@spectator
Sorry für die Zeitverzögerung, aber ich wollte mir für die Antwort doch mehr Zeit nehmen als in der Firma zwischendurch möglich ist.
Fiore, du könntest mal freundlicherweise definieren, wann die „Nichtrömer“ katholisch sind.
Also ich fange hier mal mit dem Individuum an. Prinzipiell wird man mit der Taufe erst mal Mitglied der einen heiligen apostolischen und katholischen Kirche. Auch wenn man mit dem Stuhl Petri und damit mit der sichtbaren/verwirklichten Kirche nicht in Einheit steht. Also Häretikertaufe hin oder her die ist mal gültig und verleiht Gnade
Stephanus I. sagt dazu zur Ablehnung der Widertaufe bei Häretikertaufen
"Aber der Name Christi hilft viel zum Glauben und zur Heilung durch die Taufe, so daß jeder, der irgenwo inm Namen Christi getauft wurde, sogleich die Gnade Christi erlangt"
Jetzt ist es natürlich so das bei jenen die nicht mir Rom verbunden sind jene zwar mitglieder in der katholischen Kirche im Sinne des Glaubensbekentnisses sind (Christus hat nur eine Kirche gegründet) und damit mit allen Getauften verbunden, aber diese Verbindung ist eher metaphysisch, da eben die Einheit mit der realen, sichtbaren und verwirklichten Kirche fehlt. Inwiweit sie natürlich mit der Taufgnade weiterkommen hängt
a ) Von ihrem aufrichtigen Glauben und ihren Werken ab
b ) Von der Gnade Gottes selbst (Die Liebe deckt alles zu)
c ) Aus welchem Gnadenschatz sie schöpfen können (die orthodoxen z.B. aus dem vollen, die Protestanten haben dagegen nur mehr die Taufgnade)
d ) Das schuldlos nicht wissende. Wenn natürlich jemand auf seinem Weg die Erkentnis gewinnt er braucht Petrus und belibt trotzdem bewußt irrend wird aus schuldlos schuldig und er wird der Gnade verlustig . Weiters heist "schuldlos" nicht das der Irrende sich nicht auf die Suche zur Wahrheit begeben muß mit seinen (geistigen) Mitteln und einfach die Hände in den Schoß legen kann. Aber z.B. ist es klar das in einem 99,9% Nordeutschen Protestantendörfchen, er sich nicht adäquat mit der verwirklichten Kirche auseinandersetzen kann und womöglich nie zur Erkentnis kommt etc.
Irgendjemand* behauptete hier in diesem Forum, dass dort, wo die Kirche (die Kirche Jesu Christi) ist, das ist sie katholisch.
Jetzt bleibt nur noch zu klären/definieren, welche wann katholisch ist, um zu erkennen, wo und wann sie die Kirche des Herrn ist.
So erst mal zur katholizität einer Kirche.
- Sie muß apostolisch sein (kirchliche Weihehierarchie)
- Sie muß die Sakramente besitzen (vollständig)
- Sie muß die Überlieferung bewahrt haben
Dann ist sie mal katholisch auf Gemeindeebene und kann als Schwesternkirche (auf Gemeindeebne) bezeichnet werden (wie das ja auch bei den Orthodoxen der Fall ist). Denn die Sakramente verbinden unumstößlich den sie stammen ja aus der Kirche unter der Leitung Petrus selbst. Insbesondere die Eucharistie verbindet denn in der Eucharistie ist auch in der Gemeinde die ganze Kirche gegenwärtig.
Protestanten können wir deshalb vom katholischen Kirchenbegriff auf Gemeindeebene total ausschliesen, weil sie in den Augen der Überlieferung ein Betverein von Christen sind deshalb werden sie von Rom auch nur "kirchliche Geminschaften" genannt.
Bei den Orthodoxen ist es klar, bei den Anglikanern wird es schwer, hängt davon ab inwieweit die Sukzession durch die Utrechter wieder gültig zu ihnen zurückgekehrt ist.
Was den Kirchenbegriff betrifft der über alle Gemeinden hinaus geht, als die eine reale verirklichte sichtbare Kirche. die ist nur in der Kirche mit Petrus da, zwar verbunden mit den anderen metaphysisch und durch die sakramente, aber nur sie ist die Eine Reale. Wobei natürlich die Verbindung mit den Orthodoxen realtiv stark ist da hier die Streitigkeiten defacto sich auf das Primat beschränken (mit allen Scheinunterschieden).
LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas