Darf man einem Menschen die Taufe verweigern?

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Benutzeravatar
Janet1983
Beiträge: 261
Registriert: Freitag 26. August 2005, 02:11
Wohnort: USA
Kontaktdaten:

Re: Darf man einen Menschen die Taufe verweigern?

Beitrag von Janet1983 »

Maria Magdalena hat geschrieben:Also von einer Bekannten habe ich folgendes erfahren.
Ein junger Mann , der nicht getauft ist , hat bei einer Baptisten Gemeinde seinen Glauben bekundet und darum gebeten getauft zu werden. Nun wurde er dort aber abgewiesen und ihm die Taufe verweigert, mit dem Hinweis " er sei ja man gerade erst 2 Jahre kein Alkoholiker mehr" und somit were sein Glaube nicht echt. Nun meine Frage: " Dürfen Menschen jemanden, er sich nach Gott und unserem Herrn sehnt, die Taufe verweigern? Gibt es überhaupt einen Grund einen Menschen die Taufe zu verweigern?
Ist eine ziemlich einfache Sache. Er sollte sich eine andere Gemeinde suchen.

Benutzeravatar
SpaceRat
Beiträge: 651
Registriert: Samstag 19. Mai 2007, 14:35
Wohnort: Kirchenkreis Aachen
Kontaktdaten:

Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:Ja der Moralisierungs-Morast bei vielen Freikirchlern erstickt den Glauben. Hochmut und Phärisäertum sind die Folge. Ich würde deinem Freund raten sich den Staub aus den Schuhen zu schütteln und sich von der Gemiende abzuwenden, so wie sie sich anscheinend bereits von Gott abgewandt hat.
Diese Erfahrungen habe ich schon im Ansatz in der evangelischen Kirche gemacht... :roll:
Und um das in Vollendung zu erleben, bist Du dann römisch-katholisch geworden?

SCNR
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

Benutzeravatar
Marcus
Beiträge: 3077
Registriert: Dienstag 13. Juni 2006, 14:48

Beitrag von Marcus »

Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen:

Einem Menschen, der zu Gott und Seinem Sohn gefunden hat und um die Taufe bittet, die Taufe zu verweigern, ist mindestens unchristlich.

Zu einem anderen Ergebnis kann man jedenfalls nicht kommen, wenn man der Bibel, insbesondere Mt 28,18-20, Apg 2,38, Apg 22,16, Mk 16,15f, Joh 3,5f, Kol 2,11f, , Gal 3,26f, 1Petr 3,20f, Tit 3,5-8 Glauben schenken will.

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

SpaceRat hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:Ja der Moralisierungs-Morast bei vielen Freikirchlern erstickt den Glauben. Hochmut und Phärisäertum sind die Folge. Ich würde deinem Freund raten sich den Staub aus den Schuhen zu schütteln und sich von der Gemiende abzuwenden, so wie sie sich anscheinend bereits von Gott abgewandt hat.
Diese Erfahrungen habe ich schon im Ansatz in der evangelischen Kirche gemacht... :roll:
Und um das in Vollendung zu erleben, bist Du dann römisch-katholisch geworden?

SCNR
Nö - um mich endlich richtig Gott zuwenden zu können - genau das wurde mir in der evangelischen Gemeinde, in der ich örtlich aufwuchs, vorenthalten.
Im Übrigen würde ich aufpassen, was du sagst, denn meintest du nicht in einem anderen Thread, du würdest sogar auch zur heiligen Kommunion in der katholischen Messe gehen? Das solltest du dann lassen, wenn du wirklich meinst, dass dort die obigen Dinge in Vollendung zu erleben seien... :roll:

OT-Ende.
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Benutzeravatar
SpaceRat
Beiträge: 651
Registriert: Samstag 19. Mai 2007, 14:35
Wohnort: Kirchenkreis Aachen
Kontaktdaten:

Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:Ja der Moralisierungs-Morast bei vielen Freikirchlern erstickt den Glauben. Hochmut und Phärisäertum sind die Folge. Ich würde deinem Freund raten sich den Staub aus den Schuhen zu schütteln und sich von der Gemiende abzuwenden, so wie sie sich anscheinend bereits von Gott abgewandt hat.
Diese Erfahrungen habe ich schon im Ansatz in der evangelischen Kirche gemacht... :roll:
Und um das in Vollendung zu erleben, bist Du dann römisch-katholisch geworden?

