ich finde schon, dass man sich von einem Nicht-Christen unterscheiden sollte.

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overkott
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von overkott »

Janet1983 hat geschrieben:Ich finde schon, dass man sich von einem Nicht-Christen unterscheiden sollte.
Natürlich liegt das Problem ist Maßstab.

Ist der Nicht-Christ der Maßstab oder nicht? Oder ist das Doppelgebot der Maßstab?

Für einen Christen ist nicht der Unterschied zum Nicht-Christen geboten, sondern aus der Orientierung am Doppelgebot kann sich ein Unterschied ergeben.

Sich am Doppelgebot zu orientieren kann aber auch heißen, mit Zöllnern und Sündern essen zu gehen.

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

Wenn du dir heutige Maßstäbe mal anschaust, dann ist das in vielen Fällen alles andere als christlich.
Natürlich ist der Nicht-Christ kein Maßstab, aber das Problem ist auch, dass deren Maßstab deutlich ein anderer ist.
Apropos... Mit Sündern und Pharisäern zu essen bedeutet nicht einer zu werden. Man sollte sich dann doch unterscheiden und nach anderen Dingen ausrichten.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Was meinst du mit christlich - in Gemeinschaft mit dem Papst? Oder verstehst du darunter etwas anderes -> ?

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Pit
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Pit »

Hallo overkott,

das ist meiner Überzeugung das Wesentliche.
Jesus ist für uns am Kreuz gestorben, und wir (als Christen) wissen uns dadurch erlöst.
Erlöst sind wir so oder so. Die Erlösung "wirkt", indem ich die Erlösung annehme, denn Gott zwingt niemanden zu seinem Glück.
Anders gesagt:
Auf Grund der Gewissheit um die Erlösung versuche ich, daß Doppelgebot zu leben.
Weil Gott mich liebt, versuche ich diese Liebe weiterzugeben.
Gute Werke als Folge des Glaubens, nicht (wie manche meinen) als Voraussetzung.

Gruß,Pit
overkott hat geschrieben: ...
Für einen Christen ist nicht der Unterschied zum Nicht-Christen geboten, sondern aus der Orientierung am Doppelgebot kann sich ein Unterschied ergeben.

Sich am Doppelgebot zu orientieren kann aber auch heißen, mit Zöllnern und Sündern essen zu gehen.
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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

overkott hat geschrieben:Was meinst du mit christlich - in Gemeinschaft mit dem Papst? Oder verstehst du darunter etwas anderes -> ?
Wenn ich das meinte hätte ich katholisch geschrieben, aber danke für den Hinweis... wenn ich sowas nochmal anfange bringe ich irgendwas rein, wie zum Beispiel "allgemein". Ist schon missverständlich in nem katholischen Forum... hätte ich selber drauf kommen können (oder müssen).

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Pit
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Beitrag von Pit »

Es sollte eigentlich nicht missverständlich sein.
Christlich - der Name/Begriff sagt es ja
Katholisch- eben die katholische Kirche
Römisch-katholisch - die "römische" Kirche mit dem Papst (Bischof von Rom) als geistiges Oberhaupt)

Sogesehen gibt es nicht nur die "römisch"katholischen Christen - Gott sei Dank!

Gruß, Pit
Janet1983 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Was meinst du mit christlich - in Gemeinschaft mit dem Papst? Oder verstehst du darunter etwas anderes -> ?
Wenn ich das meinte hätte ich katholisch geschrieben, aber danke für den Hinweis... wenn ich sowas nochmal anfange bringe ich irgendwas rein, wie zum Beispiel "allgemein". Ist schon missverständlich in nem katholischen Forum... hätte ich selber drauf kommen können (oder müssen).
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Janet1983
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Janet1983 »

Pit hat geschrieben:Hallo overkott,

das ist meiner Überzeugung das Wesentliche.
Jesus ist für uns am Kreuz gestorben, und wir (als Christen) wissen uns dadurch erlöst.
Erlöst sind wir so oder so. Die Erlösung "wirkt", indem ich die Erlösung annehme, denn Gott zwingt niemanden zu seinem Glück.
Anders gesagt:
Auf Grund der Gewissheit um die Erlösung versuche ich, daß Doppelgebot zu leben.
Weil Gott mich liebt, versuche ich diese Liebe weiterzugeben.
Gute Werke als Folge des Glaubens, nicht (wie manche meinen) als Voraussetzung.

