Katholische Bücher in evangelikalen Verlagen?

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Pit
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Katholische Bücher in evangelikalen Verlagen?

Beitrag von Pit »

Hallo !

Ich habe gerade mal wieder auf der Website des Hänssler-Verlages "geschnuppert", da ich mir bei Hänssler (von Haus aus evangelikale Ausrichtung) schon häufiger freikirchliche Literatur bestellt habe. Und was fällt mir auf?
Es gibt dort u.a. Bücher aus dem Benno-, dem Kreuzverlag und von anderen katholischen Verlagen im Sortiment.
Von den Autoren ist dort u.a. einiges von Papst Benedikt aber z.B. auch vieles aus dem Vier-Türme-Verlag Münsterschwarzach zu finden.

Gruß, Pit
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Pit, wo Du gestöbert hast, war nicht die Seite des Hänssler Verlages, sondern der Versandbuchhandlung. Die besorgen Dir prinzipiell jedes Buch, außer vielleicht Pornos. Als Buchhandlung bieten sie auch Bücher aus katholischen Verlagen an. Kreuz ist zwar gerade von Herder gekauft worden, aber traditionell ein evangelischer Verlag.

Der Hänssler-Verlag hingegen produziert weiterhin evangelikal-minderwertiges Schrifttum.

Gruß
SD
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Edi
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Beitrag von Edi »

Stephen hat natürlich recht, zudem verlegt Hänssler auch minderwertiges christliches Liedgut, z.B. vom Mückenkarle, alias Manfred Siebald, Anglistik-Professor. Mückenkarle deswegen, weil er ein Lied geschrieben und wohl auch vertont hat, wo er Gott mit einem Menschen vergleicht, der Mücken totschlägt.

Von einem evangelikalen Verlag wird man keine kath. Bücher erwarten können, ausser dass seine Buchhandlung halt wie Stephen sagt, fast jedes Buch verkauft, wenn man es dort bestellt.

Die Bücher von Münsterschwarzach werden auch in ev. Kreisen vertrieben, weil sie wohl weniger kath. sind, zum Teil fast eher auch in Richtung Esoterik gehend. Siehe Anselm Grün, der wird auch in ev. Kirchen für Vorträge eingeladen. Sonderlich evangelistisch sind seine Vorträge aber nicht.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Ich habe das auch deshalb geschrieben, weil - und jetzt hole ich etwas weiter aus - es bis vor etwa 4 Jahren hier in Münster eine christliche Buchhandlung gab, die eher evangelikal augerichtet war.
Die Betreiber bestellten selber die meisten Bücher bei Hänssler, und ich versuchte mehrmals, Bücher zu bestellen, die von katholischen Autoren waren, aber woanders gerade nicht zu bekommen waren.
Daraufhin wurde mir dort höflich aber deutlich klargemacht, bei Hännsler gäbe es "sowas" nicht.
Und auch im damaligen Katalog von Onlinekatalog der Versandbuchhandlung von Hänssler war nichts zu finden. Mittlerweile ist es so, daß diese Buchhandlung (sie gibt es nur noch in der Nähe von Borken) eben auch katholische Bücher im eigenen (!) Sortiment hat.

Gruß, Pit
Edi hat geschrieben:Stephen hat natürlich recht, zudem verlegt Hänssler auch minderwertiges christliches Liedgut, z.B. vom Mückenkarle, alias Manfred Siebald, Anglistik-Professor. Mückenkarle deswegen, weil er ein Lied geschrieben und wohl auch vertont hat, wo er Gott mit einem Menschen vergleicht, der Mücken totschlägt.

Von einem evangelikalen Verlag wird man keine kath. Bücher erwarten können, ausser dass seine Buchhandlung halt wie Stephen sagt, fast jedes Buch verkauft, wenn man es dort bestellt.

Die Bücher von Münsterschwarzach werden auch in ev. Kreisen vertrieben, weil sie wohl weniger kath. sind, zum Teil fast eher auch in Richtung Esoterik gehend. Siehe Anselm Grün, der wird auch in ev. Kirchen für Vorträge eingeladen. Sonderlich evangelistisch sind seine Vorträge aber nicht.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Na, Pit. In meinem Wohnort gibt es auch eine ev. Buchhandlung. Wenn ich dort ein kath. Buch bestellen wollte, dann werden sie mir es auch besorgen. Aber im Sortiment haben sie m.W. keine und wenn evt. die von Anselm Grün, die aber nicht unbedingt so ausgesprochen kath. sind.

