Anglikanische Kirche

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Mellon hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Dein Vergleich mit der "Pistole" ist also sachlich falsch.
Können wir uns vielleicht statt "sachlich falsch" auf "einseitig" verständigen?
;D
Sachlich einseitig?

Nö, auch nicht. ;)

Cheers,

John
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Hier ist der Beschluß der Generalsynode:
Bishop of Gloucester moved:

‘That this Synod:

(a) affirm that the wish of its majority is for women to be admitted to the episcopate;

(b) affirm its view that special arrangements be available, within the existing structures of the Church of England, for those who as a matter of theological conviction will not be able to receive the ministry of women as bishops or priests;

(c) affirm that these should be contained in a statutory national code of practice to which all concerned would be required to have regard; and

(d) instruct the legislative drafting group, in consultation with the House of Bishops, to complete its work accordingly, including preparing the first draft of a code of practice, so that the Business Committee can include first consideration of the draft legislation in the agenda for the February 2009 group of sessions.’

The motion was carried by a division of the three houses of Synod.

House of Bishops - For 28, Against 12, Abstentions 1

House of Clergy - For 124, Against 44, Abstentions 4

House of Laity - For 111, Against 68, Abstentions 2
Damit ist der nächste Schritt hin auf die erste Weihe einer Bischöfin getan.

Die Traditionalisten erhalten keine eigene Diözese innerhalb der Kirche, jedoch werden ihre Rechte gestärkt und in einem nationalen "Code of Practice" gesetzlich festgelegt. Ein Entwurf soll bis zur Synode 2009 vorgelegt werden. Der usprüngliche Antrag hatte lediglich einen freiwilligen "Code of Practice" auf diözesaner Ebene vorgesehen.
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Das heißt man schreibt die Ökumene Richtung Rom und Konstantinopel ab?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben:Das heißt man schreibt die Ökumene Richtung Rom und Konstantinopel ab?
Wie kommst Du darauf?
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Hier ist der Beschluß der Generalsynode:
Bishop of Gloucester moved:

‘That this Synod:

(a) affirm that the wish of its majority is for women to be admitted to the episcopate;

(b) affirm its view that special arrangements be available, within the existing structures of the Church of England, for those who as a matter of theological conviction will not be able to receive the ministry of women as bishops or priests;

(c) affirm that these should be contained in a statutory national code of practice to which all concerned would be required to have regard; and

(d) instruct the legislative drafting group, in consultation with the House of Bishops, to complete its work accordingly, including preparing the first draft of a code of practice, so that the Business Committee can include first consideration of the draft legislation in the agenda for the February 2009 group of sessions.’

The motion was carried by a division of the three houses of Synod.

House of Bishops - For 28, Against 12, Abstentions 1

House of Clergy - For 124, Against 44, Abstentions 4

House of Laity - For 111, Against 68, Abstentions 2
Damit ist der nächste Schritt hin auf die erste Weihe einer Bischöfin getan.

Die Traditionalisten erhalten keine eigene Diözese innerhalb der Kirche, jedoch werden ihre Rechte gestärkt und in einem nationalen "Code of Practice" gesetzlich festgelegt. Ein Entwurf soll bis zur Synode 2009 vorgelegt werden. Der usprüngliche Antrag hatte lediglich einen freiwilligen "Code of Practice" auf diözesaner Ebene vorgesehen.
Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ein solcher Code den Traditionalisten entgegen kommt. Falls eine Diözese eine Bischöfin hat, ist es für den Tradi faktisch aus.

Ehrlich gesagt bin ich in dem Ergebnis etwas enttäuscht. Den Vorschlag von ++John Sentamu fand ich gut und hätte mir gedacht, daß er ihn durchsetzen könnte.

Cheers,

John
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

John Grantham hat geschrieben: Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ein solcher Code den Traditionalisten entgegen kommt. Falls eine Diözese eine Bischöfin hat, ist es für den Tradi faktisch aus.

Ehrlich gesagt bin ich in dem Ergebnis etwas enttäuscht. Den Vorschlag von ++John Sentamu fand ich gut und hätte mir gedacht, daß er ihn durchsetzen könnte.
Wie läuft das denn in den USA? Es wurde im Vorfeld gesagt, ein solcher "code of practice" habe sich in anderen Provinzen der AC bewährt.