Gruß,Pit
overkott hat geschrieben: ...
Für einen Christen ist nicht der Unterschied zum Nicht-Christen geboten, sondern aus der Orientierung am Doppelgebot kann sich ein Unterschied ergeben.

Sich am Doppelgebot zu orientieren kann aber auch heißen, mit Zöllnern und Sündern essen zu gehen.
Ok... das ist die Voraussetzung, aber wie wirkt sich das Leben des Doppelgebotes auf den Alltag aus oder vielmehr das Christ-sein an sich.

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overkott
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:Jesus ist für uns am Kreuz gestorben, und wir (als Christen) wissen uns dadurch erlöst.
Erlöst sind wir so oder so. Die Erlösung "wirkt", indem ich die Erlösung annehme, denn Gott zwingt niemanden zu seinem Glück.
Ich glaube, so kann man den Neuen Bund verstehen. Dieser Vertrag setzt das Angebot Gottes voraus, kommt aber erst durch die Annahme durch den Menschen zustande. Deshalb können wir den Gnadenstreit auch nicht vorentscheiden.

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overkott
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von overkott »

Janet1983 hat geschrieben:Ok... das ist die Voraussetzung, aber wie wirkt sich das Leben des Doppelgebotes auf den Alltag aus oder vielmehr das Christ-sein an sich.
Praktisch ist das die Frage nach einer Vergesetzlichung. Jesus weist jedoch auf die Problematik aller Versuche einer Objektivierung und Verallgemeinerung hin. Ihm geht es in erster Linie um eine persönliche gelungene Beziehung zum Vater im Himmel und um ein situationsgerechtes Verhalten.

Dabei weiß er, dass er keine sittlichen Weltmeister um sich geschart hat, sondern Heilige wie Petrus, die auch in wichtigen Augenblicken versagt haben.

Das prägt sein Gebet um Versöhnung und Vergebung.

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Linus
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Linus »

[quote="Janet1983
Ne lebendige Beziehung habe ich irgendwie vorausgesetzt... danke... ging mir auch darum mal zu schauen, wie sich das auf den Alltag und unser gesamtes Auftreten auswirkt. Ich finde schon, dass man sich von einem Nicht-Christen unterscheiden sollte.[/quote]

Ja, genau das ist ja der Unterschied: die Beziehung zu Jesus. Und die wirkt in und an einem, daß der Lebenswandel sichtbar wird. Selbst wenn man die Rockerkluft oder Skaterhosen anlässt.
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Beitrag von Linus »

Janet1983 hat geschrieben:Apropos... Mit Sündern und Pharisäern zu essen bedeutet nicht einer zu werden..
Äußerlich doch: "Alles bin ich allen geworden." sagt Paulus.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Linus
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Linus »

overkott hat geschrieben: Ich glaube, so kann man den Neuen Bund verstehen. Dieser Vertrag setzt das Angebot Gottes voraus, kommt aber erst durch die Annahme durch den Menschen zustande. Deshalb können wir den Gnadenstreit auch nicht vorentscheiden.
Also was jetzt? Vertrag oder Bund? Ein vertrag ist kündbar. Ein Bund nicht.
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overkott
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von overkott »

Linus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Ich glaube, so kann man den Neuen Bund verstehen. Dieser Vertrag setzt das Angebot Gottes voraus, kommt aber erst durch die Annahme durch den Menschen zustande. Deshalb können wir den Gnadenstreit auch nicht vorentscheiden.
Also was jetzt? Vertrag oder Bund? Ein vertrag ist kündbar. Ein Bund nicht.
Ok, was ist aus dem Alten Bund geworden?

Ich denke, dass Gott in Christus sein Angebot erneuert und vollendet hat.

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben:Apropos... Mit Sündern und Pharisäern zu essen bedeutet nicht einer zu werden..
Äußerlich doch: "Alles bin ich allen geworden." sagt Paulus.
Er gesellt sich zu ihnen und ist Teil ihrer Gemeinschaft, aber auch nur um aus der Gemeinschaft heraus Christus zu verkünden. Er wird sich dennoch anders verhalten und geben auch wenn er in der Gemeinschaft ist, denn er wird die anderen verändern... das wäre zumindest der Idealzustand.
Genau so wie es Jesus mit dem Zöllner getan hat. Er war in seiner Gemeinschaft und der Zöllner hat sich geändert, nicht etwa Jesus.

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Pit
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Pit »

Ein Freund sagte mir einmal, daß - vorausgesetzt, daß er bereut und die Versöhnung Gottes angenommen hätte - sogar Hitler im Himmel sein könnte.
Und wie Hitler letztendlich wirklich gehandelt hätte, wüssten wir eben nicht.

Gruß, Pit
overkott hat geschrieben: ...
Ich glaube, so kann man den Neuen Bund verstehen. Dieser Vertrag setzt das Angebot Gottes voraus, kommt aber erst durch die Annahme durch den Menschen zustande. Deshalb können wir den Gnadenstreit auch nicht vorentscheiden.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben:Apropos... Mit Sündern und Pharisäern zu essen bedeutet nicht einer zu werden..
Äußerlich doch: "Alles bin ich allen geworden." sagt Paulus.
Und Paulus geht sogar noch einen Schritt weiter. So schreibt er an die Korinther, dass Christus Sünde geworden ist. Das liest sich beinahe blasphemisch. Die abstrakte Formulierung enthält denselben Skandal wie das Mahl Jesu mit Zöllnern und Sündern. Sie umschreibt und deutet die Menschwerdung Christi als Heraustreten aus dem Bereich des Göttlichen, wie Paulus an die Phillipper formuliert. Dabei wird klar, was Sünde eigentlich bedeutet: nicht diese oder jene Tat, sondern das Heraustreten oder Herausfallen aus der Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel, ein Verstoß gegen die Liebe, eine Beziehungsstörung. Jesus aber will eine gelungen Beziehung zum Vater im Himmel und in Gemeinschaft mit Petrus der Jünger untereinander.
Zuletzt geändert von overkott am Freitag 5. Oktober 2007, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

overkott hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben:Apropos... Mit Sündern und Pharisäern zu essen bedeutet nicht einer zu werden..
Äußerlich doch: "Alles bin ich allen geworden." sagt Paulus.
Und Paulus geht sogar noch einen Schritt weiter. So schreibt er an die Korinther, dass Christus Sünde geworden ist. Das liest sich beinahe blasphemisch. Die abstrakte Formulierung enthält denselben Skandal wie das Mahl Jesu mit Zöllnern und Sündern. Sie umschreibt und deutet die Menschwerdung Christi als Heraustreten aus dem Bereich des Göttlichen, wie Paulus an die Phillipper formuliert. Dabei wird klar, was Sünde eigentlich bedeutet: nicht diese oder jene Tat, sondern das Heraustreten oder Herausfallen aus der Gemeinschaft mit Gott, ein Verstoß gegen die Liebe, eine Beziehungsstörung. Jesus aber will eine gelungen Beziehung zum Vater im Himmel und in Gemeinschaft mit Petrus der Jünger untereinander.
Was tust du wenn vor deinen Augen jemand stolpert und hinfällt? Du bückst dich und hilfst ihm auf. Du begibst dich hinunter nur um ihn mit dir heraufzuziehen.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Janet1983 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben:Apropos... Mit Sündern und Pharisäern zu essen bedeutet nicht einer zu werden..
Äußerlich doch: "Alles bin ich allen geworden." sagt Paulus.
Und Paulus geht sogar noch einen Schritt weiter. So schreibt er an die Korinther, dass Christus Sünde geworden ist. Das liest sich beinahe blasphemisch. Die abstrakte Formulierung enthält denselben Skandal wie das Mahl Jesu mit Zöllnern und Sündern. Sie umschreibt und deutet die Menschwerdung Christi als Heraustreten aus dem Bereich des Göttlichen, wie Paulus an die Phillipper formuliert. Dabei wird klar, was Sünde eigentlich bedeutet: nicht diese oder jene Tat, sondern das Heraustreten oder Herausfallen aus der Gemeinschaft mit Gott, ein Verstoß gegen die Liebe, eine Beziehungsstörung. Jesus aber will eine gelungen Beziehung zum Vater im Himmel und in Gemeinschaft mit Petrus der Jünger untereinander.
Was tust du wenn vor deinen Augen jemand stolpert und hinfällt? Du bückst dich und hilfst ihm auf. Du begibst dich hinunter nur um ihn mit dir heraufzuziehen.
Das zu unterlassen wäre ja auch inhuman.