Einige ev. Pfarrer, die ich kenne, befassen sich u.a. auch mit kath. Christen, aber eher privat. Offiziell lassen die es schön bleiben, von Freikirchlern gar nicht zu reden.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Das ist es ja eben. Bei der freikirchlichen Buchhandlung, die ich meine, ist es so, daß die Bücher katholischer Autoren, nicht nur Anselm Grün, sondern z.B. auch vom damaligen Kardinal Ratzinger udn sogar vom jetzigen Papst Benedikt XVI im Sortiment (also im Onlinekatalog hatten. Aber ich suche dort mal einige Sachen heraus und lege hier den Link rein.
Übrigens gibt es hier eine ev.-landeskirchl. Gemeinde, die einmal monatlich den sogenannten "Anlasser" bietet. (Link: www.matthaeusgemeinde.org)
Und dort, beim "Anlasser" haben sie regelmäßig einen Büchertisch, nicht selten u.a. mit Büchern aus dem Herder- und den Bennoverlag.

Gruß, Pit
Edi hat geschrieben:Na, Pit. In meinem Wohnort gibt es auch eine ev. Buchhandlung. Wenn ich dort ein kath. Buch bestellen wollte, dann werden sie mir es auch besorgen. Aber im Sortiment haben sie m.W. keine und wenn evt. die von Anselm Grün, die aber nicht unbedingt so ausgesprochen kath. sind.

Einige ev. Pfarrer, die ich kenne, befassen sich u.a. auch mit kath. Christen, aber eher privat. Offiziell lassen die es schön bleiben, von Freikirchlern gar nicht zu reden.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:Und dort, beim "Anlasser" haben sie regelmäßig einen Büchertisch, nicht selten u.a. mit Büchern aus dem Herder- und den Bennoverlag.
Das sind wohl Ausnahmen, denke ich. Ich habe auch mal in einer pfingstlichen Freikirche ein Buch von Tersteegen gekauft, wo Tersteegen Lebensbeschreibungen heiliger Seelen bringt, darunter mehr Katholiken als Protestanten. Daraus aber zu entnehmen, diese Gemeinde hätte auch nur für einen Cent Interesse an kath. Glaubensgut, ist mir nicht eingefallen und war auch nicht der Fall. Im Gegenteil: der dortige Pastor hat mir mal das Buch "Der Pfaffenspiegel" und das des abgefallenen Priesters Dalliard empfohlen. Ich habe ihm die passende Antwort aber gegeben.

Die meisten ev. oder freikirchlichen Gemeinden sind aber hier nach wie vor nicht aufgeschlossen oder gar desinteressiert, wenn nicht sogar gar mit einer schroffen Antihaltung.
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Pit
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Beitrag von Pit »

...und auf Seiten der Gemeindebasis leider oft eher desinformiert als desinteressiert.
Ich habe mal ganz in Ruhe mit einem evangelisch-landeskirchlichen Freund über Heiligenverehrung (nicht -anbetung) gesprochen udn er sagte hinterher nur: "So habe ich das noch nie gehört".
Leider ist es schwer, mehrere Jahrhunderte Trennung zu überwinden, wenigstens ansatzweise.
Persönlich bin ich fest überzeugt, daß wir gerade von den evangelikalen Christen viel lernen können, was das alltägliche Glaubensleben betrifft.
Wieviele römisch-katholische Christen lesen denn noch in der Hl.Schrift?
Ein Freund (evang.-luther. Pfarrer) sagte mir vor einigen Wochen:
"In etwa 10 Jahren oder etwas später werden viele evangelische Christen evangelikalen Gemeinden angehören oder der katholischen Kirche. Die Landeskirchen im heutigen Format werden wahrscheinlich (!) an Einfluss verlieren, wenn sie nicht deutlich an inhaltlichem Profil gewinnen."

Gruß, Pit
Edi hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Und dort, beim "Anlasser" haben sie regelmäßig einen Büchertisch, nicht selten u.a. mit Büchern aus dem Herder- und den Bennoverlag.
Das sind wohl Ausnahmen, denke ich. Ich habe auch mal in einer pfingstlichen Freikirche ein Buch von Tersteegen gekauft, wo Tersteegen Lebensbeschreibungen heiliger Seelen bringt, darunter mehr Katholiken als Protestanten. Daraus aber zu entnehmen, diese Gemeinde hätte auch nur für einen Cent Interesse an kath. Glaubensgut, ist mir nicht eingefallen und war auch nicht der Fall. Im Gegenteil: der dortige Pastor hat mir mal das Buch "Der Pfaffenspiegel" und das des abgefallenen Priesters Dalliard empfohlen. Ich habe ihm die passende Antwort aber gegeben.