Ich weiß nicht, ob es für die Tradis so unannehmbar ist, wie Du sagst. Solange man sicherstellt, daß alle Weihen und Firmungen etc. von Bischöfen durchgeführt werden, müßte eine Tradi-Gemeinde doch zufrieden sein. Der einzige offene Punkt ist die Frage des episcopla oversight... Ich habe auch noch nicht ganz verstanden, ob mit dieser Neuregelung dann die 'flying bishops' obsolet werden.

Der Vorschlag von ++Sentamu (von ++Williams unterstützt) hätte die Tradis zwar im Moment in der Kirche gehalten. Aber es hätte durchaus massive Durchführungsprobleme gegeben.
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Das heißt man schreibt die Ökumene Richtung Rom und Konstantinopel ab?
Wie kommst Du darauf?
Laut IDEA hat die C of E 8800 männliche und 3100 weibliche Pfarrer - mit steigendem Frauenanteil. Wenn der Frauenanteil bei Pfarrerinnen und Bischöfinnen eine bestimmte Größe erreicht hat, steht die Zulassung von Frauen zu diesen Ämtern in ökumenischen Gesprächen nicht mehr zur Disposition. Dann braucht man über den Rest - zumindest mit dem Ziel "Kirchengemeinschaft" - auch nicht mehr zu reden.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

John Grantham hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Hier ist der Beschluß der Generalsynode:
Bishop of Gloucester moved:

‘That this Synod:

(a) affirm that the wish of its majority is for women to be admitted to the episcopate;

(b) affirm its view that special arrangements be available, within the existing structures of the Church of England, for those who as a matter of theological conviction will not be able to receive the ministry of women as bishops or priests;

(c) affirm that these should be contained in a statutory national code of practice to which all concerned would be required to have regard; and

(d) instruct the legislative drafting group, in consultation with the House of Bishops, to complete its work accordingly, including preparing the first draft of a code of practice, so that the Business Committee can include first consideration of the draft legislation in the agenda for the February 2009 group of sessions.’

The motion was carried by a division of the three houses of Synod.

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Damit ist der nächste Schritt hin auf die erste Weihe einer Bischöfin getan.

Die Traditionalisten erhalten keine eigene Diözese innerhalb der Kirche, jedoch werden ihre Rechte gestärkt und in einem nationalen "Code of Practice" gesetzlich festgelegt. Ein Entwurf soll bis zur Synode 2009 vorgelegt werden. Der usprüngliche Antrag hatte lediglich einen freiwilligen "Code of Practice" auf diözesaner Ebene vorgesehen.
Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ein solcher Code den Traditionalisten entgegen kommt. Falls eine Diözese eine Bischöfin hat, ist es für den Tradi faktisch aus.

Ehrlich gesagt bin ich in dem Ergebnis etwas enttäuscht. Den Vorschlag von ++John Sentamu fand ich gut und hätte mir gedacht, daß er ihn durchsetzen könnte.

Cheers,

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dann werden die tradis wohl selbständig machen ein Lefebvre wird sich doch wohl finden

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Das heißt man schreibt die Ökumene Richtung Rom und Konstantinopel ab?
Wie kommst Du darauf?
Laut IDEA hat die C of E 8800 männliche und 3100 weibliche Pfarrer - mit steigendem Frauenanteil. Wenn der Frauenanteil bei Pfarrerinnen und Bischöfinnen eine bestimmte Größe erreicht hat, steht die Zulassung von Frauen zu diesen Ämtern in ökumenischen Gesprächen nicht mehr zur Disposition. Dann braucht man über den Rest - zumindest mit dem Ziel "Kirchengemeinschaft" - auch nicht mehr zu reden.
Die Weihe von Frauen zu Priesterinnen stand auch vorher nicht "zur Disposition". Ich wüßte nicht, was sich jetzt geändert haben sollte. Du hast ein sehr eingeschränktes Verständnis von ökumenischem Dialog.
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben: Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ein solcher Code den Traditionalisten entgegen kommt. Falls eine Diözese eine Bischöfin hat, ist es für den Tradi faktisch aus.