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

Du brauchst nicht selber zu fallen um dieser Person aufzuhelfen.
Und ja, es wäre inhuman. Und es könnte dir auch passieren.
Du könntest auch sagen "Bist selber schuld, mach die Augen auf!"
Du könntest laut loslachen.
Du könntest anfangen zu erklären, wie man richtig läuft um so etwas zu vermeiden.
Du könntest sagen "Wenn du die Füße so quer stehen hast ist das klar, dass du darüber fliegst."
Das alles wäre aber nicht richtig, oder?

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overkott
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:Ein Freund sagte mir einmal, daß - vorausgesetzt, daß er bereut und die Versöhnung Gottes angenommen hätte - sogar Hitler im Himmel sein könnte.
Und wie Hitler letztendlich wirklich gehandelt hätte, wüssten wir eben nicht.
Ich glaube nicht, dass dein Freund ein Grüner war.

Wir wollen doch Typen wie Hitler, Hussein und Stalin nicht im Nachhinein noch heiligsprechen.

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Edi
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:Ein Freund sagte mir einmal, daß - vorausgesetzt, daß er bereut und die Versöhnung Gottes angenommen hätte - sogar Hitler im Himmel sein könnte.
Und wie Hitler letztendlich wirklich gehandelt hätte, wüssten wir eben nicht.
Pit, das ist ja keine besondere Erkenntnis. Der grösste denkbare Verbrecher kann Gnade bei Gott finden, wenn er umkehrt. Umkehr mit allem, was dazu nötig ist kann noch in den letzten Lebensstunden eines Menschen geschehen.

Bei Hitler hätte ich allerdings Zweifel daran, dass das bei ihm erfolgt ist. Ganz ausschliessen soll man das aber bei keinem Menschen.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Pit, das ist ja keine besondere Erkenntnis. Der grösste denkbare Verbrecher kann Gnade bei Gott finden, wenn er umkehrt. Umkehr mit allem, was dazu nötig ist kann noch in den letzten Lebensstunden eines Menschen geschehen.
Es reicht wenn er im letzten Augenblick seines Lebens volkommene Reue zeigt, dann ist er gerettet, da brauchts net mal nen Pfaffen dazu. Aber wer weiß das schon was der letzte Gedankenfunke bei Hitler, Stalin oder wer auch immer war.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

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Beitrag von Janet1983 »

Da bin ich baff... Danke Fiore!
Kann ich nur unterschreiben.

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Beitrag von FioreGraz »

Janet1983 hat geschrieben:Da bin ich baff... Danke Fiore!
Kann ich nur unterschreiben.
REine katholische Lehre. Nicht von mir. Findest z.B. bei Thomas v. Aquin, Konzil von Trient (das böße gegen Luther :mrgreen: ).

LG
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Pit
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Re: Christ-sein in der Welt

Beitrag von Pit »

Heiligsprechen möchte ich Hitler und Co. sicher nicht.
Ich habe ja nur geschrieben, was aus christlicher Sicht Reuer und Versöhnungsbereitschaft vorausgesetzt, möglich (!) ist.
Ob mein Freund Grüner war, weiss ich nicht.
Also parteipolitisch nicht, ob er mal grün gewählt hat, weiss ich nicht.
Aber ich weiss, daß er katholischer Priester ist.

Gruß, Pit
overkott hat geschrieben: ...
Ich glaube nicht, dass dein Freund ein Grüner war.

Wir wollen doch Typen wie Hitler, Hussein und Stalin nicht im Nachhinein noch heiligsprechen.
carpe diem - Nutze den Tag !

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