Die meisten ev. oder freikirchlichen Gemeinden sind aber hier nach wie vor nicht aufgeschlossen oder gar desinteressiert, wenn nicht sogar gar mit einer schroffen Antihaltung.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:...und auf Seiten der Gemeindebasis leider oft eher desinformiert als desinteressiert.
Ich habe mal ganz in Ruhe mit einem evangelisch-landeskirchlichen Freund über Heiligenverehrung (nicht -anbetung) gesprochen udn er sagte hinterher nur: "So habe ich das noch nie gehört".
Leider ist es schwer, mehrere Jahrhunderte Trennung zu überwinden, wenigstens ansatzweise.
Persönlich bin ich fest überzeugt, daß wir gerade von den evangelikalen Christen viel lernen können, was das alltägliche Glaubensleben betrifft.
Wieviele römisch-katholische Christen lesen denn noch in der Hl.Schrift?
Ein Freund (evang.-luther. Pfarrer) sagte mir vor einigen Wochen:
"In etwa 10 Jahren oder etwas später werden viele evangelische Christen evangelikalen Gemeinden angehören oder der katholischen Kirche. Die Landeskirchen im heutigen Format werden wahrscheinlich (!) an Einfluss verlieren, wenn sie nicht deutlich an inhaltlichem Profil gewinnen."
Beides Pit, desinformiert und desinteressiert bis auf wenige Ausnahmen, die ich eher bei gebildeteren Menschen fand. Viele Christen sind eben unselbständig und plappern das nach, was man ihnen vorkaut.
Sicher können Taufscheinkatholiken von evangelikalen Christen etwas lernen. Die echt gläubigen Katholiken aber haben ja schon ihren Glauben und m. E. genügt der, man muss nicht die Bibel halb auswendig kennen, sondern eher Gott verstehen, was nicht allein mit Lesen der Bibel zu schaffen ist.
Die ev. Landeskirchen werden sicher noch mehr zurückgehen, es sei denn sie besinnen sich wieder auf das Evangelium, aber das sehe ich bei den heutigen Kirchenleitern nicht kommen, es sei denn sie würden sich bekehren. Organisatorische Änderungen werden ihnen nämlich nichts helfen, solange man sich nicht wieder auf's Eigentliche besinnt. Das gleiche gilt für die kath. Kirche, die ja auch mächtig am Abdriften ist.
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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Stephen Dedalus hat geschrieben: Der Hänssler-Verlag hingegen produziert weiterhin evangelikal-minderwertiges Schrifttum.
Gruß
SD
So wertvoll wie mir sonst deine Meinung ist, der Satz war ne Luftnummer.

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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Mittlerweile ist es so, daß diese Buchhandlung (sie gibt es nur noch in der Nähe von Borken) eben auch katholische Bücher im eigenen (!) Sortiment hat.
Das ist doch die Buchhandlung, die in der Nähe vom Bahnhof in Münster war, oder nicht? Heißt der Besitzer nicht John oder so? In meiner münsteraner Zeit war ich dort öfter. Wir hatten vom "Wintergarten" (das war mal eine Gruppe in der FeG) einiges mit ihm zu tun.
Ein Freund (evang.-luther. Pfarrer) sagte mir vor einigen Wochen:
"In etwa 10 Jahren oder etwas später werden viele evangelische Christen evangelikalen Gemeinden angehören oder der katholischen Kirche. Die Landeskirchen im heutigen Format werden wahrscheinlich (!) an Einfluss verlieren, wenn sie nicht deutlich an inhaltlichem Profil gewinnen."
Hierzu die Meinung des Präses der niederländischen Protestanten:
http://www.idea.de/index.php?id=329&tx_ ... 0d57f85399
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

asderrix hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben: Der Hänssler-Verlag hingegen produziert weiterhin evangelikal-minderwertiges Schrifttum.
Gruß
SD
So wertvoll wie mir sonst deine Meinung ist, der Satz war ne Luftnummer.
Naja, man mag bei Hänssler wohl auch mal das eine oder andere bessere Buch finden - soweit ich mich erinnere, haben die zum Beispiel auch von Johannes Rau was verlegt oder Zinzendorf. Aber aufs Ganze gesehen ist im Konzert von Brockhaus, Brunnen, Francke und Co. Hänssler schon eher unteres Niveau, finde ich.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Franz,

genau die Buchhandlung war es. Wobei ich dazu sagen sollte, daß die Aussage über katholische Literatur nicht von ihm selber, sondern von einem Angestellten kam.
Übrigens habe ich mir damals öfters Bücher aus evangeliken Verlagen besorgt, die oft alles andere als schlecht waren, aber man sollte natürlich auch immer (!) beim Bücherkauf die Augen offenhalten.
Mittlerweile gibt es die Buchhandlung nur noch in der Nähe von Borken.
Wenn Interesse besteht, kann ich die Internetseite mal `raussuchen.

Gruß, Pit
FranzSales hat geschrieben:
Das ist doch die Buchhandlung, die in der Nähe vom Bahnhof in Münster war, oder nicht? Heißt der Besitzer nicht John oder so? In meiner münsteraner Zeit war ich dort öfter. Wir hatten vom "Wintergarten" (das war mal eine Gruppe in der FeG) einiges mit ihm zu tun.
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"In etwa 10 Jahren oder etwas später werden viele evangelische Christen evangelikalen Gemeinden angehören oder der katholischen Kirche. Die Landeskirchen im heutigen Format werden wahrscheinlich (!) an Einfluss verlieren, wenn sie nicht deutlich an inhaltlichem Profil gewinnen."
Hierzu die Meinung des Präses der niederländischen Protestanten:
http://www.idea.de/index.php?id=329&tx_ ... 0d57f85399
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hännsler selber ist ja meines Wissens eher evangelikal ausgerichtet (nicht zwingend negativ, ich kenne sehr intelligente evangelikale Christen), während der Brockhausverlag, dessen Literatur ich oft sehr schätze, eine andere "Linie" vertritt.
Und es sind ja nicht nur die Einzelverlage, sondern mittlerweile ja auch die Stiftung Christliche Medien (SCM), beziehungsweise das dazugehörige Versandhaus.

Gruß,Pit
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Naja, man mag bei Hänssler wohl auch mal das eine oder andere bessere Buch finden - soweit ich mich erinnere, haben die zum Beispiel auch von Johannes Rau was verlegt oder Zinzendorf. Aber aufs Ganze gesehen ist im Konzert von Brockhaus, Brunnen, Francke und Co. Hänssler schon eher unteres Niveau, finde ich.
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Sein_oder_Nichtsein
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Beitrag von Sein_oder_Nichtsein »

Edi hat geschrieben:
Einige ev. Pfarrer, die ich kenne, befassen sich u.a. auch mit kath. Christen, aber eher privat. Offiziell lassen die es schön bleiben,
Du meinst, sie lesen keinen St. Benedict, St. Augustin, keinen Thomas von Aquin und keinen Meister Eckhard, weil die katholisch sind? :ikb_alien:

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Edi
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Beitrag von Edi »

Sein_oder_Nichtsein hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Einige ev. Pfarrer, die ich kenne, befassen sich u.a. auch mit kath. Christen, aber eher privat. Offiziell lassen die es schön bleiben,
Du meinst, sie lesen keinen St. Benedict, St. Augustin, keinen Thomas von Aquin und keinen Meister Eckhard, weil die katholisch sind? :ikb_alien:
Nein, das nicht. Aber sie sprechen nicht in ihrer Kirche darüber. Einer las mal etwas vom hlg. Johannes vom Kreuz und erzählte mir darüber einiges, weil er merkte, dass ich da etwas Zugang habe, aber in seinen ev. Kreisen wird er darüber nichts sagen.
Er meinte auch, falls ich ihn richtig verstanden habe, die Unerfülltheit, die auch noch in einem Christen vorhanden sei, könne man mit dem, was Anselm Grün sagt, ausfüllen. Nun hat aber Grün auch nicht das Rezept dazu, denn von Mystik reden und Mystiker sein, sind zwei Paar Stiefel, was ja Tersteegen auch betont.
Ich denke, den Evangelischen aller Art einschliesslich Freikirchen könnte es zwecks geistlicher Horizonterweiterung nicht schaden, wenn sich auch mal mit dem Leben kath. Christen befassen würden.
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Sein_oder_Nichtsein
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Beitrag von Sein_oder_Nichtsein »

Edi hat geschrieben:Nun hat aber Grün auch nicht das Rezept dazu, denn von Mystik reden und Mystiker sein, sind zwei Paar Stiefel, was ja Tersteegen auch betont.
Ich denke, den Evangelischen aller Art einschliesslich Freikirchen könnte es zwecks geistlicher Horizonterweiterung nicht schaden, wenn sich auch mal mit dem Leben kath. Christen befassen würden.
Als vielleicht bis auf die Kopten älteste christliche Konfession verfügt der Katholizismus mit seinen Wüstenvätern wohl über die reichhaltigste mystische Tradition. Wenn es möglich wäre, würde ich mir nicht nur für evangelische Christen wünschen, spirituelle Wege aller christlichen Kirchen kennenzulernen. Z. B. ist das russ.-orth. Herz-Jesu-Gebet eine Praktik, mit der man, wie anders im Rituale Romanum auch vorgelegt, geistliche Erfahrungen machen kann. So wäre es stark, würden alle Christen nicht nur ihre eigenen geistlichen Traditionen pflegen, sondern die geistlichen Tradtionen der ganzen Christenheit kennen und bei Bedarf gebrauchen.

Hadschi
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beispiele

Beitrag von Hadschi »

es gibt durchaus hochwertige evangelikale bücher - die lektüe dieser bücher tut auch uns katholiken emhr als nur gut! ein leuchtendes beispiel ist meiner meinung nach "nach dem amen bete weiter" von h.p. royer. ich verschenke dieses buch einerseits an freunde, die keine ahnung vom christentum haben, aber auch an katholiken, die nicht bibelfest sind. das buch ist absolut nicht "unkatholisch", auch für ganzganz konservative romtreue katholiken ein freudenfest beim lesen!

und was die evangelikalen auch haben, was wir katholiken einfach nicht haben: chirstliche unterhaltungsliteratur wie z.b. christliche krimis, romane, jugendliteratur mit "modernem" anstrich. was man katholischen jugendlichen anbietet, kann kein normaler teenager ernst nehmen.

was ich ablehne sind natürlcih avangelikale bücher gegen die katholische kirche - also bücher, deren inhalt gegen unsere heilige kirche geschrieben ist. gottlob stellen solche bücher mittlerweile aber eine randerscheinung dar und werden von 95% der evangelikalen nicht angenommen.

man spürt einfach eine starke annäherung zwischen gläubigen evangelikalen und gläubigen katholiken. uind interessanterweise können gläubige evangelikale besser mit strengkonservativen katholiken als mit den megaliberalen! und das finde ich gut.

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Edi
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Re: beispiele

Beitrag von Edi »

Hadschi hat geschrieben:man spürt einfach eine starke annäherung zwischen gläubigen evangelikalen und gläubigen katholiken. uind interessanterweise können gläubige evangelikale besser mit strengkonservativen katholiken als mit den megaliberalen! und das finde ich gut.
Wo denn die Annäherung? Was ich so mitkriege, sind die Vorbehalte von Evangelikalen gegenüber Katholiken immer noch mehr oder weniger groß, zum Teil bis hin zur radikalen Ablehnung und Verteufelung.
Mag sein, dass einzelne aus der ev. Kirche anders denken, vielleicht auch wenige aus Freikirchen, aber eine starke Tendenz der Annnäherung kann ich aus meiner Erkenntnis und Erfahrung nicht bestätigen. Siehe auch bei jesus.de wo man oft genug noch dem Luthergott huldigt und wehe, wenn man etwas Kritisches gegen diesen "Gott" schreibt, dann wird man bald von den Mods gemassregelt.

Hier war aber auch das Thema "kath. Bücher in ev. Verlagen" und nicht ob es auch gute evangelikale Bücher gibt. Die gibt es sicher auch.
Bisher habe ich die besten geistlichen Bücher immer nur als kath. Bücher gefunden, mal abgesehen von seltenen und kaum bekannten Büchern ev. Mystiker, die denen nahe kamen.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Mh. ich habe früher viel von dem Evangelikalen Zeug gelesen (Gosset, Wigglesworth, Mc Carthy Dave Hunt,...) Die haben alle irgendwie Antikatholische Tendenzen, meist implizit, bei den letzten beiden sogar als Hauptthema. Oberflächlich sind die Erbauungsliteratur, aber alles was mit Mystik nur ansatzweise zu tun hat ist ihnen Fremd, um nicht zu sagen: satanisch. (Protestanten sind halt arg verkopft.) und man schau genau: Jene die, gegen die katholische Kirche wettern, sind gar viele.
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Beitrag von Edi »

Linus hat geschrieben:Mh. ich habe früher viel von dem Evangelikalen Zeug gelesen (Gosset, Wigglesworth, Mc Carthy Dave Hunt,...) Die haben alle irgendwie Antikatholische Tendenzen, meist implizit, bei den letzten beiden sogar als Hauptthema. Oberflächlich sind die Erbauungsliteratur, aber alles was mit Mystik nur ansatzweise zu tun hat ist ihnen Fremd, um nicht zu sagen: satanisch. (Protestanten sind halt arg verkopft.) und man schau genau: Jene die, gegen die katholische Kirche wettern, sind gar viele.
So ist es und erst recht beim radikalen Ian Paisley, der jetzt in Nordirland mit seiner Partei die meisten Stimmen bekommen hat. Einmal hat er während einer Rede des Papstes vor dem Europäischen Parlament diesen als Antichrist beschimpft und gerufen: ich verurteile Dich und Deine verkehrte Lehre.
Die evangelikalen Bücher aus den USA von den von dir genannten und ähnlichen Autoren werden gerade auch in deutschen Übersetzungen hier im deutschen Sprachraum vertrieben und gelesen und geglaubt.
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Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

ja, die von dir aufgezählten autoren sind antikatholisch - aber in den gängigen evangelikalen buchhandlungen werden dir diese autoren sich nciht empfohlen werden. lies mal einen hans peter royer oder einen der anderen aktuellen ev. autoren: die meisten sind alles andere als antikatholisch, die sind einfach gut.

die annäherung spüre ich ganz deutlich bei allen evangelikalen brüder und schwestern, die ich in den letzen monaten kennengelernt habe. man muss sich vorstellen: ich bin schönstätter und somit auf der konservativ-katholischen seite, noch dazu schwerst marianisch! aber die erkennen im gespräch "trotzdem", daß ich an jesus christus glaube, ihm mien leben geschenkt habe, bibelfest bin und somit auch aus evangelikaler perspektive erlöst und wiedergeboren bin.

letzlich ist die katholische "inscriptio" ziemlich genau das, was der evangelikale unter wiedergeburt versteht.

die evangelikalen freunde haben echt null problem mit meiner liebe zu maria, versuchen mich nicht "evangelikal zu machen" und akzeptieren meine schönstatt-gemeinde vopll als gleichwertige christliche gemeinde!

und ich habe wirklich viel kontakt zu unterschiedlichsten evangelikalen, einer meiner besten freunde ist calvinistischer pastor! und der zweifelt keine sekunde dran, daß ich voll udn ganz christ bin - "obwohl" in meinem wohnzimmer unübersehbar das typisch schönstättsiche hausheiligtum mit einem bild dder "mater ter admirabilis" steht.

vor wenigen jaheren hätte jeder "anständige" evangelikale das als schlimmstes götzentum angesehen und mir eindringlichst erklärt, daß ich so in die hölle kommen würde! :-)

übrigens: wenn man das leben von luther und das vom erzkatholischen gründer und vater meiner bewegung - pater josef kentenich - ansieht, dann findet man durchaus parallelen in den fragen, die sie sich gestellt haben. nur daß kentenich geduldiger war und die 14 jahre päpstliche verbannung voll liebe und vertrauen zur kirche und zur gottesmutter "auszusitzen" verstanden hat, bis er wieder zum papst gerufen worden ist und voll rehalbilitiert wurde.

schönstatt hat durchaus auch revolutionäre und junglutherische züge :-)

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Beitrag von Edi »

Hadschi hat geschrieben:und ich habe wirklich viel kontakt zu unterschiedlichsten evangelikalen, einer meiner besten freunde ist calvinistischer pastor! und der zweifelt keine sekunde dran, daß ich voll udn ganz christ bin
Naja, es gibt sicher genug Evangelikale, die inzwischen auch anerkennen (wie "grossmütig" von denen [Punkt]), dass es unter Katholiken auch gläubige Menschen gibt. Nicht wenige von denen aber sind der Meinung derjenige Katholik müsse früher oder später die kath. Kiche wegen "ihrer Irrlehren" verlassen.

Wenn ich in eine Freikirche in meinem Wohnort im Schwarzwald gehen wollte und mit den Leuten ein Gespräch anfangen und sagen würde, dass ich auch in die kath. Kirche gehe, fände ich wenig Verständnis. Ich sage das, weil ich es des öfteren erfahren habe und das ist noch nicht so lange her. Nun aber bin ich in diesen Kreisen nicht mehr anzutreffen.
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Beitrag von Hadschi »

also katholischsein auf meine weise sehen die nicht als irrlehre. ganz im gegenteil: gerade die konservativen katholiken, die mit leib und seele bei der sache sind und nach heiligkeit und verbindung zu jesus christus streben, die sind für evangelikale eher wiedergeborene christen als mancher liberale katholik.

daß evangelikale das "wiedergeborensein" unter katholiken als eine eher seltene sache betrachten hat weniger mit der kritik an der katholischen lehre zu tun als mit der gigantischen zahl von katholiken, die einfach gar nciht zur kirche gehen oder wohl zur kirche gehen, dies aber nur aus tradition oder aufgrund einer konservativen lifestyle-einstellung.

das beobachte ich als katholik ja auch: eine gigantische zahl an brav praktizierenden kathoiken "glühen" nicht vor liebe an jesus christus, sondern sind einfach "gut erzogen" und "brav". was der glaube an jesus christus wirklich aussagt und lehrt, davon haben viele keinen blassen schimmer, obwohl sie "streng katholisch" sind. du glaubst nicht, wieviele konservative praktizierende katholiken erstens überhaut nicht bibelfest sind und zweitens bei härterem nachfragern nicht wirklich an gott udn an die auferstehung glauben, sondern einfach an eine gewisse soziologisceh bedeutung der kirche und des glaubens.

und da verstehe ich die evangelikalen sehr gut!

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Linus
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Beitrag von Linus »

Hadschi hat geschrieben:ja, die von dir aufgezählten autoren sind antikatholisch - aber in den gängigen evangelikalen buchhandlungen werden dir diese autoren sich nciht empfohlen werden.
Nu, beim CLV auf der Zweierlinie, bei Intermedia auf der Mariahilfer, selbst im Bibelhaus beim MQ findet man den Schund mindestens ein Drittel des Sortiments macht Asaph-Katalogware aus.

Und ja: als ich bei Freikirchens herumgehirscht bin, und ihnen gesagt habe, dass trotz gefallens ein Austritt aus der Kirche nicht infrage käme, waren sie meist arg konsterniert
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Beitrag von Hadschi »

dann kennen wir offensichtlich sehr sehr verschiedenartige evangelikale.
naja, bei denen herrscht offensichtlich ähnliche vielfalt wie bei uns. man kann ihnen nur wünschen,d aß sie sich trotz ihrer verschiedenartigkeiten gegenseitig nicht das heil absprechen.

das ist so schön an der katholischen kirche: ob piusbruder, opus dei mitglied, charismatischer erneuerer, schönstätter oder fokulare-fan, ob legionät chhristi oder mitglied der legio mariens - alle finden sich bei aller unterschiedlichkeit gegenseitig "ok" und sogar heilig. und das finde ich stark! so geht es im himmel auch zu: man mag sich einfach!

und ich hoffe sehr, daß ich die evangelikalen brüder und schwetsren im himmel auch treffe und wir uns mögen. möglicherweise wird dann - so er da ist - auch james hunt ein freundliches erlöstes lächeln auf den lippen haben. ich wünsch es ihm!

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Edi
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Beitrag von Edi »

Hadschi hat geschrieben:also katholischsein auf meine weise sehen die nicht als irrlehre. ganz im gegenteil: gerade die konservativen katholiken, die mit leib und seele bei der sache sind und nach heiligkeit und verbindung zu jesus christus streben, die sind für evangelikale eher wiedergeborene christen als mancher liberale katholik.
Du wirst mit ihnen auch nicht gerade den Rosenkranz beten. Mach das mal und warte ab, was kommt. Du sagst "auf deine Weise", aber auf der Kirche Weise, da wird man es anders sehen. Wenn sie sehen, dass jemand an Gott real glaubt, aber kath. ist und in der kath. Kirche bleiben will, dann werden sie auch nichts sagen und lassen den laufen wie er will. Aber lass dich mal auf eine Diskussion über den kath. Glauben mit ihnen ein, dann wird es anders aussehen.

Ich weiss von einem Hauskreis wo vorwiegend Evangelische sind, aber auch ein kath. Diakon mitmacht. Ob der auch ein kath. marianisches Gebet dort betet, fragte ich mal ein Mitglied. Nein, das wollen wir nicht. Also: wer muss sich anpassen? Der Katholik. Solange man sich anpasst, wird man auch halbwegs akzeptiert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

ich denke, das ist eine stilfrage:

wenn ich weiss, dass mein freund, der calvinist, eher angst davor hat durch ein marianisches gebet den herrn zu beleidigen, dann werde ich nciht provokant ausgerechnet die kleine weihe als tischgebet vorschlagen! ;-)

umgekehrt verleugne ich aber auch emine mutter nicht. also ich verdecke mit sicherheit nicht das hausheiligtum, wenn er bei uns zu besuch ist, und ich verheimliche nicht emine liebe zur gottesmutter. ich erwarte umgekehrt auch nicht, daß er in meinen marianischen jubel miteinstimmt, aber ich erwarte mir, daß er mich als wiedergeborenen christ akzeptiert. und das tut er.

ein beispiel: der papst hat in der moschee sicher nicht auf muslimische weise zu gott gebetet, aber er hat logischerweise auch nicht extra ddeutlich aufgebrüllt, daß jesus gottes leiblicher sohn ist und man nur durch jesus in den himmel kommen kann etc. - warum nicht? war er feig? nein: es ist eine sache des stils, im gemeinsamen gebet mit andersdenkenden das positive gemeinsame hervorzuheben, statt den anderen mit den widersprüchen zu "erschlagen".

also rosenkranzbeten mit evangelikalen würde ich ncoh ein wenig aufschieben. dafür ist im himmel dann noch ausreichend zeit! :-)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Kennt eigentlich jemand das Pilgerbuch, ein Buch das man sich schenken kann? Es beginnt mit einem, der aus der Wildnis kam und immer und immer weiter wandert, geführt von einem guten und leichten Wind, bis er schließlich im vorletzten Kapitel in das Geheimnis des Lebens eingeführt wird. Im letzten beinahe wortlosen Kapitel, sagt der Begleiter, dass er beinahe alles gesagt hat, was es zu sagen gibt, und lässt seinen Schüler mit seinen Gedanken an Gott allein

Der Autor, der selbst unheimlich viel gewandert ist, schreibt aus Erfahrung. Er gehört einer evangelikalen Bewegung in der katholischen Kirche an. Ein sehr ausgleichender und ausgeglichener Mann.

Kennt jemand sein Buch?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Hadschi hat geschrieben:ich denke, das ist eine stilfrage:

wenn ich weiss, dass mein freund, der calvinist, eher angst davor hat durch ein marianisches gebet den herrn zu beleidigen, dann werde ich nciht provokant ausgerechnet die kleine weihe als tischgebet vorschlagen! ;-)
Also, dann bist du eben auch nicht voll akzeptiert und kannst dich nicht frei verhalten, aber das Akzeptiertsein betonst du hier aber immer. Immer soll man andere akzeptieren, aber umgekehrt ist nichts. Ich kenne das von einem Bekannten, der in einer Freikirche ist, der will mir immer wieder mal Vorträge von denen vorspielen, die ich auch schon anhörte, mal mit Interesse, mal ablehnte, weil zu oberflächlich. Aber ein richtig kath. Kassette will er kaum anhören.
Wie gesagt, solange man sich anpasst, ist man geduldet oder evtl. auch teilweise akzeptiert. Warum setzen dich die Leute aber nicht mit dem kath. Glauben auseinander, wenn sie soch sehen, dass es da auch Gläubige gibt? Das müsste ihnen doch zu denken geben und sie könnten dabei auch etwas lernen.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Das letzte Kapitel ist übrigens das siebte Kapitel.

Derselbe Autor veröffentlichte im selben Jahr auch sein Selbstgespräch, sein Baum des Lebens und seinen dreifachen Weg.

Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

also bei uns ist das gottlob ausgeglichener

ich besuche nicht die gottesdienste von ihm, er nicht die kath. messe. das wurde nie ausgesprochen, ist aber so. bei aller liebe.

ich höre leidenschjaftlich gerne evangelikale predigten, weil die 100x ausführlicher und theologischer sind als katholische predigten. alleine die länge ist interessanter. aber er hört auch den pater beller podcast, von dem ich ihm vorschwärme, und er war schon bei einem kath. vortrag zum thema "glaube und freiheit", den nina und ich gehalten habe

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