SCNR
Im Übrigen würde ich aufpassen, was du sagst, denn meintest du nicht in einem anderen Thread, du würdest sogar auch zur heiligen Kommunion in der katholischen Messe gehen? Das solltest du dann lassen, wenn du wirklich meinst, dass dort die obigen Dinge in Vollendung zu erleben seien... :roll:
Ich schere nicht alle und alles über einen Kamm :)

Ich setze z.B. nicht jeden Katholiken oder jeden Priester direkt mit der Amtskirche gleich.

Von daher sagte ich schon einmal, daß ich den Besuch einer kath. Messe durchaus mit meiner Überzeugung vereinbaren kann, einen Übertritt aber niemals.
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

asderrix hat geschrieben:Was bringt das???
Das ewige Leben.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Beitrag von asderrix »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Was bringt das???
Das ewige Leben.
Das ewige Leben, hat jeder Mensch, wo er diese Ewigkeit verbringt, das ist die Frage.
Es wäre schön, wenn die Kindgetauften alle die Ewigkeit in der Gegenwart Gottes erleben könnten, aber ich behaupte, sehr viele von ihnen werden, die Ewigkeit in der Hölle erleben, da die Taufe eben nicht ein Heilsmittel ist.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

asderrix hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Was bringt das???
Das ewige Leben.
Das ewige Leben, hat jeder Mensch, wo er diese Ewigkeit
verbringt, das ist die Frage.
Mitdenken, Jung, nicht mechanisch Antworten abspulen.

Meine Antwort stammt aus der uralten Taufliturgie. Wenn die Kirche
gemäß der Tradition in diesem Sinne vom ewigen Leben spricht, dann
meint sie die ewige Seligkeit. Der Gegensatz hierzu ist der ewige Tod,
das ist: die ewige Verdammnis. Über den »zweiten Tod« kannst du in
der „Bibel“ nachlesen, näherhin bei Johannes.

Natürlich ist es dir unbenommen, den Begriff des ewigen Todes als
Bezeichnung der Verdammnis für unangemessen zu halten. Aber dar-
über mußt du mit dem Lieblingsjünger rechten.

asderrix hat geschrieben:Es wäre schön, wenn die Kindgetauften alle die Ewigkeit
in der Gegenwart Gottes erleben könnten, aber ich
behaupte, sehr viele von ihnen werden, die Ewigkeit in
der Hölle erleben, da die Taufe eben nicht ein Heilsmittel
ist.
Das ist nicht nur Ketzerei, wie du weißt, sondern überdies reichlich
hochmütig und nicht eben hervorstechend klug. Wie kann man sich
einbilden, alles besser zu wissen als die Apostel, die den Auftrag un-
mittelbar vom Herrn hatten?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

asderrix hat geschrieben: Hat Christus wirklich alles falsch gemacht beim Schächer am Kreuz?
:hmm:

Die Kirche kennt drei Taufarten:
Wasser: der Normalfall.
Begierde: : Jene die Gläubig geworden sind, das erste Initiationssakrament noch nicht empfangen konnten und starben.
Blut: ene die Gläubig geworden sind, das erste Initiationssakrament noch nicht empfangen konnten und durch Martyrium starben.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Beitrag von asderrix »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Was bringt das???
Das ewige Leben.
Das ewige Leben, hat jeder Mensch, wo er diese Ewigkeit
verbringt, das ist die Frage.
Mitdenken, Jung, nicht mechanisch Antworten abspulen.


Du verlangst zu viel wie macht man das denken :hmm:
War net mechanisch, war ein Geistesblitz ;D

Meine Antwort stammt aus der uralten Taufliturgie. Wenn die Kirche
gemäß der Tradition in diesem Sinne vom ewigen Leben spricht, dann
meint sie die ewige Seligkeit.
dann sagts doch.

Natürlich ist es dir unbenommen, den Begriff des ewigen Todes als
Bezeichnung der Verdammnis für unangemessen zu halten. Aber dar-
über mußt du mit dem Lieblingsjünger rechten.
Ne, mit dem leg ich mich net an.
asderrix hat geschrieben:Es wäre schön, wenn die Kindgetauften alle die Ewigkeit
in der Gegenwart Gottes erleben könnten, aber ich
behaupte, sehr viele von ihnen werden, die Ewigkeit in
der Hölle erleben, da die Taufe eben nicht ein Heilsmittel
ist.
Das ist nicht nur Ketzerei, wie du weißt, sondern überdies reichlich
hochmütig und nicht eben hervorstechend klug. Wie kann man sich
einbilden, alles besser zu wissen als die Apostel, die den Auftrag un-
mittelbar vom Herrn hatten?
Das is nich nur Ketzerei, dass is Quatsch, kein Apostel hat von der Kindtaufe gesprochen die am Ende des 2 Jh. erst begann sich zu etablieren.
Wo wurde den Aposteln gesagt, sie sollen Kinder taufen damit die sich einbilden durch die Taufe errettet zu sein, und drauf loszusündigen.
Noch dazu wo es nutzlos und unnötig ist.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Sag, Sternchen bist du völlig plemplem, die Taufe als Nutzlos und unnötig hinzustellen???
:hmm:
Ein Glaube eine Taufe ein Herr.

Die Kindertaufe war zwar nicht zu Apostelzeiten durchgängig gang und gäbe, aber bereits Praxis.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Beitrag von asderrix »

Hallo Nüsslein,
Linus hat geschrieben:Sag, Sternchen bist du völlig plemplem, die Taufe als Nutzlos und unnötig hinzustellen???
:hmm:
Ein Glaube eine Taufe ein Herr.
Ne ich bin ganz helle.

Nicht die Taufe, die Kindertaufe ist nutzlos, sinnlos und - ich habe drüber grad bissel nach gedacht, es ist die größte und folgenschwerste Fehlentwicklung in der Kirchengeschichte.
Die Kindertaufe war zwar nicht zu Apostelzeiten durchgängig gang und gäbe, aber bereits Praxis.
Der erste Bericht davon ist aus dem Ende des 2. Jh, komm mir ja net mit dem Kerkermeister, da ist nichts von Kindtaufe berichtet, das ganze Haus bedeutet, dem kulturellen Kontext entsprechend alle religiös mündigen, also im Judentum, ab 30 Jahren.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11332
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

asderrix hat geschrieben:Nicht die Taufe, die Kindertaufe ist nutzlos, sinnlos und - ich habe drüber grad bissel nach gedacht, es ist die größte und folgenschwerste Fehlentwicklung in der Kirchengeschichte.
Du bist ganz schlecht informiert: Die Kirche lehrt nicht nur die Taufe, sondern weit mehr. Im andern Thread haben wir die Beichte in der Frühkirche erwähnt, die öffentlich in den Gemeinden stattfand und später zur Einzelbeichte wurde. Die Beichtenden waren aber alle schon getauft. Ein Getaufter, auch ein nach baptischer Weise Getaufter kann auch wieder sündigen, sogar schwer sündigen und benötigt dann die Buße. Das alles lässt du mit voller Absicht ausser Betracht. Das ist schon fast wie böse Absicht, denn du müsstest es inzwischen besser wissen, denn du bist schon recht lange hier im Forum.

Wenn es, wie manche behaupten heute auch Pfarrer geben soll - ich zweifele solches nicht einmal an - die meinen die Taufe allein genüge für das ganze Leben, dann ist dies nicht Lehre der Kirche, sondern Meinung Einzelner, die sich dafür einmal vor Gott zu verantworten haben. Nicht einmal eine einmalige Buße genügt, denn wenn erneut gesündigt wird, muss derjenige erneut Gottes Vergebung suchen.

Benutzeravatar
Janet1983
Beiträge: 261
Registriert: Freitag 26. August 2005, 02:11
Wohnort: USA
Kontaktdaten:

Beitrag von Janet1983 »

asderrix hat geschrieben: Nicht die Taufe, die Kindertaufe ist nutzlos, sinnlos und - ich habe drüber grad bissel nach gedacht, es ist die größte und folgenschwerste Fehlentwicklung in der Kirchengeschichte.
Dem stimme ich absolut zu, denn man sollte sich bewusst für den Glauben entscheiden, wenn man getauft wird, was ein Kleinkind nunmal nicht kann, daher erachte ich das als sinnlos.
Ich würde sagen lasst die Firmung als Abschluss der Taufe weg und tauft stattdessen. Das macht dann auch wieder Sinn.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Janet1983 hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben: Nicht die Taufe, die Kindertaufe ist nutzlos, sinnlos und - ich habe drüber grad bissel nach gedacht, es ist die größte und folgenschwerste Fehlentwicklung in der Kirchengeschichte.
Dem stimme ich absolut zu, denn man sollte sich bewusst für den Glauben entscheiden, wenn man getauft wird, was ein Kleinkind nunmal nicht kann, daher erachte ich das als sinnlos.
Ich würde sagen lasst die Firmung als Abschluss der Taufe weg und tauft stattdessen. Das macht dann auch wieder Sinn.

Aua. Ich denke, Kleinkinder ja gar Säuglinge können entscheiden, was sie wollen. Nur auf anderen Ebenen des Bewußtseins: intuitiv
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Beitrag von asderrix »

Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben: Nicht die Taufe, die Kindertaufe ist nutzlos, sinnlos und - ich habe drüber grad bissel nach gedacht, es ist die größte und folgenschwerste Fehlentwicklung in der Kirchengeschichte.
Dem stimme ich absolut zu, denn man sollte sich bewusst für den Glauben entscheiden, wenn man getauft wird, was ein Kleinkind nunmal nicht kann, daher erachte ich das als sinnlos.
Ich würde sagen lasst die Firmung als Abschluss der Taufe weg und tauft stattdessen. Das macht dann auch wieder Sinn.

Aua. Ich denke, Kleinkinder ja gar Säuglinge können entscheiden, was sie wollen. Nur auf anderen Ebenen des Bewußtseins: intuitiv
Das Aua ist berechtigt, aber gib nicht auf, du verstehst es irgend wann, das Kleinkinder, erst recht Säuglinge, nicht entscheiden können über ihren Intellekt hinaus.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Nun, ich glaube, das es durchaus eine Kindertaufe geben kann, wenn - die Eltern und (in der römisch-katholischen Kirche) die Taufparten das Kind "im christlichen Glauben erziehen".
Und genau da liegt meines Erachtens heute oft der Hase im Pfeffer. Wenn man sein Kind taufen lässt, "weil man das so macht", ist es sinnlos und dumm.
Wenn man als Christ sein Kind taufen lässt, und es anschliessend im Glauben erzieht, kann es sich eines Tages selber bewusst (!) für den Glauben oder eben dagegen entscheiden, dann ist auch eine Kindestaufe sinnvoll.
Ich weiss übrigens von einem Fall, wo ein Kind einer streng evangelikalen Familie nicht (!) getauft wurde ("Es soll sich selber entscheiden.")
Es wuchs in dem Elternhaus heran, bekam die radikale Lebensweise mit und - entschied sich kurz vor seiner (von den Eltern und der Gemeinde) geplanten Taufe - gegen den Glauben.
Der Jugendliche (damals zur Zeit der geplanten Taufe etwa 16/17) wurde Atheist.

Gruß, Pit

Ich wollte übrigens nichts gegen die Evangelikalen ansich sagen, sehr gute Freund von mir sind evangelikal.
Linus hat geschrieben:Sag, Sternchen bist du völlig plemplem, die Taufe als Nutzlos und unnötig hinzustellen???
:hmm:
Ein Glaube eine Taufe ein Herr.

Die Kindertaufe war zwar nicht zu Apostelzeiten durchgängig gang und gäbe, aber bereits Praxis.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Beitrag von asderrix »

Pit hat geschrieben:Ich weiss übrigens von einem Fall, wo ein Kind einer streng evangelikalen Familie nicht (!) getauft wurde ("Es soll sich selber entscheiden.")
Es wuchs in dem Elternhaus heran, bekam die radikale Lebensweise mit und - entschied sich kurz vor seiner (von den Eltern und der Gemeinde) geplanten Taufe - gegen den Glauben.
Der Jugendliche (damals zur Zeit der geplanten Taufe etwa 16/17) wurde Atheist.
Erstens finde ich es doof, das die Gemeinde und die Eltern eine Taufe planen, der Täufling mit der Gemeinde, das ist bei uns Praxis.

Zweitens, wäre er als Kind getauft, wäre er dann jetzt kein Atheist?

LG
asder

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

asderrix hat geschrieben:
Das Aua ist berechtigt, aber gib nicht auf, du verstehst es irgend wann, das Kleinkinder, erst recht Säuglinge, nicht entscheiden können über ihren Intellekt hinaus.
Dieser Intellekt ist aber sehr ausgereift, durfte ich letzten (gut ist schon wieder fast ein Jahr her.) bei meiner Nichte beobachten. Die hats fast nicht ausgehalten, bis sie getauft wurde. Sie krabbelte beständig Richtung Taufbecken während der Predigt. Hernach hat sie richtig gestrahlt.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Sorry, die Gemeinde war "in den Text gerutscht", das geplant bezog sich nur auf die Gemeinde, und Du hast recht, es war absolut daneben, so etwas zu "planen", was aber beweist, daß die Eltern offensichtlich keine Ahnung vom Glauben hatten.
Ob er kein Atheist geworden wäre, wenn er als KInd getauft worden wäre, weiss ich nicht.
Aber ich kann einmal von mir erzählen.
Ja, ich bin als KInd getauft worden und ich habe, auch wenn ich nicht immer ein grossartig praktizierender Christ war, denoch mitbekommen, daß der Glaube etwas war, was im besten Sinn des Wortes vollkommen normal war.
Das Gebet vor`m Mittagessen als Dank für das Essen, das Abendgebet als Dank für den Tag, den ich in Gottes Hand zurücklegen konnte, die Tatsache, daß selbstverständlich Ostern gefeiert wurde, mit Ostereiersuchen etc. aber auch mit dem Bewusstsein, daß wir die Auferstehung feiern.
Ja, ich bin überzeugt, daß es dieser in der Familie gelebte normale (zum Leben dazugehörende) Glaube es war, der mit dazu beitrug, daß ich immer noch Christ bin.
Hätten sich meine Eltern "neutral" verhalten und hätten sie gesagt:"Unser Kind soll sich einmal selber entscheiden können." hätte es sicher anders ausgeschaut.
Aber ich habe mich bewusst für den Glauben entschieden - bei der Firmung.
Und die sollte meiner Meinung nach eher stattfinden.

Gruß, Pit
asderrix hat geschrieben: ...
Erstens finde ich es doof, das die Gemeinde und die Eltern eine Taufe planen, der Täufling mit der Gemeinde, das ist bei uns Praxis.

Zweitens, wäre er als Kind getauft, wäre er dann jetzt kein Atheist?

LG
asder
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11332
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Die Kindertaufe ist nicht verkehrt, ganz einfach weil sie Gnade vermittelt. Es sind nämlich schon Wunder auch bei der Taufe vorgekommen, aber auch ohne diese vermittelt sie Gnaden.
Dass ein Getaufter später sich auch bewusst werden muss, was Christsein bedeutet, steht dem nicht entgegen. Nur weil es sog. Taufscheinchristen gibt, kann man die Taufe nicht ablehnen. Auch die sog. Erwachsenengetauften können wieder vom Glauben abfallen und schwer sündigen. Da gibt es auch keine Garantie und Beispiele dafür gibt es reichlich.

Damit ist doch nicht die Kindertaufe verkehrt, sondern verkehrt wäre nur, wenn gelehrt würde, sie genüge für das ganze Leben. Offenbar tun das einige, die für die Seelen anderer verantwortlich sind. das wäre zu kritisieren. Kann man von euch Kritikern auch mal erwarten, dass ihr das seht wie es ist oder ist euch immer nur um Kritik an sich zu tun. Man dürfte auch niemand baptistisch taufen, denn es besteht da auch die Möglichkeit, dass jemand wieder vom Glauben abfällt und schwer sündigt, ergo könnte man da auch sagen, diese Taufe sei zwecklos gewesen. Alles, was man an der Kirche zu meckern hat, findet man auf andere Art und Weise und analog gewiss auch bei andern. Man findet ÜBERALL Dinge, die nicht in Ordnung sind. Man findet überall Menschen, die Gott nicht aus aufrichtigen Motiven anbeten und jeder von uns hat Zeiten wo das Herz unter Druck steht und ihm die echte Anbetung fehlt und er während des Gottesdienstes durch andere Gedanken abgelenkt ist. Man soll auch hier mal aufrichtig sein.
Somit fällt die ganze Kritik zusammen wie ein Kartenhaus. Es ist nur ein ewiges Herumstänkern.

Benutzeravatar
FioreGraz
Beiträge: 3890
Registriert: Freitag 25. Juni 2004, 19:18
Wohnort: Graz
Kontaktdaten:

Beitrag von FioreGraz »

Das Aua ist berechtigt, aber gib nicht auf, du verstehst es irgend wann, das Kleinkinder, erst recht Säuglinge, nicht entscheiden können über ihren Intellekt hinaus.
Eigentlich ist diese protestantische Sichtweise brutal, unmenschlich und verbrecherisch.
Es stellt sich die Frage, warum nur bei der Taufe so gehandelt wird und man sich der Verantwortung der Elternschaft entledigt.
Ein Kind kann auch nicht intelektuell entscheiden welche Kleider es trägt, nach der Devise müssten sie nackt runmlaufen. Auch die Esessenswahl geht über ihren Intelekt hinaus, lasst ihr eure Kinder verhungern?
Oder seht ihr das als Zwangsernährung, Zwangsbekleidung, Zwangsbeschäftigungstherapie, .....

Komischerweise bei Dingen die über das materielle und physische Wohl des Kindes hinausgehen ist man plötzlich nicht mehr verantwortlich. Warum? Gehören die nicht zum Volk Gottes?
Auserdem was heißt intlektuell Entscheidungsfähig? Wo werden die grenzen gezogen? IQ Test und ob er wohl die Lehre komplett erfasst in allen Details? Wo bleibt da der einfache klindlich naive Glaube? Müssen alle hartgesottene Freizeittheologen sein?

Auserdem niemand verwehrt dem Kind später sich von der Kirche und von Gott abzuwenden mit oder ohnen Taufe.

Die Kontrargumente gegen die Kindertaufe sind nichts anderes als gottes- und menschenfeindliches Ausgekotztes des Widersachers, welches einige genüslich Wiederkäuen.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

Benutzeravatar
SpaceRat
Beiträge: 651
Registriert: Samstag 19. Mai 2007, 14:35
Wohnort: Kirchenkreis Aachen
Kontaktdaten:

Beitrag von SpaceRat »

FioreGraz hat geschrieben:
Das Aua ist berechtigt, aber gib nicht auf, du verstehst es irgend wann, das Kleinkinder, erst recht Säuglinge, nicht entscheiden können über ihren Intellekt hinaus.
Eigentlich ist diese protestantische Sichtweise brutal, unmenschlich und verbrecherisch.
Vorsicht!

Hier schießt "protestantisch" weit übers Ziel hinaus: Luther, Calvin und Zwingli befürworteten alle die Kindertaufe, auch wenn Zwingli damit etwas gezögert hat.
Für das, was Du meinst, gibt es einen eindeutigen Begriff: "täuferisch gesinnt", oder negativer: "Wiedertäufer".
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

Benutzeravatar
Slomo
Beiträge: 40
Registriert: Montag 1. Oktober 2007, 14:01
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Slomo »

sorry, aber ich persönlich glaube, dass man Menschen die Taufe nicht verbitten darf. Ich meine wir sind ja alle Kinder Gottes und wieder in die Gemeinschaft Gottes aufgenommen zu werden sollte nicht verboten werden. Zumal ja auch Jesus immer wieder den Sündern vergibt, und wir versuchen ja Jesus Beispiel zu folgen.
Slomo
Lean back and relax

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Beitrag von asderrix »

FioreGraz hat geschrieben:
Das Aua ist berechtigt, aber gib nicht auf, du verstehst es irgend wann, das Kleinkinder, erst recht Säuglinge, nicht entscheiden können über ihren Intellekt hinaus.
Eigentlich ist diese protestantische Sichtweise brutal, unmenschlich und verbrecherisch.
Nein Logisch und noch dazu entspricht sie dem Wwillen Gottes.

Die Kinder sind durch die Eltern heilig, siehe 1. Kor 7, 14, nicht nur geheiligt wie der ungläubige Ehegatte. Welchen Sinn macht da eine Taufe, gibt es eine Steigerungsform von heilig?

Auserdem ist es durch Luthers Rückfall in dieser Frage, nicht allgemein protestanische Sicht.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

asderrix hat geschrieben:Welchen Sinn macht da eine Taufe, gibt es eine Steigerungsform von heilig?
Das ist er des Pudels kern: Welchen Sinn hat Taufe? Glaubst du an die Existenz der Erbsünde? Wenn ja: warum willst du sie den Kindern lassen? Und nein: eine Steigerungsform von Heilig (gut man kann jetzt über das dreimal heilig zu streiten beginnen) gibts nicht, sehr wohl aber ein Gegenteil: Verdammt. Und das sind Ungetaufte nun mal, Egal wie Groß oder - klein.