Ehrlich gesagt bin ich in dem Ergebnis etwas enttäuscht. Den Vorschlag von ++John Sentamu fand ich gut und hätte mir gedacht, daß er ihn durchsetzen könnte.
Wie läuft das denn in den USA? Es wurde im Vorfeld gesagt, ein solcher "code of practice" habe sich in anderen Provinzen der AC bewährt.
Ehrlich gesagt, ich finde die Art und Weise, wie es in den USA gemacht wurde, nicht zufriedenstellend.

Was in 1976 verabschiedet wurde, war eine Änderung des Kirchenrechts von ECUSA, wo es allen künftig verboten wurde, jemanden anhand seines Geschlechts oder seiner Haltung in der Frage der Frauenordination daran zu hindern, ein Amt in der Kirche anzunehmen. Anfangs war es aber so, daß man darauf hingedeutet hat, einen Auge zuzudrücken, wenn eine Diözese die Frauenordination nicht praktizieren wollte.

Es wurde Dissidenten eingeräumt, daß sie erstmal nicht dazu gezwungen werden, diese Kirchenrechtsänderung umzusetzen. Einige Diözesen -- San Joaquin (California), Fort Worth (Texas), Quincy (NY), Eau Claire (Wisconsin) -- machten es erstmal nicht, allerdings wurden sie 1979 und nochmal 2000 darum gebeten, zu berichten, warum sie es noch nicht praktizieren -- sonst drohte man mit Kirchengerichten. Eau Claire ist eingeknickt, San Joaquin machte angeblich irgendwelche "Fortschritte", aber Quincy und Fort Worth sind weiterhin dagegen.

Nach der Weihe von +Gene Robinson wurde 2004 "delegated episcopal oversight" (DEPO) vorgeschlagen -- also im Groben das, was dieser Code im o.g. Antrag offensichtlich vorsieht -- und von den Drohungen in 2000 wurde ein wenig zurückgerudert, aber die Verärgerung und Skepsis der Tradis war bereits so groß, daß dieses Angebot nur wie Hohn rüberkam.

In den Dissidentendiözesen wurden Frauen, die geweiht werden wollten, i.d.R. einfach an andere Diözesen weitergeleitet. Das war z.B. die gängige Praxis von Fort Worth.

Daher bin ich skeptisch, daß es mit einem Code getan ist. Es hört sich m.E. nach "lip service" an. Der Suffraganbischof von Dover -- der übrigens Befürworter von Bischöfinnen ist, wie ich -- hat bei der Abstimmung geheult, und ich kann seine Gefühle gut nachvollziehen. Ein wenig mehr Großzügigkeit hätte ich mir gewünscht.

Der jetzige Antrag in seiner verabschiedeten Form kommt mir so vor, als ob man den Tradis lieber morgen als übermorgen loswerden will (anstatt gleich heute). Ich kann mit bestem Willen nicht sehen, wie ein solcher Code den Tradis entgegen kommt, vor allem wenn von "vorhandenen Strukturen" die Rede ist. Wir sagen ja immer, Anglikanismus sei ein "big tent", und ich habe die Hoffnung und Erwartung, daß man das durchaus ernst nimmt. Dieser Antrag ist aber m.E. nicht in dem Sinne. :nein:

Cheers,

John
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

ottaviani hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ein solcher Code den Traditionalisten entgegen kommt. Falls eine Diözese eine Bischöfin hat, ist es für den Tradi faktisch aus.

Ehrlich gesagt bin ich in dem Ergebnis etwas enttäuscht. Den Vorschlag von ++John Sentamu fand ich gut und hätte mir gedacht, daß er ihn durchsetzen könnte.
dann werden die tradis wohl selbständig machen ein Lefebvre wird sich doch wohl finden
Es ist bei uns in den USA z.Zt. von delegierter episkopaler Aufsicht ("DEPO" im Jargon) die Rede, aber wie das aussähe, habe ich im Moment keine Ahnung, und da die Beziehungen zwischen den Flügeln mittlerweile so vergiftet worden sind, weiß ich nicht, ob es überhaupt Realität wird. DEPO kam möglicherweise zu spät.

Ich bin zwar glücklich, daß es nun auch in der Church of England Bischöfinnen geben könnte, aber ich wollte es nicht um jeden Preis.

Cheers,

John
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Das heißt man schreibt die Ökumene Richtung Rom und Konstantinopel ab?
Wie kommst Du darauf?
Laut IDEA hat die C of E 8800 männliche und 3100 weibliche Pfarrer - mit steigendem Frauenanteil. Wenn der Frauenanteil bei Pfarrerinnen und Bischöfinnen eine bestimmte Größe erreicht hat, steht die Zulassung von Frauen zu diesen Ämtern in ökumenischen Gesprächen nicht mehr zur Disposition. Dann braucht man über den Rest - zumindest mit dem Ziel "Kirchengemeinschaft" - auch nicht mehr zu reden.
Die Weihe von Frauen zu Priesterinnen stand auch vorher nicht "zur Disposition". Ich wüßte nicht, was sich jetzt geändert haben sollte. Du hast ein sehr eingeschränktes Verständnis von ökumenischem Dialog.
Lass micht nicht dumm sterben! Kläre mich mal auf, was ökumenischer Dialog bedeutet.
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Hier ist der Beschluß der Generalsynode:
House of Bishops - For 28, Against 12, Abstentions 1

House of Clergy - For 124, Against 44, Abstentions 4

House of Laity - For 111, Against 68, Abstentions 2
Was ich nicht verstehe: Ich habe jetzt schon in mehreren Quellen gelesen, daß eine 2/3-Mehrheit in allen Gremien notwendig (gewesen) sei. Eine Quelle schrieb das sogar in dem Artikel, wo berichtet wurde, daß der Beschluß angenommen wurde.
Aber bei Laien haben doch gar keine 2/3 dafür gestimmt. Weder der Stimmberechtigten, noch derjenigen, die sich nicht enthalten haben.
Wieso gilt das dann trotzdem als angenommen?

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Leguan hat geschrieben: Wieso gilt das dann trotzdem als angenommen?
Gute Frage. Ich weiß es nicht. Vielleicht genügt es, daß in zwei Kammern eine Zweidrittelmehrheit und in einer eine einfache Mehrheit erreicht wurde? Ich weiß es nicht...
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

@ Leguan,

Ich habe mich jetzt noch einmal schlau gemacht:

Es ist so, daß für die letzte Lesung eines rechtlich verbindlichen Entwurfs eine Zweidrittelmehrheit notwendig ist. Der jetzt vorgelegte Antrag hatte nicht diesen Status, sondern er war lediglich der Arbeitsauftrag, einen solchen Entwurf zur nächsten Generalsynode vorzulegen und dazu einen "Code of Practice" zu erarbeiten. Daher war für alle drei Kammern nur eine einfache Mehrheit nötig (auch wenn im House of Bishops und im House of Clergy die Zweidrittelmehrheit erreicht wurde).

Es ist jedoch bedeutsam, daß im House of Laity die Zweidrittelmehrheit knapp verfehlt wurde, denn für eine Abstimmung im Frühjahr 2009 über die endgültige Fassung wird diese benötigt. Entweder fällt die letzte Fassung dann durch, ebenso ist möglich, daß durch eine andere Zusammensetzung der Generalsynode das Abstimmungsverhalten sich ändert. Ironischerweise werden die Tradis, die jetzt schon abwandern, dann keine Möglichkeit mehr haben, in der Generalsynode gegen den Entwurf zu stimmen.
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Mellon
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Beitrag von Mellon »

Lutheraner hat geschrieben:Lass micht nicht dumm sterben! Kläre mich mal auf, was ökumenischer Dialog bedeutet.
Man redet miteinander, sagt: "Gut, daß wir mal drüber gesprochen haben!" und dann macht jeder so weiter, wie bisher ...
(Ist auf jeden Fall besser, als sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen.)
Voraussetzung für einen solchen Dialog ist die Meinung: "Ich bin o.k. - du bist o.k."
Als Dialogvoraussetzung und auch -ergebnis unerwünscht ist: "Ich bin nicht o.k. - du bist o.k." und vor allem nicht: "Ich bin o.k. - du bist nicht o.k."
Er kennet seine Scharen / am Glauben, der nicht schaut / und doch dem Unsichtbaren, als säh er ihn, vertraut;
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.

Pius
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Beitrag von Pius »

Wo kann man das nachlesen? In den Canons der CofE etwa?

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Mellon hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Lass micht nicht dumm sterben! Kläre mich mal auf, was ökumenischer Dialog bedeutet.
Man redet miteinander, sagt: "Gut, daß wir mal drüber gesprochen haben!" und dann macht jeder so weiter, wie bisher ...
Kleine Ergänzung: Hochbezahlte Kirchenfunktionäre produzieren einen dicken Stapel Papier mit dem Titel "Gemeinsame Erklärung zu [Thema einsetzen]", in dem man festhält, was man gemeinsam glaubt und bekennt. Die unüberbrückbaren kirchentrennenden Differenzen (Frauenordination, Bischöfinnen, Ordinationsverständnis, u.s.w. u.s.f) läßt man natürlich weg.
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Mellon
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Beitrag von Mellon »

Pius hat geschrieben:Wo kann man das nachlesen? In den Canons der CofE etwa?
Nein! Natürlich nicht!
Er kennet seine Scharen / am Glauben, der nicht schaut / und doch dem Unsichtbaren, als säh er ihn, vertraut;
der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.

Pius
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Beitrag von Pius »

Meine Frage bezog sich auf Stephens Beitrag bezüglich des Abstimmungsverfahrens in der "General Synod".

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Lutheraner hat geschrieben:
Mellon hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Lass micht nicht dumm sterben! Kläre mich mal auf, was ökumenischer Dialog bedeutet.
Man redet miteinander, sagt: "Gut, daß wir mal drüber gesprochen haben!" und dann macht jeder so weiter, wie bisher ...
Kleine Ergänzung: Hochbezahlte Kirchenfunktionäre produzieren einen dicken Stapel Papier mit dem Titel "Gemeinsame Erklärung zu [Thema einsetzen]", in dem man festhält, was man gemeinsam glaubt und bekennt. Die unüberbrückbaren kirchentrennenden Differenzen (Frauenordination, Bischöfinnen, Ordinationsverständnis, u.s.w. u.s.f) läßt man natürlich weg.
So ist es. Man will dabei geradezu den Eindruck erwecken, dass man sich jetzt einig sei bzw. in der Ökumene einen großen Schritt vorangekommen sei, so dass sich die Laien oft zurecht fragen, weshalb es eigentlich noch die Trennung gäbe? In Wirklichkeit ist man sich aber weder einig und nähergekommen.

conscientia
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Beitrag von conscientia »

Das sehe ich anders!
Man ist sich einig und näher gekommen (zumindest die Jungs in der Kommission). Die Leute, die keine Änderungen wollen, sitzen auf Bischofsthronen und in Kirchenbehörden. Konkret: man müsste manchmal auch mal etwas Macht abgeben und sich auf Kompromisse einlassen, die man lebt um der Laienchristinnen und -christen an der Basis willen.
Aber das ist ein anderes Modell von Wiedervereinigung der Kirchen. Rest gelegentlich mit pn.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Marcus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Mellon hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Lass micht nicht dumm sterben! Kläre mich mal auf, was ökumenischer Dialog bedeutet.
Man redet miteinander, sagt: "Gut, daß wir mal drüber gesprochen haben!" und dann macht jeder so weiter, wie bisher ...
Kleine Ergänzung: Hochbezahlte Kirchenfunktionäre produzieren einen dicken Stapel Papier mit dem Titel "Gemeinsame Erklärung zu [Thema einsetzen]", in dem man festhält, was man gemeinsam glaubt und bekennt. Die unüberbrückbaren kirchentrennenden Differenzen (Frauenordination, Bischöfinnen, Ordinationsverständnis, u.s.w. u.s.f) läßt man natürlich weg.
So ist es. Man will dabei geradezu den Eindruck erwecken, dass man sich jetzt einig sei bzw. in der Ökumene einen großen Schritt vorangekommen sei, so dass sich die Laien oft zurecht fragen, weshalb es eigentlich noch die Trennung gäbe? In Wirklichkeit ist man sich aber weder einig und nähergekommen.
Es geht aber auch anders. Gerade die gemeinsamen Erklärungen im anglikanisch-römisch-katholischen Dialog und im anglikanisch-orthodoxen Dialog sind gute Beispiele, wo auch die Differenzen offen angesprochen und detailliert dargelegt werden.

Cheers,

John
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Beitrag von Lutheraner »

conscientia hat geschrieben:Das sehe ich anders!
Man ist sich einig und näher gekommen (zumindest die Jungs in der Kommission). Die Leute, die keine Änderungen wollen, sitzen auf Bischofsthronen und in Kirchenbehörden. Konkret: man müsste manchmal auch mal etwas Macht abgeben und sich auf Kompromisse einlassen, die man lebt um der Laienchristinnen und -christen an der Basis willen.
Ich möchte eine einzige "Bischöfin" sehen, die zur Realisierung von Kirchengemeinschaft ihren Stuhl räumen würde.
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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Mellon hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Lass micht nicht dumm sterben! Kläre mich mal auf, was ökumenischer Dialog bedeutet.
Man redet miteinander, sagt: "Gut, daß wir mal drüber gesprochen haben!" und dann macht jeder so weiter, wie bisher ...
Kleine Ergänzung: Hochbezahlte Kirchenfunktionäre produzieren einen dicken Stapel Papier mit dem Titel "Gemeinsame Erklärung zu [Thema einsetzen]", in dem man festhält, was man gemeinsam glaubt und bekennt. Die unüberbrückbaren kirchentrennenden Differenzen (Frauenordination, Bischöfinnen, Ordinationsverständnis, u.s.w. u.s.f) läßt man natürlich weg.
So ist es. Man will dabei geradezu den Eindruck erwecken, dass man sich jetzt einig sei bzw. in der Ökumene einen großen Schritt vorangekommen sei, so dass sich die Laien oft zurecht fragen, weshalb es eigentlich noch die Trennung gäbe? In Wirklichkeit ist man sich aber weder einig und nähergekommen.
Es geht aber auch anders. Gerade die gemeinsamen Erklärungen im anglikanisch-römisch-katholischen Dialog und im anglikanisch-orthodoxen Dialog sind gute Beispiele, wo auch die Differenzen offen angesprochen und detailliert dargelegt werden.
Und was bringt die ganze Mühe wenn man einfach so mal neue Differenzen schafft (brandneu: Die Weihe von Bischöfinnen)?
Das Geld für die ganzen Meetings kann man auch besser verwenden.
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:
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Lutheraner hat geschrieben:Lass micht nicht dumm sterben! Kläre mich mal auf, was ökumenischer Dialog bedeutet.
Man redet miteinander, sagt: "Gut, daß wir mal drüber gesprochen haben!" und dann macht jeder so weiter, wie bisher ...
Kleine Ergänzung: Hochbezahlte Kirchenfunktionäre produzieren einen dicken Stapel Papier mit dem Titel "Gemeinsame Erklärung zu [Thema einsetzen]", in dem man festhält, was man gemeinsam glaubt und bekennt. Die unüberbrückbaren kirchentrennenden Differenzen (Frauenordination, Bischöfinnen, Ordinationsverständnis, u.s.w. u.s.f) läßt man natürlich weg.
So ist es. Man will dabei geradezu den Eindruck erwecken, dass man sich jetzt einig sei bzw. in der Ökumene einen großen Schritt vorangekommen sei, so dass sich die Laien oft zurecht fragen, weshalb es eigentlich noch die Trennung gäbe? In Wirklichkeit ist man sich aber weder einig und nähergekommen.
Es geht aber auch anders. Gerade die gemeinsamen Erklärungen im anglikanisch-römisch-katholischen Dialog und im anglikanisch-orthodoxen Dialog sind gute Beispiele, wo auch die Differenzen offen angesprochen und detailliert dargelegt werden.
Und was bringt die ganze Mühe wenn man einfach so mal neue Differenzen schafft (brandneu: Die Weihe von Bischöfinnen)?
Das Geld für die ganzen Meetings kann man auch besser verwenden.
Lese die beiden Berichte. Genau das wird dort besprochen, vor allem im anglikanisch-orthodoxen Dialog.

Die Church of England ist bereits in voller Kirchengemeinschaft mit anderen anglikanischen Provinzen, die Frauenordination inkl. Bischöfinnen praktizieren. Es wäre seltsam und unglaubwürdig, wenn sie sie dann ablehnen, ohne auch die Kirchengemeinschaft zu kündigen. Auf diese Tatsache wurde in beiden o.g. Berichten hingewiesen.

Zumal die C of E auch noch mit dem englischen Staat verwoben ist, der wiederum das Ganze als Diskriminierung betrachtet und dementsprechend handeln könnte.

Die Medienberichten spielen das Ganze hoch, weil es sich um die "Mutterkirche" der Anglikaner handelt, aber die Church of England ist in der Anglican Communion nicht so wichtig, wie die Medienberichten es darstellen.

Cheers,

John
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Pius hat geschrieben:Meine Frage bezog sich auf Stephens Beitrag bezüglich des Abstimmungsverfahrens in der "General Synod".
Hi Pius,

ich habe bei "Thinking Anglicans" nachgefragt, und dort hat es mir jemand erklärt. Rechtlich verbindlich ist die Aussage daher nicht. ;)

LG
SD
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Pius hat geschrieben:Meine Frage bezog sich auf Stephens Beitrag bezüglich des Abstimmungsverfahrens in der "General Synod".
Hi Pius,

ich habe bei "Thinking Anglicans" nachgefragt, und dort hat es mir jemand erklärt. Rechtlich verbindlich ist die Aussage daher nicht. ;)
Ich dachte mir schon, daß Du das warst. ;)

Cheers,

John
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

und wieder frage ich:
Ist da was dran
http://www.kath.net/detail.php?id=20303

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holzi
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Beitrag von holzi »

ottaviani hat geschrieben:und wieder frage ich:
Ist da was dran
http://www.kath.net/detail.php?id=20303
Das wird sich bei Zeiten herausstellen.

Raphael

Beitrag von Raphael »

ottaviani hat geschrieben:und wieder frage ich:
Ist da was dran
http://www.kath.net/detail.php?id=20303
Die FAZ schreibt heute:
Die Erzbischöfe von Canterbury und York, Williams und Sentamu, hatten in der mehr als siebenstündigen Debatte vergebens dafür plädiert, die ablehnende Minderheit mit großzügigen Ausnahmen zu besänftigen. Der Bischof von Dover stellte nach dem Votum unter Tränen fest, die Kirche habe den Gegnern der Bischofsweihe von Frauen keine gedeihliche Zukunft in der Gemeinschaft der Anglikaner bieten wollen. In York gab es Gerüchte, einige Bischöfe des "katholischen Lagers" hätten schon Gespräche mit dem Vatikan über eine Rückkehr in die römisch-katholische Kirche geführt. Der erbitterte Streit um die Bischofsweihe ist der Vorbote einer noch vehementeren Auseinandersetzung um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Priester- und Bischofsweihe von Homosexuellen, die in den nächsten Wochen innerhalb der gesamten anglikanischen Weltgemeinschaft ausgetragen wird.
(Quelle: F.A.Z., 09.07.2008, Nr. 158 / Seite 4)

Wer anglikanische Freunde hat, braucht offenbar keine Feinde mehr!

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Petur
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Beitrag von Petur »

Raphael hat geschrieben:
Wer anglikanische Freunde hat, braucht offenbar keine Feinde mehr!
Eine neue Perle des erzrömischen "Humors"...

Die Traditionalisten der CoE sollten dort bleiben, wo sie sind, oder sie sollten sich der Orthodoxen Kirche anschliessen, doch nicht der römisch-katholischen. Die Einführung der Bischöfinnenweihe kann an und für sich keine akzeptable Ursache einer Konversion zu Rom sein, wenn sie die einzige Ursache ist. Wie kann ein solcher Ex-Anglikaner z.B. die päpstliche Unfehlbarkeit plötzlich für wahr halten? Aber nehmen wir an, dass er dieses Dogma auch als Mitglied der CoE akzeptiert hat. Warum hat er dann mit dem Übertritt bis jetzt gewartet?

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