PS. Das "Sie sind aber heilig" bezieht sich mW auf den Ehepartner, nicht auf die Kinder (die sins "neutral": eben "rein".)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Hallo SpaceRat,

Danke für Deinen Hinweis.
Leider werden schnell Begriffe und Definitionen durcheinandergeworfen.
Es ist nicht (!) so, daß "die Protestanten" die Kindertaufe ablehnen, sondern vielmehr so, daß nicht immer, aber sehr oft z.B. Baptistengemeinden zwar der Gläubigentaufe den Vorzug geben, aber ohne Weiteres die Kinder- korrekter: Säuglingstaufe eines neuen Gemeindegliedes anerkennen, wenn derjenige sich deutlich zum christlichen Glauben bekennt.
Die "Wiedertaufe" - und das wäre es ja- ist also nicht zwingend.
Übrigens war es gerade diese Tatsache, daß sie die (Wieder)Taufe der neuen Anhänger forderten, die dazu führte, daß sich sher viele Täufergemeinden von den Münsteraner Wiedertäufern distanzierten.

Gruß, Pit
SpaceRat hat geschrieben: ...
Hier schießt "protestantisch" weit übers Ziel hinaus: Luther, Calvin und Zwingli befürworteten alle die Kindertaufe, auch wenn Zwingli damit etwas gezögert hat.
Für das, was Du meinst, gibt es einen eindeutigen Begriff: "täuferisch gesinnt", oder negativer: "Wiedertäufer".
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Beitrag von asderrix »

Linus hat geschrieben: PS. Das "Sie sind aber heilig" bezieht sich mW auf den Ehepartner, nicht auf die Kinder (die sins "neutral": eben "rein".)
Das widerspricht der Aussage der Bibelstelle.

Du behauptest also, alle Kinder die nicht Kindgetauft sind, werden auf Grund der Erbsünde ewig verloren sein?

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Wenn das so, wie Linus es schreibt, stimmen würde, dann wären zwangsläufig alle (!) Kinder, die vor der (irdischen) Zeit Jesu gelebt hätten, und so auch nie die christliche Taufe erlebt hätten, automatisch verdammt.
Anders gesagt:
Der grösste Teil aller je gelebten Menschen wäre von Gott verdammt worden, weil sie dummerweise zur falschen Zeit gelebt hätten.

Gruß, Pit
asderrix hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: PS. Das "Sie sind aber heilig" bezieht sich mW auf den Ehepartner, nicht auf die Kinder (die sins "neutral": eben "rein".)
Das widerspricht der Aussage der Bibelstelle.

Du behauptest also, alle Kinder die nicht Kindgetauft sind, werden auf Grund der Erbsünde ewig verloren sein?
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

asderrix hat geschrieben: Du behauptest also, alle Kinder die nicht Kindgetauft sind, werden auf Grund der Erbsünde ewig verloren sein?
Ich behaupte nicht, ich vermute. Aber ich hoffe auf die Existenz eines Limbus.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Wenn das so, wie Linus es schreibt, stimmen würde, dann wären zwangsläufig alle (!) Kinder, die vor der (irdischen) Zeit Jesu gelebt hätten, und so auch nie die christliche Taufe erlebt hätten, automatisch verdammt.
Anders gesagt:
Der grösste Teil aller je gelebten Menschen wäre von Gott verdammt worden, weil sie dummerweise zur falschen Zeit gelebt hätten.

Gruß, Pit
Pit, was für ein krudes Gottesbild dichtest du mir an? Schweig er. Ich hoffe auf die Existenz eines Limbus puerorum. Der Limbus patrum ist ja leer. Mein Gott ist der Gnädige. Aber er ist kein Kuscheltyp.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Du hoffst also, das Gott so gnädig ist, die Kinder nicht zu verdammen, die Jesus zeitbedingt nicht kennenlernen konnten (!).

Gruß, Pit
Linus hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben: Du behauptest also, alle Kinder die nicht Kindgetauft sind, werden auf Grund der Erbsünde ewig verloren sein?
Ich behaupte nicht, ich vermute. Aber ich hoffe auf die Existenz eines Limbus.
carpe diem - Nutze den Tag !

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema